Beteiligte Wissenschaftler:
Dr. med. Martin Miertsch (Helse
Bergen HF, Haukeland universitetssjukehus, Divisjon psykisk helsevern,
Psykiatrisk klinikk Sandviken)
Prof. Dr. Ingvill C. Mochmann (Gesis,
Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Köln)
Dipl.-Psych. Marie Kaiser,
PD Dr. Heide Glaesmer (Leipzig)
PD Dr. med. Philipp Kuwert
(Universitätsmedizin Greifswald, An dem HELIOS Hansehospital Stralsund)
Zusammenfassung:
Während der Kriegsjahre 1940 bis 1945
befanden sich mitunter über 300.000 deutsche Soldaten zeitgleich in Norwegen.
Schätzungen gehen davon aus, dass während der deutschen Besatzungszeit in
Norwegen 10.000 bis 12.000 Kinder geboren wurden, deren Väter den deutschen
Truppen angehörten und deren Mütter norwegische Staatsbürgerinnen waren. Das
Forschungsprojekt untersuchte die psychosozialen Konsequenzen des Aufwachsens
als „Wehrmachtskind“ im Nachkriegsnorwegen mit einem umfangreichen Fragebogen.
Dieser wurde in Zusammenarbeit mit deutschen und norwegischen „Kindern des
Krieges“ erarbeitet, ins Norwegische übersetzt und beinhaltet u.a. international
anerkannte Skalen zu den Konstrukten, die auch in der Befragung der deutschen
„Besatzungskinder“ erfragt wurden. Die Befragung erfolgte in schriftlicher Form.
Bisher konnten 78 Norwegische „Wehrmachtskinder“ in die Auswertungen
eingeschlossen werden.
Förderung:
Forschungsstipendium Günther Jantschek
(15.000 €)
Laufzeit:
1/2014 – 12/2018
Publikation:
Miertsch M, Glaesmer H, Mochmann IC, Kaiser M, Freyberger HJ, Terock J, Odegaard, KJ, Kuwert P (2015). Norwegische „Wehrmachtskinder“ – psychosoziale Aspekte, Identitätsentwicklung und Stigmatisierung. Trauma und Gewalt, 9(4), 304-312.