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Smartphone-unterstützte Kognitive Verhaltenstherapie für die Binge-Eating-Störung (SmartKVT)

Beteiligte Wissenschaftler:
Prof. Dr. Anja Hilbert
M. Sc. Carl Bartl

Zusammenfassung:
Die Binge-Eating-Störung (BES) ist die häufigste klinische Essstörung, die durch wiederkehrende Essanfälle ohne extreme Gegenmaßnahmen zur Kompensation einer Gewichtszunahme gekennzeichnet ist. Sie geht mit starker Essstörungs- und allgemeiner Psychopathologie, psychischer Komorbidität, Adipositas und damit verbundenen medizinischen Erkrankungen sowie deutlichen Beeinträchtigungen in Lebensqualität und Leistungsfähigkeit einher. Erhöhte Gesundheitskosten sind die Folge. Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist die am besten belegte Therapieform für die BES und führt zu einer nachhaltigen Remission von Essanfällen bei 50% der Patienten. Eine weitere Wirksamkeitssteigerung der KVT für die BES ist somit dringend erforderlich. Damit Patienten optimal von KVT profitieren, ist es zentral, sie bei Erwerb und Nutzung von therapeutischen Fertigkeiten im Lebensalltag zu unterstützen. Neue Mobile Health (mHealth)-Technologien wie Smartphone Applications (Apps) ermöglichen es, personalisiert Unterstützung im Lebensalltag dann anzubieten, wenn der Patient ihrer am meisten bedarf (z. B. in stark negativer Stimmung, die häufig zu Essanfällen führt). Dies setzt die Erfassung und zeitnahe Auswertung von psychischen Symptomen und Fertigkeitennutzung im Alltag voraus, um in kritischen Situationen per Smartphone personalisiert Unterstützung anzubieten (z. B. Anleitung zum Einsatz von therapeutischen Fertigkeiten zur Emotionsregulation). Ziel des Forschungsprojekts Smartphone-unterstützte Kognitive Verhaltenstherapie für die Binge-Eating-Störung (SmartKVT) ist es, eine für die Bulimia Nervosa entwickelte und erprobte Smartphone App für Patienten mit BES zu spezifizieren und zu erweitern und in einer randomisiert-kontrollierten Behandlungsstudie Machbarkeit, Akzeptanz und Fertig­keitennutzung zu evaluieren sowie die zusätzliche Wirksamkeit im Vergleich zur KVT allein einzuschätzen. Diese Forschung ist essentiell, um die Effektivität der Psychotherapie für BES zu optimieren und die ambulante Versorgung dieser Patienten kostengünstig zu verbessern. Darüber hinaus hat sie das Potential, den medizintechnischen Fortschritt in der Entwicklung personalisierter gesundheitsbezogener Smartphone Apps durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz wesentlich voranzubringen und den Standort Sachsen in der Essstörungsforschung weiter zu stärken.

 

Förderung:
Roland Ernst Stiftung für Gesundheitswesen

Projektnummer:
933100-032

Förderzeitraum:
4/2020 – 3/2022

Semmelweisstr. 10, Haus 13
04103 Leipzig
Telefon:
0341 - 97 18850
Terminvereinbarung:
0341 - 97 18858
Fax:
0341 - 97 18849
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