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Pressemitteilung vom 31.01.2024

Teilnehmer:innen für Therapiestudie gesucht: Welche Rolle spielen negative Gefühle bei Essanfällen und Adipositas?

„Akzeptanzbasierte Verhaltenstherapie“: Auslöser für negative Stimmung erkennen und beseitigen, senkt Risiko für Überessen / App „trEATsmart“: Teilnehmende erwerben alltagstaugliche Kompetenzen, um besser mit Emotionen umgehen zu können

Prof. Dr. Anja Hilbert vom Forschungsbereich Verhaltensmedizin. Für die von ihr geleitete Studie „Akzeptanzbasierte Verhaltenstherapie“ werden nun Personen mit Fettleibigkeit und Essanfall-Störung, aber auch normalgewichtige Menschen gesucht.

Prof. Dr. Anja Hilbert vom Forschungsbereich Verhaltensmedizin. Für die von ihr geleitete Studie „Akzeptanzbasierte Verhaltenstherapie“ werden nun Personen mit Fettleibigkeit und Essanfall-Störung, aber auch normalgewichtige Menschen gesucht.

Leipzig. Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) sucht ab sofort Teilnehmer:innen für eine neue Therapiestudie zur Behandlung der Essanfallstörung, auch Binge-Eating-Störung genannt, und Adipositas (Fettleibigkeit): Die "Akzeptanzbasierte Verhaltenstherapie" untersucht vor allem die Rolle negativer Gefühle bei Essanfällen. Für die zehnwöchige Teilnahme gibt es bis zu 200 Euro Aufwandsentschädigung.

Die Binge-Eating-Störung, die mit Adipositas einhergeht, ist durch wiederkehrende Essanfälle gekennzeichnet, die häufig bei negativer Stimmung auftreten. "Ziel dieser Studie ist es daher, Rolle und neuronale Grundlagen negativer Gefühle bei Essanfällen und bei Fettleibigkeit besser zu verstehen", sagt Projektleiterin Prof. Dr. Anja Hilbert vom Forschungsbereich Verhaltensmedizin der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKL. Viele von dieser Störung betroffene Menschen hätten Schwierigkeiten beim Umgang mit Gefühlen, vor allem bei negativer Stimmung.
Hier setzt die "Akzeptanzbasierte Verhaltenstherapie mit Smartphone-Unterstützung für Essanfälle und Adipositas", wie die Studie mit vollständiger Bezeichnung heißt, an. Sie zielt auf einen besseren Umgang mit negativen Gefühlen, Essanfällen und Überessen. 

Drei Gruppen von Personen werden an der Studie teilnehmen:

1. Personen mit Adipositas und Binge-Eating-Störung

2. Personen mit Adipositas ohne Binge-Eating-Störung

3. Personen mit Normalgewicht.


Die Gruppen 1 und 2 werden eine "Akzeptanzbasierte Verhaltenstherapie mit Smartphone-Unterstützung" erhalten und an zwei PET-MRT-Untersuchungen teilnehmen. Mit Hilfe dieses Neuro-Bildgebungsverfahrens untersuchen die ebenfalls an der Studie beteiligten Expert:innen der UKL-Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin um Prof. Swen Hesse den Botenstoff Noradrenalin im Gehirn der Teilnehmer:innen. Veränderungen dieses Botenstoffs werden mit Schwierigkeiten beim Umgang mit negativen Gefühlen in Verbindung gebracht. 
Zusätzlich nehmen alle Personen an neuropsychologischen Tests und klinischen Interviews teil und füllen Fragebögen zum Beispiel zum Essverhalten oder zur eigenen psychischen und körperlichen Gesundheit aus. Die Therapie wird aus zwölf Einzelsitzungen bestehen und insgesamt zehn Wochen dauern. Die Studie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Eine App hilft beim Einsatz neu erworbener Fertigkeiten im Alltag
"In dieser neuen Therapie geht es vor allem darum, Kompetenzen zu erlernen und anzuwenden", erläutert Prof. Hilbert. "Werden Auslöser für negative Stimmungen erkannt und beseitigt, kann das Risiko für Essanfälle und Überessen gesenkt werden." 
Unterstützen wird dabei auch eine App, mit der die Teilnehmer:innen arbeiten werden. Die App "trEATsmart" soll helfen, die in der Therapie erlernten Fertigkeiten auch im alltäglichen Leben einzusetzen, denn sie gibt individuelle Empfehlungen für Verhaltensänderungen im Alltag. Notwendig dafür sind regelmäßige Eingaben, beispielsweise zu Stimmung, Ernährung und Bewegung, in der App.


Wer darf mitmachen und wer nicht?
Teilnehmen können Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren. 
Der persönliche Body-Mass-Index (BMI) muss dabei zwischen 30 - 45 oder zwischen 18,5 - 25 kg/m2 liegen.
Proband:innen mit einem BMI 30 - 45 kg/m2 benötigen weiterhin ein Android-basiertes Smartphone und Internetzugang.
Nicht mitmachen dürfen schwangere oder stillende Frauen sowie Menschen mit schweren körperlichen oder psychischen Erkrankungen. 
Die Aufwandsentschädigung beträgt 200 Euro bei vollständiger Teilnahme für Personen mit Adipositas und mit oder ohne Binge-Eating-Störung sowie 100 Euro bei vollständiger Teilnahme für Personen mit Normalgewicht.

Für Fragen und bei Interesse an einer Teilnahme:

E-Mail: NOBEAD@medizin.uni-leipzig.de

Telefon: 0341 9715352

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