Sie sind hier: Skip Navigation LinksAbteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie

Forschungsbereiche

​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​Die Forschungsaktivitäten der Abteilung, welche sich kontinuierlich seit ihrer Gründung im Jahr 1994 in zahlreichen drittmittelgeförderten Projekten widerspiegeln, umfassen ein breites Spektrum an Themen. In der nachfolgenden Auflistung finden Sie eine Übersicht über aktuell laufende sowie abgeschlossene Projekte. Die Ergebnisse dieser Projekte wurden umfassend in Zeitschriftenaufsätzen, Büchern und Abschlussberichten publiziert sowie in Pressekonferenzen einem breiten Publikum zugänglich gemacht.

Abgeschlossene Projekte der J​​ahre 1993​ – 2024​​​​​

Psychoonkologie und Survivorship

​Leitung: Anja Mehnert-Theuerkauf und Jochen Ernst    

Eine Krebserkrankung hat vielfältige Auswirkungen auf das psychosoziale Befinden, die Lebenssituation und die Lebensqualität von Patienten und ihren Angehörigen. Unser Anliegen ist es, die individuellen, familiären, sozialen wie gesellschaftlichen Faktoren im Zusammenhang mit den krankheits- und behandlungsbedingten Belastungen in ihren Auswirkungen auf das psychosoziale Befinden und die Lebensqualität besser zu verstehen. Wir möchten mit unseren Forschungsprojekten mittel- und längerfristig dazu beitragen, Menschen im Umgang mit der Erkrankung und dieser schwierigen Lebenssituation zu helfen und die psychosoziale Versorgung von Patienten und Angehörigen zu verbessern.

Unsere psychoonkologische Forschung umfasst ein breites Spektrum an Themen, das sich auf die psychosozialen Aspekte im Umgang mit der Erkrankung und den Krankheitsfolgen über die Lebensspanne erstreckt und unterschiedliche Phasen der Erkrankung von der kurativen Behandlung (Cancer Survivorship) bis hin zu supportiver und palliativer Versorgung einschließt.
 

Aktuelle Forschungsthemen

  • Psychosoziale Spät- und Langzeitfolgen einer Krebserkrankung
  • Unterstützungsbedarf bei älteren Krebspatient:innen
  • Krankheitsverarbeitung und Partnerschaft
  • Sinnbasierte Interventionen
  • App-basierte Unterstützung von Menschen mit einer Krebserkrankung
  • Therapieadhärenz bei Patient:innen mit Stammzelltransplantation

Forschungsprojekte

Psychotherapieforschung: Sinnzentrierte Interventionen

Leitung: Anja Mehnert-Theuerkauf

Zahlreiche Studien und die klinische Praxis zeigen, dass das Gefühl der Sinnhaftigkeit einen zentralen Stellenwert im Verarbeitungsprozess einer schwerwiegenden Erkrankung darstellt. Die wissenschaftliche Evidenz zeigt einen positiven Zusammenhang zwischen Sinnerleben, psychischem Wohlbefinden und einer verbesserten Lebensqualität.

Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Untersuchung des Sinnerlebens im Rahmen der Krankheitsverarbeitung bei Patienten und Angehörigen und der Weiterentwicklung und Erprobung verschiedener Sinnzentrierter Interventionen.

Unsere Forschung konzentriert sich auf folgende Sinnzentrierte Therapieansätze:

  • „Managing Cancer and Living Meaningfully​ Therapie (CALM): CALM ist eine manualisierte Kurzzeittherapie für Patienten mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung (weitere Informationen finden Sie hier​).
  • Sinnzentrierte Psychotherapie (SPT) im Einzeltherapie- (SEPT) und Gruppenformat (SGPT): die SPT ist eine manualisierte Kurzzeittherapie für unterschiedliche Patienten- und Angehörigengruppen, die auf den existenzphilosophischen Arbeiten von Viktor Frankl basiert. Die SPT wurde von der Arbeitsgruppe um Prof. William Breitbart für die psychoonkologische Behandlung konzipiert sowie in klinischen Studien als wirksame Therapie zur Verbesserung des psychischen Wohlbefindens und der Lebensqualität evaluiert.

AKTUELLE FORSCHUNGSTHEMEN

  • Weiterentwicklung, Erweiterung und Erprobung der SPT für die Behandlung von verschiedenen Patienten- und Angehörigengruppen
  • Querschnittsstudie zur Erfassung sinnbasierten Bewältigungsstrategien
  • Wirksamkeit von Gruppenpsychotherapien bei Patienten mit einer Krebserkrankung (Systematisches Review und Meta-Analyse)

Mitglieder der Arbeitsgruppe

Dr. Annekathrin Sender, Laura Vibrans (M.Sc.), Dr. Antje Lehmann-Laue, 
Prof. Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf

Forschungsprojekte

Junge Erwachsene mit Krebs

​​​In Deuts​​chland erkranken​ jährlich etwa 17.000 Jugendliche und junge Erwachsene (engl. Adolescents and youn​g adults, AYA) im Alter von 15 bis 39 Jahren an Krebs. Dies entspricht etwa 3,5 % aller Krebspatienten. Diese Patientengruppe ist in den letzten Jahren in den Fokus der Wissenschaft gerückt, da die Inzidenzraten aller Tumorentitäten in den letzten zwei Jahrzehnten um fast 15 % gestiegen sind und damit auch die Zahl der Langzeitüberlebenden stetig zunimmt.

Die Betreuung junger Tumorpatienten stellt eine besondere Herausforderung für das medizinische Personal dar, da sich die Bedürfnisse und die Lebenssituation in diesem Alter deutlich von denen von Kindern und älteren Menschen unterscheiden. Dieser Altersbereich​ ist durch komplexe kognitive, biologische und psychosoziale Veränderungen gekennzeichnet, wie beispielsweise die berufliche Entwicklung, die Familienplanung oder die Identitätsentwicklung. Krebsbedingte Probleme wie Veränderungen des körperlichen Aussehens, Beeinträchtigungen der Fortpflanzungs-fähigkeit und Einschränkungen des sozialen Netzwerks können sehr belastend sein. Hinzukommen behandlungsbedingte Nebenwirkungen wie Schmerzen, Gewichtsverlust und Kurzatmigkeit, die zu schweren psychischen Belastungen führen können. Im medizinischen und psychosozialen Bereich erfordert der Umgang mit dieser Altersgruppe entsprechend Bewusstsein und Sensibilität, um eine ausreichende und angemessene Versorgung zu gewährleisten.

In unserer Arbeitsgruppe wollen wir uns für die Verbesserung der psychosozialen Versorgung von junge​​​n Tumo​​rpatienten einsetzen, indem Forschungsprojekte initiiert werden sowie für die spezifische Bedürfnislage der Altersgruppe aufmerksam gemacht wird. ​

Aktuelle Forschungsthemen

  • Identifizierung von Einflussfaktoren auf die Lebenszufriedenheit und psychische Belastung
  • Unterstützungsbedürfnisse und psychoonkologische Versorgungssituation
  • Evaluation altersangemessener psychoonkologischer Interventionen zur Steigerung der Lebenszufriedenheit​

Podcast​ zum Thema Junge Erwachsene mit Krebs

Bei Fragen und Anregungen schicken Sie uns eine E-Mail
Sie finden uns außerdem bei Facebook und Instagram.​

​Weitere Informationen zum Forschungsbereich finden Sie hier.

Suizidalitätsforschung

​Leitung: Lena Spa​ngenberg und Heide Glaesmer

Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 10.000 Menschen durch einen Suizid. Die Prävention von Suiziden ist seit Jahren ein wichtiges Ziel für die internationale und nationale Gesundheitspolitik. Die Arbeitsgruppe trägt mit ihren Projekten dazu bei, das grundlegende Verständnis der Entwicklung suizidalen Erlebens- und Verhaltens zu vertiefen.

Mit methodischen Ansätzen wie der Analyse von Risikofaktoren und Suizidgedanken in Echtzeit („ecological momentary assessments [EMA]) und der indirekten Erfassung von Suizidalität mithilfe impliziter Verfahren (z.B. Suicide Stroop Test), werden prospektive Studien durchgeführt, die Risikofaktoren und suizidales Verhalten über längere Zeiträume in klinischen Stichproben untersuchen. Dabei interessieren uns auch die Potenziale von Interventionen in Echtzeit („ecological momentary interventions [EMI]) und die Feasibility/Reaktivität von EMA/EMI (insbesondere mit Bezug auf die Sicht von Studienteilnehmenden). Neben Suizidtheorien aus dem ideation-to-action Framework bilden auch Selbstregulationsprozesse wie Emotionsregulationsstrategien, suizidspezifisches Coping oder implizite Prozesse den theoretischen Rahmen für unsere Projekte. In diesem Kontext untersuchen wir auch, welche Faktoren zur Chronifizierung suizidaler Gedanken beitragen und diese aufrechterhalten.

Zusätzlich interessiert uns, wie man die Bekanntheit vorhandener Angebote zur Prävention suizidaler Erlebens- und Verhaltensweisen verbessern und die Inanspruchnahme in Personengruppen mit besonders hohem Risiko für suizidales Erleben und Verhalten (z.B. Männer, Geflüchtete) verbessern kann.

Wir befürworten Open-Science Praktiken und präregistrieren Projekte seit 2021. 

Aktuelle Forschungsthemen

  • Ambulantes Assessment von Suizidgedanken
  • EMA von Suizidalem Erleben und Verhalten
  • Feasibility und Reaktivität von EMA/EMI
  • Prospektive Validierung von Suizidtheorien
  • Indirekte Erfassung von Suizidalität über implizite Verfahren (D-IAT, Go/NoGo Test, Suicide Stroop Test)
  • Suizidales Erleben und Verhalten im Kontext von Regulationsprozessen
  • Chronische Suizidgedanken
  • Suizidprävention für Männer
  • Suizidales Erleben und Verhalten bei Geflüchteten
  • Suizidales Erleben und Verhalten von Tiermediziner:innen und Tiermedizinstudierenden

Forschungsprojekte

Psychotraumatologie und Migrationsforschung

​Leitung: Heide Glaesmer und Yuriy Nesterko

Traumatische Erfahrungen haben oft vielfältige, langfristige und schwerwiegende Konsequenzen für die psychische und körperliche Gesundheit. Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Folgen traumatischer Erfahrungen in verschiedenen Gruppen, wie z.B. der Weltkrieg-II-Generation, den Besatzungskindern des Zweiten Weltkrieges, geflüchteten Menschen oder unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten. Darüber hinaus werden die gesundheitlichen Folgen von Missbrauchs- und Vernachlässigungserfahrungen in der Kindheit untersucht.

Ein zweiter Schwerpunkt liegt in der Erforschung des Wohlbefindens und der gesund-heitlichen Situation von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrungen. Neben dem Aspekt der kultursensiblen Diagnostik sowohl im Bereich der Forschung als auch Versorgung, untersucht die Arbeitsgruppe migrationsspezifische Einflussfaktoren – Integrationsgrad, Diskriminierungserfahrung, kulturelle/ethnische Identität – auf psychische und physische Gesundheit.
 

Aktuelle Forschungsthemen

  • Langzeitfolgen des Zweiten Weltkrieges
  • Besatzungskinder / Wehrmachtskinder / „Children Born of War“
  • Epidemiologie von traumatischen Erfahrungen und Traumafolgestörungen
  • Missbrauchs- und Vernachlässigungserfahrungen in Kindheit und Jugend
  • Psychische Belastungen bei Migranten und Geflüchteten
  • Migrationssensible Gesundheitsversorgung
  • Entwicklung und Validierung diagnostischer Instrumenten für Migranten und Geflüchtete / kultursensible Diagnostik

Forschungsprojekte  

 

Psychometrie und Lebensqualitätsforschung

​Leitung: Andreas Hinz

Die Arbeitsgruppe analysiert die psychometrischen Eigenschaften für verschiedenste Fragebögen im Bereich der medizinischen und klinischen Psychologie. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Normierung dieser Bögen anhand von bevölkerungs-repräsentativen Stichproben. Diese Normwerte dienen zur besseren Bewertung von Fragebogenergebnissen, die an Patient:innen erhoben wurden.

Einen wichtigen Schwerpunkt bilden dabei Fragebögen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Hier werden speziell folgende Problemstellungen behandelt: Veränderungen der Bewertungsmaßstäbe der Patienten im Laufe des Erkrankungs-prozesses (Response shift), Fragen der Zulässigkeit von Summenwertbildungen zu aggregierenden Gesamtaussagen zur Lebensqualität sowie Analysen von Urteilseffekten beim Ankreuzen der Fragebögen. Die Arbeitsgruppe arbeitet eng zusammen mit der Arbeitsgruppe Psychoonkologie der Abteilung und mit dem LIFE-Forschungsprojekt der Universität Leipzig.
 

Aktuelle Forschungsthemen

Forschungsprojekte

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