Herr Hußtegge erhielt ein Promotionsstipendium, welches durch die Medizinische Fakultät gefördert wird. Zunehmend werden zielgerichtete Therapien und immunmodulatorische Medikamente bei verschiedenen gastrointestinalen Karzinomen klinisch eingesetzt. Diese richten sich teils gegen Zielstrukturen der Tumorzellen und teils gegen Komponenten des Tumorstromas. Die Interaktion der Stroma- mit den Tumorzellen spielt eine entscheidende Rolle bei der Tumorprogression, Metastasierung und Immunsuppression. Die meisten präklinischen Modelle (Zelllinien, murine Modelle) können den Tumor in seiner Komplexität mit dem umgebenden Tumormikromilieu nur unzureichend darstellen. Humane Tumorschnittkulturen stellen eine interessante Möglichkeit dar, den Tumor einschließlich seines Tumorstromas über mehrere Tage in einer dreidimensionalen Struktur ex vivo zu kultivieren. In humanen Tumorschnittkulturen möchte ich die Interaktion des Immuncheckpoint-Inhibitors Nivolumab mit den Tumorzellen sowie Zellen des Tumormikromilieus in ösophago-gastralen Karzinomen untersuchen. In diesem Projekt möchte ich prüfen, ob Tumorschnittkulturen aus gastrointestinalen Karzinomen für immuntherapeutische Fragestellungen nutzbar sind, sodass zukünftig die Translation präklinischer Daten in Phase I Studien mit Tumorschnittkulturen unterstützt werden könnte.
Katharina Kolbe
Arbeitsthema: „Untersuchung der HER2-Heterogenität beim fortgeschrittenen Magenkarzinom innerhalb der VARIANZ-Studie"
E-Mail: katharina.kolbe@medizin.uni-leipzig.de Die VARIANZ-Studie ist eine große nicht-interventionelle klinische Studie an Patienten mit fortgeschrittenen Magen- und Speiseröhrenkarzinom. Ziel dieser Studie ist ein besseres Verständnis über die Resistenzmechanismen gegen Chemotherapie und biologisch zielgerichtete Medikamente (z.B. Trastuzumab) zu erlangen. Dies bildet die Grundlage für die Entwicklung besser und länger wirksamer Medikamente. Im Rahmen der Studie wurde Tumormaterial der Patienten in lokalen Pathologien und erneut in der Leipziger Studienpathologie auf die Überexpression des Wachstumsfaktorrezeptoren HER2 getestet. Sind die Tumorzellen HER2-positiv, sind sie mit hoher Wahrscheinlichkeit gegenüber Trastuzumab sensibel. Die HER2-Testergebnisse der lokalen Pathologien weichen dabei bei fast einem Viertel der Patienten von den Testungen der Studienpathologie ab. Da die Ergebnisse der HER2-Testung von großer therapeutischer Relevanz für die Patienten sind, versuche ich in meiner Doktorarbeit den Ursachen der Abweichungen auf den Grund zu gehen.
Tim Kahl
Arbeitsthema: Analysen zur Onkogen-Expression und zu therapeutischen Interventionen in gastrointestinalen Patienten-Xenotransplantaten |  |
in Kooperation mit Prof. Aigner – Selbständige Abteilung für Klinische Pharmakologie Email: tim.kahl@medizin.uni-leipzig.de | Eines der Hauptprobleme aktueller und zukünftiger individualisierter Behandlungsstrategien in der Onkologie besteht darin, Modelle zu entwickeln, anhand derer sich die Wirksamkeit zielgerichteter Kombinationstherapien besser vorhersagen lässt. Patienten-Xenotransplantate (patient-derived xenografts, PDX) stellen ein neues und perspektivisch sehr aussagekräftiges Modellsystem dar, welches die komplexen tumorbiologischen Prozesse und die Heterogenität in einem individuellen Tumor widerspiegelt und an dem sich die Effekte diverser Therapiestrategien in parallelen Ansätzen vergleichend studieren lassen. Ziel meines Vorhabens ist es, ein standardisiertes Protokoll zur Generierung von PDX-Modellen für gastrointestinale Tumore zu entwickeln und zu validieren sowie therapeutische "proof-of-concept"-Studien durchzuführen und hierbei aus Genexpressions-Analysen abgeleitete, molekular definierte Behandlungsansätze zu evaluieren. |
Jakob Rebstock Arbeitsthema: Erhalt des vaskularen Kompartiments an humanen Slicekulturen von Magen- und Kolonkarzinomen
Herr Rebstock erhielt ein Promotionsstipendium, gefördert durch die Medizinische Fakultät Leipzig.
Das vaskuläre Kompartiment spielt eine wichtige Rolle im Überleben sowie der Metastasierung von Tumoren. Durch den großen Nährstoffbedarf ist für den Tumor auch die Neubildung von Gefäßen in seiner Umgebung wichtig. Aus diesem Grund richten sich viele Therapieverfahren gegen die Angiogenese. Klinisch zeigen sie jedoch nur begrenzten Nutzen. Neue, humane Methoden, die das Mikroenvironment eines Tumors genauer abbilden, sind trotz Ihrer möglichen Überlegenheit gegenüber Tiermodellen och selten. Im Rahmen meiner Promotion möchte ich nun den Erhalt des vaskularen Kompartiments an humanen Slicekulturen von Magen- und Kolonkarzinomen untersuchen. Es soll außerdem getestet werden, ob Slicekulturen als Modell zur Suszeptibilitätstestung von Angiogenesehemmern, z.B. Bevacizumab, dienen können. Zudem soll der Überstand der Slicekulturen auf die Abgabe von Tumormarkern getestet werden und eine mögliche Vergleichbarkeit mit der histologisch erfassten Suszeptibilität untersucht werden.
Laura Hennig Arbeitsthema: Etablierung von Slice-Kulturen aus endoskopischen Material von Ösophagus- und Magenkarzinomen
In meinem Projekt möchte ich die Herstellung von Slice-Kulturen aus endoskopischen Biopsien von Magenkarzinomen weiter verfolgen und Möglichkeiten finden, diese über einen gewissen Zeitraum vital zu erhalten. An diesen Kulturen möchte ich die Effekte von Chemotherapeutika auf das Wachstums- und Sterbeverhalten der Tumorzellen anhand verschiedener biochemischer Marker studieren. Das Ziel ist es, in Zukunft ein Verfahren zu etablieren, mit Hilfe dessen das individuelle Ansprechen auf die Chemotherapie bereits vor Beginn derselben abgeschätzt werden kann. Zusätzlich können die Kulturen als Modelle dienen, um die Mechanismen der Entwicklung von Resistenzen gegenüber eingesetzten Substanzen genauer zu verstehen. Die notwendigen Experimente werde ich im Institut für Anatomie unter Leitung von Herrn Professor Ingo Bechmann durchführen.
Maria Tienken Arbeitsthema: Erfassung von Belastungen und Behandlungsbedarf von Patienten im Verlauf inkurabler Krebserkrankungen
Frau Tienken erhielt ein Promotionsstipendium, welches durch die Medizinische Fakultät gefördert wird. Die Diagnose einer inkurablen Krebserkrankung verändert das Leben eines Menschen nachhaltig. Im Angesicht einer palliativen Situation sehen sich PatientInnen und ihre Angehörigen mit neuen Sorgen, Ängsten und Belastungen konfrontiert. Im Rahmen dieser Studie der Arbeitsgemeinschaft für Palliativmedizin der Deutschen Krebsgesellschaft versuchen wir eben diese Belastungen und Symptome zu erfassen. Weiterhin sollen Rückschlüsse auf die Bedürfnisse und Präferenzen der PatientInnen in der weiteren Behandlung gezogen werden. In meinem Projekt führe ich mit inkurabel erkrankten PatientInnen des Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL) ein strukturiertes Interview zu eben diesen Themen zunächst zum Zeitpunkt der Diagnosestellung der inkurablen Krebserkrankung und anschließend im Erkrankungsverlauf. Ziel ist es, anhand der erfassten Daten die palliative Betreuung der Patienten durch genauere Kenntnisse möglicher Versorgungsdefizite und Risikofakten für Behandlungsbelastungen zu verbessern.
Miriam Holzhäuser-Rein Arbeitsthema: Charakterisierung Rezeptor-Tyrosinkinase (RTK)-abhängiger onkogener Signalwege in Magenkarzinomzellen Gegenstand meines Projekts ist die Charakterisierung Rezeptor-Tyrosinkinase (RTK)-abhängiger onkogener Signalwege in Magenkarzinomzellen. Ziel dieser Untersuchungen ist es, neue therapeutische Zielstrukturen für molekular definierte Behandlungsansätze zu definieren. Hierbei liegt der Fokus auf Funktionsanalysen von Wachstumsfaktor-Rezeptoren der HER-Familie und des c-Met-Rezeptors sowie ihrer Liganden. Weiterhin sollen distale Signalmoleküle dieser RTKs identifiziert werden. Dem letztgenannten Punkt kommt besondere Bedeutung zu, da in Vorarbeiten von Robert Jenke (siehe dort) gezeigt werden konnte, dass die Inhibition einer einzelnen RTK aufgrund deren redundanter Funktionen in den meisten untersuchten Magenkarzinomzellen nicht ausreicht, um das Wachstum zu inhibieren. Daher soll durch die Hemmung kritischer RTK-abhängiger Downstream-Signalmoleküle, die als Konvergenzpunkte mehrerer RTKs fungieren, eine wirksamere Antitumor-Wirkung erzielt werden. Methodisch werden bei diesen Analysen quantitative RT-PCR- und Immuno-Blot-Verfahren verwendet sowie verschiedene Methoden zur Erfassung der zellulären Proliferation und Apoptose-Rate genutzt (WST-Assay, Kolonie-Bildungs-Assay, Top-Agar-Sphäroid-Assay, Caspase-Glo-Assay). Franziska Beyer Arbeitsthema „Erfassung von Belastungen und Behandlungsbedarf von Patienten im Verlauf einer inkurablen Krebserkrankung" Die Palliativmedizin sieht ihren Auftrag darin, die Lebensqualität von Menschen und ihren Familien, die sich mit einer inkurablen Diagnose konfrontiert sehen zu verbessern, indem sie Leiden lindert und diesem vorbeugt. Um dies zu realisieren und die PatientInnen bestmöglich zu unterstützen, ist es wichtig, die Bedürfnisse und Wünsche der PatientInnen im Verlauf einer nichtheilbaren Krebserkrankung zu kennen. In dem Kooperationsprojekt der Sektion B der Deutschen Krebsgesellschaft, das unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft Palliativmedizin initiiert wurde, wurden deutschlandweit PatientInnen mit einer nichtheilbaren Krebserkrankung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung und im Verlauf des folgenden Jahres mithilfe validierter Fragebögen zu ihren Belastungen, Symptomen, Bedürfnissen und Präferenzen befragt. In meiner Arbeit werde ich analysieren, welche Belastungen, Symptome und Versorgungsbedürfnisse die PatientInnen zum Zeitpunkt der Diagnose hatten und wie sich diese über den Erkrankungsverlauf veränderten. Ziel ist es, Versorgungsbedürfnisse von PatientInnen und Prädiktoren für hohe Behandlungsbelastung zu identifizieren, um letztlich die onkologisch-palliative Betreuung zu verbessern.
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