Versorgungsbedarfe, Inanspruchnahme von und
Erfahrungen mit medizinischen und/oder psychosozialen Versorgungs-angeboten aus
Sicht von Betroffenen und Behandler:innen in Leipzig
English version
Projektleitung:
Dr. Marie Kaiser
stellv. Projektleitung:
Prof. Dr. Heide Glaesmer
Projektbeschreibung:
Geschlechtsbezogene Gewalt ist ein globales Problem, welches jede Person, unabhängig von der eigenen Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung, betreffen kann mit potenziell weitreichenden Konsequenzen. Professionelle Unterstützung kann bei der Bewältigung des Erlebten helfen. Vor allem nach einer sexuellen Gewalterfahrung sind Ärzte/Ärztinnen die am häufigsten konsultierten Ansprechpartner:innen. Dennoch versuchen viele Betroffene, das Erlebte ohne professionelle Hilfe zu bewältigen.
Das Projekt untersucht die Versorgungsbedarfe von Betroffenen nach sexueller Gewalterfahrung, die Inanspruchnahme von Versorgungsangeboten sowie die Erfahrungen von Betroffenen mit dem professionellen Versorgungssystem (medizinische Erstversorgung, psychosoziale Beratung, psychologische Psychotherapie), sofern sie diese in Anspruch genommen haben. Die Perspektive der
Betroffenen soll via Online-Befragung und einzelner Interviews eingeholt
werden. In Fokusgruppen und/oder Einzelinterviews sollen die Erfahrungen von
Behandler:innen, die mit Betroffenen arbeiten, erhoben werden.
Die Ziele des Projekts sind 1) eine effektivere Vernetzung psychosozialer und medizinischer Versorgungsangebote in der Stadt Leipzig zu unterstützen, 2) die Verbesserung des Zugangs zur Versorgung von Menschen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, sowie 3) eine bedarfsorientierte und zielgruppenspezifische Anpassung der bestehenden Versorgungsangebote für Betroffene in Leipzig.
Sie sind an den Ergebnissen interessiert?
Hier werden alle Veröffentlichungen der Ergebnisse zur Verfügung gestellt, sobald diese erschienen sind. Bitte haben Sie Geduld.
Weiterhin planen wir eine online Veranstaltung, in welcher wir die Ergebnisse vorstellen werden, sobald die Auswertung der Interviews abgeschlossen ist. Wir werden Sie an dieser Stelle über die Veranstaltung sowie die Anmeldungsmodalitäten informieren. Die Veranstaltung wird kostenfrei und für alle zugänglich sein, die sich dafür anmelden. Bitte haben Sie noch etwas Geduld. Alle Personen, die an den Interviews teilgenommen haben, bekommen den Veranstaltungshinweis automatisch zugesandt.
Hier finden Sie Informationen zu Versorgungsangeboten nach sexueller Gewalterfahrung.
Aktivitäten 2024
1. Projektvorstellung und die ersten Eindrücke zu den Interviews mit Betroffenen auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) am 24.02.2024 in Wien. --> Link
2. Abschluss der Erhebung zur 1. Teilstudie: Interviews mit Betroffenen am 30.03.2024. Seither Auswertung der Interviews.
3. Durchführung der 2. Teilstudie: Interviews mit Behandler*innen. Laufend.
4. Vorstellung der ersten Ergebnisse auf dem 2. Fachtag des Traumanetz Leipzig am 24.10.2024 in Leipzig. --> Link
5. Traumanetz Seelische Gesundheit in Sachsen – Fachtagung, Mitgliederakquise Förderverein und Spendenaufruf.
Das Traumanetz Seelische Gesundheit in Sachsen (Traumanetz) setzt sich für die Verbesserung der Versorgung von Menschen ein, die nach belastenden Lebensereignissen Unterstützung für sich oder Angehörige suchen. Dabei soll der Zugang zu Hilfsangeboten durch die Suchfunktion in einer Datenbank und durch Bereitstellung einer Liste mit Notrufnummern (roter Punkt mit Notfallkoffer) erleichtert werden. Weiterhin bietet die Website umfangreiche Informationen für Angehörige, Betroffene sowie für Professionelle rund um das Thema belastende/traumatische Erlebnisse.
Auf der 17. Fachtagung des Traumanetz Seelische Gesundheit, am 13.12.2024 in Dresden zum Thema „Trauma & Vorurteil“, wurde der Frage nachgegangen, wie ein traumainformiertes interdisziplinäres Vorgehen bei der Versorgung traumatisierter Personen, vor dem Hintergrund angestrebter oder laufender Strafverfahren, aussehen kann. Das Thema wurde durch interdisziplinäre Sprecher:innen in Vorträgen und Workshops dargestellt (Abstracts zu den Vorträgen: www.ukdd.de/traumanetz-fachtagung).
Hervorzuheben sind:
Der Förderverein Traumanetz Seelische Gesundheit e.V. sucht jederzeit neue Fördermitglieder oder Vereinsmitglieder. In der Mitgliederversammlung am Abend des Fachtages wurde betont, dass der Vorstand Vertreter:innen für den Bereich Kinder- und Jugendliche sucht.
Natürlich freut sich der Verein stets über Spenden.
6. Traumanetz Leipzig
Im Frühjahr 2023 gründete sich das Traumanetz Leipzig mit dem Ziel, Akteur:innen, die im Leipziger Raum mit Personen arbeiten, die traumatischen Erfahrungen gemacht haben, zu vernetzen, Expertisen zu bündeln, aufzuklären und somit die Versorgung zu verbessern. Seither haben sich sechs Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten gegründet, die sich vierteljährlich treffen. Aus der Arbeit der AGs sind bisher Informationsflyer zum Umgang mit Krisensituationen in der Arbeit mit traumatisierten Personen für den medizinischen Bereich und Behördenmitarbeiter:innen entstanden. Außerdem wird es 2025 eine Weiterbildungsreihe Psychotraumatologie mit vier Veranstaltungen geben, von denen zwei online und zwei in Präsenz stattfinden und zu denen alle interessierten Kolleg:innen herzlich eingeladen sind.
Zum Programm...
Bald ist das Traumanetz Leipzig auch zu finden auf der Website des Traumanetz Seelische Gesundheit in Sachsen unter dem Tab „Netzwerke“ (Traumanetz).
Laufzeit: 4/2023 – 12/2025
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Gefördert durch
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