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Alkohol und Stigma

Alcohol and Stigma

Forschungsgruppe Psychiatrie und Gesellschaft
Research Group: Psychiatry and Society

Projektbeschreibungen:

Stigmatisierung der Alkoholkonsumstörung im Vergleich zu anderen psychischen Störungen

PI: Prof. Dr. Georg Schomerus (Georg.Schomerus@medizin.uni-leipzig.de)

Ansprechpartner:
Jakob Manthey (j.manthey@uke.de​)

Das Projekt zielt darauf ab die Stigmatisierung von Personen mit Alkoholkonsumstörungen im Vergleich zu Personen mit anderen psychischen Störungen zu erfassen. Aus einer 2011 erschienenen Übersichtsarbeit wurde deutlich, dass Personen mit Alkoholkonsumstörungen von der Allgemeinbevölkerung häufiger als unberechenbar oder gefährlich eingeschätzt werden als Personen mit Depressionen. Im direkten Vergleich wurde gegenüber Personen mit Alkoholkonsumstörungen ebenfalls ein stärkeres Verlangen nach sozialer Distanz zum Ausdruck gebracht, z.B. indem diese weniger häufig als Nachbar*innen oder Arbeitskolleg*innen akzeptiert werden.

In dem laufenden Projekt wird die aktuelle internationale Literatur bezüglich stigmatisierenden Einstellungen gegenüber Personen mit Alkoholkonsumstörungen identifiziert und zusammengefasst. Das Ziel des Projekts ist sowohl die Aktualisierung des Forschungsstandes, als auch die empirischen Befunde in einen theoretischen Rahmen einzubetten. Letzteres soll zu unserem Verständnis des Stigmatisierungsprozesses von Personen mit Alkoholkonsumstörungen beitragen, welcher einen anderen Verlauf als bei anderen psychischen Krankheiten nimmt.

PROSPERO Registrierung: https://www.crd.york.ac.uk/PROSPERO/display_record.php?RecordID=173054  

Laufzeit: Das Projekt wurde im März 2020 initiiert und läuft voraussichtlich bis März 2021.

Stigmatisierung von schädlichem Alkoholkonsum im Vergleich europäischer Länder

Ansprechpartnerin: Johanna Leona Kummetat (johanna.kummetat@medizin.uni-leipzig.de)

Ziel des Projektes ist das bessere Verständnis von Stigmatisierung gegenüber schädlichem Alkoholkonsum im Vergleich europäischer Länder. Stigmatisierung wird durch das Verlangen nach sozialer Distanz zu Personen mit schädlichem Alkoholkonsum abgebildet. Die Ablehnung von Menschen mit schädlichem Alkoholkonsum wird dabei in Zusammenhang gesetzt mit

a) Konsummustern, Prävalenzen von Alkoholkonsumstörungen, Abstinenzraten sowie mit

b) staatlichen Richtlinien zur Reduktion von schädlichem Konsum und der jeweiligen Strenge und Durchsetzung dieser Richtlinien.

Die Identifikation der Beziehungen von Trinkgewohnheiten, nationaler Alkoholrichtlinien und dem Verlangen nach sozialer Distanz soll Ansatzpunkte zum besseren Verständnis von sozionormativen Aspekten der Stigmatisierung dienen: Inwiefern trägt öffentliches Stigma zu einer Reduktion von schädlichem Konsum in der Bevölkerung bei?

Inwiefern kann Stigma, als Reaktion auf einen bisher unzureichenden Umgang mit Schaden durch Alkoholkonsum, durch effektive Alkoholrichtlinien ersetzt werden?

In einer sekundären Datenanalyse werden Daten der European Values Survey (EVS, 2009), Global Health Observatory (GHO) und Policy in Action herangezogen.

Laufzeit: Das Projekt wurde im Juli 2020 initiiert, fortlaufend


Entwicklung und psychometrische Evaluierung einer Kurzform der Self Stigma in Alcohol Dependence-Skala (SSAD)

Ansprechpartnerin: Sophia Rieckhof (sophia.rieckhof@medizin.uni-leipzig.de)

Neben der Stigmatisierung durch die Öffentlichkeit stellt die Selbststigmatisierung oft eine weitere Behandlungsbarriere für Menschen mit einer Alkoholproblematik dar. Betroffene übernehmen öffentliche, negative Einstellungen und beziehen diese auf sich. Dies bringt schwerwiegende Konsequenzen mit sich, wie ein geringeres Selbstbewusstsein und geringere Selbsteffizienz im Umgang mit Alkohol. Um den Prozess der Selbststigmatisierung bei Alkoholabhängigkeit besser zu verstehen und Interventionen bei Betroffenen und Angehörigen zu entwickeln, ist es wichtig Ausprägungen von Selbststigmatisierungen valide und differenziert zu erfassen. Die von Schomerus und Kollegen entwickelte SSAD-Skala soll hierbei in eine ökonomische Kurzform gefasst werden. Ziel ist es, diese an einer geeigneten Stichprobe psychometrisch zu evaluieren.

Laufzeit: Eine Projektinitiierung ist zum Ende des Jahres 2020 geplant.

Weitere wissenschaftliche Mitarbeiter*Innen

Anya Leonhard (al14dymo@studserv.uni-leipzig.de)

Semmelweisstraße 10, Haus 13
04103 Leipzig
Chefsekretariat:
0341 - 97 24530
Ambulanz:
0341 - 97 24304
Fax:
0341 - 97 24539
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