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Evaluationsstudie zur Förderung ambulanter Krebsberatungsstellen (KBS) durch Krankenkassen – KEVA

​​​​​​Herzlich willkommen auf der Homepage zur Studie: Die Förderung ambulanter Krebsberatungsstellen (KBS) durch Krankenkassen – Inanspruchnahme und initiale Bewertung aus Sicht der Krebsberatungsstellen sowie Ist-Analyse von Leistungsspektrum und Strukturmerkmalen – KEVA (gefördert von der Deutschen Krebshilfe). 

​​Auf dieser Seite finden Sie Informationen zum Hintergrund der Studie, Zielstellungen, Vorgehen und Ansprechpersonen. Falls Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns gern. 

Hintergrund der Studie

Die ambulanten Krebsberatungsstellen (KBS) bieten eine bedarfsorientierte, niedrigschwellige psychosoziale Unterstützung für ratsuchende Patient:innen und Angehörige an und erfüllen damit einen wichtigen Versorgungsauftrag. Bislang wurden die Leistungen der KBS jedoch nicht durch die Krankenkassen mitfinanziert und waren folglich durch heterogene und zumeist unsichere Finanzierungsmodelle abgedeckt. Diese Situation machte es mitunter schwierig, bestehende Leistungen zu verstetigen oder dauerhaft aufrechtzuerhalten, Angebote anzupassen oder Mitarbeiter:innen langfristige berufliche Perspektiven in der ambulanten Krebsberatung zu bieten.

Seit Juli 2020 ist es den KBS möglich (z.T. rückwirkend zum 1.1.2020), eine Förderung durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen in Höhe von 40% bzw. (in einer Novellierung rückwirkend zum 1.1.2021) 80% der Bruttopersonalkosten sowie eine Sachkostenpauschale zu beantragen, sofern bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sind. Die Fördergelder werden jeweils für maximal 3 Jahre bewilligt, ein Folgeantrag ist möglich. Für die Finanzierung stellt der GKV-Spitzenverband jährlich 42 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Deutsche Krebshilfe finanziert in diesem Kontext eine 2-jährige Studie ab dem 1.1.2023, um den Prozess der (Nicht-)Inanspruchnahme der Kassenteilfinanzierung begleitend zu untersuchen sowie eine erste Bewertung aus Sicht der Akteur:innen der ambulanten Krebsberatung zu erfassen. ​​

Aktuelles

Wir möchten alle Interessierten aus den Krebsberatungsstellen und den Trägereinrichtungen zu einer Online-Informationsveranstaltung einladen, um die Projektziele und das Vorgehen vorzustellen und Ihre Fragen dazu zu beantworten. 

Online-Informationsveranstaltung zum Forschungsprojekt „KEVA
Zeit: Dienstag, 28.2.2023, 11.00 bis 12.00 Uhr 
Ort: Online (BigBlueButton)
Zugangslink: https://meet.uni-leipzig.de/b/kuh-dzk-3zf-rs6

Ziele des Forschungsvorhabens

Mit der Kassenteilfinanzierung wird dem Ziel einer flächendeckenden und kontinuierlichen ambulanten psychoonkologischen Versorgung durch die KBS näher gerückt. Verlässliche Daten, inwiefern diese Finanzierungsmöglichkeit tatsächlich in der Praxis in Anspruch genommen bzw. implementiert wird und welche Auswirkungen das auf die KBS – z. B. hinsichtlich Versorgungsqualität und Angebotsstruktur – hat, liegen bislang nicht vor. Dabei ist für eine umfängliche Bewertung der aktuellen Situation die Befragung der KBS mit oder ohne Kassenfinanzierung entscheidend.

Ziele unseres Forschungsvorhabens sind daher:

  • Ermittlung des Umfangs der Kassenteilfinanzierung durch die KBS sowie der Gründe der Nichtinanspruchnahme,
  • Erfassung der Erfahrungen mit diesem Finanzierungsmodell aus Sicht der KBS
    und Träger,
  • erste Einschätzungen der Veränderungen in den KBS seit der Kassenteil-finanzierung,
  • Erhebung von Einschätzungen und Bewertungen der organisatorischen Prozesse hinsichtlich der Beantragung der Kassenteilfinanzierung (z. B. Antrags-, Durchführungs- und Berichtsbestimmungen).

Weiterhin sollen Struktur- und Prozessdaten der KBS erhoben werden, um eine aktualisierte Bestandsaufnahme der ambulanten Versorgungssituation abzubilden. Damit können Implikationen für strukturelle Auswirkungen und leistungsbezogene Angebote im Kontext der Finanzierungsmodi benannt werden.

Die Bereitstellung von tragfähigen Daten zur Einschätzung der Kassenteilfinanzierung aus der Perspektive der Akteur:innen der KBS und der Träger ist ein erster Schritt, um die Bedeutung und den Nutzen dieser Finanzierungsoption für die ambulante psycho-onkologische Versorgung zu dokumentieren. Der Fokus unserer Studie wird hier explizit auf die Mitarbeiter:innen und Vertreter:innen der Trägerorganisationen der KBS gerichtet, da sie die Versorgung von Patient:innen und Angehörigen letztlich sicher-stellen und als Erbringer der Leistungen den engsten Bezug zur Versorgungssituation in der ambulanten Krebsberatung haben. Inwieweit aus ihrer Sicht die Kassenteil-finanzierung gewünschte Veränderungen mit sich gebracht hat, ist ein wichtiger Bestandteil der Bewertung dieser Option. Mögliche Ableitungen aus den Ergebnissen der Studie könnte eine Anpassung der Förderbedingungen oder des -prozederes betreffen, wobei wir den Wert der Fördermöglichkeit nicht nur für die einzelne KBS, sondern auch für die gesamte Versorgungslage reflektieren. Das könnte sich etwa auf berichtete Veränderungen hinsichtlich der Qualität der Versorgung oder verbesserte Arbeitsbedingungen für die einzelnen Mitarbeiter:in bzw. Berufsgruppen beziehen. ​

Umsetzung

Im Rahmen unserer Studie nutzen wir entsprechend der einzelnen Fragestellungen unterschiedliche Befragungsformate und methodische Ansätze. Im Mittelpunkt stehen Interviews mit Mitarbeiter:innen von KBS und Trägern. Ergänzt werden diese durch eine Fragebogenerhebung. In der Konzeptionsphase wird außerdem eine Vorab- Expert:innenbefragung durchgeführt. Die einzelnen Schritte werden im Folgenden genauer beschrieben:

  • Zur Vorbereitung des Vorgehens ist eine teilstrukturierte Vorab-Expert:innen-befragung vorgesehen, die wir im Online-Format mit ca. 20 Personen aus Versorgung, Politik und Wissenschaft durchführen.
  • Den Schwerpunkt der Studie stellt eine qualitative Erhebung mittels Interviews dar. Dafür werden fokussierte Interviews konzipiert und in Online-Formaten mit Mitarbeiter:innen der KBS und der Trägereinrichtungen durchgeführt. Es ist aus methodischen Gründen nicht möglich Vertreter:innen aller KBS zu interviewen, sondern es werden insgesamt 40 KBS und 10 Träger ausgewählt und um ein Gespräch gebeten. Die Auswahl der KBS zum Interview erfolgt per Los und nach einem Quotenverfahren, für das mehrere Auswahlkriterien berücksichtigt werden, um die Heterogenität der KBS gut abzubilden (z. B. die Förderung durch die Krankenkassen, die Größe und regionale Lage). Im Interview selbst liegt der Fokus auf den Veränderungen in den KBS sowie auf den ersten Einschätzungen zum Prozedere und Auswirkungen der Kassenteil-​finanzierung. Darunter fallen bei-spielsweise die Motivation für die Beantragung, Hindernisse und Schwierigkeiten, eine Einschätzung zu den Veränderungsprozessen in den Leistungs- und Struktur-merkmalen der KBS infolge der Kassenfinanzierung sowie eine erste Bewertung. Die Interviews beinhalten sowohl offene Fragen, z. B. zu Veränderungen, als auch geschlossene Frageformate. Als Interviewpartner:in möchten wir in jeder aus-gelosten KBS eine Person gewinnen, die die gesamte KBS vertritt – entweder die Leitung oder eine Person, die von der Leitung dazu ermächtigt wurde. Für ein Interview ist ein Zeitraum von 30 ​ 45 Minuten veranschlagt.
  • ​​​Für eine quantitati​ve Fragebogen-Erhebung werden alle KBS in Deutschland​ 
    (ca. 160) angefragt. Ziel dieser Online-Erhebung ist die Erfassung aktueller Struktur-, Leistungs- und Qualitätskriterien der KBS, die sich auf die bisher formulierten Standards der ambulanten Krebsberatung stützen. Die ca. 30 Fragen betreffen beispielsweise die Anzahl der Mitarbeiter:innen und deren berufliche Qualifikation, Leistungsaspekte, Finanzierungsmodelle oder auch allgemeine Merkmale wie Bestehen und Trägerschaft. Alle KBS, die an der Online-Befragung teilnehmen, erhalten einen Zugangslink sowie ausreichend Zeit für die Beantwortung der Fragen.​

Zeitlicher Ablauf

Die erste Kontaktaufnahme mit den KBS und Trägern wird im Laufe des Januars 2023 per E-Mail oder postalisch erfolgen. Eine Online-Informationsveranstaltung ist im Februar 2023 geplant, zu der wir Interessierte und insbesondere Vertreter:innen der KBS und der Träger einladen werden.

In der folgenden A​bbildung ist der zeitliche Ablauf aller Erhebungsschritte und Informationsveranstaltungen dargestellt.

​       * Weitere Informationen finden Sie auf dieser Seite unter Aktuelles.

​   
Die Ergebnisse der Studie werden in Fachkongressen berichtet, daneben in Fach-zeitschriften, aber auch in den verfügbaren Medien von Krebsgesellschaften, KID oder ähnlichen Institutionen veröffentlicht. Informationen zum aktuellen Stand des Projektes finden Sie auf dieser Homepage unter „Aktuelles​.​

Ansprechpersonen der Studie

Die Studie wird an der Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklinikums Leipzig durchgeführt und durch die Deutschen Krebshilfe gefördert.

Die Projektleitung​​​ und -koordination liegt bei Herrn Prof. Dr. Jochen Ernst und
Frau Dr. Susanne Kuhnt, Projektmitarbeiterin ist Frau Svenja Heyne. Als studentische Mitarbeiterinnen unterstützen uns Frau Maria Mahlberg und Frau Hannah Kleinhaus. Ein externes Gremium aus Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen berät das Studienteam hinsichtlich inhaltlicher und methodischer Fragestellungen. Eine enge Kooperation besteht zudem zum Krebsinformationsdienst (KID).

Prof. Dr. Jochen Ernst
(Projektleitung​)
Dr. Susanne Kuhnt
(Projektleitung)
Svenja Heyne, M.Sc.
(Projektmitarbeiterin)

​Gern können Sie uns bei Fragen kontaktieren​. Wir freuen uns auf die Zusammen-arbeit!

Datenschutz

Bei allen Analysen und Präsentationen der erhobenen Daten werden die KBS mittels eines Codes pseudonymisiert. Bei der Auswertung wird weiterhin darauf geachtet, dass alle Merkmale, die potentiell eine Identifizierung ermöglichen (z. B. regionale Besonderheiten, spezielle Angebote), unberücksichtigt bleiben oder so stark verallgemeinert werden, dass ein Rückschluss auf einzelne KBS oder einzelne Mitarbeiter:innen der KBS ausgeschlossen ist. Die Weitergabe, Speicherung und Auswertung der studienbezogenen Daten zu den KBS erfolgt strikt nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO).

Die Studie wurde von der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig genehmigt (309/22-ek).
Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 18800
Wiss. Sekretariat:
0341 - 97 18803
Fax:
0341 - 97 15419
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