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Pressemitteilung vom 11.11.2015

Wenn ferne Gefahren näher rücken - Infektionsmedizin in einer globalisierten Welt

Leipzig. In einer globalisierten Welt können medizinische Probleme anderer Länder schnell zu eigenen werden. Das belegen seit Jahren die Entwicklungen in der Infektionsmedizin, die eindrücklich zeigen, dass Viren und Bakterien nicht vor Länder- oder Kontinentgrenzen halt machen, aber auch dass enorme Unterschiede in den Gesundheitssystemen betroffener Länder bestehen. Diesem Thema widmet sich unter verschiedenen Aspekten das diesjährige Tropenmedizinische Symposium am Universitätsklinikum Leipzig, das am 14. November versucht, Antworten zu geben auf die Frage "Wurden die Millenniumsziele der Vereinten Nationen erreicht?".

Die Infektions- und Tropenmediziner des UKL erwarten zu dem ganztägigen Symposium über 150 Fachkollegen, um gemeinsam die derzeitigen globalen Herausforderungen in diesem wichtigen Bereich zu diskutieren. "Dabei stehen natürlich weiterhin die altbekannten Volkskrankheiten der armen Länder wie Malaria, aber auch HIV und Tuberkulose im Mittelpunkt", erläutert Privatdozent Dr. Christoph Lübbert, der Leiter des Bereichs Infektions- und Tropenmedizin am UKL. "Für die wichtigste Tropenkrankheit Malaria war in den Millenniumszielen der UN für 2015 ein Stopp der Malaria-Ausbreitung und eine Trendumkehr bei den Erkrankungen angestrebt, davon sind wir bei einem positiven Gesamttrend auf Ebene einzelner Länder aber weiterhin weit entfernt", resümiert Lübbert. Gleichzeitig seien die Themen aus dem öffentlichen Bewusstsein verdrängt worden, trotz oder gerade aufgrund der Ebola-Epidemie in Westafrika 2014/15 und der zunehmenden bakteriellen Resistenzentwicklungen.

"Hier müssen wir unseren Blick auch auf das Thema multiresistente Tuberkuloseerreger richten, die aktuell durch die starken Migrationsbewegungen auch für uns zunehmend relevant werden," beschreibt Lübbert die Spannweite seines Fachgebietes. "Dabei müssen wir unbedingt stärker über den eigenen Tellerrand schauen, denn ein vor Ort gut funktionierendes Gesundheitssystem verändert auch die Situation hier bei uns". Über solche Aktivitäten vor Ort und die Effekte verschiedener medizinischer Hilfsprogramme werden am Rande des auch für die interessierte Öffentlichkeit offenen Symposiums eine Vielzahl von Hilfsorganisationen informieren.


Neben dem wissenschaftlichen Austausch steht das Symposium auch im Zeichen der Verabschiedung von Prof. Stefan Schubert, der über viele Jahre den Bereich Infektions- und Tropenmedizin am Universitätsklinikum Leipzig geleitet hat. Obwohl seit Oktober 2015 aus dem aktiven Berufsleben in der Klinik ausgeschieden, bleibt Prof Schubert seinem Fach und dem UKL verbunden - nunmehr in seiner neuen ehrenamtlichen Funktion als Beauftragter für Fragen der medizinischen Flüchtlingsversorgung am Universitätsklinikum Leipzig. "Wir freuen uns sehr, dass uns auf diese Weise die wichtige Expertise von Prof. Schubert weiterhin erhalten bleibt", sagt Prof. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL. "Gerade in der aktuellen Situation benötigen wir seine großen Erfahrungen mehr denn je". Prof. Stefan Schubert war seit 1978 am Universitätsklinikum Leipzig tätig und prägte durch seine Arbeit den Bereich Infektions- und Tropenmedizin ebenso wie Generationen künftiger Ärzte, denen er die Grundlagen seines Fachs vermittelte.

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