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Pressemitteilung vom 30.03.2020

Netzwerk am UKL begleitet transsexuelle Personen auf dem Weg zu sich selbst

Viele medizinische Fachdisziplinen können einbezogen werden – wenn es der Patient will

Die Regenbogenfahne weht am UKL in der Liebigstraße.

Die Regenbogenfahne weht am UKL in der Liebigstraße.

Leipzig. Ein Netzwerk mit den verschiedensten medizinischen Fachbereichen wurde am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) für die Therapie von transgeschlechtlichen Personen aufgebaut. Ärzte und Wissenschaftler helfen mit ihrem Wissen und Können den Betroffenen, ihr empfundenes Geschlecht und ihren Körper in Einklang zu bringen. Der 31. März wird seit einigen Jahren als "International Transgender Day of Visibility" (Internationaler Tag der Trans* Sichtbarkeit) begangen.

Die zentrale Anlaufstelle am UKL ist Dr. Kurt Seikowski, Psychologe und Psychotherapeut. "Ich erhebe eine Diagnose", erklärt er. "Heißt diese am Ende Transsexualität, können von Ärzten und Patienten gemeinsam die sinnvollsten Methoden gewählt werden, den Leidensdruck zu nehmen." Der Leipziger Psychologe hat im Jahr 2018 rund 420 Transsexuelle, im vergangenen Jahr sogar 605 betreut.

Endokrinologen wie Dr. Haiko Schlögl stehen den Patienten vertrauensvoll bei der Hormontherapie zur Seite. Denn diese ist keineswegs nur eine einfache Verschreibung von Medikamenten ist. "Die gegengeschlechtliche Hormon-Therapie ist ein erheblicher Eingriff, der zu weitreichenden und meist irreversiblen Konsequenzen führt und deshalb auch Risiken birgt", sagt er. 

Wird eine geschlechtsangleichende Operation von den Patienten gewünscht und wird diese von der jeweiligen Krankenkasse genehmigt, können Prof. Stefan Langer, Leiter der plastischen und ästhetischen Chirurgie am UKL, und Prof. Bahriye Aktas, Direktorin der Universitäts-Frauenklinik, aktiv werden. "Es sind alles sehr anspruchsvolle Operationen, auch weil wir Vertreter einer sehr patientenfreundlichen Chirurgie sind", so Prof. Langer. "Deshalb erfolgt beispielsweise für Transfrauen die Penis-zu-Scheide-Umgestaltung bei uns mit zwei Operationen im Abstand von drei Monaten." Wird es gewünscht, kann eine weibliche Brust durch die Einlage von Implantaten aufgebaut werden. Für Transmänner hingegen ist es wichtig, die Brüste zu verlieren. Im Genitalbereich kann Prof. Langer einen künstlichen Penis aufbauen. 

Zwei- bis dreimal im Monat werden von Prof. Langer geschlechtsangleichende Operationen vorgenommen. "Es ist schon erstaunlich, was durch die Operationen, die übrigens von den Krankenkassen voll bezahlt werden, an neuem Körpergefühl und Selbstwert entsteht", so Prof. Langer. Wie er erzählt, stehen am UKL bei Bedarf weitere medizinische Fachbereiche den Transsexuellen auf ihrem Weg zu sich selbst zur Seite, beispielsweise wenn es um die Änderung der Stimmhöhe oder die Entfernung von Gesichtshaar geht.

 

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