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Gewinnung einer gemeinsamen Metrik für verschiedene Fatigue-Skalen im Bereich der Psycho-Onkologie

​Leitung:
Prof. Dr. Andreas Hinz

Mitarbeit:
Michael Friedrich, M.A. (Soziologie)
Dr. Susanne Kuhnt

Projektbeschreibung:
Fatigue ist ein häufiges Symptom bei Krebspatienten, welches aber in der onkologischen Versorgung unzureichend beachtet wird. Zur Erfassung von Fatigue existieren verschiedene Fragebögen. Dies erschwert den Vergleich von Studienergebnissen, wenn die Studien verschiedene Bögen eingesetzt haben. Zielstellung des durch die DKH geförderten Projekts war, für sechs verbreitete Fatigue-Instrumente eine gemeinsame Metrik zu erstellen, welche die Umrechnung der Fragebogenwerte ermöglicht. 

Es wurde eine umfangreiche Stichprobe von Patienten einer onkologischen Reha-Klinik (n=1.225) gezogen. Die Patienten füllten während des Reha-Aufenthalts ein Fragebogenheft aus, welches sechs Fatigue-Instrumente sowie einige weitere Fragebögen zu Lebensqualität, Ressourcen, Schlafqualität u. ä. enthielt. Sechs Monate nach Reha-Aufenthalt erfolgte eine schriftliche Nachbefragung, an welcher 986 Personen teilnahmen.

Zentrales Ergebnis des Projekts ist eine Umrechnungstabelle der sechs Fatigue-Fragebögen. Zur Erstellung dieser Tabelle wurden zunächst konfirmatorische Faktoranalysen berechnet, die Berechnungen der Theta-Werte für die einzelnen Items und Summenwerte wurde auf der Basis der Item-Response-Theorie mit dem Programmpaket „mirt“ des Programms R berechnet. Neben der Umrechnung der Fragebögen erlaubt diese Umrechnungstabelle auch die Bestimmung von T-Werten, bezogen auf die Krebspatienten, sowie die Bestimmung von Theta-Werten, bezogen auf die Allgemeinbevölkerung. Außerdem wurden die Reliabilitäten der Summenskalen der Fragebögen für die verschiedenen Fatigue-Ausprägungen berechnet. Die besten Reliabilitäts-Kennziffern ergaben sich für den 12-Item-Fragebogen EORTC QLQ-FA12.

Neben der Hauptzielstellung der Gewinnung einer gemeinsamen Metrik für die Fatigue-Fragebögen wurden weitere Fragestellungen mit den Daten des Projekts behandelt. Sie betreffen prognostische Faktoren für Fatigue, die Rolle von Ressourcenfaktoren für die Ausprägung von Fatigue nach einem halben Jahr, detaillierte Analysen zu einem 11-Item-Fragenkatalog von Cella zur Fatigue, sowie Analysen zur Schlafqualität, einschließlich der Beziehungen zwischen Schlafqualität und Fatigue. Aus dem Projekt sind bisher fünf Publikationen in internationalen Zeitschriften hervorgegangen. 

Förderung:
Deutsche Krebshilfe

Projektnummer:
933000-126

Laufzeit:
10/2016 – 8/2019

Philipp-Rosenthal-Str. 55, Haus W
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 18800
Wiss. Sekretariat:
0341 - 97 18803
Fax:
0341 - 97 15419
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