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Pressemitteilung vom 16.04.2025

Erstes Medikament gegen Alzheimer zugelassen – UKL-Neurologen bereiten sich auf Einsatz vor

Neues Mittel verlangsamt Fortschreiten der Demenz/ Klinischer Einsatz für Sommer erwartet

Das UKL-Neurologen-Team um Prof. Joseph Claßen und Prof. Dorothee Saur ( 2.v.l.) bereiten sich auf die Umsetzung der neuen Alzheimer-Therapie vor.

Das UKL-Neurologen-Team um Prof. Joseph Claßen und Prof. Dorothee Saur ( 2.v.l.) bereiten sich auf die Umsetzung der neuen Alzheimer-Therapie vor.

Leipzig. Gute Nachrichten aus der Neurologie: Die EU-Arzneimittel-Agentur hat gestern erstmals ein Medikament gegen Alzheimer in Europa zugelassen. Das Medikament mit dem Wirkstoff Lecanemab kann Frühformen der bisher unheilbaren Erkrankung verlangsamen. Die Neurologen am UKL haben sich lange auf diesen Moment vorbereitet. Mit den ersten Therapien könnte in wenigen Monaten begonnen werden.

„Das ist für uns ein echter Meilenstein in der Alzheimer-Therapie“, freut sich Prof. Dorothee Saur, stellvertretende Direktorin der Klinik für Neurologie am UKL, über die jetzt erfolgte Zulassung. „Darauf haben wir lange gewartet. Wir können zwar damit die bei Alzheimer im Gehirn auftretenden Schäden nicht rückgängig machen, aber wir können jetzt das Voranschreiten wirksam verlangsamen.“
 

Erforderlich wäre aber eine frühzeitige und umfassende Diagnostik, um die Patient:innen zu identifizieren, die von der neuen Therapie profitieren können. Denn bisher kommt die neue Behandlungsoption nur für eine recht kleine Gruppe Betroffener im frühen Stadium in Frage, zudem muss das Vorliegen der Erkrankung im Nervenwasser oder Hirn-PET nachgewiesen sein.
 

Ab sofort laufen die Vorbereitungen für den klinischen Einsatz auf Hochtouren: „Wir werden jetzt die Zeit bis zur Verfügbarkeit des Medikaments nutzen, um uns mit allen an der Therapie Beteiligten weiter abzustimmen und die erforderlichen Kapazitäten zu schaffen“, so Prof. Joseph Claßen, Direktor der Klinik für Neurologie. Die Anwendung des neuen Medikaments ist mit einem hohen Aufwand verbunden: Alle 14 Tage erfolgt eine Infusion und therapiebegleitend sind regelmäßige MRT-Kontrollen notwendig. In Europa ist zudem eine genetische Testung auf Risikogene erforderlich.
 

„Wir am UKL sind gut vorbereitet, unter anderem wurden bereits zusammen mit den Neuroradiologen erste Schulungen dazu durchgeführt“, ergänzt Prof. Saur. Nun bleibt abzuwarten, ob es weitere Richtlinien für die Anwendung geben wird, die zusätzlich berücksichtigt werden müssen. Auf jeden Fall ist der Einsatz in greifbarer Nähe: „Im Sommer rechnen wir mit den ersten Therapien in der Klinik“, ist Prof. Dorothee Saur überzeugt.





 

 

Mehr zu den neuen Möglichkeiten im Kampf gegen Alzheimer im
 

-> Interview mit Prof. Dorothee Saur, stellv. Klinikdirektorin Neurologie

- > Podcast Demenzerkrankungen mit Prof. Saur- Radio Leipzig

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