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Essstörungen

​Essstörungen gehören zu den häufigen psychischen Krankheiten. Durch die Beeinträchtigung des lebenswichtigen Bereichs der Nahrungsaufnahme sind Essstörungen vor allem auch durch die ausgeprägten und z. T. bedrohlichen Auswirkungen auf die Körperfunktionen gekennzeichnet. Sie bedürfen eines speziellen Behandlungsplanes und zugeschnittenen Therapiebausteinen.

Welche Essstörungen gibt es?

​Anorexia nervosa

Selbst herbeigeführtes Untergewicht (BMI < 17,5 kg/m2); Gewichtsabnahme durch Fasten, Erbrechen, übertriebene sportliche Aktivität und / oder missbräuchliche Einnahme von Abführmitteln oder anderer Medikamente; Entstehung von körperlichen, behandlungsbedürftigen und lebensbedrohlichen Komplikationen (Störung der Körpersalzkonzentrationen mit Auswirkungen auf viele Körperfunktionen, vor allem die Herzfunktion, Hormonstörungen, Osteo-porose, Nierenerkrankungen, Zahnschäden).

Bulimia nervosa

Auftretende Heißhungeranfälle und Essattacken; Gegenregulation durch Erbrechen, Medikamente oder Sport; Ungleichgewichte in der Verteilung der Körpersalze, was zu schwerwiegenden Folgen für Herz und Niere führen kann. Durch den häufigen Kontakt mit der Magensäure kommt es zu Entzündungen der Speiseröhre und zu Schäden am Zahnschmelz.

Binge-Eating-Störung

Essanfälle, bei denen in kurzer Zeit sehr große Nahrungsmengen aufgenommen werden; durch die häufig einhergehende Adipositas begünstigte Erkrankungen wie  Bluthochdruck, Arteriosklerose und Diabetes mellitus mit erhöhtem Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle.

Entstehung von Essstörungen

​Wie auch bei anderen psychischen Erkrankungen sind Essstörungen nicht allein auf eine Ursache zurückzuführen, sondern können aus dem Zusammenspiel verschiedener Einflüsse entstehen. Dazu gehören biologische Faktoren (z. B. Charaktereigenschaften, Geschlecht), psychologische Faktoren (z. B. Strategien im Umgang mit Problemen, eigene Kompetenzen), soziale Faktoren (z. B. soziales Netzwerk, kulturelle und gesell-schaftliche Bedingungen) und stressreiche und belastende Lebensereignisse sowie Einflüsse der frühen Beziehungserfahrungen.

In der Folge kommt es zu einer Beeinträchtigung des Essverhaltens, also auf die Kontrolle oder den Kontrollverlust der eingenommenen Essmengen, auf das Hunger- und Sättigungsgefühl und das eigene Körperbild.

Wie werden Essstörungen behandelt?

​Die Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie bietet ein stationäres multimodales Therapieprogramm an, um Essstörungen zu behandeln. Zu Beginn findet eine ausführliche individuelle psychosomatische Diagnostik der bestehenden Beschwerden und Konflikte statt. Gemeinsam mit dem Patienten werden Ziele für die Behandlung erarbeitet und ein persönliches Therapieprogramm erstellt. Unser  Behandlungskonzept besteht aus Gruppen- und Einzeltherapien, verbalen und nonverbalen (u. a. Musiktherapie, Kunsttherapie) Therapieansätzen. Dabei werden sowohl Methoden der psychodynamischen als auch der kognitiven Verhaltenstherapie eingesetzt. Patienten mit Essstörungen belegen zusätzlich zum regulären Therapieangebot spezielle Module:

  • Körpertherapie
  • Spezielle Therapiegruppen
  • Spezifische Psychoedukation
  • Ggf. Frühsport und Nordic Walking
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