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Erste-Hilfe-Tipps für Kinder

​Kinder-Notfallaufnahme am UKL​Telefon: ​0341 - 97 26242zur Webseite
​​Notruf:​112

 

Generell gilt:

  • die lebenswichtigen Funktionen des Kindes kontrollieren
  • bei Atemstillstand sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung beginnen - Hand auf's Herz
  • Verletztes Kind mit einer Rettungsdecke vor Auskühlung schützen
  • psychische Betreuung: mit dem Kind sprechen
  • bewusstloses Kind in die stabile Seitenlage bringen

Lebensrettende Basismaßnahmen beim Kind

  • ​Prüfen Sie, ob das Kind auf Sie reagiert
  • Wenn das Kind keine Reaktion zeigt, rufen Sie nach Hilfe
  • Öffnen Sie den Atemweg des Kindes
  • Wenn Sie merken, dass das Kind nicht normal atmet, beginnen Sie mit der Initialbeatmung
  • Prüfen Sie, ob es Lebenszeichen gibt
  • Wenn Sie keinen Herzschlag spüren, rufen Sie den Notarzt und beginnen mit den Thoraxkompressionen
    (Thorax um etwa 4cm eindrücken)
  • Wechseln Sie regelmäßig zwischen der Initialbeatmung un den Thoraxkompressionen

Weitere Informationen

Fremdkörper im Auge, im Ohr oder in der Nase

​Sym​ptome

mehr oder weniger starke Schmerzen, bei Nase / Ohr ggf. mit Blutaustritt

A​​uge

  • Fremdkörper steckt im Auge, zumeist im Augapfel
  • Auge gerötet
  • Druckgefühl im Auge
  • Tränenfluss
  • ggf. akuter Sehverlust (Schatten, Schwarzwerden)

Nase/O​hr

  • Nasenatmung nicht oder nur einseitig möglich
  • Niesreiz
  • Juckreiz
  • Sekretaussonderung
  • Wenn sich der Fremdkörper schon länger in Nase oder Ohr befindet, kann es auch zu einem übelriechenden, teils eitrigen Sekretaustritt aus Nase oder Ohr kommen.

 

Erste Hi​​lfe

  • Ruhe bewahren und das Kind beruhigen
  • Fremdkörper nicht mit Pinzette oder anderen Hilfswerkzeugen selbst entfernen!

Nase/​​Ohr

  • Sofort zum nächsten Arzt oder ins Krankenhaus fahren.
  • Fremdkörper nicht selbst entfernen!

Au​​ge:

Sollte der Fremdkörper nicht zu sehen sein, weitere Personen um Hilfe bitten.

bei "harmlosen" Fremdkörpern

im Unterlid


Unterlid nach unten ziehen und Fremdkörper mit einem feuchten (!) Wattestäbchen oder dem Zipfel eines sauberen Taschentuches heraustupfen

unter dem Oberlid

  • das Oberlid an den Wimpern über das Unterlid herunter ziehen
  • beim Zurückgleiten des Oberlids bleibt der Fremdkörper zumeist am Unterlid hängen
  • gelingt dies nicht, Augenarzt oder Krankenhaus aufsuchen

bei gefährlichen Fremdkörpern

  • Fremdkörper im Augapfel keineswegs entfernen
  • Auge, sofern es möglich ist, mit einem Baumwolltuch oder mit feuchter Watte vorsichtig abdecken
  • sofort zum Augenarzt oder zur Klinik bzw. Notruf 112 rufen

Ersticken durch Insektenstiche im Mund- und Rachenraum

​Sympto​​me

  • Schwellung der Zunge
  • Anschwellen des Halses / Engegefühl
  • Schluckbeschwerden
  • Atemnot
  • alle Erstickungssymptome bei fortschreitendem Erstickungszustand
  • ggf. Rötung der Haut / Kreislaufschwäche / Kollaps

Erst​​e Hilfe

  • Notruf 112 wählen 
  • wenn verfügbar, lassen Sie das Kind Eis lutschen
  • kühlen Sie den Hals mit einem Eisbeutel oder mit kalten Umschlägen von außen
  • betreuen Sie das Kind und lassen Sie es nicht allein
  • geben Sie dem Kind nichts zu trinken

Unfälle mit Erstickungsgefahr

​Sympto​me

je nach Substanz und der Einwirkdauer sind folgende Symptome möglich:

  • starke Atemnot, gelegentlich mit Hustenreiz, pfeifendes Atemgeräusch
  • Bewusstlosigkeit / Benommenheit
  • Schluckbeschwerden und Brechreiz
  • Schweißausbrüche, Unruhe, Herzrasen
  • Schwindel, Kopfschmerzen, Krampfanfälle
  • Atem- und Kreislaufstillstand
  • Blau-Violett-Färbung des Gesichts und der Lippen
  • Blässe
  • Angst, Nervosität, Panik, Zittern

Bei Rauchvergiftung/Vergiftung durch Gase

  • teilweise Brennen und Schmerzen in den Atemwegen

Bei einer Vergiftung ​​mit Kohlenmonoxid

  • starke Atemnot, gelegentlich mit Hustenreiz, pfeifendes Atemgeräusch
  • Gesichtsfarbe trotz des Sauerstoffmangels rosig
  • Bewusstseinsstörung
  • neurologische Ausfälle
  • Verwirrtheit
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit

Es besteht akute Lebensgefahr!

 

Erste​​ Hilfe

Bei Rauchvergiftung / Vergiftungen durc​​h Gas

  • Notruf 112 wählen
  • Selbstschutz beachten; wenn Rettung ohne Eigengefährdung nicht möglich, auf die Feuerwehr warten
  • Räume lüften, ggf. Quellen verschließen (Gashahn abdrehen, Fahrzeugmotor abstellen etc.)
  • soweit ohne Eigengefährdung möglich, das Kind an die frische Luft bringen
  • bei Atemstillstand sofort mit Herzdruckmassage und Beatmung beginnen - Hand auf's Herz
  • Vorsicht bei Atem- oder Kreislaufstillstand von Kindern, die sich mit Kontaktgiften (zum Beispiel Insekten- oder Pflanzenschutzmitteln) vergiftet haben: Die Beatmung darf nur mit einem Beatmungsgerät durchgeführt werden. Machen Sie keine Mund-zu-Mund- beziehungsweise Mund-zu-Nase- Beatmung. Sie könnten sich dabei selbst vergiften!
  • klagt das vergiftete Kind über Atemnot, lagern Sie es mit erhöhtem Oberkörper

Bei Fremdkörper in den​ Atemwegen

Das Kind atmet, hustet und spricht:

  • lassen Sie es kräftig husten, um den Fremdkörper zu entfernen
  • beobachten Sie das Kind kontinuierlich

Das Husten wird wirkungslos, Kind ist bei Bewusstsein:

  • Achtung: Aktue Erstickungsgefahr!
  • sofort Notruf 112 wählen
  • den Oberkörper des Kindes vornüberbeugen
  • 5 kräftige Schläge der flachen Hand zwischen die Schulterblätter des Kindes verabreichen

hilft dies nicht, wenden Sie den Heimlich-Handgriff (Oberbauchkompressionen) an: 

  • stellen Sie sich hinter das Kind, legen Sie Ihre Arme um dessen Taille und beugen Sie das Kind leicht nach vorn   
  • ballen Sie eine Hand zur Faust und legen Sie sie genau unter das Brustbein des betroffenen Kindes
  • die andere Hand legen sie um die geballte Faust und drücken nun beide Hände mit einem harten Stoß und einer stark nach oben gerichteten Bewegung in den Magen.   
  • Bis zu fünf Mal diese Bewegung ausführen. Wichtig: Faust richtig platzieren und den Stoß mit richtigem Druck ausführen, um keine inneren Organe zu verletzen.

falls keine Besserung eintritt:

  • abwechselnd mit 5 Rückenschlägen und 5 Oberbauchkompressionen fortfahren

wenn das Kind das Bewusstsein verliert

Ertrinken im Haushalt (Badewanne)

​Sympt​ome

  • getrübtes Bewusstsein oder Bewusstlosigkeit
  • bläulich-blasse Färbungen an Ohrläppchen und Lippen

Es besteht Lebensgefahr!

Erste H​​ilfe

  • den Kopf über Wasser bringen
  • falls möglich das verletzte Kind aus der Lage befreien und hinlegen
  • lassen Sie das Kind nicht allein und bitten Sie eine zweite Person den Notruf 112 zu wählen bzw. rufen Sie eine zweite Person herbei
  • bei Bewusstlosigkeit und normaler Atmung, Kind in die stabile Seitenlage bringen
  • bei Atemstillstand beginnen Sie mit Herzdruckmassage und Beatmung - Hand auf's Herz

Nasenbluten

​Erste H​ilfe

  • kalte Umschläge, Eisbeutel, Kältepackung in den Nacken legen (ggf. immer wieder erneuern)
  • Tamponieren der Nase mittels feuchter Watte, Mullröllchen oder Papiertaschentücher; leichter Druck auf die Nasenflügel von außen; hier jedoch ständige Kontrolle des Blutflusses und Vermeidung von Blutstau in der Nase bzw. Rücklauf von Blut in die Atemwege
  • meist hört Blutung nach wenigen Minuten auf

kann die Blutung nicht gestoppt werden:

  • sofort Notruf 112 wählen
  • betroffenes Kind auf den Bauch legen mit der Stirn auf die verschränkten Arme, sodass das Blut abließen kann
  • Kind zudecken und darauf achten, dass Atemwege frei bleiben

bei häufigerem, spontanen Auftreten von Nasenbluten sollte der Arzt aufgesucht werden

Kopf nicht nach hinten lagern, da sonst das Blut in die Atemwege (Gefahr des Erstickens) oder in den Magen (Übelkeit, Erbrechen) gelangt

Stich- und Schnittwunden

​Sym​​ptome

  • Blutung der Wunde, nach Art und Größe der Verletzung auch stark bis sehr stark
  • Schnitt- oder Stichtiefe ist oftmals nicht auf den ersten Blick zu sehen
  • Gegenstand kann sich bei Stichwunden oft noch in der Wunde befinden
  • Gegenstand in der Wunde kann zu weiteren Verletzungen führen

Erste ​Hilfe

  • beruhigen Sie das Kind
  • versuchen Sie die Schnittwunde zu stillen (sauberes, kaltes, feuchtes Tuch)
  • reinigen Sie die Wunde mit Wunddesinfektion
  • decken Sie die Wunde sauber ab
  • bei stark blutenden Schnittwunden ggf. Kompresse anlegen oder einen Druckverband
  • bei größeren Schnittwunden Notruf 112 wählen oder ins Krankenhaus fahren

bei Fremdkörper in der Wunde

  • diesen in der Wunde lassen und Arzt aufsuchen oder benachrichtigen
  • Abdecken der Stich- oder Schnittwunde um den Fremdkörper
  • den Fremdkörper niemals aus der Stich- oder Schnittwunde entfernen (Gefahr unkontrollierter Blutungen)
  • den Fremdkörper nicht bewegen

Sturz

​Sympto​​me

  • Schmerzen
  • unnatürliche Lage und Beweglichkeit der Gliedmaßen
  • Hämatome (Blutergüsse, blauer Fleck, Veilchen)
  • Verkürzung der Gliedmaßen
  • Funktionsverlust bzw. Bewegungseinschränkung
  • Schonhaltung
  • Unvermögen sich aufzurichten
  • offene Wunden
  • Schock (Teilnahmslosigkeit, beschleunigter Puls, blasse Haut)
  • bei Kopfverletzungen: Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen

bei Verletzungen der Wirb​elsäule / des Beckens

  • Schmerzen im Rückenbereich bzw. Beckenbereich
  • Kribbeln oder Gefühllosigkeit in den Armen und Beinen
  • Abgang von Urin möglich

 

Erste H​​​ilfe

Generell: Jede Gelenkverletzung ist wie ein Knochenbruch zu betrachten

  • Ruhigstellen des verletzten Körperteils
  • Umpolstern der verletzten Gliedmaßen (z.B. mit Decken, Jacken)
  • Prellungen und Verrenkungen der Gelenke kühlen
  • bei offenen Knochenbrüchen Wunden mit sterilem Material bedecken
  • bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung die Lage des Verletzten möglichst nicht verändern
  • ggf. Schock bekämpfen

bei Verletzungen des ​​Beckens

  • Notruf 112
  • das Kind nach den Schmerzen befragen und ggf. Wünschen des Kindes entsprechen, die ihm Schmerzlinderung verschaffen
  • ggf. Entspannen der Bauchdecke durch Unterlegen einer Knierolle
  • bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung stabile Seitenlage

bei Verletzungen der Wi​rbelsäule

  • Notruf 112
  • Lage des Kindes nicht verändern, auf Rettungspersonal warten
  • sofern zusätzliche Gefahr droht (Strom, Wasser etc.): Kind in vorgefundener Lage vorsichtig vom Gefahrenort wegziehen
  • wiederholte Kontrolle der Lebenszeichen bis Eintreffen der Rettungskräfte

bei Kopfverl​​etzungen

  • Notruf 112
  • offene Wunden keimfrei abdecken
  • bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage, Atem- und Kreislaufzeichen beachten
  • bei Bewusstsein: Lagerung mit leicht erhöhtem Oberkörper und Kopf

nicht versuchen, Gliedmaßen selbst einzurenken oder zu bewegen

Verätzung

​Sympt​​ome

Verätzungen der Schleimhäute (Mund,​ Speiseröhre, Magen-Darm-Bereich)

  • heftige Schmerzen
  • Schluckstörungen
  • vermehrter Speichelfluss
  • Schwellung und Mehrdurchblutung der Schleimhaut
  • Beläge auf den Schleimhäuten (weißliche Verquellung, Geschwüre, Blutung)
  • Schmerzen
  • Schock

Verätzunge​​​n im Bereich der Augen

  • Krampfartiges Zukneifen der Augenlider
  • starke Schmerzen im verätzten Auge
  • Schockzustand

Verätzungen d​​er Haut

  • zunehmende Schmerzen
  • Flüssigkeitsverlust ähnlich wie bei Verbrennungen an der Kontaktstelle
  • Schockzustand

 

Ers​te Hilfe

Bei allen Verätzungen gilt:

  • Selbstgefährdung vermeiden, ggf. Schutzhandschuhe, -brille oder auch - kleidung tragen!
  • Notruf veranlassen

Verätzungen der Schleimhäute (Mun​​d, Speiseröhre, Magen-Darm-Bereich)

  • beruhigend auf das Kind einwirken (Schockbekämpfung)
  • vorgefundene Ätzmittel sowie Erbrochenes sicherstellen (Hinweise auf Verätzungssubstanz)
  • niemals das Kind zum weiteren Erbrechen bringen, da sonst die weitere Verätzung der Schleimhäute befördert wird

Verätzungen der A​​​ugen

(ausgenommen Verätzungen durch Branntkalk / Zement!)

  • betroffenes Auge lange und mit viel Wasser spülen, dazu
  • Kind auf Boden legen,
  • Kopf zur Seite des verätzten Auges wenden
  • Wasser aus ca. 10 cm Höhe in den inneren Augenwinkel gießen (Wasser soll über den Augapfel und äußeren Augenwinkel nach außen fließen)
  • gesundes Auge schützen

Achtung: Ungelöschter Kalk (Zement) kann nur vom Augenarzt mechanisch entfernt werden.
Kein Wasser ins Auge geben, da dies die Verätzung befördert. Sofort Augenarzt aufsuchen, da Branntkalk in kürzester Zeit zur Trübung der Hornhaut und zur Erblindung führen kann.

 

Verätzungen d​er Haut

  • Notruf 112 wählen
  • Selbstgefährdung vermeiden, Schutzhandschuhe tragen
  • sämtliche Kleidung, die von den Chemikalien benetzt wurden, vorsichtig entfernen (Schutzhandschuhe)
  • ggf. hohe Konzentrationen von Säure oder Lauge mit einem Tuch entfernen (Vorsicht, Selbstgefährdung mindern!)
  • betroffene Bereiche sofort unter fließendem Wasser spülen
  • Bereiche so abspülen, dass möglichst die Verätzung nicht vergrößert wird (Wasser soll kürzesten Weg über die Haut nehmen)
  • wenn kein Wasser vorhanden ist, Bereiche mit Zellstoffmull-Kompressen von ätzenden Stoffen befreien (abtupfen).
  • Achtung: Jeden Tupfer nur einmal benutzen
  • Verband anlegen

Verbrennung und Verbrühung

​Sym​​ptome

Verbrennungen lassen sich in vier Verbrennungsgrade einteilen, die unterschiedliche Symptome aufzeigen.

Verbrennungen 1. Grades:
Hautrötung, z. B. ähnlich eines Sonnenbrandes; Kind hat starke Schmerzen

Verbrennungen 2. Grades:
Hautrötung (rot bis rosa gesprenkelt) und mit Flüssigkeit gefüllte Blasen; Kind hat starke Schmerzen

Verbrennungen 3. Grades:
die Haut ist schneeweiß verfärbt; Kind hat keine Schmerzen, da die Hautnerven zerstört sind.

Verbrennungen 4. Grades:
die Haut ist bräunlichschwarz (verkohlt) verfärbt; Kind hat keine Schmerzen, da die Hautnerven zerstört sind.


Das Kind

  • leidet unter starken Schmerzen,
  • je nach Verbrennungsgrad kann es zum Schock kommen,
  • bei Verbrennungen im Mund, Rachen, Kehlkopfbereich durch Einatmen im Moment der Hitzeeinwirkung (z.B. Stichflamme) auch zu Atemstillstand.

 

Erst​e Hilfe

  • brennendes Kind ablöschen;
    Achtung: bei Kleiderbränden entwickelt das Kind Angst und versucht wegzulaufen.
  • mit den heißen Materialien behaftete Kleidung sofort entfernen
  • sofort mit ca. 15 bis 20° C kaltem Wasser kühlen
  • Kühlung nur in den ersten 10 bis 20 Minuten sinnvoll; danach nicht weiter kühlen: Gefahr der Unterkühlung
  • Brandwunden möglichst keimfrei abdecken (Verbandtücher, Metalline-Tücher)
  • Betroffenes Kind in Rettungsfolie aus dem Verbandskasten einwickeln (Goldene Seite zum Kind)
  • Lebenszeichen des Kindes ständig kontrollieren, es beruhigen, ggf. Schockzustand beachten
  • bei großflächigen Verbrühungen / Verbrennungen stets Notruf 112 wählen

Bei Verbrennungen im Gesichtsbereich

  • Atmung kontrollieren und ggf. durch besondere Sitzhaltung erleichtern
  • Vorsichtig Gesicht mit kaltem Wasser kühlen und Wunde abdecken

 

Acht​​ung

  • keine Kleidung entfernen, die auf der Haut haftet oder eingebrannt ist
  • kein Eiswasser oder Eisakkus zur Kühlung benutzen
  • keine Hausmittel (Mehl, Butter, Öl) oder Salben (Brandsalben etc.) auftragen, da der Arzt die Wunde unverändert beurteilen und versorgen muss
  • Verletztes Kind nicht allein lassen
  • Kind nicht in nasser Kleidung oder mit nassen Verbänden transportieren (Gefahr der Unterkühlung)

Vergiftung

​Sympt​​ome

Vergiftungssymptome können sich ganz unterschiedlich bemerkbar machen, zum Beispiel: 

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall
  • Bauchschmerzen
  • Schweißausbrüche
  • Husten
  • Muskelzuckungen, Krämpfe
  • Schwindel, BenommenheitAtemnot
  • Bewusstlosigkeit
  • Bewusstseinstrübung / Rauschzustände

Erste Hi​lfe

  • Notruf wählen (112 oder Giftnotruf 0361 - 730730)
  • ggf. vergiftetes Kind unter Beachtung des Selbstschutzes aus Gefahrenbereich bringen (bei Vergiftungen durch Gase etc.)
  • bewusstloses Kind, dias noch atmet, in die stabile Seitenlage bringen
  • bei Aussetzen von Atmung Herz-Lungen-Wiederbelebung bis zum Eintreffen des Notarztes - Hand auf's Herz
  • Achtung: Eigenschutz, z. B. Handschuhe, Atemschutzmaske (bei Gasen, Kontaktgiften, Vergiftungen mit Insektiziden etc.).
  • Giftreste und Erbrochenes sicherstellen
  • Kind zudecken
  • für Körperruhe sorgen
  • erbricht das Kind von sich aus, Hilfestellung leisten und ggf. Atemwege freimachen
  • keine Milch geben
  • Kohlepräparate nur in Rücksprache mit dem Arzt geben

Schlaganfall

​Symptom​e

  • Lähmungen (Halbseitenlähmung), auch im Gesicht möglich
  • Sprachstörungen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen

Ers​​te Hilfe

  • Notruf 112 wählen
  • Oberkörper hoch lagern

Asthmaanfall

​Sympt​ome

  • Luftnot
  • Pfeifende oder erschwerte Atmung
  • Hustenanfall
  • Erstickungssymptome (blaue / violette Lippen und Haut

Erst​e Hilfe

  • Notruf 112 wählen
  • Oberkörper erhöhen und Arme / Ellenbogen abstützen (Torwartstellung, Kutschersitz, Stuhlstütze)
  • Langsam durch verengte Lippen ausatmen
  • Falls vorhanden Notfallspray (z.B. Salbutamol) inhalieren (z.B. 4 Hübe über Inhalierhilfe)
  • Falls vorhanden Notfallkortison-Präparat einnehmen

Krampfanfall

​Sympto​​​me

  • Bewusstlosigkeit, Bewusstseinsstörung
  • Zucken oder Strecken von Extremitäten, untypische Bewegungen
  • Speicheln
  • Erstickungssymptome (blaue / violette Lippen und Haut

Erst​​e Hilfe

  • Notruf 112 wählen
  • Blick auf die Uhr: Dauer des Anfalls?
  • Weiche Kopfunterlage
  • ABC-Richtlinien: Atemwege frei? Atmung ausreichend? Pulse tastbar, Kreislauf stabil? Wenn nicht lebensrettende Basismaßnahmen
  • Stabile Seitenlagerung, wenn möglich
  • Kein Zungenkeil (Verletzungsgefahr)
  • Nicht versuchen, den Patienten zu fixieren
  • Falls vorhanden Notfallmedikament verabreichen (meist bei Anfall >2min)

Allergischer Schock

​Symp​​tome

  • Haut: Quaddeln, Rötung, Schwellung, Juckreiz
  • Magen-Darm: Übelkeit, Erbrechen, Druchfall, Mundkribbeln
  • Atemwege: Husten, pfeifende Atmung, Luftnot, Heiserkeit,
  • Kreislauf: Schwindel, Blässe, Herzrasen, Bewusstlosigkeit
  • Angstgefühl

Erst​e Hilfe

  • Notruf 112 wählen
  • Zufuhr des Auslösers unterbrechen
  • Atemwege frei machen
  • Falls Notfallmedikamente vorhanden, nach Plan verabreichen
  • Bei Luftnot Oberkörper nach oben lagern
  • Bei Kreislaufreaktion Beine erhöht lagern
  • Bei Schock, Atem- oder Kreislaufstillstand lebensrettende Basismaßnahmen