Leipzig. Morgen, am 7.4., wird in der Corona-Ambulanz am Universitätsklinikum Leipzig eine zahnmedizinische Notfall-Ambulanz für Covid-19-Patienten ihre Arbeit aufnehmen. Damit soll Schmerzpatienten auch während der Epidemie schnell geholfen werden können. Bereits am Freitag wurde am UKL eine neu etablierte Leitstelle für die Kliniken im Direktionsbezirk Leipzig eingerichtet. Hier laufen alle Informationen über verfügbare Klinikbetten zusammen, so dass künftig Aufnahmen und Verlegungen so koordiniert werden können, dass eine Überlastung einzelner Kliniken verhindert werden kann.
Am morgigen Dienstag wird am Universitätsklinikum Leipzig in der Corona-Ambulanz eine zahnmedizinische Notfall-Ambulanz für Covid-19-Patienten eingerichtet. Hier können Patienten mit einem positiven SARS-CoV-2 Nachweis bei Zahnschmerzen und akuten Zahnproblemen sicher behandelt werden. Dafür wurde eine zahnärztliche Behandlungseinheit in den separaten Räumen der Corona-Ambulanz am UKL aufgebaut. Personell wird die Ambulanz von allen Leipziger Universitätszahnkliniken zusammen betrieben. "Wir betrachten das als ein Gemeinschaftsprojekt", erläutert Prof. Bernd Lethaus, Direktor der UKL-Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie und Initiator des Projektes. Die Teams arbeiten jeweils längerfristig in der Ambulanz und wechseln erst nach negativen Testergebnissen wieder in andere Klinikbereiche. Auf diese Weise soll das Ansteckungsrisiko innerhalb der Beschäftigten reduziert werden. Ebenfalls wichtiger Bestandteil der Prävention: Es wird mit Sichtschutz, FFP-Masken und Schutzkittel gearbeitet, daher dauert eine Schicht auch nur sechs Stunden. "Solange hält der Schutzeffekt einer Maske", erläutert Prof. Lethaus. "Und das ist im Moment für uns eine knappe Ressource." Die Terminorganisation erfolgt über den jeweiligen Hauszahnarzt, der dann das weitere Vorgehen regelt.
Klinikleitstelle etabliert
Bereits am Freitag wurde am Universitätsklinikum Leipzig eine zentrale Krankenhausleitstelle für den Direktionsbezirk Leipzig eingerichtet. Damit folgt das UKL dem Auftrag des Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. Aufgabe der Leitstelle ist es, verfügbare Bettenkapazitäten für Covid-19-Patienten aller 16 Krankenhäuser in Leipzig, dem Landkreis Leipzig und in Nordsachsen zu erfassen und deren Belegung zu koordinieren. "Das Ziel ist es, eine Überlastung einzelner Kliniken durch zu viele gleichzeitig aufzunehmende Notfall-Patienten mit Covid-19-Erkrankungen zu verhindern", erklärt Prof. Pierre Hepp, Leiter der Leitstelle. Die Koordinationseinheit ist ab sofort rund um die Uhr mit einem Team aus Ärzten des UKL besetzt, die im Schichtsystem tätig sein werden.
Väter und Begleitpersonen müssen draußen bleiben
Schweren Herzens haben die Geburtsmediziner des UKL entschieden, jetzt auch keine werdenden Väter und andere Begleitpersonen mehr zur Geburt zuzulassen. "Das ist die logische Konsequenz aus allen Schutzmaßnahmen", erklärt Prof. Holger Stepan, Direktor der UKL-Geburtsmedizin. "Eine Geburt dauert in der Regel mehrere Stunden. Wir können nicht sicherstellen, dass die Väter über diese gesamte Dauer kein Infektionsrisiko für unsere Mitarbeiter, werdende Mütter oder Neugeborene darstellen". Diese schwere Entscheidung wurde in Abstimmung mit allen Leipziger Entbindungskliniken getroffen, da alle vor der gleichen Herausforderung stehen. "Das ist keine leichte Situation, auch nicht für uns", so Stepan. Die Entwicklung der Infektionszahlen verlange diese medizinische Entscheidung. "Unser Team in der Geburtsmedizin ist aber weiterhin komplett an Bord und wird versuchen, die Begleitpersonen so gut es geht zu ersetzen", so Stepan. "Es wird immer jemand an der Seite der Gebärenden sein."