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Pressemitteilungen

 

 

Osteoporose – ein unterschätztes Problem<img alt="Prof. Andreas Roth (l.) und Prof. Christoph Heyde, KLinik für Orthopädie, Unfallchirugrie und Plastische Chirurgie am UKL, beschäftigen sich mit der Prävention und Behandlung von Osteoporose." src="/presse/PressImages/pic_20240905083659_00e1df0c9e.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-09-04T22:00:00ZLeipzig.: Wenn Knochen unbemerkt oder bei geringer Belastung brechen, liegt meist eine Osteoporose vor. Die Krankheit ist insbesondere unter Älteren weit verbreitet: Allein in Deutschland leben zwischen sechs und sieben Millionen Menschen mit der Diagnose – mehrheitlich Frauen über 60 Jahre. Viele dieser Fälle sind Zufallsbefunde: Mit einem Knochenbruch kommen sie ins Krankenhaus, werden behandelt und mit der Diagnose Osteoporose entlassen. Um derartige Verläufe in Zukunft zu verhindern, widmet sich das Knorpel-Knochen-Symposium der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und plastische Chirurgie der Universitätsklinik Leipzig (UKL) in diesem Jahr dem Thema. In Kooperation mit dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie Sachsen lädt es die Teilnehmer:innen am Samstag, den 7. September 2024, dazu ein, Osteoporose interdisziplinär, interprofessionell und sektorengrenzenübergreifend zu betrachten. <p>Anliegen des Symposiums ist es, mehr Aufmerksamkeit für die Erkrankung zu schaffen. &quot;Osteoporose ist ein unterschätztes Problem&quot;, sagt Prof. Christoph-Eckhard Heyde, geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für <a href="/einrichtungen/oup">Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie</a> des UKL, der die Veranstaltung gemeinsam mit Prof. Andreas Roth, ​Bereichsleiter <a href="/einrichtungen/oup/endoprothetik-orthopädie">Endoprothetik / Orthopädie</a> derselben Klinik, und Dr. Marco Hensel vom Berufsverband organisiert, &quot;und eine zunehmende Herausforderung.&quot; Hintergrund ist der demografische Wandel, der die Bevölkerung in Deutschland immer älter werden lässt. Hinzukommt ein wachsender Anteil von Menschen, der sich zu wenig an der frischen Luft oder generell nicht ausreichend bewegt. Mangelnde Bewegung begünstigt neben einer Reihe von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auch das Risiko für Osteoporose, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Knochenbrüche und einer verminderten Lebensqualität führt. Spezialist&#58;innen wie Prof. Christoph-Eckhard Heyde sprechen von mehreren Hunderttausend Frakturen, die es zu verhindern gilt.</p> <p>Auf dem Symposium werden deshalb neue Möglichkeiten der Prophylaxe, Diagnostik und Therapie von Osteoporose diskutiert. Neue Richtlinien für die Vergabe von Medikamenten sind dabei genauso Thema wie die Rolle der Muskulatur. &quot;Wir haben vorher nur auf den Knochen geschaut,&quot; sagt Veranstalter Prof. Heyde, &quot;jetzt schauen wir unter anderem auch besonders auf die Muskulatur, weil das zusammenspielt&#58; Eine schlechte Muskulatur fördert den Knochenabbau - das weiß man inzwischen, deshalb setzt man da auch mit neuen, intensiveren Therapien an.&quot;</p> <p>Darüber hinaus soll das Symposium genutzt werden, um das Netzwerk zu stärken. Im Fokus steht hier die Zusammenarbeit von klinisch tätigen Ärzt&#58;innen und Niedergelassenen. Damit Patient&#58;innen nach einem stationären Aufenthalt gut weiterversorgt werden können, brauche es Hausärzt&#58;innen, Internist&#58;innen, Orthopäd&#58;innen / Unfallchirurg&#58;innen sowie Rehabilitationsmediziner&#58;innen, sagt Prof. Christoph-Eckhard Heyde. Eine osteologische oder endokrinologische Qualifikation sei dabei sehr hilfreich.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>22. Knorpel-Knochen-Symposium</strong></p> <p>Samstag, 7. September 2024, 9 - 14 Uhr</p> <p>Hörsaal Haus 4</p> <p><a href="/veranstaltungen/EventDocuments/Flyer_22tes%20KnKn_Symposium_2024_WEB.pdf">zum Programm</a></p> <p>&#160;</p>
Medizin für Jedermann: „Mehr Lebensqualität dank Plastischer Chirurgie?“<img alt="„Ich möchte zeigen, dass die Plastische Chirurgie mehr kann als ‚nur‘ Falten beheben.“&#58; Prof. Stefan Langer am 12. Juni bei „Medizin für Jedermann“ am UKL." src="/presse/PressImages/pic_20240607105918_3dd760eb02.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-06-06T22:00:00ZLeipzig. Ein abgetrennter Finger nach Silvester, eine Brust, die im Zuge einer Krebsbehandlung abgenommen werden musste, großflächige Wunden, die nicht heilen wollen – das Spektrum der Plastischen Chirurgie ist vielfältig und dennoch denken viele Menschen bei dem Begriff ausschließlich an nicht notwendige Schönheitsoperationen. Dabei ist die Ästhetische Chirurgie, so der Fachbegriff, nur eine Säule der Plastischen Chirurgie, deren Aufgabe die Herstellung bzw. Rekonstruktion des äußeren Erscheinungsbildes des menschlichen Körpers und aller damit verbundenen Funktionen ist – insbesondere der der Hand. Was das heißt, erlebt Prof. Stefan Langer mit seinem Team vom Universitätsklinikum Leipzig (UKL) in seiner täglichen Arbeit. Darüber wird der Leiter des Bereichs für Plastische, Ästhetische und Spezielle Handchirurgie in seinem Vortrag berichten. <p>Im Zentrum der Arbeit von Spezialisten wie Prof. Stefan Langer stehen schwer kranke oder verunfallte Patient&#58;innen&#58; Menschen, die etwa an den Folgen eines Motorradsturzes, einer Infektion oder einer Krebserkrankung leiden. Letztere machen dabei erfahrungsgemäß die größte Gruppe aus. Klassisches Beispiel, sagt Prof. Langer, ist die Patientin, der man aufgrund einer Tumorbehandlung eine Brust abnehmen musste. &quot;Die ist nach Chemotherapie, Bestrahlung, Reha und dergleichen in fünf Jahren geheilt und prinzipiell glücklich, aber ihre Brust ist nicht mehr da. Und die dann mit Eigengewebe vom Bauch, was man gerne hergibt, so wiederherzustellen, dass sich die Patientin wieder vollständig fühlt, ist eine unserer Hauptaufgaben.&quot;</p> <p>Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Behandlung von Patient&#58;innen mit Adipositas. Hier sind <a href="/einrichtungen/oup/plastische-ästhetische-spezielle-handchirurgie">Prof. Stefan Langer und sein Team</a> gefragt, wenn es darum geht, die Körperkonturen eines Menschen nach massivem Gewichtsverlust wiederherzustellen. Das Bemühen der Betroffenen zu unterstützen, sei nicht nur medizinisch, sondern auch gesellschaftlich wichtig, sagt der Chirurg. &quot;Wenn jemand 100 Kilo abnimmt, dann lebt er nicht nur länger, sondern er hat auch ein ganz anderes Wohlbefinden. Und wenn wir ihn dann noch von seiner überschüssigen Haut befreien, haben wir da einen Menschen, der eine ganz andere Lebensqualität hat. Der kann auch wieder an seinen Arbeitsplatz zurück, und ich glaube, da müssen wir als Gesellschaft auch daran arbeiten.&quot;</p> <p>Mehr Lebensqualität dank plastischer Chirurgie? Diese Frage würden wohl die meisten Patient&#58;innen mit ja beantworten, die Prof. Langer und Kolleg&#58;innen behandeln - selbstverständlich auch die, die kommen, um sich Fett absaugen oder Falten glätten zu lassen. Ein gut ausgebildeter Plastischer Chirurg könne auch das, sagt Prof. Langer, der sich wünscht, dass sein Fachgebiet endlich mehr Beachtung finde und nicht länger reduziert werde auf Schönheitschirurgie. Die Plastische Chirurgie aus dieser &quot;Schmuddelecke&quot; zu holen, ist ein weiteres Anliegen seines Vortrags am 12. Juni 2024. &#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Medizin für Jedermann</strong><br>Thema&#58; &quot;Mehr Lebensqualität dank Plastischer Chirurgie?&quot;<br>Mittwoch, 12. Juni 2024<br>18.30 Uhr - 19.45 Uhr<br>Hörsaal im Haus 1</p> <p>Liebigstraße 14​<br>04103 Leipzig</p> <p><a href="/">www.uniklinikum-leipzig.de</a></p>
Mit kontinuierlichen Befragungen die Gesundheit der Patient:innen auch über Aufenthalt im Krankenhaus hinaus überwachen<img alt="Prof. Andreas Roth leitet am UKL den Bereich Endoprothetik. Seinen Patient&#58;innen bietet er nun die Teilnahme an den PROMs-Befragungen an." src="/presse/PressImages/pic_20240416111416_3ba8f1bee1.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-04-15T22:00:00ZLeipzig. Als eines der ersten Krankenhäuser in Deutschland ist das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) dem Qualitätsvertrag "PROvalue Endo" mit der Techniker Krankenkasse (TK) beigetreten, in dem es um die Nutzung sogenannter PROMs geht. PROMs steht hierbei für "Patient Reported Outcome Measures" – wissenschaftlich validierte Fragebögen, die den Patient:innen Fragen zu ihrem Wohlbefinden und ihrer Lebensqualität stellen. Dabei geht es ausschließlich darum, wie die Patient:innen ihren Gesundheitszustand für sich selbst einschätzen. Dieser neue Aspekt der Qualitätsmessung einer medizinischen Behandlung hält zunehmend Einzug in den Alltag deutscher Gesundheitseinrichtungen. Das UKL sieht sich dabei als Vorreiter und bietet seinen Patient:innen im Bereich der Endoprothetik die Möglichkeit, ab sofort an derartigen PROMs-Befragungen teilzunehmen. Der Vertrag läuft zunächst bis Ende 2025. <p>Die Qualitätsmessung einer medizinischen Behandlung erfolgt hierzulande meist mittels Zahlen und Fakten. Kennzahlen werden erhoben und anhand von Grenzwerten bewertet. Mehr und mehr wird dies nun jedoch um einen weiteren Aspekt erweitert&#58; die Sicht der Patient&#58;innen auf das Ergebnis ihrer Behandlung. Dafür kommen die PROMs zum Einsatz.<br>Die Fragebögen, die dazu von den Patient&#58;innen beantwortet werden, können sowohl allgemeine Fragen zur Gesundheit, als auch spezifische zum Krankheitsbild der betreffenden Person beinhalten. Die Beantwortung erfolgt einmal vor dem Beginn der Behandlung zur stationären Aufnahme und anschließend in regelmäßigen Abständen zudem nach der Behandlung. Dies gestattet es, auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus von den Patient&#58;innen zu erfahren, wie sie ihren Gesundheitszustand einschätzen. Solche kontinuierlichen Befragungen ermöglichen es dem medizinischen Personal, über den Aufenthalt im Krankenhaus hinaus die Gesundheit der Patient&#58;innen mit zu verfolgen. &quot;Dank dieser Daten kann somit frühzeitig auf Veränderungen reagiert und möglichen Komplikationen entgegengewirkt werden&quot;, erklärt Prof. Andreas Roth, <a href="/einrichtungen/oup/endoprothetik-orthopädie">Bereichsleiter Endoprothetik</a> am UKL. Zudem ermögliche es Patient&#58;innen, ihren Gesundheitszustand besser einzuschätzen und mit ihren Ärzt&#58;innen darüber sprechen zu können, so der UKL-Experte.</p> <p><br><strong>Papierlos und einfache Anmeldung</strong><br>Nachdem PROMs in verschiedenen Ländern weltweit und in Europa bereits teils routinemäßig in der Gesundheitsversorgung erhoben und genutzt werden, halten sie nun auch in Deutschland Einzug. Das UKL geht dabei als einer der Vorreiter in Deutschland voran und bietet seinen Patient&#58;innen im Bereich der Endoprothetik strukturiert die Möglichkeit, an solchen PROMs-Befragungen teilzunehmen. In Frage kommen Patient&#58;innen, die im Bereich der Hüft- oder Kniegelenke am UKL behandelt werden. Der Vertrag läuft zunächst bis Ende 2025. Geplant ist in den folgenden Monaten, diesen auf weitere Krankenkassen zu erweitern, um noch mehr Betroffene von den Vorteilen profitieren zu lassen.</p> <p>Für eine Teilnahme melden sich Patient&#58;innen einfach digital bei einem Besuch in der Sprechstunde oder später von zu Hause aus an. Benötigt wird dafür lediglich die Angabe des betroffenen Gelenks, der Krankenkasse und einer E-Mail-Adresse. Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten die Patient&#58;innen wenige Wochen vor ihrem Eingriff den entsprechenden Fragebogen per E-Mail zugesandt. Die Beantwortung des Fragebogens erfolgt dann digital von zu Hause aus oder erfolgt vor Ort im UKL. Ähnliche Abläufe gelten für die weiteren Befragungen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus. Das Ausfüllen der Bögen dauert nur wenige Minuten. Damit setzt das UKL im Rahmen der PROMs-Befragungen auf eine weitgehend papierlose Umsetzung. &#160;<br><br></p> <p><strong>Deutschlandweit mehr als 4000 digital begleitete Patient&#58;innen</strong><br>Initiiert wurde &quot;PROvalue Endo&quot; erstmals Ende 2022 vom Gesundheitsunternehmen &quot;Heartbeat Medical&quot; zusammen mit der Techniker Krankenkasse. 18 Monate später vermeldet &quot;Heartbeat Medical&quot; nun, dass die Anzahl von 4000 digital begleiteten Patient&#58;innen überschritten worden sei. Nach einer trägerübergreifenden Ausweitung auf 13 Krankenhäuser - darunter das UKL - &#160;und dem Anstieg auf 47 teilnehmende Krankenkassen würden künftig knapp zwei Prozent aller endoprothetischen Eingriffe an Hüft-, Knie- und Schultergelenk in Deutschland durch &quot;PROvalue&quot; begleitet, so das Gesundheitsunternehmen. &quot;Die automatischen Benchmarks und Follow-Ups der Kliniken kommen bei den Patient&#58;innen an und haben eine Auswirkung auf den Genesungspfad auch Monate nach der OP und außerhalb des klinischen Settings&quot;, erklärt &quot;Heartbeat Medical&quot; in einer eigenen Mitteilung.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Kontakt für Patient&#58;innen<br></strong>Universitätsklinikum Leipzig<br><a href="/einrichtungen/oup">Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie&#160;</a><br>Bereich Endoprothetik/ Orthopädie<br><a>endoprothetik@uniklinik-leipzig.de</a><br>Telefon&#58; 0341 / 97-2 32 00</p> <p>&#160;</p>
„Massenanfall von Verletzten“: Medizinisches Personal am Universitätsklinikum Leipzig übt Versorgung vieler Verletzter<img alt="Zum Glück nur eine Übung&#58; Nach einem angeblichen Unfall mit zwei Bussen werden professionell geschminkte Darsteller&#58;innen als „Verletzte“ in die Zentrale Notfallaufnahme des UKL gebracht. Auf dem Foto schaut sich der Triage-Arzt (2.v.l.) eine „Patientin“ an und entscheidet je nach Schwere und Art der Verletzung über die entsprechende Weiterbehandlung. Pflegende versorgen die „verletzte“ Person, und im Hintergrund beobachten zwei Experten der ASB-Gruppe aus Berlin den Vorgang, um ihn später in ihre Auswertung einfließen zu lassen." src="/presse/PressImages/pic_20240122120204_8d67c3e2dc.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-01-21T23:00:00ZLeipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) hat es am Sonnabend, 20. Januar, eine Übung zur Versorgung verletzter Patient:innen gegeben. Geübt wurde ein sogenannter "Massenanfall von Verletzten" (MANV). Als Szenario diente ein vorgeblicher Verkehrsunfall mit zwei Linienbussen im Leipziger Stadtgebiet. Die "Verletzten" wurden dabei von professionell geschminkten Auszubildenden der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS) des UKL gespielt. Der Echtbetrieb in der Zentralen Notfallaufnahme lief unterdessen ungehindert weiter.<p>​​​​​​​​​​Kurz nach 14 Uhr am Sonnabend, 20. Januar, erreichte das UKL die dramatische Nachricht, dass sich ganz in der Nähe ein schwerer Busunfall ereignet hat. Erste Schätzungen gingen von 50 Verletzten aus. Glücklicherweise handelte es sich nur um eine Übung des UKL, bei der 20 Patient&#58;innen in rascher Reihenfolge per Rettungswagen in die Notaufnahme gebracht wurden. Bei den Patient&#58;innen handelte es sich um professionell geschminkte Darsteller&#58;innen mit ganz unterschiedlichen Verletzungen, von Schürfwunden bis hin zu schweren inneren Blutungen.</p><p> <br>Bei Eintreffen sind die Patient&#58;innen von einem Team aus Ärzt&#58;innen und Pflegekräften zunächst gesichtet worden, das heißt, je nach Art und Schwere der Verletzung zur entsprechenden Weiterbehandlung eingeteilt worden. Schwerverletzte kamen in den Schockraum, die Wunden nur Leichtverletzter wurden an anderer Stelle versorgt. Einige Patient&#58;innen konnten das Krankenhaus unmittelbar wieder verlassen, andere wurden stationär aufgenommen, die schwersten Fälle kamen gleich den OP. Diese Patient&#58;innen schnell voneinander zu unterscheiden, gilt als die besondere Herausforderung bei einem solchen Ereignis.&#160;<br>Insgesamt 40 Mitarbeiter&#58;innen waren aktiv an der Übung beteiligt. Die Notfall-Alarmierung per Telefon ist - als Übungsbestandteil - sogar bei insgesamt 650 Mitarbeiter&#58;innen verschiedener UKL-Kliniken ausgelöst worden.&#160;<br><br></p><p>Beobachtet und anschließend ausgewertet wurden die Abläufe von auf diese Art Übungen spezialisierten Expert&#58;innen des Berliner Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). In der <a href="/einrichtungen/notaufnahme">Zentralen Notfallaufnahme</a> wollte es das Szenario, dass das vermeintliche Unglück zum Zeitpunkt der echten Dienstübergabe von der Früh- &#160;auf die Spätschicht geschah. So war genügend Personal vorhanden, die Frühschicht konnte die Kolleg&#58;innen der Spätschicht auf diese Weise noch weiter unterstützen.&#160;</p><div class="ms-rtestate-read ms-rte-wpbox"><div class="ms-rtestate-notify ms-rtestate-read 80f3aaf6-573f-4c26-b029-5f070f85a29d" id="div_80f3aaf6-573f-4c26-b029-5f070f85a29d" unselectable="on"></div><div id="vid_80f3aaf6-573f-4c26-b029-5f070f85a29d" unselectable="on" style="display&#58;none;"></div></div><p>Bei einer kurzen Auswertung nach Übungsende sprach Prof. Sebastian Stehr, Direktor der <a href="/einrichtungen/kai">Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie</a> des UKL und Leiter der Krankenhauseinsatzleitung, allen Beteiligten seinen Dank für eine gelungene Übung aus&#58; &quot;Wir haben heute eine besondere Situation trainiert, und alle können stolz sein auf die gezeigte Leistung&quot;, sagte er bei einer Ersteinschätzung.&#160;</p><p>Auch die Beobachter vom ASB Berlin bestätigten, dass sie ein sehr engagiertes Team erlebt hätten, welches das ausgedachte Ereignis gut bewältigt habe. Prof. Christoph Josten, der als UKL-Vorstand ebenfalls der Übung beiwohnte, hob hervor, dass es ein gutes Gefühl sei, zu wissen, &quot;dass wir als Universitätsklinikum Leipzig so gut vorbereitet sind.&quot;&#160;</p><p> <br> <strong>Übung auch mit Blick auf anstehende Großereignisse wie Fußball-EM</strong><br>Jedes Krankenhaus sei verpflichtet, einen &quot;Krankenhaus-Alarm- und Einsatzplan&quot; zu führen, sagte Prof. Stehr. Darin sind unter anderem &quot;externe Schadensereignisse&quot; aufgeführt, wie eben das gleichzeitige Auflaufen von Schwerverletzten. &quot;Das Üben eines solchen Ereignisses fördert, dass Abläufe funktionieren und gut strukturiert sind. Nicht zuletzt mit Blick auf anstehende Großereignisse in Leipzig, wie die Spiele der Fußball-Europameisterschaften in diesem Sommer, sind sie eine gute Vorbereitung auf das nächste reale Ereignis&quot;, erklärt Prof. Sebastian Stehr.&#160;</p><p></p><div class="embed-responsive embed-responsive-16by9"> <iframe width="1920" height="1080" class="embed-responsive-item" src="https&#58;//www.youtube-nocookie.com/embed/4KyEWuY681g?si=iGhzE4MAYBTPi02_" frameborder="0"></iframe>&#160;</div>​ <br> <p></p>
Fachliche und wissenschaftliche Expertise gefragt: Ärzte des Universitätsklinikums Leipzig maßgeblich an Neufassung des Notarztindikationskatalogs beteiligt<img alt="Auch per Rettungshubschrauber sind Notärzt&#58;innen im Einsatz. Ob und in welchen Fällen sie angefordert werden müssen, können Disponenten in Leitstellen anhand des NAIK entscheiden. An der Neufassung mitgewirkt haben unter anderem zwei UKL-Experten." src="/presse/PressImages/pic_20231228110750_9b72b29352.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-12-27T23:00:00ZLeipzig. Die Bundesärztekammer hat den sogenannten Notarztindikationskatalog, kurz NAIK, überarbeiten und neu veröffentlichen lassen. Der NAIK bildet in Rettungsleitstellen und Notdienstzentralen die Grundlage für die Entscheidung, ob ein Notarzt zum Einsatz entsandt werden muss oder nicht. Wichtige Impulse bei der Neufassung kamen dabei aus dem Universitätsklinikum Leipzig (UKL): Mit Prof. André Gries und Prof. Christian Kleber waren zwei UKL-Experten im nationalen Arbeitskreis "Aktualisierung NAIK" der Bundesärztekammer (BÄK) vertreten. <p>Der Notarztindikationskatalog wurde erstmals 2001 veröffentlicht und 2013 angepasst. &quot;Seitdem wurden neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Leitlinien veröffentlicht, das nicht-ärztliche Rettungsdienstpersonal verfügt mit einer nun dreijährigen Ausbildung von Notfallsanitäter&#58;innen heute über eine deutlich höhere Qualifikation und auch die Möglichkeiten der telemedizinischen Unterstützung von Einsätzen sind weiterentwickelt worden. Dies, aber auch die immer weiter steigende Zahl von häufig medizinisch nicht notwendigen Notarzteinsätzen, machte aus Sicht der Bundesärztekammer die Neufassung des Katalogs notwendig&quot;, erläutert Prof. André Gries, Ärztlicher Leiter der <a href="/einrichtungen/notaufnahme">Zentralen Notfallaufnahme (ZNA)</a> des UKL.</p> <p><br>Die BÄK bildete dann 2019 aus ausgewählten Expert&#58;innen den Arbeitskreis, dem neben Gries unter anderem auch Prof. Christian Kleber, Bereichsleiter Unfallchirurgie und Leiter des überregionalen Traumazentrums der <a href="/einrichtungen/oup/unfallchirurgie">Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie</a> des UKL, angehörte. Drei Jahre dauerte der gesamte Prozess. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie erzeugte jedoch Schwierigkeiten, waren doch etliche der Arbeitskreis-Mitglieder aktiv in die Bekämpfung der Pandemie eingebunden.&#160;</p> <p><br><strong>Sächsische Kooperationen bei Analyse von Unfalldaten</strong><br>&quot;Zur Beantwortung der Frage, wann braucht es einen Notarzt und wann nicht, lagen bisher für das deutsche Rettungsdienstsystem nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse vor&quot;, sagt Prof. Gries.&#160;<br>Und so kam es zur besonderen Rolle der Vertreter Sachsens in diesem Gremium&#58; Um an neue Daten zu gelangen, analysierte Prof. Kleber im Auftrag der Bundesärztekammer gemeinsam mit Dr. Michael Hetz und Prof. Klaus-Dieter Schaser vom UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Plastische Chirurgie des &#160;Universitätsklinikums &quot;Carl Gustav Carus&quot; Dresden und der Verkehrsunfallforschung Dresden (VUFO) aktuelle Daten von Verkehrsunfällen und Unfallszenarien mit schweren Verletzungen anhand der GIDAS-Datenbank, um Szenarien, welche einen Notarzt benötigen, sicher vorhersagen zu können. GIDAS ist die Deutsche Studie zur vertieften Verkehrsunfalldatenerhebung und steht für &quot;German In-Depth Accident Study&quot;.<br>Die daraus abgeleiteten Konstellationen wurden im Fach-Journal &quot;Unfallchirurgie&quot; publiziert, sind dann in den neuen Katalog eingeflossen und können nun von Leitstellendisponenten abgefragt werden.&#160;<br><br></p> <p>Die Arbeitsgruppe von Prof. Gries wiederum beschäftigte sich zusammen mit Yacin Keller von der Branddirektion der Dresdner Feuerwehr und Anne Schrimpf vom Institut für Allgemeinmedizin der Universität Leipzig mit der statistischen Auswertung von über 75.000 Rettungsdiensteinsätzen in der sächsischen Landeshauptstadt. Ihre Bewertungsgrundlage bildete dabei das internationale &quot;Notfall-ABCDE&quot;-Schema und die zur Abwicklung der Einsätze erforderliche fachliche Kompetenz. Hieraus konnten sogenannte Patienten-Zustände herauskristallisiert werden, bei denen ein notärztlicher Einsatz erforderlich ist. ABCDE steht dabei für lebensbedrohliche Situationen der Atemwege beziehungsweise der Atmung selbst (A, B), des Kreislaufs (C), der neurologischen Funktionen (D) und für besondere Bedingungen bzw. Einsatzlagen (E).&#160;<br>&quot;Durch die Auswertung tausender Einsätze haben wir Kriterien für die Entsendung von Notärzt&#58;innen finden können, die in den neuen Katalog eingeflossen sind&quot;, berichtet Prof. Gries.&#160;</p> <p><br><strong>Neue Sicht&#58; Beispielsweise bei Verdacht auf Schlaganfall nun nicht immer Notarzt-Einsatz notwendig</strong><br>Der Leiter der Zentralen Notfallaufnahme am UKL nennt zwei Beispiele, die den praktischen Nutzen deutlich machen&#58; Im neuen NAIK entfallen sei beispielsweise der sehr unspezifische Zustand &quot;keine normale Atmung&quot;. Dieser Parameter wurde in der nun verabschiedeten und veröffentlichten Fassung des NAIK entfernt, sei der Begriff doch schwierig zu definieren und nur eingeschränkt durch Laien zu beurteilen.&#160;<br>&quot;Oder nehmen wir als Beispiel den Verdacht auf Schlaganfall&quot;, erläutert Prof. Gries, &quot;durch die typischen Symptome wie halbseitige Lähmung oder Sprachstörungen ist laut altem Katalog ein Notarzteinsatz erforderlich gewesen&quot;, erklärt er.&#160;<br>Die Neufassung mit ihrem Blick auf die ABCDE-Level gebe nun an, dass bei Schlaganfall-Symptomen (ausschließlich D-/neurologischer-Status, keine ABC-Problematik und somit ohne vitale Gefährdung), kein Notarzt benötigt werde. &quot;Viel wichtiger ist es in diesen Fällen, die Betroffenen durch den Rettungsdienst - nach der notwenigen Versorgung vor Ort - möglichst schnell ins Krankenhaus einzuliefern&quot;, hebt Gries hervor.<br><br></p> <p>Am Ende des Prozesses gehörten beide UKL-Experten gleichfalls der nur noch fünfköpfigen Redaktionsgruppe an, die sämtliche Rechercheergebnisse zusammenführte, sichtete und die nun auch veröffentlichte Fassung erarbeitete. Die beiden sächsischen Studien stellten dabei eine wesentliche Entscheidungsgrundlage für den neuen NAIK dar.</p>

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