Deutsche Forschungsgemeinschaft

​Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig koordiniert zur Zeit einen eigenen Sonderforschungsbereich (CRC 1052) und ist an einem weiteren Sonderforschungsbereich (CRC 1423​) beteiligt. Neben zwei Graduiertenkollegs und einer Emmy Noether-Forschungsgruppe forscht auch ein Heisenberg-Professor am Standort Leipzig.​​​

Sonderforschungsbereich 1052 "Mechanismen der Adipositas"

Ziel des Forschungsprojekts „Mechanismen der Adipositas“ ist es, ursächliche Mechanismen von krankhaftem Übergewicht sowie Folgeerkrankungen zu erforschen und neue Therapien zu entwickeln. Dahinter steht ein stark interdisziplinär ausgerichteter Ansatz, an dem sich zahlreiche universitäre Einrichtungen ebenso beteiligen wie externe Forschergruppen. Dabei konzentrieren sich die Wissenschaftler auf drei zentrale Forschungsschwerpunkte:
1. Überernährung: Untersuchung von Hirnfunktion und Hirnstruktur bei Adipositas, neurokognitive Modelle der Verhaltenssteuerung, Modulation von Appetit, Sättigung und des Belohnungsverhaltens
2. Fetteinlagerung und -verteilung: Identifizierung von Genen für die Fehlverteilung und Fehlfunktion des Fettgewebes, Identifizierung und funktionellen Charakterisierung von Stoffwechsel- und Atherosklerose-relevanten Genen
3. Fettgewebshormone (Adipokine): Wirkung von Signalen aus dem Fettgewebe, Funktion von Adipokinen und deren Rolle bei der Entstehung von Stoffwechsel- und Herzkreislauf Erkrankungen von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter.

Graduiertenkolleg "Obesity Mechanisms"

​Das integrierte Graduiertenkolleg „Obesity Mechanisms“ ist Teil des Sonderforschungsbereichs 1052 „Mechanismen der Adipositas“. Seine Aufgabe ist es, die Qualifikation der im SFB beschäftigten DoktorandInnen sowie weiterer assoziierter Promovierender zu gewährleisten. Ziele des Graduiertenkollegs sind:

  • Einen Überblick über die verschiedenen Gebiete der Adipositas-Forschung zu geben
  • Zahlreiche Methoden und Techniken zu vermitteln, die in den Teilprojekten des SFB angewandt werden
  • Vermittlung von praktischen und sogenannten transferable skills, um die AbsolventInnen des Graduiertenkollegs für eine
  • erfolgreiche Karriere auszurüsten.

Das Qualifikationsprogramm besteht aus vier Säulen, die verschiedene Kompetenzen vermitteln:
  • Obesity Science
  • Lab Rotations
  • School of Obesity Mechanisms
  • Skilling

Graduiertenkolleg "Matrixengineering"

Das integrierte Graduiertenkolleg „Matrixengineering“ ist Teil des Transregio 67 „Funktionelle Biomaterialien zur Steuerung von Heilungsprozessen in Knochen- und Hautgewebe – vom Material zur Klinik“ und ist eingegliedert in die Graduiertenschulen: Es bildet daher in der Research Academy Leipzig (RA Leipzig) und der Graduiertenakademie Dresden jeweils eine eigene Klasse. Im Graduiertenkolleg ist die wissenschaftliche Ausbildung der Doktorandinnen und Doktoranden im Transregio 67 konzentriert. Das Qualifizierungsprogramm umfasst neben inhaltlichen Seminaren, Workshops, Summer School und Lab Rotations auch Kurse für Zusatzqualifikationen.

Emmy Noether Forschungsgruppe

Das Projekt am Institut für Anatomie unter Leitung von Dr. Robert Fledrich​ untersucht Entstehungsmechanismen für neurologische Erkrankungen, die unter anderem auf gestörten Interaktionen zwischen Nerven- und Schwann-Zellen beruhen. Zum Beispiel sollen für die bisher nicht heilbare Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung langfristig therapeutische Strategien entwickelt werden.​



Heisenberg-Programm

​Mit dem Heisenberg-Programm fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft Habilitierte beziehungsweise Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Habilitationsäquivalent, die ihre Berufbarkeit bereits nachgewiesen habe, auf ihrem Weg zur Professur. An der Universität forschen derzeit Heisenberg-Stipendiaten, Heisenberg-Stelleninhaberinnen und Heisenberg-Professoren:

Professor Christian Etz​ an der Medizinischen Fakultät zu „Translationale Diagnostik und Therapie häufiger Aortenerkrankungen: I Aortenwandpathologie bei bikuspider Aortenklappe: alterierte Flussarchitektur vs. Genetik am Großtiermodel II Kollateralnetzwerk-basiertes nicht-invasives Perfusionsmonitoring und ischämische Präkonditionierung des Rückenmarks“

Klinische Studien

Ausgewählte Vorhaben aus der patientennahen klinischen Forschung, die aktuell durch die DFG gefördert werden, sind hier aufgelistet.

EFFECT-Studie – Effekt der täglichen Waschung von Patienten mit Octenidin-getränkten Waschtüchern auf Krankenhausinfektionen in Intensivstationen 
Projektleiterin: Prof. Dr. Iris F. Chaberny
Laufzeit: 2015 – 2022

MEHR ERFAHREN​

MUC-FIRE – Reduziert die systematische Enterostoma-Stuhlumfüllung nach Enterostoma-Anlage die Zeit bis zum vollständigen enteralen Kostaufbau nach Enterostoma-Rückverlagerung?
Projektleiter: Prof. Dr. Martin Lacher 
Laufzeit: 2017 – 2022


Find-AF2-Studie – Intensives Rhythmusmonitoring zur Reduktion ischämischer Schlaganfälle und systemischer Embolien
Projektleiter: Prof. Dr. Rolf Wachter 
Laufzeit: 2019 – 2022


STIM-ADHD – Eine randomisierte, doppelblinde, sham-kontrollierte, multizentrische Studie mit parallelen Gruppen zur Untersuchung der Wirksamkeit transkranieller Gleichstromstimulation bei adulter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
Projektleiterin: PD Dr. Maria Strauß
Laufzeit: 2021 – 2024

Modern Diseases Leipzig Clinician Scientist-Programm MD-LEICS

Das Clinician Scientist-Programm "Modern Diseases Leipzig Clinician Scientist-Programm MD-LEICS" fördert die Qualifizierung wissenschaftlich und klinisch kompetenter Ärzt:innen auf dem Gebiet der Zivilisationserkrankungen. Im Rahmen einer insgesamt 3-jährigen Förderung wird ein festgelegter Anteil von min. 50% der Gesamtarbeitszeit für wissenschaftliche Arbeiten vorgegeben. Zudem werden die Clinician Scientists durch ein strukturiertes Qualifikationsprogramm begleitet, welches sowohl wissenschaftliche Kompetenzen als auch die Karriereentwicklung adressiert. Zusätzlich zur Förderung werden die Clinician Scientists durch ein umfangreiches Mentoring-Programm unterstützt.

Das Qualifikationsprogramm besteht aus vier Säulen, die verschiedene Kompetenzen vermitteln:

  • Wissenschaftliche Qualifikation in Bezug auf Zivilisationserkrankungen
  • Research Rotation (Arbeit am eigenen wissenschaftlichen Projekt)
  • Klinische Ausbildung
  • Karriereentwicklung / berufliche Kompetenzen
 

Ausschreibung 2023

Zum 01.04.2023 schreibt die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig vier Clinician Scientist-Positionen im Rahmen des „Modern Diseases Leipzig Clinician Scientist“ (MD-LEICS)-Programms aus.

Ab dem 01.07.2023 können innerhalb des MD-LEICS-Programms bis zu 4 ärztliche Weiterbildungsstellen für eine Förderdauer von 3 Jahren besetzt werden. Gefördert werden die Personalkosten in Höhe von 0,8 VK (0,2 VK müssen durch die Klinik/das Institut, an dem das Projekt durchgeführt wird, bereitgestellt werden).

Weitere Informationen

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