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Pressemitteilung vom 24.02.2015

Interdisziplinäres Zentrum für Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig gegründet

LICA bündelt am UKL Fachkompetenz von Experten mehrerer Bereiche zur besseren Behandlung der steigenden Allergieerkrankungen

Arbeiten gemeinsam im neuen Zentrum für Allergologie am UKL (LICA):  Dr. Freerk Prenzel, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin,  Dr. Iris-Susanne Horn, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,  Prof. Dr. Regina Treudler, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und Dr. Thorsten Kaiser, Institut für Molekulare Diagnostik und Laboratoriumsmedizin (vlnr.)

Arbeiten gemeinsam im neuen Zentrum für Allergologie am UKL (LICA): Dr. Freerk Prenzel, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Dr. Iris-Susanne Horn, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Prof. Dr. Regina Treudler, Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie und Dr. Thorsten Kaiser, Institut für Molekulare Diagnostik und Laboratoriumsmedizin (vlnr.)

Leipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig hat das neugegründete Leipziger Interdisziplinäre Centrum für Allergologie (LICA) seine Arbeit aufgenommen. Das neue Zentrum bündelt das Fachwissen von Allergologen aus der Hautklinik, der HNO-Klinik und der Kindermedizin sowie der Labormedizin mit dem Ziel, die Versorgung von Patienten mit Allergieerkrankungen zu verbessern und die wissenschaftliche Arbeit in der Erforschung von Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Allergien weiter voranzutreiben. LICA ist damit eines von wenigen Zentren dieser Art in Deutschland und schließt eine Versorgungslücke für Patienten in Mitteldeutschland.

"Wir wollen unseren Patienten mit allergischen Erkrankungen die bestmögliche Versorgung aus einer Hand bieten", beschreibt Prof. Regina Treudler, die geschäftsführende Leiterin von LICA, die Aufgabe des neuen Zentrums. Dazu werden jetzt hier die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Dermatologen, der HNO-Ärzte, der Kindermediziner und der Labormedizin zusammengeführt. Eine enge Kooperation besteht zudem mit der Pneumologie."Die Allergologie ist generell ein interdisziplinäres Fach, da durch die Erkrankungen unterschiedliche Organe betroffen sein können", so Dermatologin Treudler. Entsprechend wichtig sei eine enge Zusammenarbeit über Fachgrenzen hinweg, für die nunmehr mit LICA auch eine geeignete Struktur geschaffen wurde. Allergien gehören zu den Volkskrankheiten, deren Zahl immer weiter zunimmt. "Die Häufigkeit steigt bei Kindern ebenso wie bei Erwachsenen", so Treudler. Nach Leipziger Untersuchungen im Rahmen des LIFE-Projektes sind 30 bis 50 Prozent aller Erwachsenen von Allergien betroffen. Dazu gehören die klassischen Hautallergien ebenso wie Nahrungsmittelallergien oder Heuschnupfen. "In unseren Allergiesprechstunden sehen wir auch häufiger junge Erwachsene, die plötzlich allergischen Schnupfen, teilweise begleitet von sogenannten Kreuzallergien gegenüber Nahrungsmitteln, entwickeln", erläutert Oberärztin Dr. Iris-Susanne Horn, die Leiterin der HNO-Allergologie und Mitglied im Lenkungskreis von LICA.

 "Die Ursachen für diese Zunahme sind nicht abschließend bekannt, hängen aber sicherlich mit unserem heutigen Lebensstil zusammen", erklärt Prof. Treudler. Dafür spricht, dass sich heute die Allergiehäufigkeit in Ostdeutschland an die Quoten in den alten Bundesländern angeglichen hat, obwohl es in der DDR vor der Wende deutlich weniger Allergien gegeben habe. Insgesamt sind bei Allergieerkrankungen deutliche Steigerungen zu verzeichnen. So litten beispielweise 1990 zehn Prozent der Erwachsenen unter einem Heuschnupfen, 2013 dagegen 15 Prozent, bei den unter 40 Jährigen sogar 20 Prozent. Fragt man nicht nur nach ärztlich diagnostizierten Erkrankungen, so geben sogar 30 Prozent der Probanden der Leipziger Gesundheitsstudie (LIFE) Symptome eines Heuschnupfens an.

 Häufig beginnen Symptome allergischer Erkrankungen im Kindesalter und begleiten die Betroffenen ein Leben lang. "Wir gehen sogar davon aus, dass die Grundlagen für Allergien bereits in der Schwangerschaft gelegt werden", erklärt Dr. Freerk Prenzel, Oberarzt in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am UKL. Der Pädiater vertritt die Kindermedizin im LICA-Lenkungsgremium. "In unseren Ambulanzen sehen wir in den letzten Jahrzehnten mehr Kinder zum Beispiel mit Asthma und Neurodermitis, für deren Behandlung eine frühzeitige Erkennung und eine interdisziplinäre Diagnosestellung, wie wir dies dank LICA anbieten können, sehr wichtig sind", betont Prenzel. Gleichzeitig stünden er und die Kollegen der Kinderklinik bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen beispielsweise mit Asthma, Neurodermitis und Allergien als Ansprechpartner für niedergelassene Ärzten und Patienten zur Verfügung.

Gerade die steigenden Erkrankungsraten bei Allergien in allen Altersstufen machen es notwendig, hier die vorhandene Expertise zu bündeln und auch intensiver auf diesem wichtigen Gebiet medizinisch und wissenschaftlich tätig zu werden.

Im neuen Leipziger Zentrum sollen daher auch verstärkt neue und moderne Therapieverfahren zum Einsatz kommen. Unter anderem startet gerade eine Studie zum Einsatz eines modernen Antikörperpräparates bei Neurodermitis. "Gerade bei Neurodermitis gibt es einige vielversprechende Therapieansätze, die die Behandlung dieser Erkrankung sehr verbessern könnten", so Treudler. Auch bei Nesselfieber und der Hyposensibilisierung gibt es Neuerungen, die am LICA im Rahmen von Studien frühzeitig in die Behandlung einfließen sollen. Wichtig für den Behandlungserfolg sei aber gerade bei Allergiepatienten eine langfristig gute und enge Betreuung. Treudler: "Unser Ziel ist es daher auch, unsere Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen weiter zu verbessern, um den Patienten eine optimale Betreuung auch nach der Therapie bei uns zu sichern."

 Mehr zu LICA unter: http://www.lica.uniklinikum-leipzig.de

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