Neben Dr. Wolfgang Köhler (Mi.) vom UKL weiterhin im Vorstand vertreten sind (v.l.n.r.) Dr. Anja Klafke (Würzburg), Dr. Sabine Lindquist (Magdeburg), Dr. Wolfgang Köhler (Leipzig), Kristina Timmermann (Schwerin) sowie Dr. Anne Bredel-Geisler (Mainz).
Leipzig. Dr. med. Wolfgang Köhler, Leiter des "Medizinischen Behandlungszentrums für Erwachsene mit komplexen Behinderungen" (MZEB) des Universitätsklinikums Leipzig" ist Ende September auf der Mitgliederversammlung der MZEBs Deutschlands in Würzburg zum neuen Vorsitzenden der BAG MZEB Deutschlands gewählt worden.
Die BAG MZEB ist die Interessenvertretung der Institutionen und Träger aller MZEB Deutschlands. Das UKL ist seit 2018 Mitglied der Vereinigung.
Eine der wichtigsten Aufgaben für den neuen Vorstand ist laut Dr. Köhler nun die Erarbeitung einer aktualisierten Rahmenkonzeption für die bundesdeutschen MZEB. "Diese soll die strukturellen und inhaltlichen Rahmenbedingungen für die Arbeit der MZEBs schaffen", erklärt er. "Auch klinische Leitlinien für Diagnostik und Therapie der vielfältigen und zum Teil sehr seltenen Ursachen geistiger und komplexer körperlicher Behinderung möchten wir entwickeln", umreißt Dr. Köhler einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit.
Das MZEB am Leipziger Universitätsklinikum, dessen ärztlicher Leiter er ist, gehört zur Klinik und Poliklinik für Neurologie und arbeitet seit 2018 in enger Kooperation mit Haus- und Fachärzten und Einrichtungen der Behindertenhilfe. "Hier behandeln wir Menschen mit geistiger Behinderung und komplexen angeborenen oder erworbenen körperlichen Beeinträchtigungen, Entwicklungs- und Intelligenzstörungen, genetischen Epilepsien, angeborenen Stoffwechselerkrankungen sowie einer Vielzahl, teilweise seltener genetischer Syndrome", so Oberarzt Dr. Köhler.
Die Behandlung umfasst neben der multidisziplinären ärztlichen Diagnostik und Therapie immer auch Psychologie, Sozialarbeit, Pflege sowie Physio-, Ergotherapie sowie Logopädie. "Gerade die interdisziplinäre Teamarbeit und die Erbringung von ärztlichen und nichtärztlichen Leistungen 'aus einem Guss' stellt eine Besonderheit der Arbeit im MZEB dar," hebt Köhler hervor. "Nur so gelingt es, auch für Menschen mit körperlichen, geistigen oder schweren Sinnesbeeinträchtigungen eine angemessene Gesundheitsversorgung sicherzustellen." Die ambulante Behandlung im MZEB erfolgt auf Überweisung durch den Haus- oder Facharzt.