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Pressemitteilung vom 28.01.2022

„Tag der Arthroskopie“ am 1. Februar: Präzisionschirurgen, die um die Ecke schauen können

Arthroskopie als minimal-invasive Gelenkchirurgie bietet Patienten viele Vorteile / Fachsymposium zu Schulterfrakturen

PD Dr. Jan Theopold (re.) bei einem arthroskopischen Eingriff an der Schulter: Das stabförmige Instrument erlaubt nach nur kleinen Schnitten einen Blick ins Innere des Gelenks. Mit den über weitere Zugänge eingeführten Werkzeugen kann der Operateur auch den Eingriff vornehmen.

PD Dr. Jan Theopold (re.) bei einem arthroskopischen Eingriff an der Schulter: Das stabförmige Instrument erlaubt nach nur kleinen Schnitten einen Blick ins Innere des Gelenks. Mit den über weitere Zugänge eingeführten Werkzeugen kann der Operateur auch den Eingriff vornehmen.

Leipzig. Frakturen, also Brüche im Schulterbereich sind schmerzintensiv, die Heilung ist langwierig und die Bewegungseinschränkungen für die Betroffenen können gravierend sein. Oft hilft nur ein chirurgischer Eingriff. Den Schulterexperten des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) stehen die modernsten Möglichkeiten der Arthroskopie – auch Gelenkspiegelung genannt – zur Verfügung. Kleine Schnitte, weniger Schmerzen, schnellere Genesung – Präzisionschirurgie eben, wie die UKL-Spezialisten es selbst bezeichnen. Zum "Tag der Arthroskopie" am 1. Februar geben sie bei einer Fachveranstaltung aktuelles und neues Wissen an ärztliche Kolleginnen und Kollegen weiter.

Prof. Pierre Hepp ist am 1. Februar Gastgeber eines Online-Symposiums für Schulter-Experten und interessierte Allgemeinmediziner.

Als Arthroskopie bezeichnet man Eingriffe an Gelenken, die nur sehr kleine Schnitte für Operationsinstrumente erfordern. Durch diese kleine Öffnung wird das stabförmige Arthroskop eingeführt, das dank Licht und Kamera einen Blick ins Gelenk erlaubt. Durch weitere Zugänge können Operateure Werkzeuge hinzufügen und alle notwendigen Eingriffe vornehmen.

Doch noch immer bestünden rund um das Thema Arthroskopie zu viele Vorurteile, weiß Prof. Pierre Hepp, Leiter des Bereichs Arthroskopische & Spezielle Gelenkchirurgie / Sportverletzungen am UKL, zum Beispiel, dass grundsätzlich zu viele OPs oder Spiegelungen vorgenommen würden. "An diesem Tag geht es uns darum zu zeigen, dass diese minimal-invasive chirurgische Technik unseren Patienten viele Vorteile bringt: kleine statt große Schnitte, kürzere stationäre Aufenthalte und weniger Schmerzen. Das haben Studien klar belegt", betont Prof. Hepp. "Wir können dank dieser Technik im Gelenk quasi um die Ecke schauen."

 

"Klassiker" für Schulterfrakturen: Seniorenstürze oder mit Fahrrad zwischen Straßenbahnschienen

Eine Reihe von Schulterfrakturen kann mit Hilfe der Arthroskopie präziser therapiert werden. "Bei unserer Fachveranstaltung am 1. Februar, dem 3. 'up2date Symposium Schulter', wollen wir Spezialisten anderer Kliniken, aber durchaus auch interessierten Allgemeinmedizinern die Möglichkeiten und die Grenzen der arthroskopischen Chirurgie bei der Versorgung von Brüchen im Schulterbereich darstellen und näher erläutern", erklärt PD Dr. Jan Theopold, Geschäftsführender Oberarzt und Stellvertretender Bereichsleiter. 

Zirka 250 Patienten mit Brüchen an der Schulter operieren die UKL-Gelenkchirurgen im Jahr. Ursachen sind oftmals Stürze aller Art. So geht es im Programm des Online-Symposiums beispielsweise um den Stellenwert der Arthroskopie bei einer speziellen Form des Schlüsselbeinbruchs. "Gerade in Städten mit Straßenbahn, zu denen ja auch Leipzig gehört, erleben wir dies immer wieder: Fahrradfahrer geraten mit ihren Rädern zwischen die Schienen und stürzen schwer. Sehr oft ist dann das Schlüsselbein oder das Schultereckgelenk verletzt", erläutert PD Dr. Theopold. 

"Oder nehmen wir die Frakturen bei Oberarmköpfen", ergänzt Prof. Hepp, "eine geradezu klassische Sturzsituation bei älteren Menschen. Auch hier können wir arthroskopisch die Frakturfolgen behandeln, genau wie bei Brüchen der Schulterpfanne, über die wir ebenso in unserer Veranstaltung informieren."

 

Konservative Behandlung bei bestimmten Frakturformen

Auf der Programm-Agenda steht gleichwohl auch ein Blick auf die konservative Behandlung von Oberarmkopf-Frakturen. "Konservativ zu behandeln heißt nicht etwa, nichts zu tun, sondern nicht oder nicht gleich chirurgisch zu therapieren", sagt Prof. Hepp. Bei dieser Methode werde die Schulter eine Zeitlang ruhiggestellt, idealerweise begleitet von physiotherapeutischen Einheiten. Regelmäßige Kontrollen durch die Ärzte und das Nachhalten des Heilungsprozesses schlössen sich selbstverständlich an. "Diese Therapieform bietet sich allerdings nur bei bestimmten Frakturformen an oder bei Patienten mit Vorerkrankungen wie Herzbeschwerden, die nicht operiert werden könnten", so Dr. Theopold. 

Am 1. Februar hoffen die UKL-Mediziner auf eine ähnlich hohe Teilnehmerzahl bei ihrem Webcast wie vergangenes Jahr, als sich 160 Zuhörer zuschalteten. Für die Zukunft wünschen sich beide natürlich, auch wieder Veranstaltungen für Patienten und Interessierte vor Ort am UKL anbieten zu können. 

Sprechstunde

Zur Sprechstunde Spezielle Gelenkchirurgie / Sportverletzungen

 

3. "up2date Symposium Schulter" (Fachveranstaltung)

Dienstag, 1. Februar 2022

19 - 20.30 Uhr

www.ukl-live.de/gelenkchirurgie

Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldung vorab ist nicht erforderlich

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