Inkontinenz und was dagegen hilft | | | 2024-03-14T23:00:00Z | Leipzig: Immer mehr Menschen in Deutschland haben Schwierigkeiten, die Funktion ihrer Blase oder ihres Darms zu kontrollieren. Schätzungen der Deutschen Kontinenz Gesellschaft e. V. zufolge sind davon derzeit rund 10 Millionen Männer, Frauen und Kinder betroffen – Tendenz steigend, was an der zunehmenden Alterung der Gesellschaft, vor allem aber daran liegt, dass das Bewusstsein für die Erkrankung wächst. In der Folge gestehen sich immer mehr Menschen ein, selbst auch von Inkontinenz betroffen zu sein. Hilfe und Unterstützung finden sie in Einrichtungen wie dem
Kontinenzzentrum des Universitätsklinikums Leipzig (UKL), welches am Samstag, den 23. März 2024, seine Türen für Interessierte öffnet: Beim 12. Patiententag können sie sich informieren und individuell beraten lassen. Angebote aus den Bereichen Ernährungstherapie, Physiotherapie, Industrie und Pflege runden die Veranstaltung ab. | <p>Verstopfung, unkontrollierbarer Harndrang, Stuhlverlust - das Spektrum der Funktionsstörungen von Darm und Blase ist groß, ebenso das der Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten. Diese aufzuzeigen sei Anliegen des Patiententags des <a href="/einrichtungen/kontinenzzentrum">Kontinenzzentrums des UKL</a>, sagt der Leiter der Einrichtung Dr. med. Andreas Gonsior. "In diesem Jahr werfen wir einen Blick auf die involvierten Nervenbahnen sowie auf moderne Schrittmachersysteme für die Harnblase und zur Behandlung von Stuhlinkontinenz. Wir geben Einblicke in das Thema Harnwegsinfektion und welche Möglichkeiten der Prophylaxe die pflanzliche Medizin hier bietet. Darüber hinaus zeigen wir aktuelle Trends bei konservativen und operativen Therapieverfahren." </p>
<p>Unterstützt werden Dr. med. Andreas Gonsior und sein Team dabei von den Expert:innen der im Kontinenzzentrum engagierten Fachbereiche <a href="/einrichtungen/urologie">Urologie</a>, <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a> und <a href="/einrichtungen/vttg">Chirurgie</a>, <a href="/einrichtungen/physikalische-therapie">Physiotherapie</a> und Pflege. Erstmals in diesem Jahr wird auch das <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-3/Seiten/ernaehrungsteam.aspx">Ernährungsteam</a> des UKL vertreten sein. "Von diesem werden wir erfahren, welchen Einfluss der Lebensstil und die Ernährung eines Menschen auf die Funktion seiner Blase oder seines Darms haben kann."</p>
<p>Der Tradition der vergangenen Jahre folgend, stehen Dr. med. Andreas Gonsior und Kolleg:innen im Anschluss an die Vorträge für individuelle Fragen zur Verfügung. Zudem bietet der Patiententag den Teilnehmer:innen verschiedene Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden - sei es in der Diskussion mit Expert:innen und Betroffenen oder auf der Aktionsfläche der Physiotherapie.   </p>
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<p><strong>12. Patiententag im Kontinenzzentrum des Universitätsklinikums Leipzig </strong><br>Samstag, 23. März 2024<br>10.00 - 14.00 Uhr<br>Haus 1: Seminarraum 8/9<br><a href="/veranstaltungen/Seiten/Veranstaltung_5998.aspx">www.uniklinikum-leipzig.de/veranstaltungen/Seiten/Veranstaltung_5998.aspx </a></p> |
Dritter „da Vinci“-OP-Roboter am Universitätsklinikum Leipzig in vollem Routineprogramm | | <img alt="Prof. Martin Lacher (re.), Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am UKL, und Oberarzt Dr. Gabriel Götz operieren mit dem dritten „da Vinci“-OP-Roboter sogar kleine Kinder. Sicherheit für die kleinsten Patient:innen hat dabei immer oberste Priorität." src="/presse/PressImages/pic_20240313103924_28c3938b66.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2024-03-12T23:00:00Z | Leipzig. Im April 2019 ging am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) der zweite "da Vinci"-Operationsroboter in Betrieb. Rund fünf Jahre später steht nun den Chirurg:innen der verschiedenen Fachdisziplinen ein weiterer hochmoderner maschineller Assistent zur Verfügung. Damit erweitern sich die Kapazitäten für roboterassistierte Operationen, zum Beispiel in der Kinderchirurgie oder der Viszeralchirurgie, erheblich.
Gut für die Patient:innen: Eine noch größere Anzahl an Eingriffen kann nun schonender und schneller durchgeführt werden. | <p>Auch "da Vinci" Nummer drei gehört zur neuesten Generation der OP-Roboter. Seit März 2024 ist er zu 100 Prozent in der Routinenutzung. Mehrere Disziplinen teilen sich die Maschine. Vor allem die <a href="/einrichtungen/vttg">Viszeralchirurgie</a>, die <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a>, die <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Kinderchirurgie</a>, aber auch die <a href="/einrichtungen/vttg">Thoraxchirurgie</a> werden den neuen OP-Roboter nutzen. <br>Andere Disziplinen wie die <a href="/einrichtungen/urologie">Urologie</a>, am UKL unter ihrem Leiter Prof. Jens-Uwe Stolzenburg Vorreiter bei roboter-assistierten OPs, verzeichnet bereits seit Jahren einen hohen Prozentsatz an Eingriffen, die durch den "da Vinci" unterstützt werden können. <br>"Für mehrere Bereiche werden sich nun die Einsatzmöglichkeiten spürbar erhöhen", freut sich Prof. Daniel Seehofer, Geschäftsführender Direktor Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, deren Bereiche zum Beispiel stark profitieren. </p>
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<p><strong>Eingriffe an Speiseröhre nun zu 100 Prozent robotisch-assistiert möglich</strong><br>Vor allem komplexe Eingriffe würden von der Unterstützung des Roboters profitieren, sagt Prof. Seehofer, zum Beispiel bei komplexen Leber-OPs, aber auch bei chirurgischen Eingriffe an der Speiseröhre, am Enddarm, der Bauchspeicheldrüse oder dem Brustkorb.<br>"Der Roboter ersetzt eben nicht nur konventionelle minimal-invasive Chirurgie, sondern auch teilweise die offene Chirurgie", so Prof. Seehofer. So ist es zum Beispiel möglich, dank des "da Vinci" den Anteil von minimal-invasiven Leber-Operationen in Zukunft weiter zu erhöhen. Auch komplexe Leberoperationen, die sonst mit geöffneter Bauchdecke erfolgen mussten, können nun schonender durchgeführt werden. "Oder nehmen wir die Speiseröhre", nennt der UKL-Experte ein weiteres prägnantes Beispiel, "Eingriffe können durch die Erhöhung der robotischen Kapazitäten nun zu 100 Prozent robotisch erfolgen - ein enormer Vorteil für die Patienten, bei diesem komplexen so genannten Zwei-Höhlen-Eingriff in Bauch- und Brustraum", erklärt Prof. Daniel Seehofer. </p>
<p>Die Kinderchirurgie ist einer der weiteren Bereiche am UKL, die ihren Anteil an Roboter-OPs weiter ausbauen können.  Hierzu meint Prof. Martin Lacher, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie: ""Wir haben mit über 50 Operationen gezeigt, dass die robotische Chirurgie im Kindesalter hervorragend einsetzbar ist. Nun geht es darum, das Spektrum der Operationen, die sich für eine Roboter-assistierte OP eignen, zu erweitern. Hier wird es spannend sein, zu beobachten, wie gut durchführbar die OPs bei Kindern zwischen drei und acht Kilogramm Körpergewicht sind. In großen internationalen Zentren sind diesbezügliche Ergebnisse vielversprechend. Was das untere Körpergewicht angeht, werden uns auf jeden Fall sehr langsam herantasten, denn die Sicherheit für unsere kleinen Patient:innen hat immer oberste Priorität."</p>
<p>Auch die UKL-Gynäkologie kann nun ihre Kapazitäten ausbauen und "da Vinci"-assistierte Operationen in weiteren Organgebieten einsetzen. "Die roboter-assistierte Chirurgie in der Gynäkologie ermöglicht unter optimierter Sicht präzisere Bewegungen und somit schonendere Operationen. Bei viele Patientinnen können Bauchschnitte vermieden werden, was zu schnellerer Erholung, weniger Schmerzen und Komplikationen führt. Besonders Patientinnen mit hohem Übergewicht profitieren, da der Body-Mass-Index für die Operabilität weniger relevant wird", beschreibt Klinikdirektorin Prof. Bahriye Aktas.</p>
<p>Ein OP-Roboter vereint viele Vorteile in sich. "Er arbeitet jedoch niemals allein", betont Prof. Seehofer, "sondern übersetzt die Bewegungen der speziell geschulten Operateur:innen technisch perfekt mithilfe seiner vier Roboterarme, die in der Lage sind, unnötige menschliche Bewegungen herauszufiltern." Durch die Doppelkonsole können zwei Chirurg:innen gleichzeitig agieren, die Visualisierung ist viel besser und flexibler. "Die beweglichen Gelenke in den Instrumenten der Arme ermöglichen uns viel größere Freiheitsgrade", sagt Chirurg Seehofer, "nähen geht zum Beispiel viel leichter und schneller als bei der konventionellen laparoskopischen Chirurgie." <br>Für ihn liegen die Vorteile robotisch-assistierter Operationen für die Patient:innen klar auf der Hand: "Die Eingriffe werden schonender, Blutverluste werden geringer, die Liegezeiten nach einer OP werden kürzer", fasst er zusammen. </p>
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<p><strong>Erfahrungen gebündelt: "Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie"</strong><br>Das Leipziger Universitätsklinikum setzt bereits seit etlichen Jahren auf den Einsatz moderner Technik im Operationssaal, um die Eingriffe präziser und für Patienten schonender umsetzen zu können. Anfang des Jahres 2021 wurde am UKL das erste "Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie" in Sachsen gegründet. In ihm ist die große, am UKL vorhandene Expertise im Einsatz von roboter-, navigations- und IT-gestützten Systemen im Operationssaal gebündelt und verbindet so Spezialist:innen aus vielen Fachgebieten. "Gemeinsames Ziel ist eine kontinuierliche und einheitliche Entwicklung dieser zukunftsorientierten Chirurgie, um vor allem die Patientensicherheit und die Zahl der Therapieerfolge stetig zu erhöhen und Synergieeffekte in der Behandlungseffektivität wirksam zu nutzen", erklärt Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der urologischen Klinik des UKL und Zentrumsleiter. </p>
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2513 neue Lebenschancen in 30 Jahren | | <img alt="30 Jahre Transplantationszentrum am UKL: Mit einem Festakt und einem Besuch des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer wird das Jubiläum am 25. September gefeiert." src="/presse/PressImages/pic_20230920110402_8badd37c22.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-09-19T22:00:00Z | | <p>Manchmal kommt alles auf einmal: Am letzten Mittwoch im August wurden am Universitätsklinikum Leipzig gleich zwei Organe transplantiert. Ein Vater spendete seinem erwachsenen Sohn, der an einer genetisch verursachten Nierenfunktionsstörung litt, eine seiner Nieren. Parallel erhielt eine noch junge Patientin mit einem akuten lebensbedrohlichen Leberversagen aufgrund einer Medikamentenreaktion eine Leberspende eines Verstorbenen. Selbst für das Team des <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrums am UKL</a> war dies kein gewöhnlicher Tag. "Damit das gelingt, braucht man ein eingespieltes interdisziplinäres Team", erklärt PD Dr. Hans-Michael Tautenhahn. Der Transplantationschirurg stand an diesem Tag in beiden Operationssälen, war an beiden Organverpflanzungen beteiligt. Sein Tag begann 5.48 Uhr - da wurde alles für die Transplantation der gespendeten Leber, die von einem Chirurgenteam nachts entnommen worden war, vorbereitet. Eine Stunde später wurde die Patientin, die seit kurzem mit lebensbedrohlichem Leberversagen auf der Intensivstation lag, in den OP-Saal gebracht. 370 Minuten später begann die neue Leber im Körper der 40-Jährigen ihre Arbeit.</p>
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<p><strong>Besondere Momente auch für Chirurgen  </strong></p>
<p>Während dieser Zeit wurde in einem benachbarten Operationssaal von den in der Roboterchirurgie besonders erfahrenen <a href="/einrichtungen/urologie">Urologen</a> bei einem 60-Jährigen die linke Niere mit Hilfe eines Da Vinci OP-Roboters entnommen. Nebenan stand bereits ein weiteres Team der Transplantationschirurgen bereit, um das gespendete Organ schnellstmöglich dem 30-Jährigen Sohn einzusetzen. Nach Abschluss seines ersten Eingriffs verstärkte Dr. Tautenhahn dieses Team. "Wenn ich nach einem solchen Tag dann am Nachmittag auf die Intensivstation komme, und beide Organempfänger sind wach und lächeln mich erleichtert an, dann ist das auch für mich ein besonderes Erlebnis", so der Chirurg.</p>
<p> Beide waren noch jung, beide haben sich sehr gut erholt. Und für beide war die Transplantation die einzige Chance. "Die Leber der Patientin versagte aufgrund einer in den Genen angelegten Empfindlichkeit für ein Medikament ganz plötzlich, ohne dass die Frau von ihrer Erkrankung gewusst hat", erzählt der Chirurg. Mit schweren Folgen: weitere Organe und der Kreislauf versagten. "Hier zählte jede Stunde". Zum großen Glück stand eine Leber eines Verstorbenen rechtzeitig bereit. Dank dieser Spende wird die Patientin den schweren Notfall fast folgenfrei überstehen und ihr normales Leben fortsetzen können.  </p>
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<p><strong>Organmangel beschränkt die Medizin  </strong></p>
<p>Dieser Eingriff war der vorerst letzte von bisher 30 Lebertransplantationen am UKL in diesem Jahr. Damit sind die Zahlen aktuell sehr gut - im gesamten Vorjahr konnten nur 29 Lebern transplantiert werden. Gleichzeitig stehen 70 Menschen am UKL auf der Warteliste für eine neue Leber. "Wir wissen leider schon heute, dass wir nicht allen werden helfen können", beschreibt Prof. Daniel Seehofer, Leiter des Transplantationszentrums, das Dilemma der Transplantationsmedizin. Denn die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe limitiert dessen medizinische Möglichkeiten. Einen Ausweg, wenn auch nicht den besten, bietet da die sogenannte Lebendspende: Ein geeigneter Spender, der mit dem Empfänger verwandt sein muss, spendet eine seiner gesunden Nieren oder einen Teil seiner Leber. "Das ist nicht in jedem Fall möglich und natürlich auch für den Spender nicht völlig ohne Risiko", beschreibt Prof. Seehofer. "Daher erfolgt diese Spende meist von Ehepartnern von Eltern oder von anderen nahen Angehörigen." </p>
<p>So wie im Fall der zweiten Transplantation an jenem Augusttag. Hier konnte der Vater für seinen Sohn spenden. Der musste bereits seit 2017 aufgrund des Versagens seiner Nieren dreimal in der Woche in die Dialyse. Obwohl er mit Anfang Dreißig noch jung ist, zeigten sich schon die Folgen - Bluthochdruck und bereits ein kleiner Schlaganfall. "Dank der Spende wird sich sein Zustand nun stabilisieren, die negativen Folgen können aufgefangen werden", beschreibt Dr. Tautenhahn. Ganz zu schweigen davon, dass der Patient erstmals seit sechs Jahren wieder ein normales Leben führen kann. "Darauf warten andere Nierenpatienten derzeit 10 Jahre oder länger", erklärt Prof. Seehofer. 164 warten am UKL auf eine neue Niere, 35 Nieren konnten in den vergangenen Monaten transplantiert werden. "Die Folgen einer jahrelangen Dialyse verschlechtern den Gesundheitszustand der Patient:innen während der Wartezeit", erläutert Seehofer.  "Für manche soweit, dass nach langjähriger Wartezeit eine Transplantation dann nicht mehr in Frage kommt." Deshalb engagieren sich die Transplantationsmediziner des Universitätsklinikums Leipzig für die Organspende und für die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses wichtige Thema.</p>
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<p><strong>Jubiläum mit Botschaft </strong></p>
<p>Das 30. Jubiläum ist ein Anlass, erneut daran zu erinnern, dass täglich Menschen sterben, deren Leben durch eine Organspende gerettet werden könnte. "Wir wissen, dass es sich um ein schwieriges Thema handelt, verbunden mit dem Nachdenken über den eigenen Tod", so Seehofer. "Dennoch wünschen wir Ärzte uns, dass sich mehr Menschen diesen Fragen stellen - auch, weil sie so ihren Angehörigen ersparen, in emotionalen Ausnahmesituationen stellvertretend Entscheidungen fällen zu müssen." Umso mehr Dank gebühre all jenen, die sich für eine Organspende entscheiden. Diesen Menschen und ihren Angehörigen wird während des Festaktes zum Jubiläum am 25. September eine besondere Rolle zukommen. "Eine Organspende ist das großzügigste Geschenk, dass ein Mensch einem anderen machen kann", beschreibt Prof. Seehofer. "Es schenkt ein neues Leben, und zwar oft nicht nur einem Menschen, sondern seiner gesamten Familie."      </p>
<p>Es sei daher besonders schön, dass sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit seiner Teilnahme an der Jubiläumsfeier am 25. September des Themas annimmt. "Wir freuen uns sehr über seinen Besuch und seine Unterstützung für unser Anliegen", so Seehofer. "Je mehr wir in der Gesellschaft darüber sprechen, umso besser ist es für unsere Patient:innen".        </p>
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<p><strong>Presseeinladung </strong></p>
<p>Medienvertreter:innen sind herzlich eingeladen, am Festakt zum 30. Jubiläum des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Leipzig teilzunehmen. </p>
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<p><strong>Festakt </strong></p>
<p>25. September 2023</p>
<p>11.00 Uhr - 12.00 Uhr </p>
<p>Ort: Paulinum, Universität Leipzig, Augustusplatz  </p>
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<p>Bereits vorher besucht der Ministerpräsident Michael Kretschmer das Transplantationszentrum am UKL und trifft dort mit Mitarbeiter:innen und Betroffenen zusammen. Für Medienvertreter:innen besteht die Möglichkeit, zu diesem Treffen dazu zu kommen. </p>
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<p><strong>Besuch im Transplantationszentrum </strong></p>
<p>25. September 2023</p>
<p>Treffpunkt: 10.15 Uhr </p>
<p>Haupteingang Universitätsklinikum Leipzig, Liebigstraße 20</p>
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<p>Bitte teilen Sie uns unter <strong>Tel. 0341-97 15905</strong> oder per Mail an <a>presse@uniklinik-leipzig.de</a> mit, ob Sie an dem Festakt, am Besuch im UKL oder an beidem teilnehmen möchten. </p>
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„Dann war da eine große Erleichterung“ | | <img alt="Marcel Arnold (sitzend rechts) und seine Mutter Ina (sitzend links) mit den vier hauptsächlich an der Nieren-Lebendspende beteiligten Ärzt:innen des UKL (v.l.n.r.): Prof. Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Urologie, Dr. Antje Weimann und Prof. Daniel Seehofer vom Transplantationszentrum des UKL sowie die Nierenexpertin Dr. Anette Bachmann." src="/presse/PressImages/pic_20230220111956_4b7367a283.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-02-19T23:00:00Z | Leipzig. In diesem Jahr feiert das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) 30 Jahre seines Bestehens. Doch die Organspendezahlen in Deutschland sind niedrig, sie sanken im Vorjahr sogar noch einmal gegenüber 2021.
Immer wichtiger werden daher Lebendspenden. Ohne sie wäre der Mangel an Organen ein noch höherer. Die erste Nieren-Lebendspende des Jahres 2023 am UKL zeigt auf eindrucksvolle Weise, was diese Entscheidung für Spender und Empfänger bedeuten kann. | <p>Marcel Arnold aus Thalheim im Erzgebirge ist wieder frei, frei in seinen Entscheidungen. Denn der 33-Jährige hat im Januar eine neue Niere erhalten - gespendet von seiner Mutter Ina. Durch ihre Entscheidung hat sie ihrem Sohn die Möglichkeit zurückgegeben, selbst über sein Leben zu bestimmen. </p>
<p>Zu einem Nachsorgetermin Anfang Februar trafen beide am UKL noch einmal auf alle beteiligten Ärzt:innen am UKL. "Eine Nieren-Transplantation ist Teamwork", sagt denn auch Prof. Daniel Seehofer, Geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für <a href="/einrichtungen/vttg/viszeralchirurgie">Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie</a>. Seehofer steht auch dem <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrum</a> des UKL vor. Es wurde 1993 gegründet und besteht somit seit 30 Jahren.</p>
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<p><strong>Organtransplantation ist Teamarbeit</strong></p>
<p>Neben ihm als Transplanteur waren an der Verpflanzung der Niere innerhalb der Familie Arnold auch Urologie-Direktor Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, der die Niere bei Ina Arnold mittels des da Vinci-Roboters minimal invasiv entnahm, sowie die Nephrologin Dr. Anette Bachmann für die Vorbereitung und Dr. Antje Weimann für die Nachbereitung beteiligt - und natürlich unzählige weitere Mitarbeiter:innen des UKL, angefangen von den Transplantationskoordinatorinnen bis hin zum immunologischen Labor. </p>
<p>Mit den Oberärztinnen Bachmann und Weimann trafen sich Ina und Marcel Arnold nun zu einer der obligatorischen Nachsorgeuntersuchungen. </p>
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<p><strong>Spende durch Elternteil immunologisch von Vorteil</strong></p>
<p>Rückblick: Im Januar 2020 sucht Marcel Arnold die Notaufnahme in Chemnitz auf. Er leidet an Herzrasen. Dort stellen die Ärzt:innen jedoch plötzlich die Diagnose einer fortschreitenden Vernarbung der Nierenkörperchen, eine nicht seltene primäre Nierenerkrankung. Wahrscheinlich leidet er daran schon jahrelang, ohne es zu wissen. Bereits seit jenem Moment weiß Familie Arnold, dass bei Marcel über kurz oder lang eine Transplantation nötig sein wird. Noch bis April 2022 schafft er es, ohne Dialyse auszukommen, dann ging auch das nicht mehr. </p>
<p>Für Mutter Ina war von Anfang an klar, dass sie es sein wird, die ihrem Sohn eine Niere spenden wird. "Immunologisch ist das wegen der engen Verwandtschaft sogar ein Vorteil, wenn ein Elternteil spendet. Und bei den Arnolds passte sogar noch die Blutgruppe, auch wenn das kein Hinderungsgrund mehr ist heutzutage", sagt Nephrologin Dr. Bachmann. Nach ihrer Entscheidung folgen viele aufwändige, aber notwendige Vorab-Untersuchungen für Ina Arnold. "Es darf absolut kein Restrisiko für die Spender:innen geben", betont Dr. Weimann von der UKL-Transplantationsambulanz. "Es ist wichtig und sinnvoll, dass dieser Prozess einen gewissen Zeitraum dauert", ergänzt Dr. Bachmann. "Der Spender oder die Spenderin müssen sich sehr sicher sein." Ina Arnold war sich sicher. Die 52-Jährige bezeichnet sich selbst als "Kämpfer-Natur", womit sie sicher richtigliegen dürfte als ehemalige DDR-Meisterin im Siebenkampf. </p>
<p>Im Dezember des vergangenen Jahres erfährt Marcel, dass es nach Abschluss aller Untersuchungen und Vorlage aller Genehmigungen einen Termin im Januar 2023 geben wird - seinen Termin! "Das musste ich erst einmal in meinem Kopf einordnen", erzählt er, "dann war da eine große Erleichterung." </p>
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<p>Am 11. Januar erfolgten Entnahme und Transplantation des Organs. "Alles lief perfekt, die Niere fing sofort an zu funktionieren", erinnert sich Dr. Weimann. Als Marcel Arnold aus der Narkose erwacht, bemerkt er sofort und unmittelbar den Unterschied: "Ich spürte vorher ständig ein unangenehmes Kribbeln in den Fingerspitzen, das war einfach weg." Man könne das durchaus vergleichen mit dem Gefühl des Ausgeruhtseins nach gutem Schlaf, meint Dr. Bachmann. Lebensenergie sei wieder da oder auch die Fähigkeit, sich gut zu konzentrieren. "Solche Bestätigungen empfinden wir als Lohn für unsere Arbeit."</p>
<p>Die komplette Familie stand hinter der mütterlichen Entscheidung. "Man wächst in dieser Zeit eng zusammen", berichtet Ina Arnold, "aber nun soll Marcel auch wieder sein Leben leben." Und das hat er auch vor und freut sich: "Nicht mehr drei Mal in der Woche zur Dialyse! Ich bin frei und kann selbst entscheiden, wann ich wohin gehen möchte."</p>
<p>Nur die Minimalzeit von fünf Tagen (Mutter) und elf Tagen (Sohn) mussten beide stationär liegen. "Nach der ersten Euphorie kam auch schnell ein kleiner Tiefpunkt", weiß Marcel: "Gut, dass meine Mutter an meiner Seite war", sagt er. </p>
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<p><strong>Blick auf Spender:innen wichtig</strong></p>
<p>Weil der Fokus bei Transplantationen oft allzu sehr auf den Empfänger gerichtet ist, erläutert Oberärztin Dr. Weimann, wie wichtig ein umsorgender Blick auch auf Spender oder Spenderin ist. "Langfristig wird es keine Einschränkungen für die Mutter geben", erklärt sie, "aber genau deswegen ist auch für sie als Spenderin eine Reha-Maßnahme notwendig." Die Nachsorge für den Organempfänger wird lebenslang notwendig sein. Im ersten Jahr zwei Mal verpflichtend am UKL als Transplantations-Klinik, anschließend mindestens einmal pro Jahr, zusätzlich zu Verlaufskontrollen näher am Heimatort. </p>
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<p><strong>30 Jahre Transplantationszentrum am UKL</strong></p>
<p>Wie wichtig Lebendspenden sind, macht Prof. Daniel Seehofer deutlich: "Sie haben mittlerweile in Deutschland einen Anteil von 25 bis 30 Prozent. Ohne sie wäre der Mangel an Organen noch größer." In den schwierigen Corona-Jahren sei die Lebendspende phasenweise am UKL fast zum Erliegen gekommen. "Nun hoffen wir wieder in ruhiges Fahrwasser zurückzukehren", so Prof. Seehofer.</p>
<p>2013 erfolgte die erste robotische Nierenentnahme am UKL, seitdem sind etwa 90 erfolgreiche und robotisch assistierte hinzugekommen. </p>
<p>Die drei Jahrzehnte Transplantationszentrum am UKL erfüllen ihn mit großer Freude: "In dieser Zeit haben unsere Vorgänger und wir über 2000 Menschen, die eine Niere oder Leber brauchten, ein neues Organ und teilweise ein neues Leben schenken können", erklärt Prof. Daniel Seehofer.<br><br></p>
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<p><strong>Zahlen zur Organspende</strong></p>
<p>Im Jahr 2022 haben in Deutschland 869 Menschen Organe nach ihrem Tod gespendet, so die <a href="https://dso.de/">Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)</a>. Das sind 64 Organspender:innen weniger als im Jahr zuvor. Auch die Anzahl der entnommenen Organe sank von 2905 im Jahr 2021 auf 2662 im Jahr 2022. </p>
<p>Derzeit stünden 8500 Menschen auf der Warteliste für ein Organ. 2022 konnte 2695 Menschen durch die Transplantation eines oder mehrerer Organe medizinisch geholfen werden. 2021 seien es 2853 Patient:innen gewesen, die ein oder mehrere Organtransplantate bekamen, so die DSO. </p>
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Zwei Millionen Euro für Entwicklung und Umsetzung innovativer Therapien | | <img alt="„Wir erhalten die Chance, neue und für unsere Patient:innen hilfreiche Verfahren noch schneller und erfolgreicher in den klinischen Alltag zu überführen.“: Prof. Christoph Josten (re.), Medizinischer Vorstand am UKL und Mitglied im Stiftungsbeirat und Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Vorstand der Stiftung und Direktor der UKL-Urologie." src="/presse/PressImages/pic_20221007102905_6e8ad49045.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-10-06T22:00:00Z | Leipzig. Mit einem Stiftungskapital von zwei Millionen Euro will die Dr. Hubertus von Grünberg Stiftung die Entwicklung und Einführung innovativer Konzepte und Behandlungstechniken zur Versorgung von Patient:innen am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) unterstützen. Die gemeinnützige Stiftung wurde von Dr. Hubertus von Grünberg ins Leben gerufen und hat nun ihre Arbeit aufgenommen. | <p>Ziel der Stiftung ist es, Wissen um Ursachen, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zum Wohle der Menschen zu mehren. Dabei sollen vor allem anwendungsorientierte Forschungsprojekte gefördert werden, die dazu beitragen, Lücken zwischen medizinisch-naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und ihrer Anwendung im klinischen Alltag möglichst rasch zu schließen. Dafür stellt der Gründer Dr. Hubertus von Grünberg ein Stiftungskapital von zwei Millionen Euro zur Verfügung. Eingesetzt werden sollen die Mittel in den kommenden zehn Jahren vor allem in Projekten der onkologischen Chirurgie in Kliniken am Universitätsklinikum Leipzig. Damit möchte der Unternehmer, der dem UKL persönlich in besonderer Weise verbunden ist, vor allem Verfahren der innovativen Chirurgie in den klinischen Fächern fördern. </p>
<p>"Wir sind sehr erfreut über diese außerordentliche Form der Unterstützung unserer Arbeit und danken Dr. von Grünberg ausdrücklich", sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am UKL und Mitglied im Stiftungsbeirat. "Auf diese Weise erhalten wir die Chance, neue und für unsere Patient:innen hilfreiche Verfahren noch schneller und erfolgreicher in den klinischen Alltag zu überführen. Wir hoffen darüber hinaus, dass weitere Persönlichkeiten sich in diese Stiftung einbringen." </p>
<p>Mit einer großen Erfahrung auf diesem Gebiet sei das Universitätsklinikum Leipzig besonders prädestiniert für den Einsatz und die Weiterentwicklung innovativer chirurgischer Techniken, ergänzt Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Vorstand der Stiftung und Direktor der <a href="/einrichtungen/urologie">UKL-Urologie</a>. Der international renommierte Experte für robotergestütztes Operieren hat 2021 am UKL das <a href="/einrichtungen/zrnc">Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie</a> ins Leben gerufen. "Seit September 2022 verfügen wir zudem über hypermoderne Operationssäle, in denen wir diese Verfahren noch umfassender anwenden können", so Stolzenburg weiter. "Mit Hilfe der Dr. Hubertus von Grünberg Stiftung können wir nun künftig das Wissen und Können in der modernen, schonenden Chirurgie wesentlich erweitern und weiterentwickeln. Davon werden viele unserer Patient:innen schon in Kürze profitieren können", ist der leidenschaftliche Operateur überzeugt. Die ersten Förderanträge für Projekte, für deren Unterstützung jährlich bis zu 200.000 Euro zur Verfügung stehen, seien bereits in Arbeit. </p>
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<p>Mehr zur <a href="/Seiten/gruenberg-stiftung.aspx">Dr. Hubertus von Grünberg-Stiftung</a></p>
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<p><strong>Der Stifter Dr. Hubertus von Grünberg </strong></p>
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<p>-  1942 geboren</p>
<p>-  Studium der theoretischen Physik, Dissertation über eine <br>   Relativitätstheorie </p>
<p>-  Managementausbildung, Harvard University </p>
<p>-  1971 Einstieg im Management des Automobilzulieferers<br>    Alfred Teves GmbH in Frankfurt, Tochterunternehmen des<br>    U.S. amerikanischen ITT-Konzerns</p>
<p>- Leitung der ITT Automotive und Vize-Präsidenten des ITT-<br>   Konzern</p>
<p>- 1991 Vorstandsvorsitzender Continental AG</p>
<p>- 1999 Wechsel in deren Aufsichtsrat und Vorsitz bis 2009<br>- 1999 - 2020 Verwaltungsratsmitglied der Schindler Holding<br>   AG, Schweiz</p>
<p>- Aufsichtsratsmandate Allianz-Versicherungs-AG, Deutsche<br>  Telekom AG, MAN AG und Deutsche Post AG</p>
<p>- Beirat bei der BHF-Bank</p>
<p>- 2007 - 2015 Verwaltungsratspräsident der ABB-Gruppe </p>
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<p>Siehe auch <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_von_Gr%C3%BCnberg">Wikipedia</a></p>
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