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Pressemitteilung vom 16.08.2017

Auslandseinsatz für den Baby-Notarztwagen „Felix“ - Frühchen Pia kommt während Slowenienurlaub zur Welt

Pressemitteilung der Björn-Steiger-Stiftung:

Im Transportinkubator wurde Pia optimal versorgt.

Im Transportinkubator wurde Pia optimal versorgt.

Frühchen Pia ist am Dienstag, 15. August, mit dem Baby-Notarztwagen "Felix" von Ljubljana nach Leipzig transportiert worden. Das kleine Mädchen kam ganz unerwartet vor 7 Wochen in der 25. Schwangerschaftswoche während des Slowenienurlaubs zur Welt. Da der Rücktransport von der Reisekrankenkasse nicht gedeckt ist, erklärten sich das Leipziger Universitätsklinikum (UKL) und die Leipziger Branddirektion bereit, hierfür unentgeltlich Personal zur Verfügung zu stellen. Die Björn Steiger Stiftung übernahm die Betriebskosten des Baby-Notarztwagens "Felix" sowie die Unterbringungskosten des Personals in Ljubljana, um Pia die schnelle Rückkehr in die Heimat zu ermöglichen.

Dr. med. Corinna Gebauer, Oberärztin an der UKL-Neonatologie, hat den Transport betreut und ist froh, dass die Fahrt reibungslos verlaufen ist. "Es kam glücklicherweise zu keinerlei Komplikationen. Dank der Querlagerung des Inkubators und des speziellen Dämpfungssystems im Baby-Notarztwagen ,Felix’ hat Pia von der zehnstündigen Fahrt nicht viel mitbekommen." Die Eltern sind sehr erleichtert und glücklich darüber, mit Ihrer Tochter nach zwei langen Monaten wieder in der Heimat zu sein. "Wir möchten allen Beteiligten danken, die die Fahrt mit dem Baby-Notarztwagen ermöglicht haben."

Der schnelle Rücktransport birgt nicht nur für die Eltern Vorteile, sondern hat auch medizinische Gründe. Prof. Dr. med. Ulrich Thome, Leiter der Neonatologie am Universitätsklinikum Leipzig, erklärt: "Hier in Leipzig können wir Pias behandlungsbedürftige Retinopathie, eine Schädigung der Netzhaut, mit einem moderneren Verfahren behandeln, während in Slowenien gelasert werden müsste. Aus diesem Grund war es medizinisch sinnvoll, den Transport nicht weiter aufzuschieben." Thome lobt jedoch die Arbeit, die von den Medizinern in Ljubljana geleistet wurde. "Pia hatte gleich zu Anfang eine schwere Sepsis mit einem multiresistenten Bakterium, die von den Kollegen in Slowenien rasch erkannt und erfolgreich behandelt wurde. Die Kollegen haben Großartiges geleistet, um das Kind überhaupt bis an diesen Punkt zu bringen, dass es mit Atemhilfe stabil spontan atmet und wir es nun nach Deutschland holen konnten." Pia wird voraussichtlich noch 6 Wochen in der Universitätsklinik bleiben.

Hintergrundinformationen

Der Baby-Notarztwagen "Felix" der Björn Steiger Stiftung wurde im April an das Universitätsklinikum Leipzig, das St. Georg-Klinikum und das Herzzentrum in Leipzig übergeben und hat seitdem 60 Fahrten absolviert. In "Felix" ist das Baby und insbesondere dessen empfindliches Gehirn auf besondere Weise geschützt. Um jegliche Vibrationen, Bodenwellen und Schlaglöcher auszugleichen, wurde ein spezielles Dämpfungssystem entwickelt. Das bedienerfreundliche Be- und Entladesystem sorgt dafür, dass der ca. 160 kg schwere Intensivarbeitsplatz auf einem im Rettungsdienst gängigen Unterfahrgestell schonend und einfach in das Fahrzeug geladen wird. Der Transportinkubator wird in diesem Baby-Notarztwagen quer zur Fahrtrichtung transportiert, was für die Neugeborenen wesentlich sicherer ist. Die Transportinkubatoren können die Temperatur von außen regeln, und sorgen mit ihrer Doppelwandigkeit dafür, dass diese auch stabil bleibt. So kühlt das Baby während der Fahrt nicht aus und kommt sicher im Krankenhaus an. Psssst - Baby an Bord! Vor allem Frühchen sollten keiner längeren Lärmbelastung ausgesetzt werden. Deshalb wurde in "Felix" durch spezielle Schallschutzmatten in den Radkästen, auf dem Fahrzeugboden, an Wänden und Decke die Lautstärke im Inkubator um 20 Prozent gesenkt.

Björn Steiger Stiftung

Nachdem der achtjährige Sohn Björn von Ute und Siegfried Steiger nach einem Unfall am Schock starb, gründeten sie wenige Wochen später die Björn Steiger Stiftung als gemeinnützige Organisation. Seit dem 7. Juli 1969 war und ist es Ziel der Stiftung, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Nahezu 48 Jahre unterstützt und entwickelt die Stiftung viele Initiativen, die die Notfallhilfe in Deutschland kontinuierlich optimiert haben. Meilensteine dieser Arbeit sind z. B. die Einführung der bundesweit kostenfreien Notrufnummer 110/112, der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen, die Einführung des Sprechfunks im Krankenwagen, Aufbau der Luftrettung oder die Einführung der kostenlosen Handyortung bei Notruf. Aktuell stellt die Stiftung mit ihrer Initiative "100.000 Leben zu retten" flächendeckend in ganz Deutschland AED-Geräte (Automatisierten Externen Defibrillatoren) zur Verfügung. Mit dem Projekt "Retten macht Schule" lernen Siebtklässler die Herz-Lungen-Wiederbelebung, für Grundschüler gibt es das Projekt "Sani Sanelli", bei dem die Kinder spielerisch das richtige Verhalten im Notfall üben. Mit dem Baby-Notarztwagen "Felix" sorgt die Björn Steiger Stiftung für einen sicheren und schonenden Transport von Frühchen.

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