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Smartphone-unterstützte Verhaltenstherapie zur Gewichtsreduktion bei Erwachsenen mit schwerer Adipositas

​​​Beteiligte Wissenschaftler:
Prof. Dr. Anja Hilbert
Dr. Claudia Hübner
M. Sc. Lisa-Marie Okhof

Zusammenfassung:
In Deutschland liegt der Anteil der Erwachsenen mit Adipositas, einer über das Normalmaß hinausgehenden Vermehrung von Körperfett (Body-Mass-Index ≥ 30,0 kg/m2), bei ca. 23%. Die Adipositas geht mit einem erhöhten Risiko für medizinische Folgeerkrankungen (z. B. Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck) und psychosoziale Beeinträchtigungen (z. B. Depression, geringe Lebensqualität) einher, sodass der wirksamen Behandlung dieser chronischen Gesundheitsstörung eine zentrale Bedeutung zukommt.
Die Adipositasverhaltenstherapie gilt derzeit als Standard für die Behandlung der Adipositas und führt meist zu einem moderaten Gewichtsverlust, wobei es langfristig häufig wieder zu einer Gewichtszunahme kommt. Der Erfolg der Gewichtsreduktion hängt davon ab, in welchem Maße die in der Adipositasverhaltenstherapie erlernten Fertigkeiten (z. B. regelmäßiges kalorienreduziertes Essen planen und umsetzen, Auslöser für das Verlangen nach Essen erkennen) im Alltag genutzt werden. In herausfordernden Lebenssituationen, z. B. bei negativer Stimmung, Stress, Mangel an Zeit oder Motivation, ist die Anwendung dieser Fertigkeiten jedoch unwahrscheinlicher.
Neue Mobile Health (mHealth)-Technologien wie Smartphone Applications (Apps) ermöglichen es, personalisiert Unterstützung im Lebensalltag genau dann anzubieten, wenn Patienten sie am meisten benötigen. Dies setzt die Erfassung und zeitnahe Auswertung von psychischen Symptomen und der Fertigkeitennutzung im Alltag voraus, um in kritischen Situationen per Smartphone individuelle Unterstützung anzubieten (z. B. Anleitung zum Einsatz von Fertigkeiten zum regelmäßigen kalorienreduzierten Essen oder zur Emotionsregulation).
Ziel des Forschungsprojekts SmartBWL ist es, eine für die kognitive Verhaltenstherapie von Essstörungen entwickelte und erprobte Smartphone App an die Adipositasverhaltenstherapie anzupassen und in einer randomisiert-kontrollierten klinischen Studie die Machbarkeit, Akzeptanz und Fertigkeitennutzung zu evaluieren sowie die zusätzliche Wirksamkeit im Vergleich zur Adipositasverhaltenstherapie allein einzuschätzen. Übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der Behandlung von Patienten mit schwerer Adipositas durch einen neuen, digital unterstützten Behandlungsansatz.​

Förderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektnummer:
01KG2027

Förderzeitraum:
4/2021 – 3/2024

Semmelweisstr. 10, Haus 13
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 18850
Terminvereinbarung:
0341 - 97 18858
Fax:
0341 - 97 18849
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