Leitung: Oliver Decker
Im Fokus steht das Verständnis von gesellschaftlichen und medizinischen Trans-formationsprozessen und ihrer Wirkung auf das Individuum. Individuelle Einstellungen, Erfahrungen und Reaktionen geben Auskunft über die Wirkung des gesellschaftlichen Wandels, zugrundeliegende Motive und historische Dynamiken.
Es werden hierfür sozialpsychologische und soziologische Theorien herangezogen,
um in zwei grundlagenwissenschaftlichen Forschungsbereichen diese Ziele zu verfolgen:
Ziel des ersten Bereichs ist die Erforschung der Ursachen und Wirkung des medizinischen Wandels. Wachsende medizinische Behandlungsoptionen verändern zentrale Vorstellungen vom Menschen und dem menschlichen Körper – nicht nur beim betroffenen Menschen. Dies gilt auch im Hinblick auf alltägliche Techniken am und im Körper – etwa für Trackingsysteme auf Smartphones oder Digitalisierung der ärztlichen Dokumentation. Das macht die moderne Medizin zu einem prominenten Untersuchungsfeld der modernen Gesellschaft selbst.
Der zweite Forschungsbereich erfasst gesellschaftliche Transformationsprozesse.
Im Fokus stehen Vorurteile, Inter- und Intragruppenprozessen und autoritäre Dynamiken. Nicht nur die Verbreitung von Vorurteilen soll dokumentiert, sondern auch der gesellschaftliche Kontext des Autoritarismus verstanden werden. In den subjektiven Reaktionen auf aktuelle Herausforderungen kommen auch historisch übergreifende Entwicklungslinien zur Erscheinung.
Forschungsmethodisch werden sowohl qualitativ-verstehende als auch quantitativ-erklärende Ansätze genutzt. Die empirische Grundlage der Untersuchungen sind etwa Repräsentativerhebungen, Fragebogenkonstruktion, Tagebücher, Gruppendiskussionen oder Forschungsinterviews.
Aktuelle Forschungsthemen
- Leipziger Autoritarismus-Studien (Autoritarismus und politische Einstellung in der Migrationsgesellschaft)
- Enhancement und Prothetisierung, Körpergestaltung und Subjektivität
Forschungsprojekte