Forschungsprofil

​​​​​Die Medizinische Fakultät ist als eine der größten Forschungseinrichtungen Sachsens mit nahezu allen Wissenschaftsbereichen der Medizin befasst und bildet drei der neun Profilbereiche der Universität Leipzig ab. Zu den Forschungsschwerpunkten zählen "Zelluläre Kommunikation", "Erkrankungen von Gehirn und Seele", "Zivilisationskrankheiten" wie Diabetes, Arteriosklerose und Adipositas sowie "Klinische Regeneration". Derzeit sind folgende mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Sonderforschungsbereiche in der Leipziger Universitätsmedizin angesiedelt.

Eine Wissenschaftlerin in einem weißen Kittel führt Untersuchungen durch.

DFG-Sonderforschungsbereich 1052

dfg-sonderforschungsbereich-1052-medizinische-fakultaet.JPGZiel des Forschungsprojekts "Mechanismen der Adipositas" ist es, ursächliche Mechanismen von krankhaftem Übergewicht sowie Folgeerkrankungen zu erforschen und neue Therapien zu entwickeln. Dahinter steht ein stark interdisziplinär ausgerichteter Ansatz, an dem sich zahlreiche universitäre Einrichtungen ebenso beteiligen wie externe Forschergruppen. Dabei konzentrieren sich die Wissenschaftler:innen auf drei zentrale Forschungsschwerpunkte:

  1. Überernährung: Untersuchung von Hirnfunktion und Hirnstruktur bei Adipositas, neurokognitive Modelle der Verhaltenssteuerung, Modulation von Appetit, Sättigung und des Belohnungsverhaltens
  2. Fetteinlagerung und -verteilung: Identifizierung von Genen für die Fehlverteilung und Fehlfunktion des Fettgewebes, Identifizierung und funktionellen Charakterisierung von Stoffwechsel- und Atherosklerose-relevanten Genen
  3. Fettgewebshormone (Adipokine): Wirkung von Signalen aus dem Fettgewebe, Funktion von Adipokinen und deren Rolle bei der Entstehung von Stoffwechsel- und Herzkreislauf Erkrankungen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter.

SFB 1423 – Strukturelle Dynamik der GPCR-Aktivierung und Signaltransduktion

Zellen kommunizieren untereinander und mit ihrer Umwelt über Rezeptoren. Die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) sind die größte Gruppe der Membranrezeptoren und kommen in fast allen Lebewesen vor. Im Sonderforschungsbereich 1423 "Strukturelle Dynamik der GPCR-Aktivierung und Signaltransduktion" untersuchen die Wissenschaftler:innen aus den Lebenswissenschaften, der Medizin, der Pharmazie und der Bioinformatik unserer Universität die Wechselwirkungen von bislang wenig erforschten GPCRs, den Peptidrezeptoren und den Adhäsionsrezeptoren, in Kooperation mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft sowie ​der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ein Ziel des SFBs ist es, die dynamischen Strukturzustände dieser GPCRs aufzuklären, um ihre Funktionen zu verstehen. Damit könnten für diese Klasse der GPCRs neuartige Therapeutika entwickelt werden. Promovierende des SFBs werden in seinem integrierten Graduiertenkolleg ausgebildet.​​