Die Novartis-Stiftung ermöglicht der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig in den Jahren 2022 bis 2024 die Auszeichnung besonders qualifizierter, junger Wissenschaftler:innen. Pro Jahr verleiht die Fakultät ein Stipendium der Stiftung über 8.000 Euro zur Leistungsanerkennung, Förderung und Motivationssteigerung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
Graduierten-Stipendium für Forschung in der Kinder- und Jugendmedizin
Dr. Anna Sophia Kirstein hat für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten das mit 8000 Euro dotierte Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung 2024 erhalten. Die Biochemikerin forscht in der Kinder- und Jugendmedizin zu seltenen Überwuchssyndromen, die zur Entwicklung von gutartigen Fettgewebs-Tumoren, sogenannten Lipomen, führen können. Sie untersucht die Mechanismen, die ein abnormes Wachstum des Fettgewebes fördern und testet neue Behandlungsmöglichkeiten in Zellmodellen.

Prof. Dr. Ingo Bechmann, Dekan der Medizinischen Fakultät, überreichte die Auszeichnung am 17. Dezember 2024 in der Fakultätsratssitzung mit den Worten: „Das Stipendium ist eine Würdigung für diese talentierte Nachwuchswissenschaftlerin, die bereits zu Beginn ihrer Karriere mehrere Publikationen in internationalen Fachzeitschriften vorweisen kann und aktiv Drittmittel für ihre Forschungsprojekte einwirbt. Der Preis soll Frau Kirstein dabei unterstützen, ihr wissenschaftliches Profil weiter zu stärken.“
Im Rahmen eines überregionalen Forschungsprojekts untersucht Dr. Kirstein aktuell seltene Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, die auf die Überaktivierung des wachstumsfördernden mTOR Signalwegs zurückzuführen sind, der auch bei vielen Krebserkrankungen aktiviert ist.
Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise das PTEN Hamartoma Tumor Syndrom, das Proteus-Syndrom oder Tuberöse Sklerose, die durch unterschiedliche genetische Varianten im Signalweg entstehen. Um mögliche Ursachen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu untersuchen, nutzt die Forscherin Zellmodelle, die sie mit Hilfe der CRISPR Methode erstellt. Diese molekularbiologische Methode stellt gezielt bestimmte genetische Veränderungen nach. Außerdem testet sie verschiedene Medikamente an Patientenproben, um Entscheidungen für die individuelle Therapie der Kinder zu unterstützen.
Stipendium für Forschung zu belastender Folgeerkrankung bei Lungenkrebs
Dr. Armin Frille, Internist und Pneumologe der Universitätsmedizin Leipzig, hat als Anerkennung für seine wissenschaftliche Arbeit zum Thema "Einfluss von Inflammation auf die Entwicklung von Kachexie beim Lungenkarzinom" das Graduierten-Stipendium der "Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung" erhalten. Prof. Dr. Ingo Bechmann, Dekan der Medizinischen Fakultät, überreichte die Urkunde am 19. Dezember 2023 in der Fakultätsratssitzung mit den Worten: "Diese Auszeichnung ist eine Würdigung für ihre bisherige exzellente Forschung und soll einen Anreiz für weitere herausragende wissenschaftliche Leistungen sein."

Lungenkrebs ist mit jährlich 2,1 Millionen Erstdiagnosen die häufigste und mit 1,8 Millionen Todesfällen die tödlichste Tumorerkrankung weltweit. Ungefähr 50 Prozent aller Betroffenen leiden im Verlauf der Erkrankung an den Folgen von Tumorkachexie. Kachexie stellt einen anhaltenden und ungewollten Verlust an Skelettmuskulatur und zunehmende, funktionelle Einschränkungen im Alltag dar. Sie hat eine schlechtere Verträglichkeit der Tumortherapie, eine verringerte Lebensqualität und ein vermindertes Patientenüberleben zur Folge.
Im Rahmen eines translationalen Forschungsprojektes untersucht Dr. Frille den Einfluss von Entzündungen auf die Entwicklung von Kachexie bei Lungenkrebs. Dabei prüft er sowohl die molekularen Interaktionen zwischen Fettgewebe und Lungenkarzinomzellen im Labor, als auch die pro-entzündlichen Faktoren bei Patient:innen mit Lungenkrebs; zusammen mit Informationen zur Körperzusammensetzung aus den multimodalen bildgebenden Verfahren, wie der PET/CT. Diese Arbeiten erfolgen in enger Kooperation mit den Kliniken der Nuklearmedizin, Radiologie und Endokrinologie sowie dem Institut für Pathologie.
Graduiertenstipendium für Forschung zur Behandlung der Lungenhypoplasie bei angeborener Zwerchfellhernie
Dr. Richard Wagner, Kinderchirurg und Forscher der Universitätsmedizin Leipzig (Bildmitte), hat als Anerkennung für seine wissenschaftliche Arbeit zum Thema "Therapeutische Interventionen zur Behandlung der Lungenhypoplasie bei angeborener Zwerchfellhernie" das Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung erhalten.

Prof. Dr. Ingo Bechmann, Dekan der Medizinischen Fakultät (rechts im Bild), überreichte die Urkunde im Rahmen der Fakultätsratssitzung am 28. März 2023 mit den Worten: "Diese Auszeichnung ist eine Würdigung für Ihre bisherige exzellente Forschung und soll ein Anreiz für weitere herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der angeborenen Zwerchfellhernie sein." Als Gratulant links im Bild: Prof. Dr. Martin Lacher, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie.