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Pressemitteilung vom 09.11.2022

„nutritionDay“ 2022: Universitätsklinikum Leipzig nimmt wieder an weltweiter Daten-Erfassung zur Mangelernährung bei Patient:innen teil

Ernährungsteamleiter Lars Selig: Thema braucht viel Aufmerksamkeit / UKL screent alle stationären Patienten bei Aufnahme

Michael Rigl (li.) vom Ernährungsteam des UKL bei der Befragung einer Patientin zum diesjährigen „nutritionDay“.

Michael Rigl (li.) vom Ernährungsteam des UKL bei der Befragung einer Patientin zum diesjährigen „nutritionDay“.

Leipzig. "nutritionDay" nennt sich eine weltweite Daten-Erhebung zur Bekämpfung von Mangelernährung in Gesundheitseinrichtungen. An einem zuvor festgelegten Tag in jedem Jahr, dem so genannten "nDay", haben Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, an einer eintägigen Querschnittserhebung teilzunehmen. Durch die Sammlung und Auswertung anonymisierter Patient:innendaten kann so die Ernährungsversorgung in einzelnen Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene überwacht und gemessen werden. In diesem Jahr ist es der 10. November.
Seit 2006 hat das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) in jedem Jahr daran teilgenommen – 2020 und 2021 machte die Corona-Pandemie hier leider einen Strich durch die Rechnung. Für Lars Selig, Leiter des Ernährungsteams am UKL, ein Grund, 2022 verstärkt auf das überaus wichtige Problem der patientenbezogenen Mangelernährung hinzuweisen.

"Auch, wenn wir in den vergangenen zwei Jahr nicht teilnehmen konnten, braucht das Thema Mangelernährung in Krankenhäusern jede nur mögliche Aufmerksamkeit", sagt Selig. Weltweit sei die Zahl unterversorgter Patient:innen weiterhin sehr hoch, dies zeige der "nutritionDay" Jahr für Jahr. 
Mehr als 64 Länder nehmen an dieser weltweiten Erhebung teil. Die Daten von mehr als 240000 Personen sind seit 2006 erfasst worden, darunter etliche auch aus Leipzig. In 36 Sprachen sind die Fragebögen vorhanden. 
Ziel des weltweiten "nutritionDay" ist es, das Wissen und das Bewusstsein für Mangelernährung in Gesundheitseinrichtungen zu stärken.

 

"Für dieses Jahr sind sieben UKL-Stationen zur Teilnahme am 'nutritionDay' angemeldet - onkologische, chirurgische und internistische Stationen", berichtet Ernährungsexperte Selig. Neben allgemeinen Fragen zum Krankenhausaufenthalt wird auch speziell zu Gewichtsverlauf, Medikamenteneinnahme und Essverhalten mit den Patient:innen abgefragt: Ist der Appetit eingeschränkt? Wenn ja, warum? Schmeckt das Essen? Wenn nein, warum? 
Zudem wird die Situation vor Ort auf Station erfasst: Wieviele Pflegekräfte, Ärzt:innen und andere Berufsgruppen arbeiten im untersuchten Bereich? Gibt es eine strukturierte Ernährungstherapie, und wie ist diese gestaltet? Diese und viele weitere Fragen gestalten den "nutritionDay".
Nach 30 Tagen folgt eine Evaluation. Dann wird geschaut, ob die vor einem Monat erfassten Patient:innen das Klinikum verlassen haben oder ob sie eventuell wieder zurück auf Station sind. 

Screening bei stationärer Aufnahme zeigt Auffälligkeiten unmittelbar an
"Bei dieser aufwändigen und umfangreichen Datenerfassung und Dateneingabe helfen uns in diesem Jahr zehn Auszubildende des Fachbereichs Diätassistenz der MBFS, unserer Medizinischen Berufsfachschule des UKL", erklärt Selig. 
Die Ergebnisse dieser Erhebung fließen in unzählige internationale und nationale Publikationen ein, so zum Beispiel in den Jahresbericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). 

Seit 2020 werden am UKL alle stationär aufgenommenen Personen mit Blick auf ihren Ernährungsstatus gescreent, um eine drohende oder bestehende Mangelernährung zu erkennen. Mit diesem Screening bei Aufnahme bekommt das von Lars Selig und Oberarzt Dr. Haiko Schlögl geleitete UKL-Ernährungsteam, das Teil der Klinik und Poliklinik für Endokrinologie, Nephrologie und Rheumatologie ist, automatisierte Informationen, um sich auffälligen Patient:innen ernährungstherapeutisch zu widmen. 

Doch selbst für eines der größten Teams dieser Art an deutschen Kliniken stellt dies eine alltägliche Herausforderung dar. Schließlich könnten, so Selig, die in Studien dargelegten Prävalenzen zum Thema Mangelernährung, nämlich zirka ein Viertel aller Patient:innen, in der Praxis auch tatsächlich jeden Tag aufs Neue bestätigt werden. 

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