Sie sind hier: Skip Navigation LinksUniversitätsmedizin Leipzig

"Ich lerne ständig noch etwas dazu"

​Warum Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin Julia Rothmann ihren Beruf jederzeit wieder so wählen würde und Schichtdienste auch Vorteile haben

​"Ich wollte immer gern mit Kindern arbeiten und habe mich für Medizin interessiert – da lag es einfach nahe, Kinderkrankenschwester zu werden", erinnert sich Julia Rothmann daran, warum sie sich für ihren Beruf entschieden hat. Die 29-Jährige arbeitet seit 2009 in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Leipzig, hat zuvor an der Medizinischen Berufsfachschule des UKL ihren Beruf gelernt. "Ihre Station" gehört in den allgemeinpädiatrischen und neuropädiatrischen Bereich.

Neue Therapieansätze und ständiges Lernen

Hier werden Kinder betreut, die Diabetes Typ 1 haben, an chronischen Darmerkrankungen, Mukoviszidose, neurologischen oder sehr seltenen Erkrankungen leiden oder aber mit einer klassischen Kindererkrankung ins Krankenhaus kommen. "Das ist eine sehr umfangreiche und anspruchsvolle Arbeit",  beschreibt Julia Rothmann. "Das Spektrum der Krankheiten, mit denen wir hier am Universitätsklinikum umgehen müssen, ist sehr breit gefächert. Ich erlebe daher auch ständig neue Therapieansätze und lerne dauernd dazu."

Gerade in der Neuropädiatrie gehören auch Schwerstkranke zu ihren Patienten. "Für mich ist es ein wichtiger Teil meiner Arbeit, Eltern und Kinder zu begleiten und Hoffnung geben zu können, das alles wieder gut wird", erklärt Julia Rothmann. "Und wenn es nicht wieder gut wird, dann Hilfe und Unterstützung beim Umgang mit dieser Situation geben zu können." Deshalb engagiert Rothmann sich auch seit 2015 im Nachsorge-Team des Uniklinikums, begleitet die Familien auch nach dem Aufenthalt in der Klinik ein Vierteljahr weiter und hilft beim Übergang in den häuslichen Alltag. "Wir besuchen dafür unsere kleinen Patienten in der Häuslichkeit. Wir beraten und leiten die Eltern an. Des Weiteren bauen wir mit der Familie ein individuelles Netzwerk auf. Eltern von chronisch kranken Kindern, die zu ihren Patienten gehören, haben oft viele Ängste und Sorgen, die so ein wenig aufgefangen werden können."

Raum für Kreativität, Engagement und Eigenverantwortlichkeit

Die umfassende Beratung und Betreuung von Eltern und Kindern liegen Julia Rothmann sehr am Herzen: Neben ihrer Arbeit auf Station und im Nachsorgeteam hat sie sich mit Unterstützung des UKL weitergebildet und Zusatzqualifikationen zum Umgang mit Patienten mit Neurodermitis und Mukoviszidose erworben. "Ich frage mich immer: Wie können wir dem Patienten helfen, das Leben zuhause so gut wie möglich zu gestalten?" Dazu engagiert sich Schwester Julia bei der Betreuung von Mukoviszidose-Patienten und bietet zusammen mit Ärzten der Kinderklinik Seminare für Eltern von Kindern mit Neurodermitis an. Viel zu selten, wie sie bedauert, denn die Eltern nehmen die Kurse sehr dankbar an. "Aber wir müssen immer schauen, wie wir das neben unseren Aufgaben auf der Station einrichten können." 

Oft werde sie gefragt, wie sie das alles schaffe, ob nicht der Schichtdienst belastend sei. "Natürlich ist es nicht immer toll, aber ich finde, Schichtdienst hat auch Vorteile", antwortet darauf Schwester Julia. "Ich kann mir so meine Zeit ganz anders und ziemlich frei einteilen, habe auch mal wochentags und an mehreren Tagen am Stück frei". Man ist nicht so auf das Wochenende fokussiert und es werde nicht langweilig. Wenn es im Team stimmt, mache die Arbeit einfach mehr Spaß. Und das ist so bei Julia Rothmann. "Ich bin sehr gern Kinderkrankenpflegerin. Es ist ein attraktiver Beruf, der viele Qualifikationsmöglichkeiten und viel Abwechslung bietet". Kein Tag ist wie der andere, jeder Patient sei besonders. Das biete Raum für Kreativität, Engagement und Eigenverantwortlichkeit. 

Deshalb arbeitet Rothmann auch gern am Universitätsklinikum. "Weil es ein so großes Haus ist, bietet es viele Optionen, um sich weiter zu entwickeln oder flexibel auf bestimmte Lebenslagen reagieren zu können." Zudem sei die Arbeit spannend, hier gehören auch seltene Erkrankungen zum Alltag, anders als in kleineren Kliniken. "Kinderkrankenpflege ist eben so viel mehr als ‚nur den Popo sauber machen'", sagt Rothmann.

PFLEGE AM UKL – Ein Erfahrungsbericht: Pflegefachfrau Julia Rothmann

 
Julia Rothmann arbeitet seit 2009 in der Kinderklinik des UKL.

Julia Rothmann arbeitet seit 2009 in der Kinderklinik des UKL.