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Pressemitteilung vom 26.03.2025

Von Frankenstein zu Franken“schwein“? 

Frühjahrsausgabe der UKL-Vortragsreihe am 3. April fragt nach Gegenwart und Zukunft der Organtransplantation

Referent der Veranstaltung ist Prof. Daniel Seehofer, geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKL

Referent der Veranstaltung ist Prof. Daniel Seehofer, geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie am UKL

Leipzig. Dank Organspende haben in Deutschland im vergangenen Jahr 2.902 schwer kranke Patient:innen die Chance auf ein besseres Leben oder ein Weiterleben bekommen. Dem gegenüber stehen 953 Menschen, die nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation 2024 nach ihrem Tod ihre Organe gespendet haben. Der tatsächliche Bedarf an neuen Nieren, Lebern, Herzen oder Lungen ist dabei fast dreimal so groß, denn aktuell stehen mehr als 8.200 Männer, Frauen und Kinder auf der Warteliste. Um diese Lücke zu schließen, suchen Expert:innen weltweit nach alternativen Lösungen und klären über das Thema Organspende und Transplantation auf. Letzteres ist Anliegen des Vortrags von Prof. Dr. med. Daniel Seehofer, geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL), in der Reihe „Medizin für Jedermann“.

​Die Geschichte der modernen europäischen Transplantationsmedizin beginnt im 19. Jahrhundert. Seitdem hat sie sich zu einer Routineangelegenheit mit sehr guten Ergebnissen entwickelt. „Man kann mit einer gespendeten Niere oder einer gespendeten Leber mittlerweile über viele Jahre hinweg ein fast normales Leben führen,“ erklärt Prof. Daniel Seehofer. Das setze voraus, dass die betroffenen Patient:innen frühzeitig transplantiert werden, so der Spezialist für Leberchirurgie weiter. Der Mangel an Organen allerdings zwinge Betroffene zu immer längeren Wartezeiten – mit teils fatalen Folgen. „Je kränker man in eine OP geht, desto schlechter ist das postoperative Ergebnis. Es ist immer noch gut bzw. besser, als kein neues Herz oder keine neue Leber zu bekommen, aber eben nicht optimal.“

Um den Organmangel auszugleichen und insbesondere denjenigen Patient:innen zu helfen, für die es keine technischen Lösungen wie Blutwäsche gibt, nehmen Wissenschaftler:innen zunehmend Tiere in den Blick. „In den letzten Jahren sind dabei die Schweine in den Fokus gerückt,“ sagt Prof. Daniel Seehofer, „weil sie von ihrer Physiologie und der Größe ihrer Organe dem Menschen am nächsten sind.“ Anders sieht es auf immunologischer Ebene aus: Hier sorgt eine natürliche Barriere zwischen Mensch und Tier normalerweise für eine schnelle Abstoßungsreaktion. Werden die Schweine vor ihrem Einsatz allerdings genetisch verändert, verringert sich dieses Risiko, wie das Beispiel einer Frau aus den USA beweist: Towana Looney lebt seit mehr als drei Monaten mit der Niere eines Schweins – länger als jede:r andere auf diese Weise Transplantierte vor ihr.

Ein passendes Organ für ihre Patient:innen zu finden, ist allerdings nur ein Teil der Aufgabe von Spezialist:innen wie denen des Transplantationszentrums des UKL. Daneben gilt es, zahlreiche andere Fragen zu klären – medizinische ebenso wie ethisch-rechtliche. Eine erfolgreiche Operation hängt zudem von ganz praktischen Entscheidungen wie der Art und Weise der Entnahme, der Aufbewahrung und des Transports der zu transplantierenden Organe ab. Wie es gelingt, sie an anderer Stelle wieder zur Funktion zu bringen? Auch darüber wird Prof. Daniel Seehofer in seinem Vortrag sprechen.

 

Medizin für Jedermann

Transplantation und Organspende: Gegenwart und Zukunft der Organtransplantation: von Frankenstein zu Franken“schwein“?

Donnerstag, 3. April 2024

18:30 Uhr - 19:45 Uhr

Hörsaal Haus 4

 

www.uniklinikum-leipzig.de/mfj

 

 

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