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Pressemitteilungen der Urologie

 

 

2513 neue Lebenschancen in 30 Jahren<img alt="30 Jahre Transplantationszentrum am UKL&#58; Mit einem Festakt und einem Besuch des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer wird das Jubiläum am 25. September gefeiert." src="/presse/PressImages/pic_20230920110402_8badd37c22.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-09-19T22:00:00Z <p>Manchmal kommt alles auf einmal&#58; Am letzten Mittwoch im August wurden am Universitätsklinikum Leipzig gleich zwei Organe transplantiert. Ein Vater spendete seinem erwachsenen Sohn, der an einer genetisch verursachten Nierenfunktionsstörung litt, eine seiner Nieren. Parallel erhielt eine noch junge Patientin mit einem akuten lebensbedrohlichen Leberversagen aufgrund einer Medikamentenreaktion eine Leberspende eines Verstorbenen. Selbst für das Team des <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrums am UKL</a> war dies kein gewöhnlicher Tag. &quot;Damit das gelingt, braucht man ein eingespieltes interdisziplinäres Team&quot;, erklärt PD Dr. Hans-Michael Tautenhahn. Der Transplantationschirurg stand an diesem Tag in beiden Operationssälen, war an beiden Organverpflanzungen beteiligt. Sein Tag begann 5.48 Uhr - da wurde alles für die Transplantation der gespendeten Leber, die von einem Chirurgenteam nachts entnommen worden war, vorbereitet. Eine Stunde später wurde die Patientin, die seit kurzem mit lebensbedrohlichem Leberversagen auf der Intensivstation lag, in den OP-Saal gebracht. 370 Minuten später begann die neue Leber im Körper der 40-Jährigen ihre Arbeit.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Besondere Momente auch für Chirurgen &#160;</strong></p> <p>Während dieser Zeit wurde in einem benachbarten Operationssaal von den in der Roboterchirurgie besonders erfahrenen <a href="/einrichtungen/urologie">Urologen</a> bei einem 60-Jährigen die linke Niere mit Hilfe eines Da Vinci OP-Roboters entnommen. Nebenan stand bereits ein weiteres Team der Transplantationschirurgen bereit, um das gespendete Organ schnellstmöglich dem 30-Jährigen Sohn einzusetzen. Nach Abschluss seines ersten Eingriffs verstärkte Dr. Tautenhahn dieses Team. &quot;Wenn ich nach einem solchen Tag dann am Nachmittag auf die Intensivstation komme, und beide Organempfänger sind wach und lächeln mich erleichtert an, dann ist das auch für mich ein besonderes Erlebnis&quot;, so der Chirurg.</p> <p>&#160;Beide waren noch jung, beide haben sich sehr gut erholt. Und für beide war die Transplantation die einzige Chance. &quot;Die Leber der Patientin versagte aufgrund einer in den Genen angelegten Empfindlichkeit für ein Medikament ganz plötzlich, ohne dass die Frau von ihrer Erkrankung gewusst hat&quot;, erzählt der Chirurg. Mit schweren Folgen&#58; weitere Organe und der Kreislauf versagten. &quot;Hier zählte jede Stunde&quot;. Zum großen Glück stand eine Leber eines Verstorbenen rechtzeitig bereit. Dank dieser Spende wird die Patientin den schweren Notfall fast folgenfrei überstehen und ihr normales Leben fortsetzen können. &#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Organmangel beschränkt die Medizin &#160;</strong></p> <p>Dieser Eingriff war der vorerst letzte von bisher 30 Lebertransplantationen am UKL in diesem Jahr. Damit sind die Zahlen aktuell sehr gut - im gesamten Vorjahr konnten nur 29 Lebern transplantiert werden. Gleichzeitig stehen 70 Menschen am UKL auf der Warteliste für eine neue Leber. &quot;Wir wissen leider schon heute, dass wir nicht allen werden helfen können&quot;, beschreibt Prof. Daniel Seehofer, Leiter des Transplantationszentrums, das Dilemma der Transplantationsmedizin. Denn die Zahl der zur Verfügung stehenden Organe limitiert dessen medizinische Möglichkeiten. Einen Ausweg, wenn auch nicht den besten, bietet da die sogenannte Lebendspende&#58; Ein geeigneter Spender, der mit dem Empfänger verwandt sein muss, spendet eine seiner gesunden Nieren oder einen Teil seiner Leber. &quot;Das ist nicht in jedem Fall möglich und natürlich auch für den Spender nicht völlig ohne Risiko&quot;, beschreibt Prof. Seehofer. &quot;Daher erfolgt diese Spende meist von Ehepartnern von Eltern oder von anderen nahen Angehörigen.&quot;&#160;</p> <p>So wie im Fall der zweiten Transplantation an jenem Augusttag. Hier konnte der Vater für seinen Sohn spenden. Der musste bereits seit 2017 aufgrund des Versagens seiner Nieren dreimal in der Woche in die Dialyse. Obwohl er mit Anfang Dreißig noch jung ist, zeigten sich schon die Folgen - Bluthochdruck und bereits ein kleiner Schlaganfall. &quot;Dank der Spende wird sich sein Zustand nun stabilisieren, die negativen Folgen können aufgefangen werden&quot;, beschreibt Dr. Tautenhahn. Ganz zu schweigen davon, dass der Patient erstmals seit sechs Jahren wieder ein normales Leben führen kann. &quot;Darauf warten andere Nierenpatienten derzeit 10 Jahre oder länger&quot;, erklärt Prof. Seehofer. 164 warten am UKL auf eine neue Niere, 35 Nieren konnten in den vergangenen Monaten transplantiert werden. &quot;Die Folgen einer jahrelangen Dialyse verschlechtern den Gesundheitszustand der Patient&#58;innen während der Wartezeit&quot;, erläutert Seehofer. &#160;&quot;Für manche soweit, dass nach langjähriger Wartezeit eine Transplantation dann nicht mehr in Frage kommt.&quot; Deshalb engagieren sich die Transplantationsmediziner des Universitätsklinikums Leipzig für die Organspende und für die Sensibilisierung der Bevölkerung für dieses wichtige Thema.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Jubiläum mit Botschaft&#160;</strong></p> <p>Das 30. Jubiläum ist ein Anlass, erneut daran zu erinnern, dass täglich Menschen sterben, deren Leben durch eine Organspende gerettet werden könnte. &quot;Wir wissen, dass es sich um ein schwieriges Thema handelt, verbunden mit dem Nachdenken über den eigenen Tod&quot;, so Seehofer. &quot;Dennoch wünschen wir Ärzte uns, dass sich mehr Menschen diesen Fragen stellen - auch, weil sie so ihren Angehörigen ersparen, in emotionalen Ausnahmesituationen stellvertretend Entscheidungen fällen zu müssen.&quot; Umso mehr Dank gebühre all jenen, die sich für eine Organspende entscheiden. Diesen Menschen und ihren Angehörigen wird während des Festaktes zum Jubiläum am 25. September eine besondere Rolle zukommen. &quot;Eine Organspende ist das großzügigste Geschenk, dass ein Mensch einem anderen machen kann&quot;, beschreibt Prof. Seehofer. &quot;Es schenkt ein neues Leben, und zwar oft nicht nur einem Menschen, sondern seiner gesamten Familie.&quot; &#160; &#160; &#160;</p> <p>Es sei daher besonders schön, dass sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer mit seiner Teilnahme an der Jubiläumsfeier am 25. September des Themas annimmt. &quot;Wir freuen uns sehr über seinen Besuch und seine Unterstützung für unser Anliegen&quot;, so Seehofer. &quot;Je mehr wir in der Gesellschaft darüber sprechen, umso besser ist es für unsere Patient&#58;innen&quot;. &#160; &#160; &#160; &#160;</p> <p><br><br></p> <p><strong>Presseeinladung&#160;</strong></p> <p>Medienvertreter&#58;innen sind herzlich eingeladen, am Festakt zum 30. Jubiläum des Transplantationszentrums am Universitätsklinikum Leipzig teilzunehmen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Festakt&#160;</strong></p> <p>25. September 2023</p> <p>11.00 Uhr - 12.00 Uhr&#160;</p> <p>Ort&#58; Paulinum, Universität Leipzig, Augustusplatz &#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Bereits vorher besucht der Ministerpräsident Michael Kretschmer das Transplantationszentrum am UKL und trifft dort mit Mitarbeiter&#58;innen und Betroffenen zusammen. Für Medienvertreter&#58;innen besteht die Möglichkeit, zu diesem Treffen dazu zu kommen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Besuch im Transplantationszentrum&#160;</strong></p> <p>25. September 2023</p> <p>Treffpunkt&#58; 10.15 Uhr&#160;</p> <p>Haupteingang Universitätsklinikum Leipzig, Liebigstraße 20</p> <p>&#160;</p> <p>Bitte teilen Sie uns unter <strong>Tel. 0341-97 15905</strong> oder per Mail an <a>presse@uniklinik-leipzig.de</a> mit, ob Sie an dem Festakt, am Besuch im UKL oder an beidem teilnehmen möchten.&#160;</p> <p>&#160;</p>
„Dann war da eine große Erleichterung“<img alt="Marcel Arnold (sitzend rechts) und seine Mutter Ina (sitzend links) mit den vier hauptsächlich an der Nieren-Lebendspende beteiligten Ärzt&#58;innen des UKL (v.l.n.r.)&#58; Prof. Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Urologie, Dr. Antje Weimann und Prof. Daniel Seehofer vom Transplantationszentrum des UKL sowie die Nierenexpertin Dr. Anette Bachmann." src="/presse/PressImages/pic_20230220111956_4b7367a283.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-02-19T23:00:00ZLeipzig. In diesem Jahr feiert das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) 30 Jahre seines Bestehens. Doch die Organspendezahlen in Deutschland sind niedrig, sie sanken im Vorjahr sogar noch einmal gegenüber 2021. Immer wichtiger werden daher Lebendspenden. Ohne sie wäre der Mangel an Organen ein noch höherer. Die erste Nieren-Lebendspende des Jahres 2023 am UKL zeigt auf eindrucksvolle Weise, was diese Entscheidung für Spender und Empfänger bedeuten kann. <p>Marcel Arnold aus Thalheim im Erzgebirge ist wieder frei, frei in seinen Entscheidungen. Denn der 33-Jährige hat im Januar eine neue Niere erhalten - gespendet von seiner Mutter Ina. Durch ihre Entscheidung hat sie ihrem Sohn die Möglichkeit zurückgegeben, selbst über sein Leben zu bestimmen.&#160;</p> <p>Zu einem Nachsorgetermin Anfang Februar trafen beide am UKL noch einmal auf alle beteiligten Ärzt&#58;innen am UKL. &quot;Eine Nieren-Transplantation ist Teamwork&quot;, sagt denn auch Prof. Daniel Seehofer, Geschäftsführender Direktor der Klinik und Poliklinik für <a href="/einrichtungen/vttg/viszeralchirurgie">Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie</a>. Seehofer steht auch dem <a href="/einrichtungen/transplantationszentrum">Transplantationszentrum</a> des UKL vor. Es wurde 1993 gegründet und besteht somit seit 30 Jahren.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Organtransplantation ist Teamarbeit</strong></p> <p>Neben ihm als Transplanteur waren an der Verpflanzung der Niere innerhalb der Familie Arnold auch Urologie-Direktor Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, der die Niere bei Ina Arnold mittels des da Vinci-Roboters minimal invasiv entnahm, sowie die Nephrologin Dr. Anette Bachmann für die Vorbereitung und Dr. Antje Weimann für die Nachbereitung beteiligt - und natürlich unzählige weitere Mitarbeiter&#58;innen des UKL, angefangen von den Transplantationskoordinatorinnen bis hin zum immunologischen Labor.&#160;</p> <p>Mit den Oberärztinnen Bachmann und Weimann trafen sich Ina und Marcel Arnold nun zu einer der obligatorischen Nachsorgeuntersuchungen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Spende durch Elternteil immunologisch von Vorteil</strong></p> <p>Rückblick&#58; Im Januar 2020 sucht Marcel Arnold die Notaufnahme in Chemnitz auf. Er leidet an Herzrasen. Dort stellen die Ärzt&#58;innen jedoch plötzlich die Diagnose einer fortschreitenden Vernarbung der Nierenkörperchen, eine nicht seltene primäre Nierenerkrankung. Wahrscheinlich leidet er daran schon jahrelang, ohne es zu wissen. Bereits seit jenem Moment weiß Familie Arnold, dass bei Marcel über kurz oder lang eine Transplantation nötig sein wird. Noch bis April 2022 schafft er es, ohne Dialyse auszukommen, dann ging auch das nicht mehr.&#160;</p> <p>Für Mutter Ina war von Anfang an klar, dass sie es sein wird, die ihrem Sohn eine Niere spenden wird. &quot;Immunologisch ist das wegen der engen Verwandtschaft sogar ein Vorteil, wenn ein Elternteil spendet. Und bei den Arnolds passte sogar noch die Blutgruppe, auch wenn das kein Hinderungsgrund mehr ist heutzutage&quot;, sagt Nephrologin Dr. Bachmann. Nach ihrer Entscheidung folgen viele aufwändige, aber notwendige Vorab-Untersuchungen für Ina Arnold. &quot;Es darf absolut kein Restrisiko für die Spender&#58;innen geben&quot;, betont Dr. Weimann von der UKL-Transplantationsambulanz. &quot;Es ist wichtig und sinnvoll, dass dieser Prozess einen gewissen Zeitraum dauert&quot;, ergänzt Dr. Bachmann. &quot;Der Spender oder die Spenderin müssen sich sehr sicher sein.&quot; Ina Arnold war sich sicher. Die 52-Jährige bezeichnet sich selbst als &quot;Kämpfer-Natur&quot;, womit sie sicher richtigliegen dürfte als ehemalige DDR-Meisterin im Siebenkampf.&#160;</p> <p>Im Dezember des vergangenen Jahres erfährt Marcel, dass es nach Abschluss aller Untersuchungen und Vorlage aller Genehmigungen einen Termin im Januar 2023 geben wird - seinen Termin! &quot;Das musste ich erst einmal in meinem Kopf einordnen&quot;, erzählt er, &quot;dann war da eine große Erleichterung.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Am 11. Januar erfolgten Entnahme und Transplantation des Organs. &quot;Alles lief perfekt, die Niere fing sofort an zu funktionieren&quot;, erinnert sich Dr. Weimann. Als Marcel Arnold aus der Narkose erwacht, bemerkt er sofort und unmittelbar den Unterschied&#58; &quot;Ich spürte vorher ständig ein unangenehmes Kribbeln in den Fingerspitzen, das war einfach weg.&quot; Man könne das durchaus vergleichen mit dem Gefühl des Ausgeruhtseins nach gutem Schlaf, meint Dr. Bachmann. Lebensenergie sei wieder da oder auch die Fähigkeit, sich gut zu konzentrieren. &quot;Solche Bestätigungen empfinden wir als Lohn für unsere Arbeit.&quot;</p> <p>Die komplette Familie stand hinter der mütterlichen Entscheidung. &quot;Man wächst in dieser Zeit eng zusammen&quot;, berichtet Ina Arnold, &quot;aber nun soll Marcel auch wieder sein Leben leben.&quot; Und das hat er auch vor und freut sich&#58; &quot;Nicht mehr drei Mal in der Woche zur Dialyse! Ich bin frei und kann selbst entscheiden, wann ich wohin gehen möchte.&quot;</p> <p>Nur die Minimalzeit von fünf Tagen (Mutter) und elf Tagen (Sohn) mussten beide stationär liegen. &quot;Nach der ersten Euphorie kam auch schnell ein kleiner Tiefpunkt&quot;, weiß Marcel&#58; &quot;Gut, dass meine Mutter an meiner Seite war&quot;, sagt er.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Blick auf Spender&#58;innen wichtig</strong></p> <p>Weil der Fokus bei Transplantationen oft allzu sehr auf den Empfänger gerichtet ist, erläutert Oberärztin Dr. Weimann, wie wichtig ein umsorgender Blick auch auf Spender oder Spenderin ist. &quot;Langfristig wird es keine Einschränkungen für die Mutter geben&quot;, erklärt sie, &quot;aber genau deswegen ist auch für sie als Spenderin eine Reha-Maßnahme notwendig.&quot; Die Nachsorge für den Organempfänger wird lebenslang notwendig sein. Im ersten Jahr zwei Mal verpflichtend am UKL als Transplantations-Klinik, anschließend mindestens einmal pro Jahr, zusätzlich zu Verlaufskontrollen näher am Heimatort.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>30 Jahre Transplantationszentrum am UKL</strong></p> <p>Wie wichtig Lebendspenden sind, macht Prof. Daniel Seehofer deutlich&#58; &quot;Sie haben mittlerweile in Deutschland einen Anteil von 25 bis 30 Prozent. Ohne sie wäre der Mangel an Organen noch größer.&quot; In den schwierigen Corona-Jahren sei die Lebendspende phasenweise am UKL fast zum Erliegen gekommen. &quot;Nun hoffen wir wieder in ruhiges Fahrwasser zurückzukehren&quot;, so Prof. Seehofer.</p> <p>2013 erfolgte die erste robotische Nierenentnahme am UKL, seitdem sind etwa 90 erfolgreiche und robotisch assistierte hinzugekommen.&#160;</p> <p>Die drei Jahrzehnte Transplantationszentrum am UKL erfüllen ihn mit großer Freude&#58; &quot;In dieser Zeit haben unsere Vorgänger und wir über 2000 Menschen, die eine Niere oder Leber brauchten, ein neues Organ und teilweise ein neues Leben schenken können&quot;, erklärt Prof. Daniel Seehofer.<br><br></p> <p>&#160;</p> <p><strong>Zahlen zur Organspende</strong></p> <p>Im Jahr 2022 haben in Deutschland 869 Menschen Organe nach ihrem Tod gespendet, so die <a href="https&#58;//dso.de/">Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO)</a>. Das sind 64 Organspender&#58;innen weniger als im Jahr zuvor. Auch die Anzahl der entnommenen Organe sank von 2905 im Jahr 2021 auf 2662 im Jahr 2022.&#160;</p> <p>Derzeit stünden 8500 Menschen auf der Warteliste für ein Organ. 2022 konnte 2695 Menschen durch die Transplantation eines oder mehrerer Organe medizinisch geholfen werden. 2021 seien es 2853 Patient&#58;innen gewesen, die ein oder mehrere Organtransplantate bekamen, so die DSO.&#160;</p> <p>&#160;</p>
Zwei Millionen Euro für Entwicklung und Umsetzung innovativer Therapien<img alt="„Wir erhalten die Chance, neue und für unsere Patient&#58;innen hilfreiche Verfahren noch schneller und erfolgreicher in den klinischen Alltag zu überführen.“&#58; Prof. Christoph Josten (re.), Medizinischer Vorstand am UKL und Mitglied im Stiftungsbeirat und Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Vorstand der Stiftung und Direktor der UKL-Urologie." src="/presse/PressImages/pic_20221007102905_6e8ad49045.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-10-06T22:00:00ZLeipzig. Mit einem Stiftungskapital von zwei Millionen Euro will die Dr. Hubertus von Grünberg Stiftung die Entwicklung und Einführung innovativer Konzepte und Behandlungstechniken zur Versorgung von Patient:innen am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) unterstützen. Die gemeinnützige Stiftung wurde von Dr. Hubertus von Grünberg ins Leben gerufen und hat nun ihre Arbeit aufgenommen. <p>Ziel der Stiftung ist es, Wissen um Ursachen, Diagnostik und Therapie von Erkrankungen zum Wohle der Menschen zu mehren. Dabei sollen vor allem anwendungsorientierte Forschungsprojekte gefördert werden, die dazu beitragen, Lücken zwischen medizinisch-naturwissenschaftlicher Grundlagenforschung und ihrer Anwendung im klinischen Alltag möglichst rasch zu schließen. Dafür stellt der Gründer Dr. Hubertus von Grünberg ein Stiftungskapital von zwei Millionen Euro zur Verfügung. Eingesetzt werden sollen die Mittel in den kommenden zehn Jahren vor allem in Projekten der onkologischen Chirurgie in Kliniken am Universitätsklinikum Leipzig. Damit möchte der Unternehmer, der dem UKL persönlich in besonderer Weise verbunden ist, vor allem Verfahren der innovativen Chirurgie in den klinischen Fächern fördern.&#160;</p> <p>&quot;Wir sind sehr erfreut über diese außerordentliche Form der Unterstützung unserer Arbeit und danken Dr. von Grünberg ausdrücklich&quot;, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am UKL und Mitglied im Stiftungsbeirat. &quot;Auf diese Weise erhalten wir die Chance, neue und für unsere Patient&#58;innen hilfreiche Verfahren noch schneller und erfolgreicher in den klinischen Alltag zu überführen. Wir hoffen darüber hinaus, dass weitere Persönlichkeiten sich in diese Stiftung einbringen.&quot;&#160;</p> <p>Mit einer großen Erfahrung auf diesem Gebiet sei das Universitätsklinikum Leipzig besonders prädestiniert für den Einsatz und die Weiterentwicklung innovativer chirurgischer Techniken, ergänzt Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Vorstand der Stiftung und Direktor der <a href="/einrichtungen/urologie">UKL-Urologie</a>. Der international renommierte Experte für robotergestütztes Operieren hat 2021 am UKL das <a href="/einrichtungen/zrnc">Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie</a> ins Leben gerufen. &quot;Seit September 2022 verfügen wir zudem über hypermoderne Operationssäle, in denen wir diese Verfahren noch umfassender anwenden können&quot;, so Stolzenburg weiter. &quot;Mit Hilfe der Dr. Hubertus von Grünberg Stiftung können wir nun künftig das Wissen und Können in der modernen, schonenden Chirurgie wesentlich erweitern und weiterentwickeln. Davon werden viele unserer Patient&#58;innen schon in Kürze profitieren können&quot;, ist der leidenschaftliche Operateur überzeugt. Die ersten Förderanträge für Projekte, für deren Unterstützung jährlich bis zu 200.000 Euro zur Verfügung stehen, seien bereits in Arbeit.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Mehr zur <a href="/Seiten/gruenberg-stiftung.aspx">Dr. Hubertus von Grünberg-Stiftung</a></p> <p>&#160;</p> <p><strong>Der Stifter Dr. Hubertus von Grünberg&#160;</strong></p> <p>&#160;</p> <p>- &#160;1942 geboren</p> <p>- &#160;Studium der theoretischen Physik, Dissertation über eine&#160;<br>&#160; &#160;Relativitätstheorie&#160;</p> <p>- &#160;Managementausbildung, Harvard University&#160;</p> <p>- &#160;1971 Einstieg im Management des Automobilzulieferers<br>&#160; &#160; Alfred Teves GmbH in Frankfurt, Tochterunternehmen des<br>&#160; &#160; U.S. amerikanischen ITT-Konzerns</p> <p>- Leitung der ITT Automotive und Vize-Präsidenten des ITT-<br>&#160; &#160;Konzern</p> <p>- 1991 Vorstandsvorsitzender Continental AG</p> <p>- 1999 Wechsel in deren Aufsichtsrat und Vorsitz bis 2009<br>- 1999 - 2020 Verwaltungsratsmitglied der Schindler Holding<br>&#160; &#160;AG, Schweiz</p> <p>- Aufsichtsratsmandate Allianz-Versicherungs-AG, Deutsche<br>&#160; Telekom AG, MAN AG und Deutsche Post AG</p> <p>- Beirat bei der BHF-Bank</p> <p>- 2007 - 2015 Verwaltungsratspräsident der ABB-Gruppe&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Siehe auch <a href="https&#58;//de.wikipedia.org/wiki/Hubertus_von_Gr%C3%BCnberg">Wikipedia</a></p> <p>&#160;</p>
Avatera-OP-Roboter im ersten klinischen Einsatz<img alt="Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie des UKL, bei einem Eingriff mit dem Avatera-OP-Robotersystem." src="/presse/PressImages/pic_20220420095630_3b92cd507f.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2022-04-19T22:00:00ZLeipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist das OP-Robotersystem Avatera erstmals klinisch in der Routineversorgung in der Urologie eingesetzt worden. Das neue System ist eine deutsche Eigenentwicklung und soll das bestehende Angebot an OP-Robotersystemen ergänzen. Während des mehrwöchigen Einsatzes soll das in der robotergestützten Chirurgie erfahrene Team der Klinik für Urologie zunächst 25 Eingriffe vornehmen. <p>Minimal-invasive Chirurgie bietet viele Vorteile&#58; Die erforderlichen Schnitte sind sehr klein, umliegende Gewebe und Strukturen wie Nerven und Gefäße können auf diese Weise besser geschont werden. Es folgen weniger Schmerzen und Bewegungseinschränkungen und eine geringere Infektionsgefahr. Die Erholungs- und Heilungszeiten sind kürzer und die so operierten Patienten kommen schneller wieder auf die Beine.</p> <p>Kommt bei solch einem Eingriff zudem ein OP-Robotersystem zum Einsatz, sitzt der Chirurg an einer Konsole und steuert drei sehr kleine Instrumente mit den Roboterarmen sowie eine Kamera, die das Innere des Patienten mit einer bis zu 10-fachen Vergrößerung zeigt. So wird eine OP noch präziser, zielgenauer und sicherer - denn der Chirurg kann das zu operierende Gebiet millimetergenau sehen und mit den Instrumenten kleinste Bewegungen ohne jede Einschränkung ausführen lassen - besser, als es allein mit der Hand möglich wäre.</p> <p>Der einzige bisher weltweit verbreitete OP-Roboter dieser Art ist der daVinci Telemanipulator. Auf Grund der vielen Vorteile operieren am UKL die <a href="/einrichtungen/urologie">Urologen</a> bereits seit 2011 mit Hilfe des daVinci, seit 2017 nutzen auch andere Fachbereiche wie die <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a>, <a href="/einrichtungen/vttg">Viszeral- und Thoraxchirurgie</a> oder die <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Kinderchirurgie</a> das Gerät, um komplizierte Eingriffe sicher und für die Patient&#58;innen schonend durchführen zu können.</p> <p>Inzwischen sind am UKL zwei &quot;daVinci&quot;-Operationsroboter für komplexe operative Eingriffe im Einsatz, seit 2019 auch ein Gerät der neuesten Generation der &quot;Xi&quot; Serie.</p> <p>Über 500 Mal im Jahr wird mit dem daVinci operiert - damit gehören die Leipziger Urologen zu den erfahrensten Roboter-Operateuren in Europa. Basierend auf dieser Expertise entstand hier 2021 das <a href="/einrichtungen/zrnc/beteiligte-kliniken-und-institute">Zentrum für roboter-assistierte und navigierte Chirurgie</a>. Dessen Aufgabe&#58; interdisziplinär die Entwicklung auf diesem Gebiet zu begleiten und Innovationen zu unterstützen.</p> <p>Die Erfahrung mit dem Einsatz von OP-Robotern wird jetzt um eine weitere ergänzt&#58; Derzeit ist am UKL das in Mitteldeutschland entwickelte OP-Robotersystem Avatera in einem ersten klinischen Einsatz. Operiert wird damit in der Urologie. Bereits zehn Mal kam das neue Gerät zum Einsatz, sowohl bei Nierentumoren als auch bei Prostatakrebsoperationen, Komplikationen gab es bisher keine, alle Operationen konnten erfolgreich beendet werden.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Zukünftig soll mehr Kliniken der Einsatz eines OP-Roboters zugänglich gemacht werden</strong></p> <p>Nach Meinung des Vorstands des UKL gehört die Zukunft den OP-Robotersystemen&#58; Immer mehr Fachgebiete setzen diese inzwischen ein, die Zahl der Patient&#58;innen, für die ein solcher Eingriff geeignet ist, steigt stetig. Doch Anschaffung und Betrieb eines OP-Roboters wie dem daVinci sind sehr kostenintensiv, was den Kliniken aktuell Grenzen setzt. Das im thüringischen Jena entwickelte Avatera-System soll eine Alternative bieten. Das System greift die bewährten Lösungen auf und entwickelt diese weiter. Dazu gehört, anders als bei den bisherigen Geräten, der Einsatz von Einmal-Instrumenten. Das soll die Sicherheit erhöhen und den Kliniken aufwändige Sterilisationslösungen ersparen.</p> <p>&quot;Für die Zukunft brauchen wir sehr viel mehr roboter-assistierte Chirurgie in vielen Fachgebieten, Systeme, die weltweit und nicht nur in den hoch entwickelten Industrieländern eingesetzt werden können, um die Behandlung der Patienten anhaltend weiter zu verbessern&quot;, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.</p>
Erstes Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie in Sachsen am UKL gegründet<img alt="Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Klinik für Urologie und Mitinitiator des neuen Zentrums für roboternavigierte Chirurgie, an einem da Vinci-OP-Roboter." src="/presse/PressImages/pic_20210226085050_d8df73a3cf.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2021-02-25T23:00:00ZLeipzig. Am Universitätsklinikum Leipzig wurde jetzt das erste Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie in Sachsen gegründet. Das Zentrum bündelt die große am UKL vorhandene Expertise im Einsatz von roboter-, navigations- und IT-gestützten Systemen im Operationssaal und verbindet so Spezialisten aus zwölf Fachgebieten. Gemeinsames Ziel ist eine kontinuierliche und einheitliche Entwicklung dieser zukunftsorientierten Chirurgie, um vor allem die Patientensicherheit und Therapieerfolge stetig zu erhöhen und Synergieeffekte in der Behandlungseffektivität wirksam zu nutzen. <p>Das UKL setzt seit Jahren auf den Einsatz moderner Technik im Operationssaal, um die Eingriffe präziser und für Patienten schonender umsetzen zu können. Dafür stehen den Operateuren heute bereits zwei &quot;da Vinci&quot;-Operationsroboter für komplexe operative Eingriffe in der <a href="/einrichtungen/urologie">Urologie</a>, <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a> und Chirurgie zur Verfügung. In der Neurochirurgie, der <a href="/einrichtungen/oup/wirbelsäulenchirurgie">Wirbelsäulen- und Gelenkchirurgie</a> und der Traumatologie ist die navigierte Chirurgie seit langem fest etabliert. In den vergangenen Jahren konnten so mehrere tausend Eingriffe minimal-invasiv mit Hilfe dieser unterstützenden Technik durchgeführt werden. In Kürze wird am UKL ein drittes innovatives Roboter-System innerhalb eines OP-Neubaus eingerichtet. &quot;Mit dem Neubau von drei Operationssälen, die im Jahr 2022 für die Versorgung zu operierender Patienten zur Verfügung stehen, wird eine neue Dimension in der Versorgung unserer Patienten erreicht&quot;, beschreibt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig. Innerhalb des Neubauprojektes entstehen drei Hybrid-Operationssäle, einer davon mit integrierter angiografischer Bildgebung, ein weiterer mit eingebautem Computertomographen und Navigationssoftware sowie ein Saal mit einem MRT-Gerät. &quot;Diese Erweiterung wurde angesichts steigender Patientenzahlen und des medizinischen Fortschritts notwendig und vervollständigt jetzt unsere Möglichkeiten in der modernen Chirurgie&quot;, so Josten.&#160;<br><br></p> <p>Auch für die Arbeit des neu gegründeten Zentrums stellt diese Erweiterung eine wichtige Ergänzung dar. Dank innovativer intraoperativer Bildgebung mit Echtzeitkontrolle und Möglichkeiten der navigierten 3D-Rekonstruktion bieten die roboterassistierten und navigierten neuen operative Verfahren den Patienten eine höhere Sicherheit und eine Verringerung der mit der Operation verbundenen Belastung. &#160;&#160;<br><br></p> <p>&quot;Wir arbeiten bereits seit 2011 mit dem OP-Roboter da Vinci&quot;, berichtet Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der UKL-Klinik für Urologie. &quot;Aufbauend auf diesen guten Erfahrungen setzen wir unseren Weg mit der Zentrumsgründung jetzt konsequent fort.&quot; Die Assistenz des Robotersystems führe die minimal-invasive Chirurgie zu höchster Präzision. &quot;Durch die geringe Größe der Eintrittsstellen sinkt die operationsbedingte Infektionsgefahr&quot;, so der Mitinitiator des neuen Zentrums. Dank der schonenden OP-Methode erhole sich der Patient zudem rascher und kann schneller in den Alltag zurückkehren.&#160;</p> <p>Stolzenburg sieht die Notwendigkeit eines interdisziplinären Zentrums, um dem steigenden Bedarf an roboter-assistierter und navigierter Chirurgie gerecht zu werden&#58; &quot;Die Zahl und das Spektrum der Patienten, die für eine solche innovative Behandlung in Frage kommen, erweitert sich stetig, auch, weil mit der Zahl der beteiligten Fachgebiete die Interdisziplinarität steigt&quot;, so der UKL-Urologe.&#160;<br><br></p> <p>&quot;Es gilt zukünftig sowohl die roboterassistierte Chirurgie als auch die navigierte Chirurgie weiter zu entwickeln und beides zusammen zu führen. Das Universitätsklinikum Leipzig sieht es als eine originäre Aufgabe, die Einführung neuester medizinischer Technik klinisch und wissenschaftlich im Rahmen eines interdisziplinären Zentrums zu begleiten, um letztendlich unseren Patienten die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen&quot;, so Prof. Meixensberger, Direktor der UKL-Klinik für <a href="/einrichtungen/neurochirurgie">Neurochirurgie</a> und einer der Mitinitiatoren der Neugründung. &#160;<br><br></p> <p>Neben der Urologie und der Neurochirurgie gehören dem Zentrum folgende Fachbereiche des UKL an&#58; Gelenkchirurgie, Gynäkologie, Hals-Nasen- Ohrenheilkunde, Kinderchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neuroradiologie, Radiologie, Transplantationschirurgie, Unfallchirurgie, Viszeralchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie sowie das an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig beheimatete <a href="https&#58;//www.iccas.de/">Innovationszentrum für Computer-assistierte Chirurgie (ICCAS)</a> an.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p>

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