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ACT (Action Changes Things) – Pilotierungsstudie zur Reduktion von Rumination und internalem Entrapment

​​​​​Projektleitung:
Dr. rer. med. Lena Spangenberg​

Projektbeteiligte:
Dr. rer. nat. Nina Hallensleben, M.Sc.​ 
Johanna Panitz, B.Sc.

Kooperationspartner:
Dr. phil. Inken Höller, Abteilung für klinische Psychologie und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen

Projektbeschreibung:
Hintergrund: Gefühle des Gefangenseins und der Ausweglosigkeit stellen einen mutmaßlichen Risikofaktor für Suizidalität sowie depressive Erkrankungen dar. Dies wird mit dem Konstrukt des Entrapments beschrieben und lässt sich auf internale oder externale Umstände zurückführen. Internales Grübelverhalten (Rumination) ist ein häufiges depressives Symptom und wird bislang in der kognitiven Verhaltenstherapie mittels verschiedener u.a. achtsamkeitsbasierter Interventionen behandelt.

Um Patient:innen zukünftig Soforthilfe anbieten zu können oder den Transfer in den Alltag zu erleichtern, ist es denkbar, smartphonebasierte Methoden zur Erhebung von Symptomen einzusetzen. EMAs (ecological momentary assessments) ermöglichen es kurzfristige Schwankungen im Grübeln selbst und in verschiedener Risikofaktoren zu erfassen und durch EMIs (ecological momentary interventions) ruminationsbezogene Interventionen zur sofortigen Verfügung zu stellen. Ziel dieser Studie war es, die Machbarkeit, Effektivität und Akzeptanz oben beschriebener Interventionen zu pilotieren.

Methode: Es wurden für die Machbarkeitsstudie in Leipzig und Duisburg-Essen insgesamt N = 108 Studienteilnehmende rekrutiert (79.8% weiblich, im Durchschnitt 23.9 Jahre alt), die mindestens eine leichtgradige depressive Symptomatik aufwiesen sowie Grübelverhalten angaben.

Die Proband:innen wurden eine Woche lang siebenmal täglich zu verschiedenen Zeitpunkten mittels EMA nach ihrem Befinden und Grübelverhalten befragt (durchschnittliche Compliance 68.5%). Bei vorliegender Rumination erhielten die Proband:innen achtsamkeitsbasierte Interventionsübungen (EMI). Vor und nach der EMA-Befragung wurden bei allen Proband:innen zusätzlich zum Entrapment- und Ruminationsempfinden depressive Symptome, suizidale Gedanken und Verhaltensweisen, die angewendeten Emotionsregulationsstrategien sowie Metakognitionen erhoben.

Alter der Teilnehmenden und Compliance sind korreliert. Prä-Post Vergleiche zeigen eine signifikante Reduktion von Grübeln sowie von depressiven Symptomen nach der EMA-EMI Phase. Ein Großteil der Teilnehmenden konnte sich gut auf die Mikrointerventionen einlassen und berichtete, mit ihnen zufrieden zu sein und sie als wirksam zu empfinden. Um die Wirksamkeit weiter zu prüfen sollten nachfolgende randomisiert-kontrollierte Studien durchgeführt werden. ​

Laufzeit:
5/2023 – 7/2024

​​Publikation:
Höller I, Spangenberg L. Study protocol for a feasibility study of microinterventions in smartphone-based assessments to reduce depressive rumination. BMJ Open 2023;13:e076031. doi:10.1136/ bmjopen-2023-076031

​Fragestellungen, Methodik und Analysemethoden des Projekts wurden vor der Datenerhebung präregistriert:
OSF Registrie​s | ACT (Action Changes Things): Das innere Gefängnis – Pilotierungsstudie zur Reduktion von Rumination und internalem Entrapment​​​​​

Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 18800
Wiss. Sekretariat:
0341 - 97 18803
Fax:
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