In der öffentlichen Vorlesungsreihe „Medizin für Jedermann" am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) drehte sich am 7. Juni 2023 alles um die Frage „Kieferorthopädie – mehr als nur Ästhetik?". Prof. Dr. Dr. Till Köhne, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie, näherte sich der Frage von mehreren Seiten und erläuterte, warum es sich auch im fortgeschrittenen Alter noch lohnen kann, kieferorthopädische Spezialist:innen aufzusuchen.
„In meinem Vortrag zeige ich, wie man mit einfachen oder komplexen Maßnahmen die Stellung von Zähnen und Kiefern korrigieren kann", erläutert Prof. Köhne. „Mit solch einer kieferorthopädischen Behandlung lässt sich viel mehr verbessern, als man vielleicht denkt: die Atmung, das Kauen, die Zungenfunktion, die Mimik und der Zahnerhalt", zählt er auf. Doch auch das äußere Erscheinungsbild der Zähne kann gravierende psychosoziale Folgen haben, so der UKL-Experte: „Wird ein Kind wegen seiner schiefen Zähne in der Schule gehänselt, und wir können das mit einer Zahnspange korrigieren, dann verbessern wir für das Kind mehr als nur die Zahnstellung. Das gleiche gilt auch für Erwachsene, die wegen ihrer Zahnstellung nicht gerne lächeln wollen und so in ihrer zwischenmenschlichen Kommunikation eingeschränkt sind." Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität nenne man dies, so Prof. Köhne.
Sogenannte Zahnstellungskorrekturen sind daher in jedem Alter sinnvoll, nicht nur bei Kindern und Jugendlichen. Darauf weist der Direktor der UKL-Kieferorthopädie in seinem Vortrag explizit hin. „Gerade bei Erwachsenen sind kleine Korrekturen einfach zu ermöglichen mit Alignern, den durchsichtigen Plastikschienen", sagt er.
Auf jeden Fall wichtig ist dem Experten aber der Hinweis: „Zähne richten gehört in die Hände von Spezialist:innen!"
Eine Übersicht der Veranstaltungsreihe "Medizin für Jedermann" finden Sie hier.