Sie sind hier: Skip Navigation LinksInstitut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Molekulare Diagnostik

Hinweise zu diagnostischen Leistungen

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Leistungsspektrum

​Das Leistungsspektrum umfasst:

  • Diagnostik der klinischen Chemie
  • Hämatologische Diagnostik
  • Hämostaseologie
  • Immun- und endokrinologische Diagnostik
  • Liquordiagnostik
  • Molekular- und Spezialdiagnostik
  • Neugeborenenscreening
  • Bitte beachten: 

    Bewertung von Laborergebnissen  an Hand von Richtwerten:

    Referenzbereich

    Referenzbereiche geben die individuelle Streuung der Messwerte wieder. Sie sind abhängig von Einflussgrößen (z.B. Alter, Geschlecht, Lebensweise, Genetik, zirkadiane Rhythmik). Die Referenzbereiche werden durch eine Referenzstichprobe aus einer Referenzpopulation ermittelt. Zwischen den Referenzbereichsgrenzen befindet sich das Referenzintervall. Die Referenzbereichsgrenzen werden üblicherweise so festgelegt, dass 95 % der Messwerte gesunder Probanden im Referenzintervall liegen. Ein Messwert außerhalb des Referenzbereichs bedeutet nicht, dass ein Patient krank ist, sondern nur, dass die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung höher ist. Gleichzeitig schließen Messwerte innerhalb des Referenzbereiches eine Erkrankung nicht sicher aus.

    Therapeutischer Bereich

    Als therapeutischen Bereich bezeichnet man den Blutspiegelbereich bzw. den Bereich der Plasmakonzentration, in dem in der Regel eine ausreichende Wirkung eines Medikaments ohne relevante Nebenwirkungen zu beobachten ist. Der therapeutische Bereich dient dabei lediglich als grobe Orientierung, die im günstigsten Fall für die Mehrzahl der mit einem bestimmten Medikament behandelten Menschen gilt, für den individuellen Patienten aber stets überprüft werden muss.

    Cutoff-Werte (Aktionsgrenzen)

    Die Cut off-Werte werden durch eine Referenzstichprobe aus einer Referenzpopulation ermittelt. Die Cut off-Werte werden üblicherweise so festgelegt, dass 95 % der Messwerte gesunder Probanden eingeschlossen werden. Ein Messwert oberhalb des Cut off-Wertes  bedeutet nicht, dass ein Patient krank ist, sondern nur, dass die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung höher ist. Gleichzeitig schließen Messwerte unterhalb des Cut off-Wertes  eine Erkrankung nicht sicher aus.

    Empfohlene Richtwerte

    Werte, deren Überschreitung zu risikoadj​ustierten diagnostischen bzw. therapeutischen Maßnahmen führen können. 


Anforderung von Parametern

​Die Anforderung von Laborparameter für Einsender des Universitätsklinikum Leipzig, UKL erfolgt online mit dem Programm l.i.c (Laborinformationssystem ISOFT). Steht l.i.c. nicht zur Verfügung können Laboruntersuchungen mit dem Notfallbeleg oder Laboranforderungsbeleg angefordert werden. Externe Einsendungen werden mit Überweisungsschein oder Laborauftrag beauftragt.

Das elektronische Anforderungssystem (l.i.c ISOFT) kann auf zwei Wegen gestartet werden:

  • ​​​aus dem Patientenkontext von der Patientenverwaltung i.s.h.med (SAP, Siemens AG). Die Anleitung kann hier (PDF 650 kB) heruntergeladen werden.
  • ​bei SAP-Ausfall tritt ein interdisziplinär abgestimmtes Notfallkonzept in Kraft.​​


Bearbeitungszeiten

​Es werden Laboruntersuchungen mit drei Dringlichkeitsstufen angeboten. Die zugesicherten Bearbeitungszeiten gelten ab Eingang Labor.
Notfalluntersuchungen bei vitaler Gefährdung (Dringlichkeitsstufe 2)
Notfalldiagnostik wird rund um die Uhr (24/7) mit einer Befundrücklaufzeit < 45 min für die in Abbildung 1 dargestellten Parameter des l.i.c Notfallformulars angeboten. Eine schnellstmögliche Befunderstellung hat hierbei höchste Priorität. Da dies mit einem extrem hohen Aufwand verbunden ist und die Bearbeitung von Proben normaler Dringlichkeit verzögert, muss die Anforderung von Notfallanalysen auf vitale Indikationen beschränkt sein.


Abbildung 1: elektronische Notfalllaborkarte

Die weitere Befundrückführung bei Notfallanforderungen erfolgt auf elektronischem Weg, als Fax oder als Einzelbefund auf dem Stationsdrucker. Eine telefonische Vorabinformation der Analysenergebnisse der Notfallparameter erfolgt zusätzlich, um die notfallmedizinischen Maßnahmen zu unterstützen.
Notfallproben müssen für eine schnelle Bearbeitung in den roten Notfalltüten mit der Aufschrift „Notfallabor" verschickt werden und mit einer roten Kappe gesondert gekennzeichnet werden.

Eilanalytik (Dringlichkeitsstufe 1)

Das ILM bietet rund um die Uhr eine (24/7) Eilanalytik an. Das Parameterspektrum beschränkt sich auf die im ISOFT in roter Schriftfarbe hervorgehobenen Parameter. Die Bearbeitungszeit beträgt < 120 Minuten. Weitere Analyte können zusätzlich angefordert werden, die Erbringung erfolgt jedoch nicht als Eilanalytik. Eilproben müssen in grauen Taschen mit der Aufschrift „Zentrallabor" verschickt werden. Rote Notfalltüten dürfen ausschließlich für Notfallaufträge verwendet werden.


Abbildung 2: elektronische Laborkarte, alle rot geschriebenen Analyten können als Eilanalytik angefordert werden

Routineanalytik und Spezialuntersuchungen (Dringlichkeitsstufe 0)

Die Fertigstellung der Ergebnisse erfolgt in der Regel am Tag des Probeneingangs. Ausnahmen sind Spezialparameter, die z.T nur einmal wöchentlich bestimmt werden. Bei der Festlegung der Analysezeiten wird die medizinische Indikation berücksichtigt, gleichzeitig aber auch eine wirtschaftlich effiziente Bearbeitung sichergestellt. Angaben zur voraussichtlichen Bearbeitungsdauer finden Sie auch im Laborkatalog unter den einzelnen Parametern. Bei diagnostischen Fragestellungen mit dringender medizinischer Indikation können Analysen auf Anfrage vorgezogen werden.

Nachmeldungen und Archivierung

​Laborparameter können unter Berücksichtigung der präanalytischen Anforderungen nachgefordert werden:

  • Elektronische Nachforderung
  • für die noch nicht aktivierten Aufträge, direkt im l.i.c durch markieren im Anforderungsformular
  • per Fax mit dem Formular "Nachmeldung von Untersuchungen" 
  • telefonisch unter der Nummer 22222. Bitte beachten Sie dass zwischen 18 Uhr und 6 Uhr, und an Wochenenden ab 14 Uhr Spezialparameter ausschließlich per Fax nachgefordert werden können.

Primärproben für die Gerinnungsdiagnostik werden nach der Analytik für maximal 4 Stunden aufbewahrt. Weitere Lagerungs- und Aufbewahrungszeiten für Rückstellproben gehen aus den Tabellen 1 und 2 hervor. Nicht aufgeführte Aufbewahrungszeiten von weiteren Körperflüssigkeiten können über die Leitstelle (0341 - 97 22222) erfragt werden.

Tabelle 1. Lagerung von Primärproben

Proben (Farbe der Monovette)Aufbewahrungszeit​Temperatur

​Li-Heparin-Plasma (orange)

​7 Tage

​2° - 8°C

​Serum (braun)

​7 Tage

​2° - 8°C

​NaF- Plasma (gelb)

​7 Tage

​2° - 8°C

​EDTA-Vollblut (rot)

​2 Tage

​2° - 8°C

​Urin (gelb)

​2 Tage

​2° - 8°C

 

Tabelle 2. Lagerung von Rückstellproben

Proben​Aufbewahrungszeit​Temperatur

​Urin bei positivem Drogensceeningbefund

​ca.  bis 1 Jahr

​- 80°C

Proben aus der MELD -Diagnostik

​3 Monate


​ - 20°C

 

 

Klinische Studien

Das Institut bietet neben der aufgeführten Analytik zur Krankenversorgung und für Klinische Studien auch die Zusammenarbeit für wissenschaftliche Fragestellungen an.
Die jeweilige wissenschaftliche Fragestellung und Untersuchung muss vor Beginn mit dem ILM abgestimmt werden. Dabei kann die organisatorische Unterstützung festgelegt und so eine regelrechte Analytik gesichert werden. Bei Kontaktaufnahme bitten wir um die Ausfüllung eines entsprechenden Formblattes auf der Homepage​ des Instituts.

Präanalytik: Einflussgrößen, Störfaktoren

Die im Folgenden aufgeführten präanalytischen Richtlinien sind im Rahmen der Probengewinnung einzuhalten bzw. müssen in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden:

Entnahmezeitpunkt der Probe

Zahlreiche Parameter unterliegen der Tagesrhythmik. Endogene (biologische)Rhythmen sind dabei oft durch exogene Rhythmen der Ernährung bzw. Flüssigkeitszufuhr oder körperlicher Aktivität überlagert. Die meisten Referenzbereiche wurden im morgendlichen Untersuchungsmaterial ermittelt. Für vergleichbare Ergebnisse wird daher generell eine Abnahme von Untersuchungsmaterial zwischen 7 Uhr und 9 Uhr empfohlen (siehe detaillierte Hinweise im Analysenverzeichnis). Ausnahmen von dieser Regel ergeben sich z.B. in der Notfallmedizin und anderen ausgewählten Fragestellungen. Dabei ist unbedingt die Abnahmezeit auf der Laboranforderungskarte zu vermerken, um eine sinnvolle Interpretation der Laborbefunde zu ermöglichen.

Nüchternheit des Patienten

Das Ausmaß des Einflusses der Nahrungsaufnahme auf Laborwerte ist u.a. abhängig von der Art der Ernährung, dem Zeitpunkt der Blutentnahme nach der Nahrungszufuhr und nicht zuletzt vom Gesundheitszustand des Patienten. Der Patient sollte deshalb bei der Gewinnung des Untersuchungsmaterials für eine Vielzahl von Parameter (siehe detaillierte Hinweise im Analysenverzeichnis) nüchtern sein.
Von dieser allgemeinen Regel sind Blutentnahmen im Rahmen der Notfalldiagnostik ausgenommen.
 

Einfluss von Medikamenten

Unplausible Resultate aus dem Labor sind häufig ein erster Hinweis auf Störungen durch Medikamente. Diese können die Bestimmung von Stoffwechselprodukten oder Enzymaktivitäten beeinflussen infolge von:

  • ihrer Bindung an Transporteiweiße,
  • ihres Stoffwechsels, vorrangig in der Leber und der Niere
  • ihrer intestinalen Resorption,
  • ihres direkten Einflusses auf die Bestimmungsmethode (Störfaktoren)

Um Einflüsse und Störungen durch Arzneimittel nach Möglichkeit zu eliminieren oder mindestens bei der Interpretation von Laborergebnissen zu berücksichtigen, empfiehlt sich:​​

  • ​Biotinpräparate absetzen (PDF)
  • alle als störend bekannten und nicht aus vitaler Indikation verordneten Medikamente nach Möglichkeit einige Tage vor der Gewinnung des Untersuchungsmaterials abzusetzen
  • die Morgenmedikation in jedem Falle erst nach der Gewinnung des Untersuchungsmaterials durchzuführen
  • Blutentnahmen für diagnostische Zwecke stets vor dem Anlegen einer Infusion vorzunehmen
  • potentiell auf den Laborwert einflussnehmende Medikamente auf dem Anforderungsbeleg anzugeben (z.B. Thyroxinsubstitution bei Schilddrüsenpatienten).

Einfluss körperlicher und psychischer Belastung

Um den Einfluss körperlicher Belastung zu vereinheitlichen, sollten alle Patienten mindestens 5 Minuten vor der Gewinnung des Untersuchungsmaterials in Ruhestellung verbleiben (sitzend oder liegend). Der Abnahme von Probenmaterial zur Diagnostik des endokrin bedingten Bluthochdrucks sollte eine Ruhelage von mindestens 20 Minuten in liegender Position vorausgehen.
 

Andere Einflussgrößen

Zu den therapeutischen und / oder diagnostischen Maßnahmen, welche Laborwerte verfälschen können, zählen:

  • Operationen, Injektionen, Punktionen, Biopsien, Endoskopien, Palpationen,
  • Infusionen und Transfusionen
  • Belastungs-EKG und Ganzkörpermassagen,
  • Röntgenkontrastmittel.

In der Praxis sind Kontaminationen des Blutes oder Serums mit Infusionslösungen eine sehr häufige Ursache von Störungen, insbesondere bei Blutentnahme aus dem Injektionssystem oder aus den Venen des gleichen Armes oberhalb der Infusionsstelle.
Der Einfluss der Stauung bei der Blutentnahme bewirkt im Regelfall nach 2 bis 3 Minuten eine Konzentrationserhöhung von Proteinen, proteingebundenen und korpuskulären Bestandteilen des Blutes. Ursache ist eine Hämokonzentration. Das Ausmaß der Konzentrationserhöhung ist von der Dauer und der Höhe des Staudruckes abhängig und übersteigt bei einer Stauzeit von 1 min im Regelfall 5 Prozent des Ausgangswertes nicht (Ausnahme:  gerinnungsanalytische Parameter).

Präanalytik: Probengewinnung

​Untersuchungsmaterial

Folgendes Untersuchungsmaterial wird im Zentrallabor verarbeitet:

CBCitrat-Blut (grüne bzw. blaue Monovette)
CPCitrat-Plasma (grüne Monovette)
EBEDTA-Blut (rote Monovette)
EPEDTA-Plasma (rote Monovette)
FEFluorid-EDTA (gelbe Monovette)
FPFluorid-Plasma (gelbe Monovette)
FCGluco-EXACT (gelb)
GPGelenkpunktat (Antikoagulanz teilweise notwendig)
HBLithium-Heparin-Blut (orange Monovette)
HPLithium-Heparin-Plasma (orange Monovette)
LLiquor
SSerum-Monovette (braune bzw. weiße Monovette)
SOSondermaterial (z. B. Punktate wie Pleura oder Aszites)
SPELSpurenelement Lithium-Heparin (orange Monovette mit Aufkleber)
TBTrockenblut (auf Filterkarte)
USpontanurin (gelbe Urinmonovette)
USSammelurin, möglichst über 24h gesammelt, Sammelvorschrift beachten

 

Probengefäße

Diese Sarstedt-Gefäße für Blutentnahmen erhalten Sie vom Wirtschaftslager:
EDTA-Blut bzw. EDTA-Plasma
2,7 ml S-Monovette mit EDTA (rote Kappe)
Bestellnummer: 05.1167.001

Citrat-Plasma
3,0 ml S-Monovette mit Citrat (grüne Kappe)
Bestellnummer: 05.1165

Citrat-/Fluorid-Plasma
3,1 ml Gluco-EXACT (gelb)
Bestellnummer: 04.1945

Serum (Gerinnungsaktivator)
4,5 ml S-Monovette mit Granulat (weiße Kappe)
Bestellnummer: 05.1104

Serum-Gel (Gerinnungsaktivator)
4,7 ml S-Monovette mit Granulat und Polyacrylester-Gel (braune Kappe)
Bestellnummer: 03.1524

Fluorid-Plasma
2,7 ml S-Monovette mit Fluorid (gelbe Kappe)
Bestellnummer: 05.1073.001

Lithium-Heparinat-Plasma
2,7 ml S-Monovette mit Lithium-Heparin (orange Kappe)
Bestellnummer: 05.1553.001

Heparin-Blut (Blutgase)
2, 0 ml S-Monovette mit Lithium-Heparin (orange Kappe)
Bestellnummer: 05.1147.020

Liquor
10 ml Sarstedt-Röhrchen (steril, weißer Verschluss)
Bestellnummer: 62. 551.036

Spurenelemente/Metallanalytik
7,5 ml S-Monovette mit Lithium-Heparin (orange Kappe)
Bestellnummer: 01.1604.400

Citratblut für Aggregation
3,8 ml S-Monovette mit Citratpuffer (blaue Kappe)
Bestellnummer: 04.1910.001

Die Röhrchen sind entsprechend der Abfolge der Probenentnahme zu nummerieren.
Das bisherige Röhrchen (12 ml, steril, roter Verschluss, Bestellnummer: 83.9923.943) kann aufgrund präanalytischer Besonderheiten nicht mehr für die Liquoranalytik bestellt und verwendet werden!

Urinzusendung
10 ml Urin-Monovette (auch für Sammelurinportion nach gründlicher Durchmischung der Sammelmenge)
Bestellnummer: 10.252
Das Set zur Sammeluringewinnung ist über die Apotheke zu bestellen:
UriSet24, Firma Sarstedt, Bestellnummer: 77.578.
24 h-Urin bitte nicht insgesamt in das Labor einsenden, sondern nur einen Aliquot nach gründlichem Vermengen der gesamten Urinmenge (2-Liter-Plastikflasche [braun] =Sammelgefäß)

Probennahme

a) Blutentnahme
- Blutentnahme für molekulardiagnostische Untersuchungen

Aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit sind bei molekulardiagnostischen Untersuchungen besondere Maßnahmen bei der Blutentnahme zu beachten. Ziel dieser Maßnahmen ist die Vermeidung von Kontaminationen des Probenmaterials.

  • Nur EDTA-Probenröhrchen verwenden
  • Blut nach Entnahme durch mehrfaches Kippen des Probenröhrchens mit dem EDTA vermischen
  • Monovetten nicht öffnen
  • Material nicht aliquotieren
  • Schutzhandschuhe verwenden
  • Blutentnahme in Röhrchen mit Antikoagulantien

Die Abnahmen mit gerinnungshemmendem Zusatz (z.B. für Blutbild, Gerinnung) müssen direkt in die hierfür vorgesehenen Probengefäße erfolgen. Bitte achten Sie bei Citratblut (grüner bzw. blauer Deckel) darauf, dass das Röhrchen vollständig gefüllt ist. Die zur Gerinnungshemmung verwendeten Lösungen müssen im genau festgelegten Verhältnis vorliegen (z. B 1 Teil Citrat + 9 Teile Blut). Bei allen Röhrchen mit Antikoagulantien (Citrat-, EDTA-, Heparinröhrchen) müssen die Röhrchen unmittelbar nach der Blutabnahme dreimal gekippt und gedreht werden (Schaumbildung vermeiden, nicht schütteln). Achten Sie bitte auch auf das Verfallsdatum der Probenröhrchen.

Um Störfaktoren durch Antikoagulantienverschleppung zu vermeiden, bitte die Reihenfolge der Entnahmegefäße bei der Blutabnahme beachten:

  • Serumröhrchen (braune Kappe)
  • Citratröhrchen (grüne Kappe)
  • EDTA-Röhrchen (rote Kappe)
  • Blutentnahmen aus Kathetern

Abnahmen aus Venenkathetern lassen sich nicht immer vermeiden. Der Zugang muss aber vor der Abnahme unbedingt mit NaCl 0,9% gespült und eine ausreichende Menge Blut (im Regelfall 10-20 ml) verworfen werden. Besonders leicht gestört werden die Untersuchungen der Klinischen Chemie (durch Infusionslösungen), Gerinnungsanalysen (durch Heparin) und das therapeutische Drug Monitoring (z.B. Digoxin, Antibiotika).

 

b) Uringewinnung

Je nach Art der angeforderten Untersuchung kann die Gewinnung von Spontanurin oder 24h-Sammelurin erforderlich sein. Störende Medikamente müssen 3 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden. Ebenso sind für einige Untersuchungen bestimmte Nahrungsmittel 3 Tage zu meiden. Detaillierte Angaben hierzu finden Sie im Leistungsverzeichnis des Institutes. Das Labor benötigt jeweils ein 10-ml-Aliquot des gewonnenen Urins.

Spontanurin   

  • soll stets als Mittelstrahlurin im Urinröhrchen (10 ml) gewonnen werden
  • zur Untersuchung zellulärer Elemente ist der 1. Morgenurin besonders geeignet. Für die mikroskopische Analyse ist ein sofortiger Versand ins Labor erforderlich, um Zellzerfallsprozesse zu vermeiden
  • Für alle weiteren Untersuchungen empfiehlt sich der 2. Morgenurin. Dieser wird mindestens 2 h nach dem ersten Morgenurin am Vormittag gewonnen. Der 2. Morgenurin liefert die verlässlichsten Durchschnittswerte einzelner Parameter und wird daher häufig als Ersatz für 24h-Sammelurin verwendet.

24h-Sammelurin

  • Für quantitative Untersuchungen ist in der Regel ein 24h-Sammelurin notwendig, da nur so eine sinnvolle Aussage über das Retentionsverhalten verschiedener  Analyten gemacht werden kann. Eine Vielzahl von Untersuchungen im Urin beziehen das Ergebnis auf die Tagesausscheidung, so dass die Angaben von Sammelmenge und Sammelzeit unbedingt  erforderlich sind. Der Patient muss genau informiert werden, um Fehler bei der Sammlung zu vermeiden.

Durchführung der Sammlung von 24h-Sammelurin:
Am Morgen des Sammeltages wird zu festgelegter Zeit (7:00 Uhr) die Blase entleert und dieser 1. Morgenurin verworfen. Danach wird über 24 Stunden der gesamte Urin einschließlich des 1. Morgenurins des Folgetages (bis 7:00 Uhr) in einem Sammelgefäß (Sarstedt, Best.Nr. 77.580) vereint. Bei der Sammlung müssen stets neue, saubere Sammelgefäße verwendet werden. Die Lagerung erfolgt vorzugsweise bei +4°C.

Das Volumen des 24h-Urins ist genau zu bestimmen und auf dem Untersuchungsantrag zusammen mit der Sammelzeit anzugeben. Der gesamte Urin muss gut gemischt werden, bevor ein Aliquot (Urinröhrchen, 10 ml) entnommen und schnellst möglich ins Labor geschickt wird.

Kürzere Sammelperioden als 24 Stunden sind nicht empfehlenswert. Häufige, unbedingt zu vermeidende Fehlerquellen bei der Gewinnung von 24h-Sammelurin ist das Nichtentleeren der Blase zu Beginn der Sammelzeit und ein Urinverlust bei der Defäkation.
 
Angesäuerter 24h-Sammelurin:

Für die Bestimmung von Katecholaminmetaboliten (Metanephrine, Vanillinmandelsäure, Homovanillinsäure); 5-Hydroxyindolessigsäure; Oxalsäure; Methylhistamin; Citrat sowie für die Analyse von Magnesium, Calcium und Phosphat muss der 24h-Sammelurin angesäuert werden, um die Substanzen vor dem Zersetzen zu bewahren.

Das Set zur 24h-Sammeluringewinnung ist über die Materialwirtschaft zu bestellen: UriSet24, Fa. Sarstedt, Best.Nr. 77.578. Bitte informieren Sie den Patienten insbesondere bei ambulanten Untersuchungen, dass das Sammelgefäß Salzsäure enthält und weisen ihn auf die etwaigen Gefahren hin.

 

c) Speichelgewinnung  mittels Salivette

Die Speichelentnahme sollte frühestens 30 min nach der letzten Mahlzeit (flüssige/feste Nahrungsaufnahme) oder oralen Einnahme von Medikamenten mittels einer Saugrolle (Salivette) erfolgen. Salivetten können vom Labor telefonisch angefordert werden. Die Salivette soll für 2 Minuten ohne Kaubewegungen im Mund (z.B. in Wangentasche) verweilen. Die zu gewinnende Mindestspeichelmenge beträgt 500 µl. Bei extrem geringer Speichelbildung lässt man die Salivette länger im Mund ruhen. Aufgrund des bei Raumtemperatur innerhalb weniger Stunden einsetzenden Bakterienwachstums sollte die verschlossene Salvette innerhalb von 4 Stunden zentrifugiert (überstand einfrieren) oder bei 2-8°C gelagert werden.

Präanalytik: Probentransport, Probenversand

​Probentransport innerhalb des Universitätsklinikums

Rohrpost
Innerhalb des Universitätsklinikums erfolgt der Probentransport durch die Rohrpost und den zentralen Fahrdienst. Bei Rohrpoststörungen länger als 30 Minuten tritt ein Notfallplan, koordiniert durch den zentralen Fahrdienst, in Kraft. Probengefäße (Monovetten) und evtl. Auftragsbelege müssen in Transportbeuteln mit dem Aufdruck „Zentrallabor" oder „Zentrallabor - Notfall" in der Rohrposthülse transportiert werden. Die Transportbeutel sind maximal mit 3 Aufträgen zu befüllen. Auf einen sicheren Verschluss der Transportbeutel (Klebestreifen) ist zu achten! Unverpackte Probengefäße (Monovetten) dürfen keinesfalls lose in den Rohrposthülsen verschickt werden.

Zentraler Fahrdienst
Proben aus Einrichtungen ohne Rohrpostanschluss werden durch den zentralen Fahrdienst des Universitätsklinikums in Transportbehältern (blau) transportiert. Probengefäße und evtl. Auftragsbelege müssen in Versandbeuteln mit dem Aufdruck „Zentrallabor" oder „Zentrallabor - Notfall" in den Transportbehältern transportiert werden. Die Transportbeutel sind maximal mit 3 Aufträgen zu befüllen. Auf einen sicheren Verschluss der Transportbeutel (Klebestreifen) ist zu achten! Unverpackte Probengefäße dürfen keinesfalls lose in den Transportbehältern transportiert werden.
Zeitintervalle
Damit das Zeitintervall zwischen Abnahmezeit und Eingangszeit im Labor möglichst kurz gehalten wird, sollen Proben möglichst sofort nach Abnahme (Rohrpost: max. 15 Minuten, Fahrdienst: max. 2 Stunden) an das Labor verschickt werden. Über den Transport besonders instabiler zeitkritischer Untersuchungen informieren Sie sich im entsprechenden Abschnitt des Leistungsverzeichnisses.

Probenversand an Auftragslaboratorien

Der Probenversand erfolgt an festgelegte Auftragslaboratorien durch das Institut für Laboratoriumsmedizin (ILM). Sonderversendungen (z.B. abweichende Auftragslaboratorien oder Sofortversand) sind beim diensthabenden Laborwissenschaftler durch den Einsender anzumelden (siehe Abschnitt „Externe Vergabe von Analysen").

Verpackung
Der Versand von diagnostischen Proben erfolgt durch die Post, Kurierdienste oder Fahrdienste von Auftragslaboratorien. Da öffentliche Verkehrswege genutzt werden, gilt das Gefahrgutrecht (Gefahrgutverordnung Straße, Eisenbahn und Binnenschifffahrt (GGVSEB)). Für diagnostische Proben (UN-Nr. 3373) ist die Verpackung gemäß Verpackungsanweisung P650 durchzuführen:

  1. Primärverpackung, flüssigkeitsdicht (Probengefäß, Monovette)
  2. Sekundärverpackung, flüssigkeitsdicht (Schutzhülle mit saugfähigem Material)
  3. Umverpackung, Mindestgröße 10x10cm

 

Die Außenverpackung muss folgende Kennzeichnungen tragen:
UN-Nummer 3373
Biologischer Stoff Kategorie B

Bitte beachten:
Diese Regelung gilt nicht für ansteckungsfähige Stoffe der UN 2814 (Gefährliche Krankheitserreger der WHO Risikogruppe 4 (z.B. Ebola-Virus, Lassa-Virus, Pockenviren).

Versandarten
Je nach Probenstabilität (siehe Leistungsverzeichnis) erfolgt der Versand ungekühlt, gekühlt (Kühl-Akku) oder gefroren (Trockeneis). Der Transport gekühlter oder gefrorener Proben erfolgt immer mittels Kurierdienst oder Fahrdienste von Auftragslaboratorien.

Versandzeiten
Montag bis Freitag 7.30 - 16 Uhr erfolgt der Probenversand (Post, Kurierdienst) zu festgelegten Zeiten (Probeneingang bis 13 Uhr) aus dem Labor über die zentrale Poststelle. Die Zustellung von Sendungen per Kurier erfolgt dann am nächsten Tag 10 Uhr. Sonderzeiten (Sofortversand 7/24) oder Sonderzustellzeiten (z.B. am Folgetag 9 Uhr) sind beim diensthabenden Laborwissenschaftler durch den Einsender anzumelden und zu begründen. Außerhalb der Öffnungszeiten der Poststelle wird der Versand (Kurierdienst) vom Labor organisiert. Der Versandprobentransport durch die Fahrdienste von Auftragslaboratorien erfolgt zu regelmäßigen Zeiten oder auf Anforderung.

Laborführungen

Wann?        jeden 1. Dienstag im Monat 
Uhrzeit?      14:30 Uhr
Wo?           Zentrallabor, Paul-List-Str. 13/15, 04103 Leipzig

Die Führung wird bei einer Teilnehmerzahl von mind. 4 bis max. 6 Personen durchgeführt. Eine Anmeldung ist zwingend erforderlich.​​​​ Bitte hier​ anm​elden​!

Paul-List-Str. 13-15, Haus T
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 22200
Leitstelle (24h):
0341 - 97 22222
Fax:
0341 - 97 22209
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