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Pressemitteilungen

 

 

„Jeder kann singen“<img alt="Prof. Michael Fuchs demonstriert die Funktion der Stimmlippen beim Singen." src="/presse/PressImages/pic_20250116084751_61918f13a2.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2025-01-15T23:00:00ZLeipzig. Seit 2008 kürt der Deutsche Musikrat alljährlich das "Instrument des Jahres", das dann für die folgenden zwölf Monate im Fokus der Öffentlichkeit steht. Für 2025 fiel die Wahl auf die menschliche Stimme. Im folgenden Interview spricht Prof. Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Audiologie sowie des Zentrums für Musikermedizin am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), darüber, was menschliche Stimmen so besonders macht, wie man sie gesund erhalten kann, und wie am UKL Erkrankungen der Stimme beziehungsweise Störungen bei der Stimmbildung behandelt werden. Außerdem wirft er einen Blick voraus auf Aktionen und Veranstaltungen, mit denen das "Instrument des Jahres" in Sachsen in den kommenden Monaten gewürdigt wird. <p><strong>Herr Prof. Fuchs, was macht die Stimme so besonders?&#160;</strong><br><br><strong>Prof. Dr. Michael Fuchs&#58;</strong> Wenn man so will, ist die Stimme das älteste Instrument der Welt, das wir als Stimmapparat immer in uns tragen. Im Unterschied zu allen anderen Instrumenten ist sie nur akustisch, aber nicht visuell wahrnehmbar. Noch bevor der Mensch Instrumente gebaut hat, hat er gesungen. Im Unterschied zu einem Instrument ist es der Stimme möglich, zusätzlich zur Melodie auch Text zu vermitteln und somit Sprache hörbar werden zu lassen sowie Emotionen unmittelbar zu transportieren. Jeder weiß&#58; So sehr wir uns auch bemühen - die Stimme verrät immer, wie es uns gerade geht. Sie bildet also einen wesentlichen Teil unserer Persönlichkeit. Darauf weist übrigens auch der Ursprung des Wortes &quot;Person&quot; hin - es stammt vom lateinischen &quot;per sonare&quot;, was mit &quot;laut erschallen&quot; oder &quot;durchklingen&quot; übersetzt werden kann.<br><br><strong>Kann jeder Mensch seine Stimme als Instrument nutzen?&#160;<br><br></strong>Ja. Singen kann prinzipiell jeder. Am Beginn des Lebens sind die anatomischen, biologischen und physiologischen Voraussetzungen zum Singen bei allen Menschen ungefähr gleich. Im Kindes- und Jugendalter kommt es sehr darauf an, wie stark die entsprechenden Anlagen durch musikalische Anregungen gefördert werden. Überdies gehört eine gute Gesangstechnik dazu, die sich jedoch erlernen lässt. Außerdem muss das Interesse an der Stimme geweckt werden.&#160;<br><br>Übrigens ist es nie zu spät, das Singen zu erlernen und viel Freude daran zu haben - auch noch im fortgeschrittenen Lebensalter. Studien zeigen allerdings auch, dass vor allem diejenigen ihr Leben lang singen, die bereits früh - sprich als Kind und Jugendlicher - damit begonnen haben.<br><br><strong>Wie lässt sich die Stimme auf Dauer gesund erhalten?<br><br></strong>Wer seine Stimme lange gesund und leistungsfähig halten möchte, sollte sie gut pflegen. Eine einfache Maßnahme ist es, ausreichend zu trinken. Dadurch wird gewährleistet, dass die Schleimhäute des Kehlkopfes und die darin befindlichen Stimmlippen ausreichend befeuchtet werden. Sie können dadurch besonders gut schwingen. Außerdem sollte man sie vor Überlastung schützen, wozu es beispielsweise durch zu langes, zu lautes oder durch technisch falsches Sprechen und Singen kommen kann. Die Stimme wird dadurch zu stark beansprucht und möglicherweise geschädigt.<br><br>Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, auf das Rauchen und den Genuss von hochprozentigem Alkohol zu verzichten. Und gerade in der kalten Jahreszeit ist Wärme ein wichtiger Faktor. Bei Erkältungsinfekten und stimmlichen Erschöpfungszuständen haben sich unter anderem Kaltinhalationen bewährt, mit denen sich die Oberflächen der inneren Anteile des Stimmapparates gut befeuchten lassen. Bei auftretender Heiserkeit es das Beste, der Stimme für ein paar Tage weitgehend Ruhe zu gönnen, damit sie vollständig genesen kann.&#160;<br><br>Und schließlich sollte sich jeder, der eine stimmliche Leistung vollbringen möchte, indem er beispielsweise auf einer Bühne oder in einem Chor singt, vorher gut einsingen. Dieses &quot;Aufwärmen&quot; versetzt die Stimme in einen guten Funktionszustand, ehe man ihr Höchstleistungen abverlangt. Das gilt auch für die vielen Sprechberufe, in denen man sich einsprechen sollte.<br><br><strong>Was sind die häufigsten Probleme bei Menschen, die ihre Stimme professionell benutzen?&#160;<br><br></strong>Häufig sind es Überlastungsphänomene, sprich&#58; Dem Stimmapparat wird zu viel zugemutet. Stimmlippen sind ja nichts anderes als kleine, nur wenige Millimeter lange Schleimhautfalten, die in unserem Kehlkopf schwingen. Wenn das Maß der Belastung zu groß ist und dies zusammenfällt mit einer vielleicht nicht idealen Stimmtechnik, kommt es zu wirklichen mechanischen Überlastungen. Diese äußern sich zunächst in klanglichen Einschränkungen der Stimme. Bei fortgesetzten Überlastungen besteht die Gefahr, dass sich die Oberfläche der Stimmlippen verändert und sich dort kleine Knötchen oder Wassereinlagerungen bilden. Dies beeinträchtigt den Schwingungsablauf und somit den Tongenerator, der unsere Stimme überhaupt zum Klingen bringt. Wird sie in einem solchen Zustand weiterer Beanspruchung ausgesetzt, kann das mittel- und langfristig zu einer Schädigung führen.<br><br>Neben diesen funktionellen Störungen gibt es primär organische Erkrankungen der Stimme. Darunter fallen Veränderungen der Stimmlippen beispielsweise durch die Bildung von Zysten und Polypen, aber auch Krebserkrankungen oder Lähmungserscheinungen. Und schließlich kann die Stimme auch durch rein psychogene Störungen, wie sie zum Beispiel als Folge großer emotionaler Belastungen oder traumatischer Erlebnisse entstehen, versagen.<br><br><strong>Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es bei Störungen der Stimme beziehungsweise der Stimmbildung?&#160;<br><br></strong>Die Methoden der Behandlung orientieren sich immer am jeweiligen Krankheitsbild. Überwiegend operativ oder medikamentös behandelt werden organische Erkrankungen des Stimmapparates. Bei Überlastungen hilft es hingegen oft, die Technik der Stimmbildung zu verbessern. Hierbei arbeiten wir eng mit Logopäd&#58;innen, Stimmtherapeut&#58;innen oder Gesangspädagog&#58;innen zusammen. Und im Falle des oben erwähnten Stimmverlustes als Folge emotionaler Ausnahmesituationen müssen die zugrunde liegenden Ursachen psychotherapeutisch behandelt werden. Bei der Behandlung psychogener Krankheitsbilder können wir uns auf langjährige Erfahrungen stützen. &#160;<br><br><strong>Welche Möglichkeiten bietet hier das UKL?<br><br></strong>Patient&#58;innen mit Erkrankungen der Stimme bieten wir am UKL nicht nur ein breites Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten, sie profitieren bei Stimmdiagnostik und Therapie auch vom interdisziplinären Zusammenwirken hochspezialisierter Expert&#58;innen verschiedener Fachrichtungen wie Phoniatrie und Pädaudiologie sowie HNO-Heilkunde. Neben dem umfassenden, ganzheitlichen Blick auf die Stimme verfügt das Klinikum auch über eine exzellente technische Ausstattung. Dazu zählen beispielsweise ein hochmodernes System zur Feinschwingungsanalyse der Stimmlippen oder ein Gerät zur dreidimensionalen Darstellung des Kehlkopfes, über das nur sehr wenige Kliniken in Deutschland verfügen. Mit ihm ist es beispielsweise möglich, die Ausdehnung eines Defekts genau zu bestimmen, wodurch eine Vielzahl von Eingriffen patientenschonend ambulant mit örtlicher Betäubung erfolgen können. Müssen stimmbildendende Organe wie der Kehlkopf entfernt werden, beispielsweise bei Krebspatient&#58;innen, sind wir auf den Einsatz von Ersatzsystemen wie beispielsweise Stimmprothesen spezialisiert.<br><br>Wohl einzigartig sind unsere Angebote des <a href="/einrichtungen/musikermedizin">Zentrums für Musikermedizin</a> wie auch die bundesweit einzige <a href="/einrichtungen/phoniatrie/behandlungsangebot">Spezialsprechstunde für Stimmstörungen bei Kindern und Jugendlichen</a>. Damit haben wir uns weit über Leipzig hinaus einen Namen gemacht, sodass Patient&#58;innen aus dem gesamten Bundesgebiet zu uns kommen, um sich hier untersuchen und behandeln zu lassen. Als Klinikum in der Musikstadt Leipzig betreuen wir beispielsweise auch die jungen Sänger des <a href="https&#58;//thomanerchor.de/">Thomanerchores</a> und begleiten sie bei ihrem Stimmwechsel in der Pubertät.&#160;<br><br><strong>Mit welchen Aktionen wird die Stimme als &quot;Instrument des Jahres&quot; in den kommenden Monaten präsentiert?&#160;<br><br></strong>Nach der Auftaktveranstaltung vom 21. bis 23. Februar im Rahmen des <a href="/einrichtungen/kinderstimme">21. Leipziger Symposiums zur Kinder- und Jugendstimme</a> richten sich die Blicke schon auf den <a href="https&#58;//www.kleiner-kalender.de/event/welttag-der-stimme/105686.html">&quot;Tag der Stimme&quot;,</a> der am 16. April stattfinden wird. Daneben stehen im Lauf des Jahres zahlreiche weitere Festivals, Workshops und Vorträge im Zeichen der Stimme. Interessierte erhalten dazu weitere Informationen beim Sächsischen Musikrat (<a href="https&#58;//www.saechsischer-musikrat.de/">www.saechsischer-musikrat.de)</a>.&#160;<br><br>In Leipzig können wir übrigens auf eine lange Tradition bei der Forschung zur Stimme und bei der Behandlung von Störungen und Erkrankungen der Stimme zurückblicken. Als der Sächsische Musikrat auf mich zukam und mich fragte, ob ich die Schirmherrrschaft für das &quot;Instrument des Jahres&quot; in Sachsen übernehmen möchte, musste ich deshalb nicht lange überlegen.</p> <p>&#160;</p>
Prof. Andreas Dietz wird Ehrenmitglied in ungarischer Fachgesellschaft<img alt="Prof. Andreas Dietz (r.) erhält die Auszeichnung aus den Händen von Prof. László Tamás (M.) und Dr. Zsolt Bella, Generalsekretär der Ungarischen HNO-Gesellschaft." src="/presse/PressImages/pic_20241029102711_1cc107d2e0.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-10-28T23:00:00ZLeipzig. Prof. Dr. Andreas Dietz, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), wurde im Oktober zum Ehrenmitglied der ungarischen Gesellschaft für Otorhinolaryngologie, Kopf- und Halschirurgie ernannt. <p>Die Übergabe der Ehrung für den renommierten Leipziger HNO-Experten fand im Rahmen der &quot;presidential ceremony&quot; auf dem Kongress der ungarischen Gesellschaft für Otorhinolaryngologie, Kopf- und Halschirurgie in Eger statt. Diese Auszeichnung würdigt seine langjährige Verbindung zu den HNO-Universitätskliniken in Budapest (Semmelweis) und Szeged sowie die enge Zusammenarbeit mit Prof. László Tamás, dem aktuellen Präsidenten der Gesellschaft und Direktor der <a href="https&#58;//semmelweis.hu/fulorrgegeszet/de/">Semmelweis-HNO-Universitätsklinik in Budapest</a>. Tamás ist zugleich Repräsentant Ungarns innerhalb der <a href="https&#58;//www.ehns.org/site/">Europäischen Kopf-Hals-Gesellschaft (EHNS)</a>, in der Prof. Dietz als Mitglied des &quot;Board of Directors&quot; aktiv ist. Aufgabe dieser Gesellschaft ist es, eine europäische Harmonisierung der Therapie von Kopf-Hals-Krebs zu erreichen, wozu unter anderem internationale Operationskurse durchgeführt und regelmäßig Leitlinien herausgebracht werden.&#160;<br><br>Prof. Dietz ist mit Ungarn seit Jahrzehnten verbunden - er absolvierte sein Medizin-Studium an der <a href="https&#58;//semmelweis.hu/deutsch/">Semmelweis-Universität in Budapest</a> bis zum Physikum. &quot;Für diese Chance bin ich Ungarn bis heute sehr dankbar und freue mich daher sehr, dass es gelungen ist, über viele Jahre eine erfolgreiche fachliche Kooperation mit den dortigen Kollegen aufzubauen und zu entwickeln&quot;, so Dietz.&#160;</p>
Zum Start von ELOS: Frühzeitige Aktivierung des körpereigenen Immunsystems könnte Heilungschancen bei Kehlkopfkrebs vergrößern<img alt="Federführend bei der neuen ELOS-Studie ist die Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde am UKL. Die Ergebnisse sollen helfen, Kehlkopf-Krebs-Erkrankten die Entfernung des so wichtigen Organs zu ersparen." src="/presse/PressImages/pic_20240215103031_b0fa0e4c04.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-02-14T23:00:00ZLeipzig. Fürs Schlucken und Sprechen benötigt der Mensch den Kehlkopf. Ihn zu verlieren stellt für die Betroffenen stets einen gravierenden Einschnitt in ihre Lebensqualität dar. Unter Leitung des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) hat nun die bundesweit neuartige Krebs-Studie ELOS begonnen. ELOS steht für "Europäische Larynx-Organ-Erhalt-Studie". Gemeinsam mit einer Reihe renommierter Kopf-Hals-Tumor-Zentren in Deutschland soll untersucht werden, wievielen Patientinnen und Patienten eine Kehlkopfentfernung erspart werden kann, wenn eine vorgeschaltete Chemotherapie und eine anschließende Strahlenbehandlung miteinander kombiniert werden und ob sich das Ergebnis durch die Gabe des Immuntherapeutikums "Pembrolizumab" sogar noch verbessern lässt. Die Studie steht offen für alle Betroffenen mit fortgeschrittenem Kehlkopf- und Schlund-Rachen (Hypopharynx)-Krebs. <p>Seit etwa fünf Jahren haben die sogenannten Immuno-Checkpoint-Inhibitoren, also Medikamente, die das körpereigene Immunsystem gegen Krebs aktivieren, Einzug in die Krebstherapie im Kopf-Hals-Bereich gehalten. Wurden bislang nur wiederkehrende Krebserkrankungen nach erfolgter Standardtherapie damit behandelt, konnte man auch feststellen, dass der frühe Einsatz dieser Immuno-Checkpoint-Inhibitoren vor einer Krebsoperation oder Krebsbestrahlung die Ergebnisse deutlich verbessern kann.&#160;<br>Dieses Prinzip soll jetzt bei fortgeschrittenem Kehlkopf- und Rachenkrebs in einer bundesweiten Studie an renommierten Kopf-Hals-Krebszentren unter Federführung der Leipziger <a href="/einrichtungen/hno">HNO-Universitätsklinik</a> geprüft werden, um den Patientinnen und Patienten einen Verlust des Organs zu ersparen. &#160;</p> <p>Die Studie trägt den Namen &quot;Europäische Larynx-Organ-Erhalt-Studie (ELOS)&quot;, da sie gemeinsam mit europäischen Spitzenzentren nach Vorstudien der UKL-HNO-Klinik entwickelt wurde. Geprüft wird das Immuntherapeutikum Pembrolizumab, das zur Aktivierung der körpereigenen Krebsabwehr durch das Immunsystem zugelassen ist. Es wird in Kombination mit einer Chemo- und Strahlentherapie eingesetzt.&#160;<br>Das Prinzip der neuen Therapie beruht auf der schon sehr frühzeitigen Beobachtung des Ansprechens auf selbige, um dann zielgerichtet weiter zu behandeln. Spricht der Tumor nämlich nicht auf die neue Immuntherapie an, würde eine notwendige Operation zur Heilung vorgezogen werden - um möglichst wenig Zeit zu verlieren.&#160;<br><br>&quot;Wir erwarten mit der neuen Immuntherapie eine deutlich höhere Ansprechrate, als bei einer herkömmlichen Chemotherapie bisher&quot;, sagt Prof. Dr. Andreas Dietz, Studienleiter und Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO) am UKL. &quot;Die frühe Ansprechrate ist ein erstes wichtiges Signal für eine gute Krebsheilung mit Erhaltung des Kehlkopfs, der so immens wichtig für das Schlucken und das Sprechen ist&quot;, erklärt er.<br>Verlief das Ansprechen zufriedenstellend, wird dann durch eine Strahlentherapie das restliche Tumorgewebe vernichtet. &quot;Wir hoffen so auf eine hohe Zahl von Patientinnen und Patienten mit nicht nur erhaltenem Kehlkopf, sondern auch mit guter Schluck- und Sprechfunktion&quot;, betont Prof. Dr. Nils Nicolay, Direktor der <a href="/einrichtungen/strahlentherapie">Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie</a> am UKL. Und Prof. Dr. Florian Lordick, Sprecher des <a href="/einrichtungen/uccl/über-das-uccl/das-mitteldeutsche-krebszentrum">Mitteldeutschen Krebszentrums (CCCG)</a>, ergänzt&#58; &quot;Mit den neuen Immuno-Checkpoint-Inhibitoren haben wir eine komplett neue Garde an Krebsmedikamenten, die deutlich schonender und nebenwirkungsärmer wirken, als die herkömmliche Chemotherapie.&quot;&#160;<br><br></p> <p><strong>Neun renommierte Zentren nehmen teil</strong><br>Die sehr aufwendige klinische Studie wurde über mehrere Jahre vorbereitet und durchlief das neue, von der Europäischen Union geforderte CETIS-Verfahren (Clinical Trials Information System) der &quot;European Medicines Agency (EMA) mit der EU-CT Nummer 2022-502751-61-00.&#160;<br>Bundesweit nehmen neben Leipzig insgesamt neun renommierte zertifizierte Kopf-Hals-Tumor-Zentren der Universitätsklinika Regensburg, München, Ulm, Würzburg, Mannheim, Köln, Jena und des Klinikums Potsdam teil. &quot;Um den Stellenwert der neuen Therapie statistisch sauber nachweisen zu können, werden 140 Patientinnen und Patienten in die Studie eingeschlossen&quot;, so Dr. Gunnar Wichmann aus der HNO-Universitätsklinik Leipzig.&#160;<br>Die Studie ist Februar 2024 angelaufen. Sie steht offen für alle Patienten mit fortgeschrittenem Kehlkopf- und Schlund-Rachen (Hypopharynx)-Krebs.</p> <p><br><br></p> <p><strong>Kontaktmöglichkeit bei Interesse an einer Teilnahme&#58;</strong></p> <p>Prof. Dr. Andreas Dietz</p> <p>Studienleiter</p> <p>HNO-Universitätsklinik Leipzig</p> <p><a href="mailto&#58;andreas.dietz@medizin.uni-leipzig.de">andreas.dietz@medizin.uni-leipzig.de</a></p> <p>Telefon Sekretariat&#58; 0341 / 97-21700</p> <p>&#160;</p>
Molekulares Tumorboard des Leipziger Uniklinikums zunehmend nachgefragt<img alt="" src="/presse/PressImages/pic_20240201115601_6922a0880a.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-01-31T23:00:00ZLeipzig: Die Expertise des Molekularen Tumorboards des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) wird seit seiner Gründung im vergangenen Jahr zunehmend nachgefragt. Die gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Jena im Rahmen des Mitteldeutschen Krebszentrums (CCCG) betriebene Expertenkonferenz versucht auf Basis spezieller Marker im Erbgut von Tumoren patientenindividuelle Ideen für Therapien zu entwickeln. Davon profitieren insbesondere Patient:innen, für die es bisher kaum Therapiemöglichkeiten gegeben hat. Um der Bedeutung des Molekularen Tumorboards Rechnung zu tragen, richtet das "Regionale Onkologische Netzwerk Leipzig", das frühere Tumorzentrum Leipzig, am 27. März 2024 zusammen mit der Kreisärztekammer eine Fortbildung zum Thema aus. <p>ür Prof. Dr. Andreas Dietz, Sprecher des &quot;Regionalen Onkologischen Netzwerks Leipzig&quot;, kommt der Erfolg des Molekularen Tumorboards (MTB) nicht von ungefähr&#58; &quot;Wenn irgendetwas gerade Fortschritte macht, dann ist es die molekulare Spezialdiagnostik von Tumoren&quot;, sagt der Direktor der Klinik und Poliklinik für <a href="/einrichtungen/hno">Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde</a> des UKL und Spezialist für Kopf-Hals-Onkologie. Dabei handelt es sich um einen tiefgehenden Blick in das Erbgut des befallenen Gewebes. Prof. Dr. Ulrich Hacker, Koordinator des MTB des UKL, und weitere Kolleg&#58;innen identifizieren dabei bestimmte Mutationen und werten sie mithilfe moderner Computertechnik aus. &quot;Wir können mittlerweile hunderte von Mutationen in der Erbsubstanz des Tumorgewebes sequenzieren und aus denen, die nicht passen, weil sie falsch kombiniert sind, sogenannte Signaturen herstellen. Das ist komplex und sehr aufwändig, hilft uns aber, Tumore ein bisschen besser zu untergliedern&quot;, ergänzt MTB-Koordinator Prof. Dr. Maximilian von Laffert vom <a href="/einrichtungen/pathologie">Institut für Pathologie</a> am UKL.</p> <p>Auf Basis dieser Untergliederung können Mediziner wie Prof. Dietz genauer differenzieren, um welche Art von Tumor es sich handelt, und in der Folge genauere Konzepte für deren Therapie entwickeln. &quot;Das gibt uns die Chance, Menschen, die bisher nicht therapiert werden konnten, neue Formen der Behandlung anzubieten, die für sie die Rettung bedeuten können&quot;, so Prof. Dr. Florian Lordick, Sprecher des <a href="/einrichtungen/uccl/Seiten/Das-Mitteldeutsche-Krebszentrum.aspx">Mitteldeutschen Krebszentrums (CCCG)</a> am UKL.</p> <p>Um das Wissen um die Molekulare Tumoranalyse zu erweitern, widmet das &quot;Regionale Onkologische Netzwerk Leipzig&quot;, das sich um den kollegialen Austausch aller onkologisch Tätigen und die Verbesserung der Krebstherapie in der Region Leipzig kümmert, seine erste Fortbildung des Jahres 2024 diesem Thema. Im Zentrum stehen dabei drei Fallbeispiele aus den Bereichen Lungenkrebs, Darm- und Kopf-Hals-Krebs. Bei ersterem ist die Molekulare Tumoranalyse mittlerweile Teil der Basisdiagnostik für standardisierte Therapieentscheidungen, letztere dagegen profitiert bislang nur wenig von dieser Art der molekularen Diagnostik.&#160;<br>Für Prof. Andreas Dietz ist das allerdings eine Frage der Zeit. Es sei zu erwarten, dass sich die Erforschung molekularer Charakteristika von Tumoren weiter differenziere und sich damit neue Wege zu spezifischeren Therapieansätze öffneten.</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Fortbildung</strong></p> <p>Thema&#58; &quot;Molekulare Tumorboards - Fallvorstellungen aus 3 Organgruppen&quot;</p> <p>Mittwoch, 27. März 2024</p> <p>18.00 Uhr</p> <p>Kleiner Saal im Haus E</p> <p><a href="/">www.uniklinikum-leipzig.de</a></p>
Neues Angebot startet: „Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung“ (ASV) für Kopf-Hals-Tumoren<img alt="Das Kernteam der neuen „Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung“ stellt unter anderem die HNO-Klinik des UKL. Teil des Teams ist unter anderem Oberarzt Dr. Matthäus Stöhr, hier in Abstimmung mit einer Stationsschwester." src="/presse/PressImages/pic_20231127113527_2a1e34d862.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2023-11-26T23:00:00ZLeipzig. Ab sofort steht am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ein neues Behandlungsangebot für Menschen mit Krebs in Mund, Gesicht, Rachen und Kehlkopf (Kopf-Hals-Tumoren) zur Verfügung: die "Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung" (ASV). Das Besondere: Die Behandlung erfolgt durch interdisziplinäre Ärzt:innenteams am Klinikum. <p>Die ASV, ein Angebot der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), ist eine Besonderheit für spezielle Krankheitsbilder - in diesem Fall für Krebs in Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Nase/Gesicht und Speicheldrüsen. Hierfür stehen kaum ambulante Expert&#58;innen zur Verfügung. Es gibt diese Expert&#58;innn jedoch im klinischen Bereich, wo sie ihre Leistungen bisher aber nicht oder nur eingeschränkt ambulant anbieten konnten. Kopf- und Halstumoren sind laut KBV die sechsthäufigste onkologische Erkrankung, die Mediziner&#58;innen in einer ASV behandeln können. Sie gelten als &quot;Erkrankungen mit besonderen Krankheitsverläufen&quot;.&#160;<br>Über eine ASV können die interdisziplinären Expert&#58;innen am UKL auch jene speziellen Untersuchungen durchführen, die sonst für ein Klinikum nicht abrechenbar gewesen wären.&#160;</p> <p>Gerade bei Kopf-Hals-Tumoren braucht es oftmals bildgebungstechnische Untersuchungen, zum Beispiel per PET-CT, das dann in der UKL-Nuklearmedizin zur Verfügung steht.&#160;<br>&quot;Wir sind sehr glücklich, dass durch die ASV in speziellen medizinischen Fragestellungen nun Patienten mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich eine Ganzkörper-PET-CT-Untersuchung zur besonders gründlichen Tumorausbreitungsdiagnostik erhalten können. Dies ist die Basis für eine zielgenaue und vollständige Behandlung&quot;, sagt Prof. Osama Sabri, Direktor der <a href="/einrichtungen/nuklearmedizin">Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin.</a></p> <p><br>Das Kernteam stellen die <a href="/einrichtungen/hno">Kliniken für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde (HNO</a>) und <a href="/einrichtungen/mkg">Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie (MKG),</a> die Projektleitung liegt in den Händen von HNO-Klinikdirektor Prof. Andreas Dietz. &quot;Wir freuen uns über diese wichtige Erweiterung unseres Behandlungsangebots und die damit verbundene sektorübergreifende Zusammenarbeit mit den Kolleg&#58;innen in der Niederlassung&quot;, erklärt Prof. Dietz. &quot;Es steht außer Frage, dass unsere Patient&#58;innen mit diesem besonderen Krankheitsbild enorm davon profitieren werden.&quot;&#160;</p> <p>Im erweiterten Team hinzugezogen werden können neben der Nuklearmedizin auch die Kolleg&#58;innen der Strahlentherapie und der Radiologie.&#160;</p> <p>Das Angebot richtet sich an alle betroffenen Patient&#58;innen aus dem Kopf-Hals-Bereich, hauptsächlich also HNO, MKG und Augenheilkunde.&#160;</p> <p>In Sachsen gibt es eine &quot;ASV Kopf-Hals-Tumore&quot; nur noch ein weiteres Mal, nämlich in Chemnitz. Dort ist das Angebot im Februar dieses Jahres gestartet.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Information</strong>&#58;</p> <p>Die Anmeldungen erfolgen über die HNO- oder MKG-Ambulanz im Haus 1 des UKL, Liebigstraße 12, Telefon 0341 - 97 21738 oder 0341 - 97 21105.</p>

Liebigstraße 12, Haus 1
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 21721
Fax:
0341 - 97 21709
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