Legt man eine Kurzschlussverbindung zwischen Schlagader und Vene an, führt dies zu einer starken Zunahme des Blutflusses und zu einer Druckerhöhung in den oberflächlichen Venen. Die Venen erweitern sich stark. Zur Blutwäsche können sie leichter punktiert werden. Der Blutfluss reicht aus, um eine ausreichende Menge an Blut in adäquater Zeit zu waschen.
Lokalisation der ersten Wahl ist die klassische Ciminofistel in Höhe des Handgelenkes, die eine lange Punktionsstrecke ermöglicht. In zweiter Linie sind Gefäße am Unterarm bzw. in der Ellenbeuge zu wählen. Voraussetzung von Patientenseite ist, dass für eine Fistelanlage geeignete Gefäße vorhanden sind. Leider sind die Venen, manchmal auch die Arterien der häufig multimorbiden Nierenkranken oft vernarbt, eingeengt oder verschlossen. In diesen Fällen ist viel Erfahrung und das gesamte Repertoire gefäßchirurgischer und mikrochirurgischer Techniken von Seiten des Operateurs erforderlich, damit eine funktionierende native Fistel angelegt werden kann. Manchmal müssen auch wiederholte Eingriffe in Kauf genommen werden bis eine Fistel funktionsfähig wird.
Dennoch lohnt sich der Aufwand: Die Operationen sind wenig belastend und überwiegend in örtlicher Betäubung möglich. Körpereigene Fisteln haben langfristig die eindeutig besten Ergebnisse und die niedrigste Komplikationsrate. Wichtig ist, dass sich Patienten rechtzeitig, im Idealfall mehrere Monate vor der ersten notwendigen Blutwäsche, zur Operation entschließen, damit gleich zu Anfang ein funktionierender Gefäßzugang vorhanden ist. Nur so lassen sich schwerwiegende Katheterkomplikationen vermeiden.