Der Stellenwert einer medizinischen Dissertation ist hoch einzuschätzen. Unsere Klinik bietet für Promovenden hervorragende Möglichkeiten, klinische und experimentelle Forschungsarbeit zu leisten und diese mit einer Promotion abzuschließen.
Wir würden uns freuen, falls Sie Interesse haben, sich in einem Forschungsprojekt der Klinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie einzubringen und eine medizinische Dissertation zu verfassen. Bitte wenden Sie sich mit kurzer Darlegung Ihrer Vorstellungen nach Möglichkeit per E-Mail an das Sekretariat.
Univ.-Prof. Dr. med. Ines Gockel, MBA
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Liebigstraße 20
D - 04103 Leipzig
E-Mail: chi2@medizin.uni-leipzig.de
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*** Aktuell ***
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Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Promotionsangebot für Medizinstudierende
Thema: Untersuchung von Regenerationsprozessen im in vitro Modell der Fettleber
Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) wird mittlerweile als eine globale Epidemie betrachtet. Die NAFLD umfasst ein Spektrum progredienter Erkrankungszustände der Leber, die von simpler Steatose (=Leberverfettung) über die Steatohepatitis bis zur Leberfibrose und -zirrhose reichen und in den lebensbedrohlichen Zuständen des chronischen Leberversagens und der Entwicklung hepatozellulärer Karzinome münden können. Schon jetzt ist sie einer der häufigsten Gründe für die Listung zur Lebertransplantation (1). Chirurgisch notwendige Eingriffe an der Leber sind bei gleichzeitig bestehender Steatosis hepatis und Steatohepatitis mit einem erhöhten Komplikationsrisiko verbunden. Postoperativ kann es zu einer verminderten Leberregeneration kommen, so dass eine Leberinsuffizienz und schlimmstenfalls der Tod des Patienten resultiert.
In einem humanen in vitro Steatosemodell konnte unserer Arbeitsgruppe bereits zeigen, dass moderate Steatose zu einem erhöhten Regenerationspotential der Hepatozyten führt. Allerdings beobachteten wir bei starker Lipidakkumulation die Induktion von endoplasmatischem Retikulum Stress und eine Hemmung der Proteinsynthese (2) mit folglich negativen Auswirkung auf die Hepatozytenproliferation.
Die Hepatozytenproliferation lässt sich leider bisher nur unzureichend in Zellkulturen abbilden. Grund hierfür sind das Fehlen nicht-parenchymaler Zellen und hepatischer Immunzellen, die einen entscheidenden Beitrag zur Kontrolle der Regeneration in der humanen Leber leisten (3). Das in vitro Modell der Gewebeschnitte hat den großen Vorteil, dass es alle Zellen des jeweiligen Gewebes in ihrer natürlichen Architektur und Interaktion abbildet (4).
Ziel der hier ausgeschriebenen Doktorarbeit ist die Untersuchung der hepatischen Regeneration unter dem Einfluss der Steatose und Validierung unserer bisherigen Ergebnisse im in vitro Gewebemodell der Präzisions-Leberschnitte.
Aufgabenstellung:
- Herstellung von humanen Präzisions-Lebergewebeschnitten (hLS) aus Leberresektionsgewebe
- Induktion einer Steatose in hLS und anschließende Charakterisierung der Gewebekulturen
Untersuchung der Leberregeneration in steatotischen hLS
Nach Einarbeitung in die Zell- und Gewebekultur soll der/die Doktorand/in das Steatosemodell auf Basis von hLS etablieren. Nach erfolgreicher Etablierung sollen die Gewebekulturen auf ihre Gewebearchitektur (Zell-Zell-, und Zell-Matrix-Verbindungen) untersucht werden. Anschließend soll die Hepatozytenproliferation in steatotischen in vitro Gewebemodelle mit Hilfe der Wachstumsfaktoren hEGF und hHGF induziert und mittels etablierter Assays (Ki67, BrdU, BCA, SYBR green, alamarBlue) quantifiziert werden.
Techniken:
Zell- und GewebekulturHerstellung von Präzisions-Gewebeschnitten, PCR, Western Blot, Immunfluoreszenz-Mikroskopie, photo- und fluorimetrische Methoden
Voraussetzung/Zeitrahmen: Für die Dauer der Experimente sollten zwei Freisemester eingeplant werden. Der Beginn der Arbeit ist für das Sommersemester 2023 vorgesehen.
Kontakt: Dr. rer. nat. Georg Damm: georg.damm@medizin.uni-leipzig.de, Tel.: 0341-97-39656
Dr. rer. nat. Andrea Scheffschick: andrea.scheffschick@medizin.uni-leipzig.de, Tel.: 0341- 97-39486
[1] Younossi ZM: Non-alcoholic fatty liver disease - A global public health perspective. J Hepatol 2019; 70(3): 531–44.
[2] Rennert, C., Heil, T., Schicht, G., Stilkerich, A., Seidemann, L., Kegel-Hübner, V., Seehofer, D., & Damm, G. (2020). Prolonged Lipid Accumulation in Cultured Primary Human Hepatocytes Rather Leads to ER Stress than Oxidative Stress. International journal of molecular sciences, 21(19), 7097.
[3] Campana L, Esser H, Huch M, Forbes S – Liver regeneration and inflammation : from fundamental science to clinical applications. Nat Rev Mol Cell Biol. 2021; 20(9): 608-624.
[4] Palma E, Doornebal E J, Chokshi S - Precision‑cut liver slices: a versatile tool to advance liver research. Hepatology International (2019) 13:51–57
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*** Ausschreibung Dissertationsstelle für Medizinstudenten/innen ***
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Titel: Die Funktion von Cd97 im allergischen Asthma
Inhalt/Beschreibung: Die Inzidenz und Prävalenz des allergischen Asthmas hat sich in den westlichen Industriestaaten innerhalb der letzten zwei Jahrzehnte nahezu verdoppelt. CD97 ist ein Adhäsions-GPCR, der im Menschen und in der Maus sehr stark im Lungenepithel exprimiert wird. Wir sehen in Asthmamodellen der Maus, dass ein Verlust von Cd97 (Cd97-/-) zu einer deutlichen Verschlechterung des Asthmas führt und klären z. Z. die zugrundliegenden (Immun)Mechanismen.
In der Dissertation stehen funktionelle Untersuchungen mit isolierten Leukozyten von Wildtyp und Cd97-/- Mäusen im Mittelpunkt.
Dieses Thema richtet sich an eine/n engagierte/n Medizinstudenten/in, der/die Immunologie spannend findet und in einem DFG-geförderten Projekt einen interessanten Teilaspekt der Ursachen des allergischen Asthmas mit uns klären möchte.
Zeitraum: Wir freuen uns auf einen/eine Medizinstudenten/in mit bisher sehr guten-guten Studienleistungen für diese experimentelle Arbeit, die in 1-2 Freisemester(n) realisierbar ist.
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Titel: Die Funktion von CD97 im Lungenepithel
Inhalt/Beschreibung: Die Lungen-spezifische Funktion von CD97, einem Adhäsions-GPCR mit hoher Expression im Lungenepithel, ist unbekannt. Wir haben in zwei Lungentumorzelllinien, die sich jeweils aus Alveozyten Typ I (AT1) und AT2 Zellen ableiten, CD97 ausgeschaltet und neue stabile CD97-defiziente Linien generiert. In der Dissertation sollen diese Linien funktionell charakterisiert werden.
Zeitraum: Wir freuen uns auf einen/eine Medizinstudenten/in mit bisher sehr guten-guten Studienleistungen für diese experimentelle Arbeit, die in 1-2 Freisemester(n) realisierbar ist.
Interessenten/innen melden sich bitte bei:
Experimentelle Chirurgie
Prof. Dr. Gabriela Aust
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, Department für Operative Medizin
Forschungslaboratorien der Chirurgischen Kliniken; ZFG, E1
Liebigstraße 19, 04103 Leipzig
Telefon: 0049-341 - 97 17555
E-Mail:
gabriela.aust@medizin.uni-leipzig.de*****
Titel: Nrf2: Ein potenzielles Target für die Therapie des ösophagealen AdenokarzinomsInhalt/Beschreibung: In den letzten Jahrzehnten war die Inzidenz des ösophagealen Adenokarzinoms (EAC) in den westlichen Industrienationen von einem starken Anstieg geprägt. Das Ansprechen des EACs auf Chemotherapeutika ist relativ niedrig und die 5-Jahresüberlebsrate liegt bei 50 Prozent. Daher ist es notwendig, neue Therapieoptionen und -strategien zu entwickeln. Der Transkriptionsfaktor Nrf2 reguliert die Expression von Proteinen, die die Zelle vor allem vor oxidativem Stress schützt. Wir wollen untersuchen, welchen Einfluss die Nrf2-Aktivität auf die Chemosensitivität von ösophagealen Adenokarzinomzelllinien hat und ob eine Deaktivierung zu einer erhöhten Chemosensitivität in den Zellen führt.
Aufgabenstellung:
- Kultivierung der ösophagealen Zelllinien
- Durchführung von Transfektionsexperimenten und Behandlung der Zellen mit Chemotherapeutika
- Auswertung der Versuche mit molekularbiologischen und biochemischen Methoden (Expressionsanalysen, Proteinanalysen, FACS, ELISA etc.)
Nach einer initialen und intensiven methodischen Einarbeitung folgt eine selbstständige Arbeit innerhalb der gegebenen Fragestellung. In der Arbeitsgruppe findet ein wöchentliches Laborseminar statt, in dem die Ergebnisse besprochen und diskutiert werden.
Zeitraum: ca. 8 - 12 Monate, ab sofort
Interessenten/innen melden sich bitte bei:
Dr. René Thieme
Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie
Zentrales Forschungsgebäude, Liebigstraße 19
Telefon: 0341 - 97 20809
E-Mail: rene.thieme@medizin.uni-leipzig.de