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Pressemitteilung vom 14.01.2025

Universitätsklinikum Leipzig geht neue Wege in der Gelenkarthrose-Therapie

Spezialist:innen der interventionellen Radiologie des Universitätsklinikums Leipzig führen die transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE) durch, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke zu verbessern. Im Bild (v. l.) Schwester Lisa Birke, PD Dr. Sebastian Ebel, Dr. Holger Gößmann.

Spezialist:innen der interventionellen Radiologie des Universitätsklinikums Leipzig führen die transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE) durch, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke zu verbessern. Im Bild (v. l.) Schwester Lisa Birke, PD Dr. Sebastian Ebel, Dr. Holger Gößmann.

Leipzig. Krankengymnastik, Medikamente, Radiosynoviorthese, eine Operation – es gibt viele Möglichkeiten, eine Arthrose zu behandeln. Die Radiologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) erweitert dieses Spektrum nun um die sogenannte transarterielle periartikuläre Embolisation (TAPE). Dabei verschließen Spezialist:innen des Teams um PD Dr. med. Sebastian Ebel, Oberarzt der Radiologie am UKL, unter örtlicher Betäubung per Angiographie feine Gefäße in dem betroffenen Gelenk. Dadurch sterben die schmerzverursachenden Nerven darin ab, was die Lebensqualität der Betroffenen deutlich erhöht, wie Studien zeigen. Mit diesem Angebot spricht das Team in der interventionellen Radiologie vor allem Patient:innen an, die mit konservativen Arthrose-Behandlungen bisher keine Erfolge erzielen konnten, eine Operation aber so lange wie möglich hinauszögern wollen.

Wenn Gelenke sich nur noch unter Schmerzen bewegen lassen, ist in den meisten Fällen Arthrose die Ursache. Frühzeitig erkannt, lässt sich dem sogenannten Gelenkverschleiß konservativ begegnen: mit Krankengymnastik, einer entzündungshemmenden Ernährung oder der Einnahme von Schmerzmitteln und anderen Medikamenten. Mit fortschreitender Erkrankung allerdings erschöpften sich diese Behandlungsmethoden, sagt Dr. Sebastian Ebel. "Am Ende bleibt den Betroffenen nur, sich operieren zu lassen. Im Endstadium heißt das konkret: das Knie-, Hüft- oder Schultergelenk wird ersetzt." 

Mit der Gelenkembolisation lässt sich dieser Schritt verzögern, was das Angebot besonders attraktiv für Patient:innen macht, die noch zu jung sind für einen Gelenkersatz - beispielhaft Patient:innen mit einer genetisch bedingten, durch einen Unfall oder starke körperliche Belastung hervorgerufenen Arthrose. "Die Lebensdauer künstlicher Gelenke liegt derzeit bei zehn bis 15 Jahren, was hieße, dass sich die Betroffenen mehrfach operieren lassen müssten", erklärt der Radiologe. 

Auch der vergleichsweise schnelle Heilungserfolg spricht für die Behandlung. "Was man bei der Embolisation macht, ist ähnlich einer Herzkatheteruntersuchung: Man geht bei örtlicher Betäubung an der Leiste oder dem Handgelenk mit einem sehr dünnen Schlauch (Katheter) in das Blutgefäßsystem der Patient:innen hinein. Dann sucht man unter Röntgenbildkontrolle in dem betroffenen Gelenk die Arterie auf, die den schmerzenden Bereich versorgt, und verursacht durch die Abgabe winziger, gefäßverstopfender Partikel vor Ort eine gezielte Durchblutungsstörung. Dadurch werden die überempfindlichen Nervenenden reduziert." Der Erfolg der Behandlung sei sofort messbar, sagt Dr. Sebastian Ebel. Bereits am Tag nach dem Eingriff signalisierten die Patient:innen, dass sich ihre Schmerzen und ihre Beweglichkeit erheblich verbessert hätten. "Dieser Zustand hält je nach Schwere der Erkrankung bei den meisten sogar langfristig an. Studien zur Behandlung der Kniegelenkarthrose etwa zeigen eine Erfolgsrate von über 80 Prozent - auch über Jahre nach dem Eingriff." 

Die neue Therapieoption kommt in enger Zusammenarbeit mit der Orthopädie des UKL in der Radiologie zum Einsatz.

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