Leipzig: Ein Jahr nach seiner Erstakkreditierung hat das Paul-Flechsig-Institut für Neuropathologie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) sein erstes Re-Audit absolviert. Dabei bestätigte die nationale Akkreditierungsbehörde in Deutschland, die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS), dass das von Prof. Dr. med. Wolf C. Müller geleitete Institut seine Arbeit nach den Anforderungen international gültiger Normen, gesetzlicher Grundlagen und relevanter Regeln erbringt. Damit gehört das Paul-Flechsig-Institut des UKL zu einer der wenigen Neuropathologien in Deutschland, die nach der fachspezifischen Norm DIN EN ISO 17020 akkreditiert wurden und somit seinen regionalen und überregionalen universitären und nicht universitären klinischen Partnern die bestmögliche, qualitativ geprüfte Diagnostik bietet.
Mit der Re-akkreditierung ist es amtlich: Das Paul-Flechsig-Institut für Neuropathologie des UKL liefert höchste Sicherheit in der Diagnostik und der Versorgung von Patient:innen. "Eine Akkreditierung ist ein Qualitätsmerkmal und zudem ein wichtiger Schritt, um der neuen europäischen in vitro Diagnostik-Richtlinie (IVDR) gerecht zu werden", sagt Prof. Wolf C. Müller, der 2012 zunächst die Selbstständige Abteilung für Neuropathologie übernahm und diese 2020 in das Paul-Flechsig-Institut für Neuropathologie überführen konnte.
Aufgabe des Instituts ist es, zum einen Gewebeproben aus dem zentralen Nervensystem auf krankhafte Veränderungen wie Primärtumore des Gehirns, Metastasen solider Tumoren oder entzündliche Erkrankungen (u. a. Multiple Sklerose, Erreger bedingte Entzündungen etc.) zu untersuchen. Zudem gehört die feingewebliche Diagnostik von muskulären Erkrankungen und Polyneuropathien zum Portfolio des Instituts.
Prof. Müller und sein Team arbeiten daher besonders eng mit neurologischen Fachgebieten (u. a. Neurochirurgie, Neurologie) zusammen, welche sie mit präzisen Diagnosen versorgen, die Voraussetzung für die Planung der bestmöglichen Therapie sind.
Um diese so wichtige Arbeit abzusichern, hat sich Prof. Müller 2022 dafür entschieden, das Neuropathologische Institut des UKL zu akkreditieren. Im Rahmen des Verfahrens wurden sämtliche Abläufe auf ihre Qualität hin überprüft und gegebenenfalls optimiert. Seitdem arbeitet das Team unter höchsten Sicherheitsstandards: Eventuelle Fehler im System fallen sofort auf. Davon profitieren insbesondere die Patient:innen - und das in doppelter Hinsicht, sagt Prof. Müller: "Es hat sich gezeigt, dass ein akkreditiertes Umfeld aufgrund klar definierter standardisierter diagnostischer Abläufe und eng geführter Leitlinien-gerechter Therapien durchaus positive Effekte auf den Verlauf einer Erkrankung nehmen kann."
Vor diesem Hintergrund wird jetzt auch eine Erweiterung der Akkreditierung des Paul-Flechsig-Instituts angestrebt: Bislang ist es für die klassische histologische Pathologie und die Immunhistochemie akkreditiert, nun soll die Molekularpathologie des Instituts folgen. Diese komme bei der Klassifikation von primären Hirntumoren, aber auch bei allen anderen intrakraniellen Neoplasien, unter anderem Metastasen, zum Einsatz und habe die Diagnostik insbesondere der Neuropathologie in den letzten Jahren geradezu revolutioniert, so Institutsleiter Prof. Müller. Deshalb nehme das Bestreben, das akkreditierte Umfeld zu stärken, seit Jahren zu. Das Bemühen um eine Erweiterung der Akkreditierung des Paul-Flechsig-Instituts sei deshalb ein richtiger und wichtiger nächster Schritt.
Paul-Flechsig-Institut für Neuropathologie
Liebigstraße 26, Haus G
04103 Leipzig
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