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Pressemitteilung vom 13.06.2022

„Wir befinden uns in einer Notlage“

Engpass bei Blutversorgung am UKL /  Zum Weltblutspendetag lädt die Blutbank zum „Blutbeutel-Tausch“ ein

Am 14. Juni ist wieder Weltblutspendetag: Alle Blutspender:innen der UKL-Blutbank erhalten an diesem Tag einen originellen "Blutbeutel" als kleines Dankeschön.

Am 14. Juni ist wieder Weltblutspendetag: Alle Blutspender:innen der UKL-Blutbank erhalten an diesem Tag einen originellen "Blutbeutel" als kleines Dankeschön.

Leipzig. Blutspenden rettet Leben – daran erinnert jedes Jahr am 14. Juni der Weltblutspendetag. Wie wichtig dieser "freiwillige Aderlass" gerade jetzt in Leipzig ist, darauf macht Prof. Reinhard Henschler, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), aufmerksam. Der Blutbedarf sei hoch, aktuell sei die bedarfsgerechte Versorgung des UKL und weiterer Krankenhäuser aufgrund eines seit mehreren Wochen niedrigen Spenderaufkommens stark gefährdet. Die UKL-Blutbank lädt daher am Dienstag, 14. Juni, in den Abnahmestellen zu einem "Blutbeutel-Tausch" der besonderen Art ein: Jeder Spender kann an diesem Tag einen 490-Milliliter-Beutel seines Blutes gegen einen Blut(stoff)beutel der Blutbank "eintauschen".

Mit der Aktion möchte sich das Team der Blutbank bei seinen aktiven Spenderinnen und Spendern bedanken und zugleich auf den hohen Bedarf aufmerksam machen. "Seit einigen Wochen sind die Operationssäle in nahezu allen Krankenhäusern wieder zu einhundert Prozent ausgelastet. Zahlreiche, während der Corona-Krise verschobene Operationen werden jetzt nachgeholt", sagt Prof. Henschler. Der Transfusionsmediziner spricht von einer Versorgungskrise: "Wir können aktuell nicht mehr alle Anfragen nach Blutkonserven erfüllen."   

"Die meisten Menschen sind sich bewusst, wie dringend Blutspenden gebraucht werden", so der Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin. "Trotzdem brauchen wir Anlässe wie den Weltblutspendetag, um auf die Notwendigkeit der regelmäßigen Spende aufmerksam zu machen und potenzielle Spenderinnen und Spender zu motivieren, diesen wichtigen Schritt letztlich auch zu gehen. Denn auch wenn es so sein sollte: Blut spenden ist keine Selbstverständlichkeit." Derzeit setze man bei der Spenderwerbung alle Hebel in Bewegung, um mehr Menschen in der Stadt und dem Umland zur Blutspende zu motivieren.

Nur etwa vier Prozent der blutspendefähigen Bevölkerung in Deutschland leisten regelmäßig eine Blutspende. Schaue man auf Leipzig, ließe sich allein innerhalb des Uniklinikums der tatsächliche Bedarf nur schwer decken, immer wieder komme es zu kritischen Engpässen in der Blutversorgung, so Prof. Henschler. Er appelliert daher an die Leipziger:innen, jetzt zu helfen: "Am UKL werden täglich bis zu 150 Blutprodukte für Patientinnen und Patienten benötigt, die im Rahmen ihrer Behandlung auf Spenderblut angewiesen sind. Derzeit reicht es jedoch vorn und hinten nicht mehr, wir sind am Anschlag und befinden uns in einer Notlage", so Reinhard Henschler. 

 

Öffnungszeiten und Terminvereinbarung

Blut spenden kann fast jeder, der zwischen 18 und 68 Jahre alt ist, mindestens 50 kg wiegt und sich gesundheitlich fit fühlt. Bitte den Personalausweis nicht vergessen und vorher ausreichend essen und trinken.


Für eine Vollblutspende kann ein Termin vereinbart werden, Spendewillige können aber während der Öffnungszeiten auch spontan vorbeikommen:

Abnahmestelle Johannisallee 32 (Haus 8)

montags + freitags von 8 bis 15.30 Uhr
dienstags bis donnerstags von 11.30 bis 19 Uhr

 

Abnahmestelle im Gohlis Park
Landsberger Straße 81 

dienstags + donnerstags von 11.30 bis 18.30 Uhr
freitags von 8 bis 15.30 Uhr  

 

Hintergrund Weltblutspendetag:

Der Österreicher Karl Landsteiner gilt als Entdecker der Blutgruppen und begründete damit die moderne Transfusionsmedizin. Seit 2004 wird ihm zu Ehren an seinem Geburtstag der Weltblutspendetag begangen. Landsteiner wurde am 14. Juni 1868 in einem Wiener Vorort geboren. Im Jahr 1901 stellte er nach intensiven Beobachtungen fest, dass Blut und Blutplasma nicht zufällig, sondern nach bestimmten Regeln verklumpen. Folglich teilte er es in drei Blutgruppen ein: A, B und C - letztere ist die heutige Blutgruppe 0. Wenig später ergänzten seine Kollegen in der Wiener Ärzteschaft die bereits erhaltenen Ergebnisse um die Blutgruppe AB. Für seine bahnbrechende Forschung erhielt Karl Landsteiner 1930 den Nobelpreis. Zehn Jahre später entdeckte er darüber hinaus die Rhesusfaktoren und reduzierte damit die Unverträglichkeiten einer Blutgabe auf ein Minimum.

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