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Pressemitteilung vom 12.07.2019

Plastische Chirurgen am UKL führen geschlechtsangleichende Operationen durch

UKL-Experte: „Wir nehmen Wunsch der Patienten ernst.“

Bereits die ganze Woche weht die Regenbogenfahne, das Symbol der internationalen queeren Bewegung gut sichtbar in der Liebigstraße. Damit unterstützt das UKL den Christopher-Street-Day (CSD) und setzt ein Zeichen der Akzeptanz, Offenheit und gesellschaftlichen Vielfalt.

Bereits die ganze Woche weht die Regenbogenfahne, das Symbol der internationalen queeren Bewegung gut sichtbar in der Liebigstraße. Damit unterstützt das UKL den Christopher-Street-Day (CSD) und setzt ein Zeichen der Akzeptanz, Offenheit und gesellschaftlichen Vielfalt.

Leipzig. An der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) ist mit der Aufnahme von geschlechtsangleichenden Operationen eine Versorgungslücke geschlossen worden. So wurden in dieser Woche die ersten beiden Vaginoplastiken bei "Mann zu Frau"-Transsexualismus durchgeführt. Dank stark verbesserter Techniken gilt die OP mittlerweile als gewebeschonend und patientenfreundlich. Die plastischen Chirurgen am UKL wenden hier die modernste Technik an.

Prof. Stefan Langer, Leiter des Bereichs Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie, führt  am UKL geschlechtsangleichende Operationen durch.

"Bei der operativen Geschlechtsangleichung bestehen zwei große Gruppen: Mann zu Frau und Frau zu Mann. Die größere Gruppe sind Transfrauen, also Männer im biologischen Sinn, die sich aber als Frau im Körper eines Mannes fühlen und Frauen werden möchten", berichtet Prof. Stefan Langer (Foto), Leiter des Bereichs Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie. "Die andere Gruppe, Frauen zu Männern, ist kleiner, aber auch operativ anspruchsvoller."

Das UKL sehe er dafür aus mehreren Gründen als den richtigen Ort: "Wir nehmen die Patienten und ihren Wunsch ernst, wir geben ihnen ehrliche Antworten. Gearbeitet wird nach einem klaren Konzept, so braucht es zum Beispiel psychologische und endokrinologische Voruntersuchungen. Wir handeln nach den Fach-Leitlinien und führen geschlechtsangleichende Operationen von Mann zu Frau sowie Frau zu Mann mit sehr hoher Qualität durch", erläutert Prof. Langer. Auch sei es eine Kassenleistung, es entstünden den Patienten keine Zusatzkosten. "Dieser faire Weg ist besser, als vielleicht ins Ausland zu gehen oder in anderen Einrichtungen eine teure Rechnung zu erhalten. An einem Universitätsklinikum wie dem Leipziger sind transsexuelle Frauen und Männer gut aufgehoben", so der plastische Chirurg.

"Anspruchsvolle Hochleistungsmedizin"
Alle Fälle werden in einem interdisziplinären Team besprochen. Als Plastischer Chirurg sieht sich Prof. Langer dann hier eher am "Ende der Kette" und möchte so vor allem die zuvor geleistete Arbeit seiner Kollegen PD Dr. Kurt Seikowski (Psychologie), Dr. Haiko Schlögl (Endokrinologie) und der UKL-Frauenklinik hervorheben. "Nach meiner Kenntnis sind wir in Sachsen die einzige Plastische Chirurgie, die geschlechtsangleichende Operationen an den Genitalien und an der Brust bei 'Mann zu Frau' und 'Frau zu Mann' durchführen", hebt Langer hervor. Aber es entschlössen sich bei weitem nicht jede Transfrau und jeder Transmann zu einer Operation, betont der Facharzt.

Vor der OP müsse heute niemand mehr Angst haben, betont der Leipziger Experte, die Techniken seien so stark verbessert und standardisiert, dass man sie als gewebeschonende Prozedur bezeichnen könne. Etwa vier bis zehn Tage blieben Patienten auf Station. "Nichtsdestoweniger sprechen wir hier von anspruchsvoller Hochleistungsmedizin", betont Langer.
Diese Art Operationen als solche gebe es natürlich schon seit Jahrzehnten, sagt der UKL-Bereichsleiter, doch seien sie früher mit einem hohen Risiko und nur mäßiger Patientenzufriedenheit verbunden gewesen - auch ein Grund, warum dieses anspruchsvolle chirurgische Gebiet auch am UKL fast 20 Jahre geruht habe. "Heute sind die Patientinnen und Patienten in der Regel sehr zufrieden", meint Prof. Stefan Langer.

 

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