Europäische Auszeichnung für Prof. Andreas Dietz | | <img alt="Prof. Andreas Dietz, UKL, (li.) bei der Übergabe des EHNS-Awards." src="/presse/PressImages/pic_20230321105520_7a0ac72315.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-03-20T23:00:00Z | Leipzig. Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) wurde jetzt mit dem EHNS-Award der European Head & Neck Society (EHNS) ausgezeichnet. Damit erhält der Leipziger den höchsten Ehrenpreis der interdisziplinären medizinischen Fachgesellschaft. | <p>Die <a href="https://www.ehns.org/site/">European Head & Neck Society (EHNS)</a> vereint 3000 Mitglieder aus mehr als 25 Ländern. Die interdisziplinäre Fachgesellschaft verbindet Mediziner, Pflegende und medizinisches Fachpersonal aus der Onkologie, Strahlentherapie, Chirurgie, Hals-, Nasen- Ohrenheilkunde und  weiteren Disziplinen, die sich mit Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich beschäftigen. <br><br></p>
<p>Prof. Andreas Dietz ist hier seit Jahren aktiv, zuletzt für fünf Jahre als Vorstandsmitglied.  Der am 9. März durch die EHNS verliehene Preis würdigt nun seine Arbeit und seine Verdienste für die europäische Idee und die Fachgesellschaft. Dazu gehören unter anderem sein hohes wissenschaftliches Engagegement, der Einsatz für europäische Leitlinien und Standards bei Kopf-Hals-Tumortherapien sowie europaweite Weiterbildungen für Kopf-Hals-Chirurgie. <br><br></p>
<p>"Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung unserer Dachorganisation auf Europaebene", sagt Prof. Andreas Dietz. "Es ist eine große Ehre, die mich bestärkt, unsere Arbeit in der EHNS und auch hier am Standort Leipzig im Interesse unserer Patienten und der übergreifenden Kooperation weiter fortzusetzen." <br><br></p>
<p>In diesem Sinne nimmt die <a href="/einrichtungen/hno">HNO-Klinik am Universitätsklinikum Leipzig</a> regelmäßig an europäischen Studien teil, hat einige Studien selbst initiiert und engagiert sich in der Aufklärung mit Veranstaltungen im Rahmen der europäischen Kopf-Hals-Krebs-Wochen - auch in diesem Jahr: Der diesjährige<a href="/veranstaltungen/Seiten/Veranstaltung_5496.aspx"> Patienteninformationstag</a> dazu findet am 20. September statt. </p> |
Ganz besondere Akustik vonnöten: Therapie-Räume im Cochlea-Implantat-Zentrum (CIZL) erweitert und modernisiert | | <img alt="Die neuen Räume werden bereits aktiv genutzt: Prof. Michael Fuchs (2.v.r.), CI-Zentrumsleiter, und HNO-Klinikdirektor Prof. Andreas Dietz (2.v.l.) schauen während der offiziellen Eröffnung bei Audiologieassistentin Christiane Kühn (li.) vorbei, die bei Hans-Jochen Pein (re.) eine technische Anpassung an dessen CI-Modul, zu erkennen in und über dem linken Ohr, vornimmt." src="/presse/PressImages/pic_20230118153943_148bbf8d64.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2023-01-17T23:00:00Z | Leipzig. Den Patient:innen des Cochlea-Implantat-Zentrums (CIZL) am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) stehen für Reha und Nachsorge nun größere und modernere Räume zur Verfügung. Bei laufendem Betrieb sind in den vergangenen Monaten Teile des Hauses 11 in der Paul-List-Straße grundlegend erneuert und an die notwendigen, akustisch bedingten Besonderheiten angepasst worden. Am Mittwoch, 18. Januar, sind die Räume im Beisein des UKL-Vorstands offiziell eingeweiht worden. Investiert worden waren rund 200000 Euro.
Ein Cochlea Implantat (CI) ist ein bei hochgradiger Schwerhörigkeit operativ eingesetzter kleiner Elektrodenträger in der Hörschnecke. | <p>"Unsere CI-Familie wächst weiter", erklärt Prof. Michael Fuchs, <a href="/einrichtungen/cizl">Leiter des CIZL</a>. "Das ist sehr erfreulich, aber daher mussten wir eben personell und auch räumlich erweitern." </p>
<p>Im Altbau Paul-List-Straße 7, dem Haus 11 des UKL, in dem sich auch der ambulante Augen-OP befindet, nutzte das CI-Zentrum bisher Teile der ersten Etage. Nun ist die komplette zweite Etage hinzugekommen. </p>
<p>Gute sechs Monate dauerte der Umbau bei laufendem Betrieb. Von Juli bis Dezember 2022 war der Patientenbetrieb provisorisch in das Haus 1 des UKL in der Liebigstraße umgezogen, alle Maßnahmen konnten uneingeschränkt weiterlaufen.</p>
<p>"Das war schon ein größerer Eingriff", blickt Prof. Fuchs zurück. Denn die bisher als Büros genützten Räume waren damit denkbar ungeeignet für eine audiologische Reha. "Man denke nur an die Lages des Hauses in der Nähe des verkehrsreichen Bayerischen Platzes", sagt Fuchs. "Wir mussten also unter hohem Aufwand die notwendigen akustischen Sonderbedingungen schaffen." Wände wurden verstärkt, neue Türen und Doppelfenster eingesetzt, ein schalldämpfender Boden gelegt und schallschluckende Elemente an Wänden und Decken angebaut. Auch die Elektrotechnik und die Wasseranschlüsse sind hergerichtet worden. Wichtige Ratschläge holte man sich von einer auf akustische Raumbedingungen spezialisierten Firma, die zum Beispiel Tonstudios einrichtet. </p>
<p> </p>
<p><strong>Aufwand gerechtfertigt: Mehrjähriger Reha-Prozess und lebenslange Nachsorge</strong></p>
<p>Warum der Aufwand angemessen und notwendig ist, schildert Prof. Fuchs: "Es gibt Hörstörungen, die so ausgeprägt sind, dass sie mit einem Hörgerät nicht optimal versorgt werden können. Sie können bei Kindern als angeborene Schwerhörigkeit oder auch nach einer Hirnhautentzündung auftreten. </p>
<p>Ebenso sind Erwachsene nicht selten von einer sich verschlechternden Schwerhörigkeit betroffen, bei der zu einem bestimmten Zeitpunkt Hörgeräte nicht mehr die gewünschte Hörverbesserung erzielen. Bei diesen Schwerhörigkeiten ist das Cochlea Implantat eine Möglichkeit, das Hören zu optimieren", erläutert er. "Dabei wird während einer Operation ein kleiner Elektrodenträger in die Hörschnecke eingesetzt. Dadurch werden die nicht funktionstüchtigen Sinneszellen umgangen, sodass der Hörnerv direkt gereizt wird. Dieses technische Meisterwerk hat sich in den vergangenen Jahrzehnten weltweit etabliert, wird ständig weiterentwickelt und hat schon vielen Patient:innen eine deutlich verbesserte Hör- und Kommunikationsfähigkeit ermöglicht", so der Facharzt für Phoniatrie und Pädaudiologie.</p>
<p>Ist ein solches CI-Modul bei einem Betroffenen eingepflanzt worden, kommt nach einer Wartezeit von etwa vier Wochen der "spannende Tag der Erstanpassung", wie es Prof. Michael Fuchs nennt: "Denn unser Gehirn passt sich erst langsam an die elektrische Stimulation an." </p>
<p>Dann beginnt bei Erwachsenen ein zweijähriger Reha-Prozess mit 30 Therapietagen mit je drei bis vier Therapie-Einheiten. Bei Kindern sind es sogar drei Jahre und 100 Therapietage mit je zwei Einheiten pro Tag, um sie nicht zu überfordern. Nach Abschluss der Reha geht dann die lebenslange Nachsorge los. Erwachsene verbringen dann noch einmal einen ganzen Therapietag im Jahr, Kinder gleich zwei im CIZL. </p>
<p> </p>
<p><strong>"CI-Zentrum zeigt Vielfalt der Spitzenmedizin am UKL"</strong></p>
<p>"Jetzt wird vielleicht der räumliche und personelle Umfang klar, den wir benötigen", sagte Zentrumsleiter Fuchs zur Eröffnung. "Wir danken allen Unterstützern, so können wir als großes CI-Zentrum in Sachsen weiterhin wirken."</p>
<p>Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des UKL, gab den Dank gern an Fuchs zurück: "Sie haben hier so etwas wie einen Leuchtturm für viele Patient:innen aufgebaut, Sie vertreten universitäre Medizin!" Nicht vergessen dürfe man, so Josten, zum Beispiel auch nicht den sozialen Aspekt der Arbeit des CI-Zentrums, drohten nachgewiesener Weise nicht wenige Betroffene in Depressionen zu verfallen, weil sie an Schwersthörigkeit litten. Dr. Robert Jacob, Kaufmännischer Vorstand ergänzte: "Das Cochlea-Implantat-Zentrum zeigt auf beeindruckende Weise die Vielfalt an Spitzenmedizin in unserem Klinikum."</p>
<p>Da die Einrichtung ein Teil der <a href="/einrichtungen/hno">Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO)</a> ist, ließ es sich Direktor Prof. Andreas Dietz zur Feierstunde auch nicht nehmen, anerkennende Worte an Prof. Fuchs und dessen Team zu richten. Schon früh habe er gemerkt, dass die Zusammenarbeit mit Fuchs eine sehr fruchtbare Partnerschaft werden könne: "Sie haben über Jahre langsam und stetig die nötigen Strukturen für ein solches Zentrum aufgebaut. Das Ergebnis kann sich sehen lassen."</p>
<p> </p>
<p>Das Cochlea-Implantat-Zentrum am UKL ist 2010 gestartet, die Patientenzahlen wachsen. Pro Jahr erfolgen durch das CI-Team 65 Implantationen. Insgesamt waren es seit Beginn bis zum Ende des vergangenen Jahres bereits 487. </p>
<p> </p>
<p> </p>
<p><strong>Cochlea-Implantat-Zentrum Leipzig (CIZL)</strong></p>
<p>Telefon: 0341 - 97 21801</p>
<p>Fax: 0341 - 97 21719</p>
<p>E-Mail: <a>cizl@uniklinikum-leipzig.de</a> </p> |
Hohe Ehrung für Prof. Andreas Dietz | | <img alt="Renommierter Experte für die chirurgische Therapie von Kehlkopfkrebs: Prof. Andreas Dietz" src="/presse/PressImages/pic_20220608103330_ccd2a86bae.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2022-06-07T22:00:00Z | Leipzig. Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig, ist am 7. Juni mit dem Sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet worden. | <p>Der 59-jährige HNO-Experte erhält die Auszeichnung "für sein herausragendes Engagement und seine Verdienste um das Wohl der sächsischen Bevölkerung".  Prof. Andreas Dietz ist seit 2004 Direktor der <a href="/einrichtungen/hno">HNO-Klinik</a> am Universitätsklinikum Leipzig und war 2019/2020 Präsident der Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde. Seit vielen Jahren ist Prof. Dietz zudem in der Sächsischen Krebsgesellschaft tätig und engagiert sich in verschiedenen internationalen Gremien für die Verbesserung der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren. Um von dem renommierten Experten für die chirurgische Therapie von Kehlkopfkrebs operiert zu werden, nehmen seine Patient:innen oft weite Wege über Ländergrenzen hinweg in Kauf. </p>
<p>"Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung für unseren hochgeschätzten Kollegen Andreas Dietz", gratuliert Prof. Dr. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am Universitätsklinikum Leipzig. "Sein Herzblut gilt seinen Patient:innen und der Weitenentwicklung der Medizin vor allem bei Krebserkrankungen im Kopf-Hals-Bereich. Dank seines Einsatzes als Operateur und Forscher konnte vielen Menschen auch in schwierigen Situationen geholfen werden. Dass dies nun entsprechende Anerkennung seitens der Landesregierung des Freistaats Sachsen findet, macht uns sehr froh und stolz."           </p>
<p>"Ich bin überrascht und sehr glücklich über die hohe Auszeichnung", sagt Prof. Andreas Dietz. "Leipzig und Sachsen sind mir als gebürtigem Südhessen ans Herz gewachsen, daher freut es mich ungemein, dass ich mit meiner Arbeit etwas zum Wohlergehen des Landes und seiner Menschen beitragen kann".    </p> |
International sichtbare Exzellenz bei Behandlungen von Kopf-Hals-Tumoren am UKL | | <img alt="Prof. Dr. Andreas Dietz (li., großes Bild), Direktor der HNO-Klinik am UKL, und seine ärztlichen Kollegen Prof. Bernd Lethaus (MKG, oben li.), Prof. Thomas Kuhnt (Strahlentherapie, oben re.), Prof. Michael Fuchs (Phoniatrie und Audiologie, unten li.) und Prof. Florian Lordick (Onkologie, unten re.) informieren beim Patiententag Kopf-Hals-Krebs am 20. Oktober." src="/presse/PressImages/pic_20211012111344_a077e8acfc.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2021-10-11T22:00:00Z | Leipzig. Auch 2021 initiiert die Europäische Kopf-Hals-Gesellschaft (EHNS) erneut ihre Aufmerksamkeitswoche und die "Make Sense"-Kampagne, an deren Spitze in Deutschland Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Leipzig (UKL), steht – mit der alljährlichen Aktionswoche im vergangenen September. Ziel ist es, die Bevölkerung über Kopf-Hals-Krebs aufzuklären und für die Erkrankung zu sensibilisieren. "Am Universitätsklinikum Leipzig besteht eine über Landesgrenzen hinweg sichtbare Exzellenz in der Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren, was seinen Niederschlag auch in internationalen Therapiestudien findet", erklärt Prof. Dietz. | <p>Für den 20. Oktober laden er und weitere Experten des <a href="/einrichtungen/uccl">Universitären Krebszentrums</a> am UKL nun ein weiteres Mal zum Patiententag "Krebs im Kopf-Hals-Bereich". </p>
<p>Vorgestellt werden unter anderem schonende neue Operationsverfahren und Möglichkeiten zur Verbesserung der Zahngesundheit bei einer Krebstherapie. Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie findet die Veranstaltung ausschließlich online statt. </p>
<p>"Kopf-Hals-Krebs sind bösartige Tumoren des Kehlkopfs, des Rachens, der Mundhöhle, der Schilddrüse, des Halses", erläutert <a href="/einrichtungen/hno">Prof. Dietz</a>. "Um diese kümmern sich HNO-Ärzte, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen, Onkologen, Strahlentherapeuten und auch Pathologen, die gemeinsam versuchen, die bestmögliche Therapie für jeden einzelnen Patienten zu erarbeiten."</p>
<p> </p>
<p><strong>"Was tun, wenn der Tumor wiederkommt?"</strong></p>
<p>Beim Patiententag am Mittwoch, 20. Oktober, geben Experten des Leipziger Universitätsklinikums unter anderem neue Informationen zum Risiko, an Krebs zu erkranken und wie dies vermieden werden kann, weiter. Des Weiteren geht es um die Frage "Was tun, wenn der Tumor wiederkommt?". Prof. Dietz selbst stellt neue Strategien der Krebsbekämpfung und schonende Operationsverfahren vor. Prof. Bernd Lethaus, der Direktor der <a href="/einrichtungen/mkg">Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (MKG)</a> am UKL spricht über Möglichkeiten, die Kaufunktion und Zahngesundheit während einer Krebstherapie zu verbessern. Prof. Thomas Kuhnt von der <a href="/einrichtungen/strahlentherapie">UKL-Strahlentherapie</a> erläutert schließlich, warum die Bestrahlung schonender für Patienten wird.  </p>
<p> </p>
<p>Weitere Informationen zu Kopf-Hals-Tumoren:</p>
<p><a href="https://www.kopf-hals-krebs.de/">https://www.kopf-hals-krebs.de/</a></p>
<p> </p>
<p><strong>Patiententag "Krebs im Kopf-Hals-Bereich"</strong></p>
<p>Mittwoch. 20. Oktober 2021</p>
<p>16-18 Uhr, online</p>
<p>Teilnahme unter <a href="http://www.ukl-live.de/hno">www.ukl-live.de/hno</a></p> |
Fünf Fragen und fünf Experten-Antworten rings um Krach, Musik und Kindergeschrei | | <img alt="„Stille in unserer Industriegesellschaft selten geworden“: Prof. Michael Fuchs leitet die Sektion Phoniatrie und Audiologie am UKL." src="/presse/PressImages/pic_20210426112053_616758da43.jpg" style="BORDER:px solid;" /> | 2021-04-25T22:00:00Z | Leipzig. Am "Tag gegen Lärm" wird seit über 20 Jahren jeweils im April auf Ursachen und Auswirkungen von schädigender Schallintensität aufmerksam gemacht. Denn Lärm kann das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden von Menschen nachhaltig beeinträchtigen, betont Prof. Dr. Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie an der HNO-Klinik des Universitätsklinikums Leipzig. | <p>Hier einige Fragen an den Experten für <a href="/einrichtungen/phoniatrie">Stimme, Sprechen und Hören</a> und seine Antworten:<br><br></p>
<p><strong>Frage: Ab wieviel Dezibel schädigen Geräusche das Gehör? </strong><br>Ab 80 bis 85 Dezibel ist eine hörschädigende Wirkung von Geräuschen bekannt. Das heißt: Ab dieser Schallintensität besteht die Gefahr, dass die Haarzellen im Innenohr - also die Sinneszellen, die die Schallwellen in Nervenimpulse umwandeln - geschädigt werden. Auch Lärm geringerer Intensität kann krankmachen. Allerdings nicht durch Schädigungen im Ohr, sondern durch Auswirkungen auf die Psyche oder auf Herz und Kreislauf. Neben der Schallintensität spielt aber auch die Einwirkungszeit eine Rolle. <br>So ist erwiesen, dass bei einer Lärmbelastung am Arbeitsplatz ab 85 Dezibel bei acht Stunden am Tag die Gefahr besteht, dass sich mit den Jahren eine Lärmschwerhörigkeit entwickelt. Deshalb müssen den Arbeitnehmern ein kostenloser Gehörschutz zur Verfügung gestellt und Vorsorgeuntersuchungen angeboten werden. Zudem gilt: Je lauter es am Arbeitsplatz ist, desto kürzer ist die zulässige Einwirkzeit. <br><br></p>
<p><em>Eine Übersicht:<br><br></em></p>
<p>Lautstärke            zulässige Einwirkzeit</p>
<p>85dB                      8 Stunden</p>
<p>88 dB                     4 Stunden</p>
<p>91 dB                     2 Stunden</p>
<p>95 dB                     48 Minuten</p>
<p>100 dB                   15 Minuten</p>
<p>105 dB                   4,8 Minuten</p>
<p><br><strong>Müssen Kinderohren besonders geschützt werden?</strong><br>Die Ohren von Kindern sind nicht empfindlicher als die Ohren von Erwachsenen. Aber: Je früher durch Lärm ein Schaden am Ohr entsteht, desto schlechter für den Betreffenden. Denn Hörminderung, Ohrgeräusche, körperliche Stressreaktionen, Schlafstörungen - das alles wirkt sich ungünstig auf das Lernen und Großwerden der Kinder aus. Wir sollten also als Erwachsene den Kindern einen achtsamen Umgang mit Lärm vorleben und ihnen zeigen, wie sie sich schützen können.<br><br></p>
<p><strong>Anhaltender Lärm kann nicht nur das Gehör schädigen, sondern auch Hirn, Herz und Kreislauf stressen. Was passiert da im Körper?</strong><br>Laute Geräusche signalisierten unseren Vorfahren Gefahr. Deshalb reagiert unser Körper heute immer noch mit einer Stressreaktion: Das Herz rast, der Blutdruck steigt, Blut wird in Muskeln und Hirn gepumpt, um eine Kampf- oder Fluchtreaktion vorzubereiten. Wenn das hin und wieder passiert, ist das kein Problem. Aber wenn der Körper ständig diesen Alarmmechanismus aktiviert, wirkt sich das auf Herz und Kreislauf aus, auf die Konzentrationsfähigkeit oder auf die Entspannungsbereitschaft, führt zu Bluthochdruck, Schlafstörungen und kann sogar eine Diabeteserkrankung verschlechtern.<br><br></p>
<p><strong>Kann Stille genauso gefährlich sein wie Lärm?</strong><br>Organisch nicht. Denn Stille kann das Ohr nicht schädigen. Allerdings ist Stille in unserer Industriegesellschaft selten geworden. Mancher verbindet Stille mit Einsamkeit und schaltet deshalb Radio oder Fernseher ein, nur um sich nicht allein zu fühlen. Stille kann also negativ auf unsere Psyche wirken, weil fortwährend Geräusche zu unserem Leben gehören. Irgendwo piept, quietscht oder rattert immer etwas. Das würde ich schon als Lärmverschmutzung bezeichnen. Und wir machen uns leider viel zu selten bewusst, dass wir dieser Verschmutzung fast ständig ausgesetzt sind - und uns an sie gewöhnt haben.<br><br></p>
<p><strong>Wenn ständig nebenher das Radio läuft oder der Fernseher - schadet das dem Gehör und dem Nervenkostüm?</strong><br>Bei angemessener Lautstärke schadet eine solche Dauerberieselung dem Gehör nicht. Aber: Sinneszellen und Gehirn arbeiten, auch ohne, dass wir das bewusst merken, fortwährend, wenn Radio oder Fernseher laufen. Das kostet dem Körper Kraft und erschöpft uns vielleicht mehr, als uns die Musik entspannt. Aber das mag bei jedem anders sein. Denn auch das Empfinden, was Lärm überhaupt ist, unterscheidet sich: Laute Musik und dröhnende Motoren können Spaß machen. Andererseits können das Summen einer Fliege oder der brummende Kühlschrank stören. <br>Dahinter steckt die subjektive emotionale Bewertung von Geräuschen, der wir uns nicht entziehen können. Bei manchen rufen wummernden Bässe Glücksgefühle hervor, während andere das als Zumutung sehen. Oder: Wenn ich den Nachbarn nicht leiden kann, stört selbst das kleinste Geräusch. Wenn ich mich mit dem Nachbarn aber gut verstehe, stört auch das Geschrei eines Kindergeburtstages nicht. Also: Nicht immer ist es die Lautstärke, sondern oft das subjektive Lautheitsempfinden, das Geräusche zu Lärm macht.</p>
<p> </p>
<p> </p>
<p> </p> |