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Dysplasiesprechstunde

​​Jährlich haben alle Frauen Anspruch auf einen kostenlosen Krebsvorsorgeabstrich, den sogenannten „PAP-Abstrich“. Dieser Abstrich ist leicht durchzuführen, weitgehend schmerzlos und regelmäßig durchgeführt ist er sehr effektiv darin, Krebsvorstufen (Dysplasien) zu erkennen. Er ist einer der  Hauptgründe dafür, dass in Deutschland der Gebärmutterhalskrebs vom häufigsten Karzinom der Frau (1971) zum zwölfthäufigsten geworden ist.

Zeigt der PAP-Abstrich einen auffälligen Befund, so erfolgt die Vorstellung der Patientin zur weiteren Untersuchung in ein spezialisiertes Dysplasiezentrum.

Dysplasiezert2.jpgIn unserer Dysplasie-Sprechstunde treffen Sie auf unser Team aus hoch spezialisierten Ärztinnen und Ärzten, die eine langjährige Erfahrung auf diesem Gebiet aufweisen. Ihnen stehen jegliche Untersuchungs- und Therapiemethoden zur Verfügung, um Patientinnen mit einem auffälligen Krebsabstrich oder anderen Veränderungen in Genitalbereich zu betreuen und zu behandeln.

Die Terminvergabe kann telefonisch unter der 0341 - 97 23433 erfolgen.

Was ist eine Dysplasie?

​Unter Dysplasie versteht man eine Zellveränderung an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses, der Scheide oder der Schamlippen. Diese Zellveränderung ist noch kein Grund zur Beunruhigung. Es bedarf jedoch entweder einer Kontrolle des PAP-Abstriches oder einer genaueren Diagnostik mittels Lupenuntersuchung der Muttermundes (Kolposkopie) und gegebenenfalls der Durchführung einer Biopsie. Bei höhergradigen Dysplasien empfehlen wird manchmal die Enterfung mittels einer Operation empfohlen (Lasertherapie, Konisation, ect.). Diese Operationen sind in der Regel kleine Eingriffe und die Patientinnen werden meistens am gleichen Tag wieder nach Hause entlassen.

Wie entsteht eine Dysplasie?

​Im Laufe ihres Lebens infizieren sich die meisten Menschen mindestens einmal mit HP-Viren (Humane Papilloma-Viren). Bemerkt wird die Infektion in den allerwenigsten Fällen, jedoch führt sie unter Umständen zu besagten Zellveränderungen am Gebärmutterhals, Vagina oder Schamlippen (Dysplasien). Folglich zeigt der PAP-Abstrich einen auffälligen Befund. Diese Auffälligkeiten bilden sich in der Regel von alleine wieder zurück, wenn die HPV-Infektion abheilt ist. Jedoch können, wenn die Infektion andauert, diese Zellveränderungen weiter entarten. Im schlimmsten Fall entsteht dadurch ein Gebärmutterhalskrebs.

 

Wie läuft die Dysplasie-Sprechstunde ab?

​Bei der Kolposkopie gelingt es mit Hilfe eines Vergrößerungsglases diese Zellveränderungen zu erkennen und zu beurteilen. Dazu ist eine Färbung mit verdünnter Essigsäurelösung notwendig. Zusätzlich wird in bestimmten Fällen noch eine Färbung mit Jodlösung durchgeführt oder ein erneuter PAP-Abstrich entnommen. Eine spezielle Vorbereitung ist für die Untersuchung nicht notwendig. Das Ergebnis der Kolposkopie wird unmittelbar nach der Untersuchung mit Ihnen besprochen.

 

Wieso wird manchmal eine Biopsie durchgeführt?

​Werden bei der Kolposkopie verdächtige Bereiche identifiziert, werden eine oder mehrere kleine Gewebeproben (Biopsien) entnommen. Diese dienen nicht nur der Sicherung der Dysplasie, sondern auch der Beurteilung deren Schweregrades (CIN I-III). Von diesem hängt nämlich das weitere Vorgehen ab. Die Durchführung der Biopsien ist fast immer schmerzfrei, jedoch kann es zu einer leichten Blutung kommen. Die Untersuchung der Gewebeproben (Schweregradeinteilung nach CIN I-III) dauert in der Regel eine Woche und wird anschließend mit Ihnen besprochen. 

 

Welche Therapieformen gibt es bei der Dysplasie?

​nterschiedliche Schweregrade der Zellveränderungen bzw. Gewebeveränderungen werden unterschiedlich therapiert. Leichte Gewebeveränderungen (CIN I-II) an der Scheide oder an den Schamlippen können mit Hilfe einer Creme (Wirkstoff: Imiquimod), welche lokal aufgetragen wird, erfolgreich behandelt werden. Ebenfalls besteht die Möglichkeit, die entsprechenden Zellveränderungen mittels eines Lasers zu entfernen, was in den meisten Fällen keiner Narkose bedarf.

Wird im Rahmen der Biopsie eine schwere Zellveränderung (CIN III) am Gebärmutterhals festgestellt, raten wir zu einer sogenannten Konisation. Dabei wird mit einer elektrischen Schlinge ein Keil (Konus) aus dem Gebärmutterhals herausgelöst. Natürlich erfolgt dieser Eingriff unter einer kurzen Narkose und nach einer postoperativen Überwachung von wenigen Stunden kann die Patientin die Klinik wieder verlassen.

Der Konus wird anschließend mikroskopisch untersucht, um zu beurteilen, ob die Dysplasie vollständig entfernt wurde. Das Ergebnis wird dann nach ungefähr 2 Wochen mit der Patientin besprochen.

Was sind Condylomata accuminata?

​Condylomata accuminata (Feigwarzen) werden ebenfalls durch HPV verursacht und zeigen sich meist im Bereich der Schamlippen, des Anus oder der Scheide. Diese sind zwar gutartig, können aber als sehr störend empfunden werden und stellen, wenn sie vor einer Entbindung auftreten, ein potentielles Infektionsrisiko unter der Geburt dar. Behandeln kann man diese mit einer lokalen Therapie (Wirkstoff: Imiquimod) oder durch eine Verödung mittels eines Lasers (in Narkose).

 

Was ist Lichen sclerosus?

​Unter Lichen sclerosus et atrophicus versteht man eine Erkrankung bzw. Entzündung der Genitalschleimhaut, welche vom körpereigenen Immunssystem ausgelöst wird. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die sich vor allem durch Juckreiz im Genitalbereich bemerkbar macht. Langfristig führt diese Erkrankung zu Veränderungen der Haut  wie Verdünnung und erhöhter Verletzbarkeit. Außerdem steigt das Risiko einer Entartung der betroffenen Hautstellen. Eine Therapie in Form von verschiedenen Salben und eine regelmäßige Kontrolle sind deshalb dringend anzuraten.

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