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Pressemitteilung vom 12.11.2020

Welt-Diabetes-Tag am 14. November: „Chronische Krankheiten wie Diabetes dürfen trotz Corona nicht vernachlässigt werden“

UKL-Diabetologen mahnen mehr Aufmerksamkeit für Gesundheitsrisiken durch versäumte Arztbesuche an

Diabetes-Patienten und ihre Erkrankungen dürfen trotz Corona nicht vernachlässigt werden, fordern Prof. Matthias Blüher (li.) und Prof. Wieland Kiess (re.) als UKL-Experten für Stoffwechselerkrankungen bei Erwachsenen und Kindern anlässlich des Welt-Diabetes-Tages am 14. November.

Diabetes-Patienten und ihre Erkrankungen dürfen trotz Corona nicht vernachlässigt werden, fordern Prof. Matthias Blüher (li.) und Prof. Wieland Kiess (re.) als UKL-Experten für Stoffwechselerkrankungen bei Erwachsenen und Kindern anlässlich des Welt-Diabetes-Tages am 14. November.

Leipzig. Die Corona-Pandemie sorgte im Frühjahr für leere Wartezimmer in Arztpraxen. Aus Angst vor Ansteckung blieben Patienten lieber zu Hause – zu lange, befürchten Diabetologen. Durch versäumte Arztbesuche können chronische Krankheiten wie Diabetes vernachlässigt und zu einem großen Risiko werden. Die aktuellen Infektionszahlen lassen eine Wiederholung des Effekts befürchten – wovor die UKL-Experten warnen.

"Die Menschen haben ihre Arztbesuche verschoben, auch in den Kinderarztpraxen haben wir diese Entwicklung mit Sorge beobachtet", berichtet Prof. Wieland Kiess, Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Leipzig. Der Pädiater ist Experte für Stoffwechselerkrankungen und besonders beunruhigt über die Situation kleiner Patienten mit chronischen Erkrankungen wie der Zuckerkrankheit. Denn in der Lockdown-Zeit haben vor allem Kinder mit Neigung zu Übergewicht aufgrund des Bewegungsmangels zudem noch zugenommen. 

"Diabetes lässt sich gut erkennen und behandeln, aber ein unbehandelter Diabetes ist eine echte Gefahr für das Kind", betont Kiess. "Wir dürfen diese Patienten und Erkrankungen trotz Corona nicht vernachlässigen", mahnt Kiess. Er appelliert an Eltern, rechtzeitig einen Kinderarzt aufzusuchen. "Diabetes ist nur dann eine Bedrohung, wenn er nicht richtig eingestellt ist." 

Dies bestätigt auch sein Kollege Prof. Matthias Blüher, der als Leiter der AdipositasAmbulanz am UKL Erwachsene mit Stoffwechselerkrankungen betreut. Auch er konstatiert, dass seine Patienten in Zeiten von Homeoffice und Kontaktbeschränkungen Gewicht aufbauen. Und viele seiner Patienten haben Angst, aufgrund ihrer Erkrankungen wie Diabetes oder Adipositas anfälliger für schwere COVID-19-Verläufe zu sein. "Diabetes ist vor allem dann ein Risikofaktor für schwere COVID-19-Infektionen, wenn er nicht richtig behandelt ist", sagt dazu Prof. Blüher. "Daher ist es wichtig, Arzttermine wahrzunehmen oder rechtzeitig den behandelnden Arzt aufzusuchen, wenn sich Werte verschlechtern." Hier seien die Möglichkeiten der modernen Telemedizin wie Telefon- oder Videosprechstunden eine gute Alternative. "Wir nutzen diese Optionen seit dem Frühjahr sehr intensiv, um unsere Patienten weiter betreuen zu können, ohne sie einem zusätzlichen Risiko aussetzen zu müssen", sagt Prof. Blüher. "Ich rate zu diesem Weg, bevor der Arztbesuch ganz unterbleibt und ein Diabetes aus dem Gleichgewicht gerät."        

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