Medikamentöse Therapie
Da das Myomwachstum von der Stimulierung durch weibliche Geschlechtshormone abhängig ist, ergibt sich hierdurch die Möglichkeit einer Therapie mit Medikamenten. Wirkstoffe wie die GnRH-Analoga stellen eine dieser Möglichkeiten dar und hemmen das hormonbedingte Wachstum der Myome, können jedoch wegen deren Nebenwirkungen (z.B. Abnahme der Knochendichte durch den verursachten Östrogenmangel) maximal 3 - 6 Monaten verabreicht gegeben werden.
Das neuere Präparat "Esmya" (Wirkstoff: Ulipristalacetat) wird aktuell wegen des laufenden Risikobewertungsverfahrens nicht mehr empfohlen (siehe aktuellen Rote-Hand-Brief der BfArM).
Magnetresonanztomographie-gesteuerter, fokussierter Ultraschall (MRgFUS) / MR-gesteuerter hochintensiver fokussierter Ultraschall (HIFU)
Bei diesem Verfahren handelt es sich um eine relativ neue Therapieoption, welche ebenfalls ohne Hautschnitt oder Narkose auskommt. Gestützt durch die MRT-Bildgebung werden energiereiche Ultraschallwellen von außerhalb des Körpers auf die zu behandelnden Myome konzentriert. Dadurch kommt es zu einer Erhitzung des Zielgewebes auf 60° bis 80° Celsius und zur Zerstörung der Myomzellen. Angrenzendes gesundes Gewebe bleibt dabei unverletzt. Trotz hoher Effektivität eignen sich nicht alle Patientinnen für diese Therapie. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn die zu behandelnden Myome sehr zahlreich, sehr groß oder etwa zu weit von der Bauchdecke entfernt sind. Diese Therapieoption findet in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für interventionelle Radiologie statt.
Embolisation der Arteria uterina
Dieses minimalinvasive gebärmuttererhaltende Verfahren stellt eine Behalndlungsalternative insbesondere für Patientinnen mit eingeschränkter Operabilität und mit mehrfachen Voroperationen im Bauchraum dar. Bei dieser Methode werden jene Arterien, welche das Myom versorgen, aufgesucht und mittels einer speziell hierfür hergestellten Substanz verschlossen (embolisiert). Diese Therapie findet ebenfalls in Zusammenarbeit mit unserer Klinik für interventionelle Radiologie statt.
Operative Hysteroskopie
Myome, welche direkt unter der Gebärmutterschleimhaut und somit gut von der Gebärmutterhöhle erreichbar sind, lassen sich häufig mittels einer Gebärmutterspiegelung erfolgreich entfernen. Unter Einsatz einer schmalen Kamera, welche in die Gebärmutterhöhle eingeführt wird, lassen sich diese Myome mit einer elektrischen Schlinge effektiv entfernen. Zwar braucht man bei dieser Operation keinen Hautschnitt, jedoch ist eine kurze Narkose und gegebenenfalls ein kurzer stationärer Aufenthalt notwendig.
Myomentfernung mittels Bauchspiegelung oder Bauchschnitt
Liegen Myome in der Gebärmutterwand oder an der Gebärmutteroberfläche, so sind diese häufig nur über die Bauchhöhle erreichbar und somit ohne Bauchschnitt nicht zu entfernen. Wird bei einer Operation nur das Myom entfernt und die Gebärmutter erhalten, so spricht man hierbei von einer Myomenukleation. Diese kann oft mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Hierbei wird durch einen kleinen Schnitt am Bauchnabel eine Kamera und durch zwei kleine Schnitte im rechten und linken Unterbauch die weiteren benötigten Instrumente eingeführt. Ist jedoch ein Myom sehr groß oder schwer mit einer Bauchspiegelung zugänglich, so bleibt als einzige operative Möglichkeit der Bauchschnitt (Laparotomie). Eine neue Operationsmöglichkeit an der Universitätsfrauenklinik Leipzig stellt das sogenannte Da-Vinci-Operationssystem (roboter-assistiertes Chirurgiesystem) dar, welches erweiterte Operationsmöglichkeiten mit minimaler Invasivität kombiniert.
Gebärmutterentfernung (Hysterektomie)
Hierbei handelt es sich um die radikalste, jedoch gleichzeitig auch die effektivste Therapiemethode. Die vollständige Entfernung der Gebärmutter samt ihrer Myome führt zu einem sicheren Ende der Beschwerden, ist jedoch mit einer Operation und einem mehrtägigen Krankenhausaufenthalt verbunden. Abhängig von der Größe der Gebärmutter/Myome führen wir diese Operation mittels Bauchspiegelung, Bauchschnitt oder Da-Vinci-System durch.