Mit Kunstgelenk: Schnelle Mobilisation beschleunigt Heilungsprozess
Am 1. Dezember 2021 informierte Prof. Roth im Rahmen der Vortragsreihe „Medizin für Jedermann“ über neue Herangehensweisen bei OP und Reha.
Am Anfang der Endoprothetik stand völlig zurecht viel Vorsicht: Die Prothesen waren noch relativ einfach, auch fehlten die Erfahrungen bei den Operationen. „Komplikationen sollten vermieden werden. Deshalb gab es eine Reihe von Vorschriften", erzählt Prof. Dr. Andreas Roth, Bereichsleiter Endoprothetik in der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie des Universitätsklinikums Leipzig (UKL). „Dann wurden die Prothesen immer besser, ebenso die Operationen – aber die alten Verhaltensregeln für die Patienten blieben: fein im Bett bleiben, nicht auf die Seite drehen, nicht bücken, nicht so viel laufen. Die Situation schrie förmlich nach Veränderung."
Heute wird im UKL schon vor der Operation auf eine optimale Vorbereitung Wert gelegt. So lernt der Patient Schwestern und Therapeuten kennen, läuft auch schon mal ein Stück an Stützen, die er nach der OP anfangs braucht. „Wir wollen, dass der Patienten nach der OP nicht in eine völlig neue Welt eintauchen muss, sondern einiges schon kennt", so Prof. Roth. „Und wir wollen ihm Vertrauen in seine Prothese geben. Deshalb läuft er schon drei Stunden nach der OP das erste Mal. Es hat sich ja herausgestellt, dass eine frühe Mobilisation sehr wichtig ist. Sie hilft, Thrombosen zu vermeiden und beschleunigt den Heilungsprozess."
Thema: „Kunstgelenke – Genesung auf der Überholspur
Eine Übersicht der Vortragsreihe "Medizin für Jedermann" finden Sie hier.