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Pressemitteilung vom 04.01.2019

Neues Großgerät für molekulare Hybridbildgebung in der Nuklearmedizin des UKL

Moderne SPECT/CT-Gammakamera ersetzt 16 Jahre altes System

Freude über die Inbetriebnahme der neuen SPECT/CT-Gammakamera (v.l.n.r): Medizinphysiker Thomas Scholz, Cornelia Pötzsch, leitende MTRA, Architekt M. Vogel vom Ingenieurbüro Noske & Co, UKL-Projektleiterin Kerstin Sommerfeld, Prof. Bernhard Sattler, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinische Physik, und Oberarzt Dr. Thomas Lincke, Ärztlicher Leiter der Radionuklidtherapie-Station.

Freude über die Inbetriebnahme der neuen SPECT/CT-Gammakamera (v.l.n.r): Medizinphysiker Thomas Scholz, Cornelia Pötzsch, leitende MTRA, Architekt M. Vogel vom Ingenieurbüro Noske & Co, UKL-Projektleiterin Kerstin Sommerfeld, Prof. Bernhard Sattler, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinische Physik, und Oberarzt Dr. Thomas Lincke, Ärztlicher Leiter der Radionuklidtherapie-Station.

Leipzig. Ein neues Großgerät zur kombinierten szintigrafischen und computertomografischen molekularen Hybridbildgebung ist im stationären Bereich der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) installiert worden. Dieses Großgerät, auch SPECT/CT-Gammakamera genannt, löst ein inzwischen 16 Jahre altes System ab. Die Szintigrafie gehört zu den nuklearmedizinischen Untersuchungsverfahren, welche Organfunktionen und krankhafte Prozesse im Körper sicht- und messbar machen. Dafür wird ein radioaktiv markiertes Medikament verabreicht und die Verteilung dieses sog. Radiopharmakons mit einer Gammakamera abgebildet. Dank des neuen Geräts können Patienten nun schneller und präziser versorgt werden.

Oberarzt Dr. Thomas Lincke, Ärztlicher Leiter der Radionuklidtherapie-Station, und Cornelia Pötzsch, leitende MTRA, an der neuen Gammakamera, einem modernen Großgerät zur kombinierten szintigrafischen und computertomografischen molekularen Hybridbildgebung.

Im stationären Bereich der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin werden Patienten bei so genannten Radionuklidtherapien mit offenen radioaktiven Stoffen behandelt. Häufigste Form ist die die Radioiodtherapie, eine "innere" Strahlentherapie mit Iod-131. Diese wird bei gutartigen und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt. Eine Radionuklidtherapie muss für jeden Patienten individuell geplant, überwacht, verifiziert und dokumentiert werden.

"Die möglichst genaue Erhebung der örtlichen Verteilung des radioaktiven Therapeutikums im Körper und deren zeitlicher Verlauf sind essentielle Voraussetzungen zur Ermittlung der Strahlendosis in der Zielregion, dem Tumorgewebe, einerseits und den Risikobereichen, zum Beispiel dem Knochenmark oder den Nieren, andererseits" sagt Prof. Osama Sabri, Direktor der Klinik. "Um diese regulatorische Anforderung und physikalisch-technisch anspruchsvolle Aufgabe zu erfüllen, setzen wir dieses neue Hybridbildgebungssystem, die SPECT/CT-Gammakamera Discovery 670, ein" ergänzt Prof. Bernhard Sattler, Leiter der Arbeitsgruppe Medizinische Physik.
Oberarzt Dr. Thomas Lincke, der die Radionuklidtherapie-Station ärztlich leitet, führt aus, dass die Patienten "nun viel schneller und präziser als mit dem Vorgängersystem untersucht werden können, was den zum Teil schwer kranken Patienten die Untersuchung erheblich erleichtert und für einige überhaupt erst ermöglicht". Zusammen mit der SPECT/CT-Kamera wurden zudem noch Computersysteme und Softwaremodule angeschafft. Sie ermöglichen ebenso effizient die Auswertung, Speicherung und Dokumentation der komplex erhobenen Daten.

Dank der Anstrengung aller Beteiligten bei der Herstellerfirma, dem beauftragten Ingenieurbüro und innerhalb des UKL konnte die Inbetriebnahme des Systems rechtzeitig vor Inkrafttreten der neuen Strahlenschutzgesetzgebung erfolgen. Seit 1. Januar 2019 ist die individuelle Planung, Überwachung und Verifikation sämtlicher Radionuklidtherapien gesetzlich vorgeschrieben. Auch die zuständige Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde hat dem Routinebetrieb des Systems im Rahmen der Radionuklidtherapie und als Ersatzsystem im Falle des Ausfalls eines der bildgebenden Systeme in der diagnostischen Nuklearmedizin in vollem Umfang zugestimmt.

Weitere Radionuklidtherapien zur Tumorbehandlung
Das Spektrum der durch die UKL-Nuklearmedizin angebotenen Radionuklidtherapien umfasst über die Radioiodtherapie hinaus Tumorbehandlungen mit Lutetium-177 (Lu-177) markierten Eiweißverbindungen (Peptidtherapien), welche bei so genannten neuro-endokrinen Tumoren und mit dem Lu-177-markierten prostata-spezifischen Membran-Antigen (Lu-177-PSMA) beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom angewendet werden. Weitere häufige Radionuklidtherapien betreffen das kastrationsresistente Prostatakarzinom mit Einsatz des Alphastrahlers Radium-223 sowie - in Kooperation mit der Interventionellen Radiologie - die selektive interne Radio(nuklid)therapie von Lebertumoren und ‑metastasen mit radioaktiv beladenen Partikeln (Yttrium-90 markierte Mikrokügelchen).

 

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