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„Die Sicherheit von Patienten und Studierenden steht an erster Stelle“

​​Mit 3.400 Studierenden insgesamt ist die Medizinische Fakultät die größte Ausbildungsstätte für angehende Mediziner und Pharmazeuten in Sachsen. Dekan Professor Michael Stumvoll spricht über den Lehrbetrieb in Zeiten von Corona und den intensiven Austausch mit dem Universitätsklinikum Leipzig.

Wie sieht das Studium an der Medizinischen Fakultät mit den aktuellen Einschränkungen aus?

Zunächst einmal sind wir stolz darauf, dass keine Lehrveranstaltungen ausfallen.
Der Großteil unserer drei Staatsexamensstudiengänge​ Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie wird, wie schon im Sommersemester, digital durchgeführt. Die Studierenden bekommen eine Fülle an digital aufbereiteten Lernmaterialien, vor allem in Form von Präsentationen, Screen- und Podcasts zur Verfügung gestellt. In Chats, Foren oder Videokonferenzen können sie mit den Lehrenden auch konkrete Fallbeispiele besprechen. Dafür nutzen viele Lehrende nun Simulatoren oder Simulationspatienten, um dennoch annähernd direkt lehren zu können. Unsere LernKlinik ist da ein gefragter Ort. Ein Teil der vorklinischen und theoretischen Fächer sowie die pharmazeutischen Laborpraktika machen unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen in sehr kleinen Gruppen in Präsenz weiter und justieren bei Bedarf nach. Das muss gut geplant und organisiert werden. ​

Welche Herausforderungen gibt es im Zusammenspiel mit dem Universitätsklinikum?

Die Sicherheit der Patienten und Studierenden steht in der jetzigen Situation an erster Stelle. Die Medizinische Fakultät setzt alles daran, trotz steigender Corona-Fallzahlen einen vertretbaren Lehrbetrieb durchführen zu können. Bei den Hygiene- und Schutzmaßnahmen ist der praktische Lehrbetrieb an die Vorgaben des Universitätsklinikums gebunden, das unterscheidet uns von anderen Fakultäten der Universität. Unter normalen Lehrbedingungen sind an den Wochentagen knapp 1.000 Studierende rund zwei Stunden für ihren Unterricht am Krankenbett im Klinikum unterwegs. Das lässt sich in der Corona-Pandemie nicht realisieren. Es bleibt oberstes Gebot, das UKL möglichst coronafrei zu halten. Die Zusammenarbeit von UKL und unserer Fakultät ist unter anderem durch den regen Austausch in einer Task-Force Covid 19 seit Beginn der Pandemie sehr engmaschig. Wir helfen und unterstützen uns gegenseitig.

Wie können sich Studierende und Mitarbeitende der Medizinischen Fakultät mit ihrem Wissen in der Corona-Zeit engagieren?

Die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland und die Initiative Medis vs. Covid-19 haben das Online-Portal match4healthcare entwickelt. Dort kann man sich registrieren und wird automatisch an Gesundheitseinrichtungen, wie Krankenhäuser und Praxen vermittelt, die Unterstützung brauchen. Vergleichbare Angebote für Unterstützungsmöglichkeiten gibt es auch seitens des Fachschaftsrates Pharmazie. Wir weisen die Studierenden in unserem Studierendenportal auf diese Möglichkeiten hin. Im Frühjahr unterstützten unsere Medizinstudierenden beispielsweise in der Corona-Ambulanz des UKL. Vorstellbar wäre auch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät in UKL-Testlabors aushelfen, sofern sich hier personelle Engpässe abzeichnen sollten.