Zeremonielle Bestattung von 19 Totenschädeln in New Orleans, USA
Am 31. Mai 2025 wurden 19 Schädel einer anthropologischen Sammlung aus dem Institut für Anatomie der Universität Leipzig in New Orleans, USA, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie beigesetzt. Diese menschlichen Überreste, allesamt von afroamerikanischen Individuen, stammen aus der Sammlung von Prof. Emil Ludwig Schmidt, der vor über 150 Jahren ein umfangreiches Archiv für rassistisch motivierte Forschung angelegt hatte. In den 1880er Jahren hatte er die Schädel von einem Arzt aus New Orleans übergeben bekommen.
„Überführungen von human remains, sogenannte Repatriierungen, sind sehr zeitaufwendige und komplexe Prozesse. Fast zwei Jahre hatte es vom ersten Kontakt bis zur Überführung gebraucht“, berichtet Prof. Martin Gericke, stellvertretender Direktor des Instituts für Anatomie. Das Institut beherbergt die Sammlung von Prof. Emil Schmidt mit rund 1.200 Schädeln. Diese Schädelsammlung soll an die verschiedenen Herkunftsländer zurückgeführt werden. Im Jahr 2023 schrieb sein Institut deshalb Archäologen der Stadt New Orleans an, wo die 19 Individuen vor ihrem Tod lebten. „Auf die Bedürfnisse der Herkunftsgesellschaften Rücksicht zu nehmen, hat für uns oberste Priorität, um kein weiteres Unheil zu verursachen“, sagt Gericke. Die Aufarbeitung der Schädelsammlung initiierten im Jahr 2021 zwei Studierende, die im Institut eher zufällig auf die Schädel stießen, welche nun nach New Orleans repatriiert werden konnten.
Das langfristige Ziel der Provenienzforschung am Institut für Anatomie der Universität Leipzig ist, die anthropologische Sammlung vollständig aufzulösen. Dieses Forschungsprojekt wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste für zwei Jahre gefördert.
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Weitere Informationen: Prof. Dr. Martin Gericke, Tel.: 0341 97-22043, E-Mail: martin.gericke@medizin.uni-leipzig.de
Leipziger Wissenschaftlerin ist neue Vizepräsidentin der American Society for Reproductive Immunology und erhält höchste Auszeichnung dieser Fachgesellschaft
Ana Zenclussen, Professorin für Pädiatrische Umweltimmunologie an der Universität Leipzig und Leiterin des Departments Umweltimmunologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), ist auf der Jahrestagung der Gesellschaft American Society for Reproductive Immunology, kurz ASRI, zur Vizepräsidentin gewählt worden. Darüber hinaus wurde sie in diesem Rahmen mit dem höchsten Preis, dem Senior Award, ausgezeichnet.
Prof. Ana Zenclussen gilt als Vorreiterin in der Arbeit zu adaptiven Immunreaktionen der Mutter, welche die Schwangerschaft und das Wachstum des Fötus unterstützen. Sie konnte erstmals nachweisen, wie regulatorische T-Zellen der Mutter väterliche Antigene im Fötus schützen. Darüber hinaus identifizierte die Wissenschaftlerin Schwangerschaftshormone als potente Modulatoren der Immunreaktion der Mutter. Im Laufe ihrer wissenschaftlichen Karriere hat Ana Zenclussen erfolgreich nationale sowie internationale Fördermittel eingeworben. Sie ist an Großprojekten der Universität Leipzig wie dem Exzellenzcluster „Leipzig Center of Metabolism“ (LeiCeM) und dem Leipzig Reproductive Health Research (LE-REP) Center beteiligt. Das Forschungsprojekt LeiCeM erhielt im vergangenen Monat im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes eine Spitzenförderung für die kommenden Jahre.
Der American Journal of Reproductive Immunology Award ist die höchste Auszeichnung, die von der Fachgesellschaft ASRI an einen hochrangigen Forscher verliehen wird für herausragende und dauerhafte Beiträge auf dem Gebiet der Reproduktionsimmunologie.
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Weitere Informationen: Prof. Dr. Ana Zenclussen, Tel.: 0341 97-16720, E-Mail: ana.zenclussen@ufz.de