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Pressemitteilungen

 

 

Neu gegründetes EAT-Zentrum am UKL bietet multidisziplinäre Betreuung für komplex erkrankte Kinder<img alt="Logo des neu gegründeten EAT-Zentrums am Universitätsklinikum Leipzig" src="/presse/PressImages/pic_20240826091412_71ae1bbb81.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-08-25T22:00:00ZLeipzig. In der vergangenen Woche hat am Universitätsklinikum Leipzig ein spezialisiertes Zentrum zur multidisziplinären Behandlung von Säuglingen und Kindern mit komplexen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege seine Arbeit aufgenommen. Das OEsophagus-Airway-Treatment (EAT)-Center führt Expert:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammen. Mithilfe modernster medizinischer Techniken und durch das enge Zusammenwirken mit Familien sowie Selbsthilfeorganisationen werden neue Standards bei Diagnostik, Behandlung und Nachsorge gesetzt. <p>Ziel ist es, den an Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege erkrankten Kindern die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. &quot;Mit dem <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie/eat-zentrum">EAT-Zentrum</a> wollen wir jedem Kind eine gesunde Speiseröhre und gesunde Atemwege ermöglichen und damit seine Lebensqualität nachhaltig verbessern&quot;, sagt Professor Martin Lacher, Ärztlicher Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie am <a href="/">Universitätsklinikum Leipzig (UKL).</a> &quot;Jedes Jahr werden in unserer Klinik rund 100 Kinder mit angeborenen Fehlbildungen der Speiseröhre und der Atemwege behandelt. Dadurch sind wir bereits jetzt eine der deutschlandweit erfahrensten Einrichtungen auf diesem Gebiet. Somit ist es folgerichtig, dass wir die am UKL vorhandene Expertise nunmehr unter dem Dach des EAT-Zentrums bündeln&quot;, betont der Kinderchirurg, der seit neun Jahren am Universitätsklinikum Leipzig tätig ist und die Gründung des EAT-Zentrums maßgeblich vorangetrieben hat.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Zum Netzwerk des EAT-Zentrums zählen überregional renommierte Expert&#58;innen in insgesamt 15 Teildisziplinen - von der Geburtsmedizin und Kinderradiologie über Anästhesie, Intensivmedizin sowie Thorax- und Herzchirurgie bis zu Phoniatrie, Pneumologie, Kinderorthopädie und Kinderpsychiatrie.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Bei der Behandlung können die Spezialisten auf modernste medizinische Techniken wie beispielsweise die thorakoskopische oder robotische Chrirurgie zurückgreifen. Beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Behandlung bietet darüber hinaus die vorhandene hervorragende Infrastruktur des UKL mit einer leistungsstarken Intensivmedizin.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&quot;Wir bevorzugen stets den Erhalt der natürlichen Speiseröhre des Kindes und wenden zur Behandlung der langstreckigen Speiseröhrenatresie die interne Traktionsmethode nach Patkowski an. Kann die Speiseröhre nicht erhalten werden, bieten wir Ersatz durch gastrale Interposition an&quot;, erläutert Professor Martin Lacher und weist zugleich auf den Status als überregionales Zentrum für die chirurgische Behandlung angeborener zystischer Lungenfehlbildungen hin. &quot;Bei komplexen Atemwegserkrankungen wie Tracheomalazie bieten wir spezialisierte Eingriffe wie Aortopexie oder Tracheopexie an. Über unsere Hochschulambulanzen und Videosprechstunden garantieren wir eine langfristige Nachsorge und können dadurch eventuell postoperativ auftretende Ernährungs- oder Atemprobleme gut bewältigen&quot;, so Professor Lacher.</p> <p>&#160;</p> <p>Vorbilder für das Leipziger EAT-Zentrum, das deutschlandweit bislang seinesgleichen sucht, sind zwei Einrichtungen in den USA - das <a href="https&#58;//www.childrenshospital.org/programs/esophageal-and-airway-treatment-center">EAT Center im Boston Childrens Hospital</a> und das <a href="https&#58;//www.chop.edu/centers-programs/esophageal-and-airway-treatment-eat-program">EAT Program im Children’s Hospital of Philadelphia</a>. Es ist schon jetzt Europäisches Referenzzentrum für angeobrene Fehlbildungen (ERNICA; European Reference Network for rare Inherited and Congenital Anomalies).</p> <p>&#160;</p> <p>Das EAT-Zentrum am UKL verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Dazu trägt die Zusammenarbeit mit Selbsthilfe- und Patientenorganisationen ebenso bei wie die ausdrücklich erwünschte Einbeziehung der Familie und weiterer Betroffener. Dies dient der Entwicklung individuell abgestimmter Behandlungspläne und kommt somit ebenfalls den Kindern zugute.&#160;</p>
Klinikaufenthalt für Rauchstopp nutzen<img alt="" src="/presse/PressImages/pic_20240529085538_0b5f25a228.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-05-28T22:00:00ZLeipzig. Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko. Jährlich sterben in Deutschland über 127.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Das Universitätsklinikum Leipzig sieht sich in der gesellschaftlichen Verantwortung, hier auch durch Maßnahmen der Prävention und des Gesundheitsschutzes aktiv zu werden und ist seit 2023 Teil des Deutschen Netzes Rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen e. V. . Als nächste Maßnahme werden nun weitere Rauchstopp-Zusatzangebote für Patient:innen etabliert, zunächst in einer Pilotklinik des UKL. <p>Bereits seit 2020 können Patient&#58;innen am UKL an speziellen Rauchfrei-Kursen teilnehmen, um sich für immer von der schädlichen Gewohnheit zu verabschieden. Da die Plätze in den begehrten Kursen begrenzt und stets schnell ausgebucht sind, soll nun ein weiteres, wohnortunabhängiges &#160;Angebot hinzukommen&#58; &#160;Das &quot;rauchfrei ticket&quot; der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Das kostenfreie Angebot beinhaltet eine individuelle und professionelle Rauchstoppberatung am Telefon, zu der die Anmeldung direkt während eines Krankenhausaufenthaltes erfolgen kann.&#160;</p> <p>&quot;Ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist für viele Menschen ein guter Zeitpunkt, den Umgang mit der eigenen Gesundheit kritisch zu überdenken&quot;, erläutert Oberarzt PD Dr. Sebastian Krämer die Idee. Als Thoraxchirurg kennt er die Folgen des Rauchens sehr genau. Auch deshalb ist es ihm ein Anliegen, sich in der Prävention zu engagieren. &quot;Jeder Rauchstopp ist für uns ein Erfolg, den wir gern unterstützen und mit auf den Weg bringen wollen&quot;.&#160;</p> <p>Krämer ist daher Mitstreiter im Projekt &quot;Rauchfreies UKL&quot; und Mitinitiator der Umsetzung des &quot;rauchfrei tickets&quot; in seiner Klinik am UKL als erster &quot;Pilotklinik&quot;.&#160;</p> <p>Damit geht die Klinik für Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie (VTTG) voran und implementiert ab Herbst 2024 das Angebot als Teil der Betreuung während des stationären Aufenthaltes. Voraussetzung dafür ist zunächst die Schulung von Mitarbeiter&#58;innen der Klinik als sogenannte Multiplikatoren.&#160;</p> <p>Deren Aufgabe ist es dann, mit den Patient&#58;innen über das Rauchen zu sprechen, den Rauchstatus zu erfassen und zum Rauchstopp zu beraten - auch durch Hinweis auf das &quot;rauchfrei ticket&quot;. Die Patient&#58;innen können die Anmeldung dafür sofort ausgefüllt übergeben und werden so in das Programm aufgenommen.</p> <p>&#160;</p> <p>&quot;Wir wissen, dass die telefonische Rauchstoppberatung ein guter und wirksamer Begleiter beim Abschied vom Rauchen ist - auch für Menschen, die noch unentschlossen sind&quot;, sagt Dr. Katja Leuteritz, Psychologische Psychotherapeutin am UKL und Leiterin der Rauchfrei-Ambulanz. &quot;Für viele kann dies ein guter Impuls sein, um den Einstieg in den Ausstieg zu schaffen. Und dies kann unterstützt werden, indem Ärzt&#58;innen und Pflegepersonal am UKL darüber künftig schon während des Klinikaufenthaltes beraten.&quot; &#160;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Um den Rauchstopp auch bei Beschäftigten zu unterstützen, beteiligte sich das UKL zudem an der bundesweiten Aktion &quot;Rauchfrei im Mai&quot; im Vorfeld des Weltnichtrauchertages und bietet die Rauchfrei Kurse zudem für Beschäftigte an</p> <p>Und wer direkt selbst starten möchte&#58; Der nächste Rauchfrei-Kurs der Rauchfrei-Ambulanz startet im August 2024.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>Hier geht es direkt zum Kurs&#58; <a href="/einrichtungen/medizinische-psychologie/Seiten/rauchfrei-programm.aspx">https&#58;//www.uniklinikum-leipzig.de/einrichtungen/medizinische-psychologie/Seiten/rauchfrei-programm.aspx</a></p> <p>&#160; &#160; &#160; &#160;&#160;</p> <p>&#160; &#160; &#160;</p> <p>&#160;</p>
„Gelingende Kooperation auf Augenhöhe zum Nutzen der Patient:innen“<img alt="Prof. Matthias Steinert, Leiter der Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig, (li.) und PD Dr. Kay Kohlhaw. Leiter der Allgemeinchirurgie am Sana Klinikum Leipziger Land, kooperieren erfolgreich bei der Behandlung von Tumorpatient&#58;innen." src="/presse/PressImages/pic_20240502084239_44a3f71a03.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-05-01T22:00:00ZLeipzig. Das Sana Klinikum Leipziger Land und das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) etablieren gemeinsam Lösungen, um die Flächenversorgung auch bei hochkomplexen Erkrankungen sicherstellen zu können. Davon profitieren besonders Patient:innen mit Lungenkrebs und Erkrankungen, die eine komplizierte thoraxchirurgische Therapie erfordern. Das Modell steht stellvertretend für gelingende Kooperationen zwischen Kliniken verschiedener Versorgungslevel. <p>Wie kann in Zeiten des Fachkräftemangels auch im Gesundheitswesen eine hochqualitative Versorgung wohnortnah erfolgen? &#160;Eine Antwort liefern das <a href="https&#58;//www.sana.de/leipzigerland">Sana Klinikum Leipziger Land</a> in Borna und das <a href="/">Universitätsklinikum Leipzig</a>&#58; Die beiden Krankenhäuser praktizieren seit vielen Jahren eine Level-übergreifende Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen. Besonders intensiv und erfolgreich gestaltete sich diese im vergangenen Jahr im Bereich der Thoraxchirurgie. &quot;Wir haben gemeinsam eine gute Strategie entwickelt, wie wir dank Arbeitsteilung und einer Kooperation auf Augenhöhe eine optimale Versorgung unseren Patient&#58;innen hier in der Region sicherstellen können&quot;, beschreibt PD Dr. Kay Kohlhaw, Leiter der <a href="https&#58;//www.sana.de/leipzigerland/medizin-pflege/allgemein-visceral-mic-und-gefaesschirurgie-thoraxchirurgie">Allgemein- , Viszeral- und Gefäßchirurgie</a> und des Onkologischen Zentrums am Sana Klinikum Leipziger Land in Borna.&#160;<br><br></p> <p>Ein abgestuftes Diagnostiksystem und die direkte Anbindung an moderne und aufwändige Verfahren der personalisierten Medizin ermöglichen es dabei, universitätsmedizinische Standards auch in die Fläche zu tragen.&#160;Das sei vor allem bei komplexen Erkrankungen relevant, die eine hohe Spezialisierung erfordern. So werden Patient&#58;innen mit Lungenkrebs, die sich in Borna oder Zwenkau vorstellen, gemeinsam behandelt&#58; &quot;Besteht ein Verdacht auf einen solchen Befund, erfolgt im <a href="/einrichtungen/uccl">UCCL, dem universitären Krebszentrum</a>, eine gemeinsame Tumorkonferenz mit allen&#160;für die Therapie relevanten Fachgebieten des UKL, bei der mit den Kolleg&#58;innen in Borna über die Weiterbehandlung entschieden wird&quot;, erläutert <a href="/einrichtungen/vttg/thoraxchirurgie">Prof. Matthias Steinert</a> das Vorgehen. Der Thoraxchirurg verantwortet am UKL die chirurgische Versorgung vor allem von Menschen mit Lungenkrebs, aber auch anderen Erkrankungen der Lunge.&#160;</p> <p>&quot;Gerade in solchen Fällen wissen wir, dass eine Behandlung in zertifizierten Zentren mit einer hohen Fallzahl dank der Routine und Erfahrung einen echten Überlebensvorteil für die Patient&#58;innen bietet&quot;, ergänzt Dr. Kohlhaw.&#160;<br><br></p> <p>Der Gesetzgeber trägt dem Rechnung, indem er für hochkomplexe Therapien Mindestfallzahlen definiert. Bei der operativen Versorgung von Lungenkrebs sind dies 75 Fälle pro Krankenhausstandort. Ziel ist es, diese besonders schwierigen und planbaren Eingriffe zu zentralisieren und sicherzustellen, dass die Behandlung dort erfolgt, wo die beste Routine und Ausstattung vorhanden sind. Über die Zusammenarbeit der beiden Onkologischen Zentren gelingt es, die von den Zertifizierungsgesellschaften vorgegebenen Mindestfallzahlen zu erfüllen. Patient&#58;innen außerhalb von universitären Kliniken erhalten so auf abgestimmten Weg eine bestmögliche operative Behandlung und kompetente Versorgung.</p> <p>&quot;Die Behandlung von Krebserkrankungen ist sehr komplex&quot;, bestätigt Dr. Roland Bantle, Geschäftsführer der Sana Kliniken in Borna. &quot;In etablierten Krebszentren werden Patient&#58;innen von Anfang an auf diesem Weg begleitet. Das Zusammenspiel verschiedener Experten ermöglicht dabei den Patient&#58;innen neben einer wohnortnahen Betreuung auch eine hohe Behandlungsqualität und somit das bestmögliche Behandlungsergebnis&quot;. Spezialisierte Leistungen seien somit keine Frage des Standortes. &quot;Was zählt, sind durchdachte Zentrumsstrukturen, die Standards vereinen und sich an Leitlinien orientieren, unabhängig von Stadt oder Land. Davon profitieren die uns anvertrauten Patient&#58;innen&quot;, so Bantle.<br><br></p> <p>Das eine solche Kooperation auch in anderen Fachgebieten eine gute Lösung für die aktuellen Herausforderungen in der Krankenversorgung sein kann, davon ist auch Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig, überzeugt. &quot;Wir verbinden auf diese Weise Qualitätssicherung mit Effizienz und dem besten Angebot für die Erkrankten&quot;, so Josten. &quot;Dank solcher Kooperationen können Patient&#58;innen in der Region versorgt werden, denn weder das Zentrum noch das nachversorgende Klinikum sind weit entfernt. Gleichzeitig vermeiden wir belastende und teure Doppeluntersuchungen und stellen sicher, dass die Therapien von erfahrenen Experten durchgeführt werden, womit Komplikationen vermieden und die Überlebenschancen erhöht werden.&quot;&#160;</p> <p>&#160;</p> <p>&#160;</p>
Erfahrung bei seltenen Krebsfällen<img alt="Privatdozent Dr. Sigmar Stelzner (Mi.), Stellvertretender Bereichsleiter Viszeralchirurgie, am Bett einer Patientin, die mit dem Verfahren HIPEC behandelt wurde. Das UKL ist nun eines von bundesweit sieben zertifizierten „Kompetenzzentren für die Chirurgie der bösartigen Erkrankungen des Peritoneums“." src="/presse/PressImages/pic_20240325103911_900fe92840.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-03-24T23:00:00ZLeipzig. Der Bereich Viszeralchirurgie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) ist gemeinsam mit vielen Partnern des Universitären Krebszentrums Leipzig erfolgreich als "Kompetenzzentrum für die Chirurgie der bösartigen Erkrankungen des Peritoneums" zertifiziert worden. Das UKL ist damit eines von nur sieben solcher Zentren bundesweit und das einzige in den ostdeutschen Bundesländern. Die Zertifizierung ergänzt die im Krebszentrum gebündelte onkologische Expertise am UKL um einen weiteren wichtigen Baustein. Gebraucht wird diese Kompetenz bei Krebserkrankungen mit Beteiligung des Bauchfells. Die Ausbreitung der Krebserkrankung über eine große Organfläche führt oftmals zu erheblichen körperlichen Beschwerden und einer kritischen Prognose. <p>Krebserkrankungen im Bereich des Peritoneums, also des Bauchfells, sind eine interdisziplinäre Aufgabe, an der viele medizinische Fächer beteiligt sind. Treten Tumoren am Bauchfell auf, ist die Krebserkrankung in der Regel bereits fortgeschritten und nur noch selten heilbar.&#160;<br>Allerdings stehen den Krebsmedizinern inzwischen Verfahren zur Verfügung, die die Erkrankung stoppen und kontrollieren können. &quot;Dabei nutzen wir eine Kombination aus Operation und einer lokalen Chemotherapie, die während der Operation eingesetzt wird&quot;, erläutert <a href="/einrichtungen/vttg">Privatdozent Dr. Sigmar Stelzner</a>. Der Viszeralchirurg hat große Erfahrungen im Einsatz des HIPEC genannten Verfahrens und hat in den vergangenen anderthalb Jahren erfolgreich daran gearbeitet, das UKL zu einem Kompetenzzentrum für diese besonderen Fälle aufzubauen.&#160;<br>Dass dies gelungen ist, wurde jetzt durch eine Zertifizierung seitens der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) bestätigt. Das Universitätsklinikum Leipzig ist damit eines von nur sieben solcher Zentren bundesweit, an die sich Patient&#58;innen mit Tumoren des Peritoneums wenden können, um eine qualitativ hochwertige und nach neustem technologischem Standard durchgeführte Therapie zu erhalten.</p> <p>&quot;Wir wissen inzwischen aus Studien, dass wir mit dem Einsatz von HIPEC vielen Betroffenen helfen können,&quot;, führt Dr. Stelzner aus. Das Ziel ist es, Lebenszeit bei einer guten Lebensqualität zu schenken, was im Schnitt mit etwa zwei zusätzlichen Jahren gelingt. &quot;Bei etwa jedem vierten Fall kommt der Krebs auch nach fünf Jahren nicht wieder, womit auch eine Heilung möglich wird&quot;, so Stelzner. &#160; &#160;</p> <p><br>Wichtig sei die genaue individuelle Prüfung, ob das komplexe Verfahren für die jeweiligen Patient&#58;innen geeignet sei. Denn die oft zehnstündigen Operationen sind eine Herausforderung für den Organismus. Während des Eingriffs wird zum einen das von Tumorzellen befallene Gewebe entfernt, und zum anderen direkt am Gewebe eine erwärmte Chemotherapielösung, die hypertherme intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC), angewandt. &quot;Das kommt vor allem dann in Frage, wenn die Tumorerkrankungen noch nicht zu Metastasen an anderen Organen geführt haben und der Allgemeinzustand einen solchen großen Eingriff möglich erscheinen lässt&quot;, führt PD Sigmar Stelzner weiter aus.&#160;</p> <p>20 solcher Fälle konnten 2023 am UKL behandelt werden, wobei jeweils ein großes Team beteiligt war. &quot;Wir sind sehr stolz, dass wir jetzt mit der Zertifizierung als Kompetenzzentrum die Bestätigung für die hohe Qualität unserer Arbeit erhalten haben&quot;, sagt Prof. Florian Lordick, Direktor der <a href="/einrichtungen/medizinische-klinik-2">Klinik für Onkologie, Gastroenterologie, Hepatologie und Pneumologie</a> und Leiter des <a href="/einrichtungen/uccl">Universitären Krebszentrums (UCCL)</a> am UKL. &quot;Damit vervollständigen wir unsere onkologische Expertise um einen wichtigen Baustein, wovon unsere schwer kranken Patient&#58;innen ganz unmittelbar profitieren&quot;. &#160;</p>
Dritter „da Vinci“-OP-Roboter am Universitätsklinikum Leipzig in vollem Routineprogramm<img alt="Prof. Martin Lacher (re.), Direktor der Klinik für Kinderchirurgie am UKL, und Oberarzt Dr. Gabriel Götz operieren mit dem dritten „da Vinci“-OP-Roboter sogar kleine Kinder. Sicherheit für die kleinsten Patient&#58;innen hat dabei immer oberste Priorität." src="/presse/PressImages/pic_20240313103924_28c3938b66.jpg" style="BORDER&#58;px solid;" />2024-03-12T23:00:00ZLeipzig. Im April 2019 ging am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) der zweite "da Vinci"-Operationsroboter in Betrieb. Rund fünf Jahre später steht nun den Chirurg:innen der verschiedenen Fachdisziplinen ein weiterer hochmoderner maschineller Assistent zur Verfügung. Damit erweitern sich die Kapazitäten für roboterassistierte Operationen, zum Beispiel in der Kinderchirurgie oder der Viszeralchirurgie, erheblich. Gut für die Patient:innen: Eine noch größere Anzahl an Eingriffen kann nun schonender und schneller durchgeführt werden. <p>Auch &quot;da Vinci&quot; Nummer drei gehört zur neuesten Generation der OP-Roboter. Seit März 2024 ist er zu 100 Prozent in der Routinenutzung. Mehrere Disziplinen teilen sich die Maschine. Vor allem die <a href="/einrichtungen/vttg">Viszeralchirurgie</a>, die <a href="/einrichtungen/frauenheilkunde">Gynäkologie</a>, die <a href="/einrichtungen/kinderchirurgie">Kinderchirurgie</a>, aber auch die <a href="/einrichtungen/vttg">Thoraxchirurgie</a> werden den neuen OP-Roboter nutzen.&#160;<br>Andere Disziplinen wie die <a href="/einrichtungen/urologie">Urologie</a>, am UKL unter ihrem Leiter Prof. Jens-Uwe Stolzenburg Vorreiter bei roboter-assistierten OPs, verzeichnet bereits seit Jahren einen hohen Prozentsatz an Eingriffen, die durch den &quot;da Vinci&quot; unterstützt werden können.&#160;<br>&quot;Für mehrere Bereiche werden sich nun die Einsatzmöglichkeiten spürbar erhöhen&quot;, freut sich Prof. Daniel Seehofer, Geschäftsführender Direktor Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, deren Bereiche zum Beispiel stark profitieren.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Eingriffe an Speiseröhre nun zu 100 Prozent robotisch-assistiert möglich</strong><br>Vor allem komplexe Eingriffe würden von der Unterstützung des Roboters profitieren, sagt Prof. Seehofer, zum Beispiel bei komplexen Leber-OPs, aber auch bei chirurgischen Eingriffe an der Speiseröhre, am Enddarm, der Bauchspeicheldrüse oder dem Brustkorb.<br>&quot;Der Roboter ersetzt eben nicht nur konventionelle minimal-invasive Chirurgie, sondern auch teilweise die offene Chirurgie&quot;, so Prof. Seehofer. So ist es zum Beispiel möglich, dank des &quot;da Vinci&quot; den Anteil von minimal-invasiven Leber-Operationen in Zukunft weiter zu erhöhen. Auch komplexe Leberoperationen, die sonst mit geöffneter Bauchdecke erfolgen mussten, können nun schonender durchgeführt werden. &quot;Oder nehmen wir die Speiseröhre&quot;, nennt der UKL-Experte ein weiteres prägnantes Beispiel, &quot;Eingriffe können durch die Erhöhung der robotischen Kapazitäten nun zu 100 Prozent robotisch erfolgen - ein enormer Vorteil für die Patienten, bei diesem komplexen so genannten Zwei-Höhlen-Eingriff in Bauch- und Brustraum&quot;, erklärt Prof. Daniel Seehofer.&#160;</p> <p>Die Kinderchirurgie ist einer der weiteren Bereiche am UKL, die ihren Anteil an Roboter-OPs weiter ausbauen können.&#160; Hierzu meint Prof. Martin Lacher, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie&#58; &quot;&quot;Wir haben mit über 50 Operationen gezeigt, dass die robotische Chirurgie im Kindesalter hervorragend einsetzbar ist. Nun geht es darum, das Spektrum der Operationen, die sich für eine Roboter-assistierte OP eignen, zu erweitern. Hier wird es spannend sein, zu beobachten, wie gut durchführbar die OPs bei Kindern zwischen drei und acht Kilogramm Körpergewicht sind. In großen internationalen Zentren sind diesbezügliche Ergebnisse vielversprechend. Was das untere Körpergewicht angeht, werden uns auf jeden Fall sehr langsam herantasten, denn die Sicherheit für unsere kleinen Patient&#58;innen hat immer oberste Priorität.&quot;</p> <p>Auch die UKL-Gynäkologie kann nun ihre Kapazitäten ausbauen und &quot;da Vinci&quot;-assistierte Operationen in weiteren Organgebieten einsetzen. &quot;Die roboter-assistierte Chirurgie in der Gynäkologie ermöglicht unter optimierter Sicht präzisere Bewegungen und somit schonendere Operationen. Bei viele Patientinnen können Bauchschnitte vermieden werden, was zu schnellerer Erholung, weniger Schmerzen und Komplikationen führt. Besonders Patientinnen mit hohem Übergewicht profitieren, da der Body-Mass-Index für die Operabilität weniger relevant wird&quot;, beschreibt Klinikdirektorin Prof. Bahriye Aktas.</p> <p>Ein OP-Roboter vereint viele Vorteile in sich. &quot;Er arbeitet jedoch niemals allein&quot;, betont Prof. Seehofer, &quot;sondern übersetzt die Bewegungen der speziell geschulten Operateur&#58;innen technisch perfekt mithilfe seiner vier Roboterarme, die in der Lage sind, unnötige menschliche Bewegungen herauszufiltern.&quot; Durch die Doppelkonsole können zwei Chirurg&#58;innen gleichzeitig agieren, die Visualisierung ist viel besser und flexibler. &quot;Die beweglichen Gelenke in den Instrumenten der Arme ermöglichen uns viel größere Freiheitsgrade&quot;, sagt Chirurg Seehofer, &quot;nähen geht zum Beispiel viel leichter und schneller als bei der konventionellen laparoskopischen Chirurgie.&quot;&#160;<br>Für ihn liegen die Vorteile robotisch-assistierter Operationen für die Patient&#58;innen klar auf der Hand&#58; &quot;Die Eingriffe werden schonender, Blutverluste werden geringer, die Liegezeiten nach einer OP werden kürzer&quot;, fasst er zusammen.&#160;</p> <p>&#160;</p> <p><strong>Erfahrungen gebündelt&#58; &quot;Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie&quot;</strong><br>Das Leipziger Universitätsklinikum setzt bereits seit etlichen Jahren auf den Einsatz moderner Technik im Operationssaal, um die Eingriffe präziser und für Patienten schonender umsetzen zu können. Anfang des Jahres 2021 wurde am UKL das erste &quot;Zentrum für roboterassistierte und navigierte Chirurgie&quot; in Sachsen gegründet. In ihm ist die große, am UKL vorhandene Expertise im Einsatz von roboter-, navigations- und IT-gestützten Systemen im Operationssaal gebündelt und verbindet so Spezialist&#58;innen aus vielen Fachgebieten. &quot;Gemeinsames Ziel ist eine kontinuierliche und einheitliche Entwicklung dieser zukunftsorientierten Chirurgie, um vor allem die Patientensicherheit und die Zahl der Therapieerfolge stetig zu erhöhen und Synergieeffekte in der Behandlungseffektivität wirksam zu nutzen&quot;, erklärt Prof. Jens-Uwe Stolzenburg, Direktor der urologischen Klinik des UKL und Zentrumsleiter.&#160;</p> <p>&#160;</p>

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