ISBN 978-3-8325-5782-9
ISSN 1863-2440
Dieser Band widmet sich dem Einfluss zweier Faktoren auf die stimmliche und allgemeine Entwicklung von Kindern und Jugendlichen einschließlich der Chancen und Gefahren: Mediennutzung und soziokulturelle und biologische Umwelt. Aus praktischer Erfahrung und didaktischer Forschung wird an zahlreichen konkreten Beispielen aufgezeigt, wie digitale Formate im praktischen Musikunterricht, in der
Chorarbeit, aber auch im Sprech- und Schauspielunterricht sowie in der Stimmtherapie eingesetzt werden k¨onnen und welche Grenzen es dabei gibt.
Mehrere Kapitel berichten ¨uber aktuelle Ergebnisse aus einer sozialwissenschaftlich-
medizinischen Kohorten-Studie an der Leipziger Medizinischen Fakultät: LIFE Child. Die außergewöhnlich große Anzahl an jungen Probandinnen und Probanden ermöglichte die Erforschung der Zusammenhänge zwischen Lebensstil und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen: Welchen Einfluss haben zum Beispiel der
Wohnort und der sozioökonomische Status der Familie? Wie wirkt sich der Mediengebrauch auf das Verhalten und die psychische Gesundheit aus? Wie können epidemiologische Daten helfen, die Stimmentwicklung anhand von Normwerten besser einzuschätzen und wie hängt sie mit der Pubertätsentwicklung zusammen? Welchen Einfluss haben die häufigen Atemwegserkrankungen auf junge Stimmen?
Weitere Aspekte sind die Wirkmechanismen interner und externer Faktoren auf die Identitätsentwicklung und das Interagieren in der soziokulturellen Umwelt – hier insbesondere in Gruppen.
Den Bogen zurück zur Praxis schlagen Berichte aus den Workshops: über den Weg vom Notenlesen zum Blattsingen, über Stilistiken im Musicalgesang bis hin zu zentralen methodischen Elementen in der stimmtherapeutischen und -pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
In diesem Band finden sich die schriftlichen Zusammenfassungen der Vorträge und Workshops des 19. Leipziger Symposiums zur Kinder und Jugendstimme, das – abweichend vom normalen Termin Ende Februar – erst im Herbst 2022 stattfinden konnte. Grund dafür waren die Regelungen im Rahmen der Corona-Pandemie. Die Erleichterung und die große Freude darüber, dass sich das Publikum und die Mitwir-
kenden wieder in Präsenz begegnen konnten, prägten die Veranstaltung sehr. Zugleich wurden die Auswirkungen dieser Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen auf die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen sowie auf das gemeinsame Singen, Musizieren und Lernen thematisiert. Insofern wirkt die mittlerweile überwundene Pandemie inhaltlich in diesem Band nach
– mit dem Bestreben, aus den vielfältigen Erfahrungen zu lernen.
Mir ist es als Herausgeber ein großes Bedürfnis, herzlich allen Autorinnen und Autoren der einzelnen Kapitel zu danken. Sie alle haben dazu beigetragen, die Informationen aus dem Symposium zu verstetigen. Wie in jedem Jahr sei darauf hingewiesen, dass die Inhalte der Kapitel stets die Meinungen und Sichtweisen der jeweiligen Autorinnen und Autoren widerspiegeln. Ganz besonders sei Frau Ulrike Sievert aus unserer Sektion Phoniatrie und Audiologie gedankt, die ein weiteres Mal im intensiven und engagierten Austausch mit den Autorinnen und Autoren alle Beiträge koordiniert, inhaltlich und formal gesichtet und schließlich die gesamte Publikation redigiert hat. Ebenso bin ich Herrn Dr. Volkhard Buchholtz vom Logos-Verlag Berlin dankbar für die jahrelange hervorragende und unterstützende Begleitung unserer Schriftenreihe.
Das Inhaltsverzeichnis können Sie sich
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