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Der Dialyseshunt

​In Deutschland wird die Prävalenz von 769 Dialysepatienten und 288 Nierentransplantierten pro Million Einwohner angegeben. Dies entspricht 63.427 Dialysepatienten und 23.724 Nierentransplantierten. Seit 1995 ist die Zahl der Dialysepatienten um 53 Prozent gestiegen, die der Nierentransplantierten um 78 Prozent. Diese große Anzahl von Patienten müssen mit einem adäquaten Gefäßzugang versorgt werden. Hierzu gibt es folgende Möglichkeiten:

 

Autologe Shuntanlage

​Legt man eine Kurzschlussverbindung zwischen Schlagader und Vene an, führt dies zu einer starken Zunahme des Blutflusses und zu einer Druckerhöhung in den oberflächlichen Venen. Die Venen erweitern sich stark. Zur Blutwäsche können sie leichter punktiert werden. Der Blutfluss reicht aus, um eine ausreichende Menge an Blut in adäquater Zeit zu waschen.

Lokalisation der ersten Wahl ist die klassische Ciminofistel in Höhe des Handgelenkes, die eine lange Punktionsstrecke ermöglicht. In zweiter Linie sind Gefäße am Unterarm bzw. in der Ellenbeuge zu wählen. Voraussetzung von Patientenseite ist, dass für eine Fistelanlage geeignete Gefäße vorhanden sind. Leider sind die Venen, manchmal auch die Arterien der häufig multimorbiden Nierenkranken oft vernarbt, eingeengt oder verschlossen. In diesen Fällen ist viel Erfahrung und das gesamte Repertoire gefäßchirurgischer und mikrochirurgischer Techniken von Seiten des Operateurs erforderlich, damit eine funktionierende native Fistel angelegt werden kann. Manchmal müssen auch wiederholte Eingriffe in Kauf genommen werden bis eine Fistel funktionsfähig wird.

Dennoch lohnt sich der Aufwand: Die Operationen sind wenig belastend und überwiegend in örtlicher Betäubung möglich. Körpereigene Fisteln haben langfristig die eindeutig besten Ergebnisse und die niedrigste Komplikationsrate. Wichtig ist, dass sich Patienten rechtzeitig, im Idealfall mehrere Monate vor der ersten notwendigen Blutwäsche, zur Operation entschließen, damit gleich zu Anfang ein funktionierender Gefäßzugang vorhanden ist. Nur so lassen sich schwerwiegende Katheterkomplikationen vermeiden.

Prothesenshuntanlage

Sind die Möglichkeiten einer körpereigenen Fistelanlage ausgeschöpft, greift man als Methode der 2. Wahl auf eine Kunststoffprothese zurück. Damit lassen sich Arterien und tiefe oder oberflächliche Venen auch über größere Distanzen am Unterarm, Oberarm, Hals und Brustkorb verbinden. Diese Kunststoffshunts können bereits nach zwei Wochen punktiert werden. Sie sind wie alle Fremdkörper besonders anfällig für Infektionen. Ihre Benutzung erfordert daher die strikte Beachtung der Hygieneregeln. Dennoch lassen sich septische Komplikationen nicht immer vermeiden. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass insbesondere die Verbindungsstelle zur Vene von Muskelzellen überwuchert wird (Neointimahyperplasie). Der Shunt kann langsam zuwachsen und verstopft dann durch Blutgerinnselbildung. Wiederholte operative Revisionen sind daher in der Regel erforderlich.

Vorhofkatheteranlage

​Spezielle Dialysekatheter können operativ oder durch Punktion in eine Vene eingebracht werden. Ihre Spitze muss im rechten Herzvorhof platziert werden. Der Katheter trägt eine kleine Filzmuffe, die nahe der Eintrittstelle unter der Haut eingepflanzt wird, und bewirkt, dass Narbengewebe die Hautöffnung abdichtet und so einen relativen Schutz vor Bakterien bietet, die andernfalls entlang des Katheters einwandern könnten. Diese Katheter haben die schlechtesten Langzeitergebnisse. Sie führen am häufigsten zur Sepsis. Die Dialysequalität ist eingeschränkt. Sie führen zu narbigen Engstellen in den herznahen Venen. Dennoch ist man häufig auf ihren Einsatz angewiesen, da nur sie eine sofortige Dialyse ermöglichen, wenn Alternativen temporär nicht zur Verfügung stehen.

Minimal-invasive Implantation von Peritonealdialyse-Kathetern

Die Peritonealdialyse ist ein für manche Patient ein gutes Verfahren zur Blutwäsche. Für den Fall, dass Ihr Nephrologe diese Möglichkeit mit Ihnen besprochen hat und dieses Verfahren favorisiert wird, bieten wir alle Möglichkeiten der Implantation von Peritoenaldialyskathetern an.

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