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Arbeitsgruppe "Ex-vivo Modelle"

​​​​​Karzinome des Magens und des gastroösophagealen Überganges sind eine Gruppe sehr aggressiver Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts. Mit fast einer Million Neuerkrankungen pro Jahr und einer hohen Mortalität gehören sie zu den häufigsten und in der Mehrzahl tödlich verlaufenden Tumorerkrankungen. Eine unbefriedigende Therapieresponse und die biologische Heterogenität dieser Tumorentität tragen zur schlechten Prognose bei und unterstreichen die Notwendigkeit der Entwicklung von zielgenauen und effektiven Therapiestrategien. Um dies zu erreichen, werden verschiedene präklinische Modelle genutzt, die essentiell für das Verständnis von Tumorbiologie, Heterogenität und der Entstehung von Therapieresistenzen sind. ​

Kontakt



​​Robert Jenke

E-Mail: onkologie@medizin.uni-leipzig.de

 

Aktuelle Projekte der AG

  • Magenkrebs ist ein hochaggressiver Tumor, der meist erst spät diagnostiziert wird und dann oft eine sehr schlechte Prognose hat. Die operative Entfernung des Tumors und eine klassische Chemotherapie können das Überleben meist nur etwas verlängern. Neue Therapieansätze sind daher dringend erforderlich. Um diese zu erforschen, bedarf es zusätzlich auch innovativer Modellsysteme, mit deren Hilfe neu gewonnene Erkenntnisse schneller Einzug in die klinische Behandlung erkrankter Patienten finden können. Ein solches Modell stellen Tumorschnittkulturen dar. Diese "tissue slice cultures" sind ein ex vivo System, das aus primärem Tumormaterial (OP-Präparate oder Biopsien) erzeugt wird und in dem Tumorzellen in ihrer dreidimensionalen Gewebestruktur erhalten bleiben und verschiedene Substanzen (u.a. Chemotherapeutika oder Antikörper) angewandt und deren Wirksamkeit geprüft werden kann. Wir konnten diese Methode bereits erfolgreich für Adenokarzinome des gastroösophagealen Überganges, des Magens und Kolons etablieren. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Anatomie (Prof. Ingo Bechmann), an dem die Laborarbeiten durchgeführt werden. In einem aktuellen Projekt unserer Arbeitsgruppe soll ein Augenmerk auf die immunologischen Zellen des Tumormikromilieus in Tumorschnittkulturen und deren Funktionalität gelegt werden.
  • Zielgerichtete Therapien stellen ebenfalls eine Option im P​ortfolio aktueller Krebstherapien dar. Onkogene können als „Achillesferse des Tumors" mit spezifischen Hemmstoffen (Inhibitoren) angriffen werden. So erbrachte die gezielte Blockierung des Onkogens & Wachstumsfaktorrezeptors HER2 zusätzlich zur Chemotherapie eine Verlängerung des Gesamtüberlebens. Häufig ist die Wirksamkeit zielgerichteter Therapien jedoch durch Resistenzentwicklungen in ihrer Effektivität limitiert. In einem weiteren Projekt in enger Kooperation mit der selbstständigen Abteilung für klinische Pharmakologie (Prof. Achim Aigner) untersuchen wir  das Zusammenspiel einer Vielzahl von Onkogenen (bspw. der HER-Rezeptorfamilie, MET, FGFR), um effektive Kombinationstherapien zu finden, welche Resistenzentwicklungen verhindern. Neue zielgerichtete Substanzen (z.B. Histondeacetylaseinhibitoren) und deren Zusammenspiel mit den Wachstumsfaktorrezeptoren werden unter Aspekten des therapeutischen Nutzens einer sequentiellen oder kombinierten Anwendung zunächst ebenfalls in 2D- und 3D-Zellkultur- und Mausmodellen untersucht. Da Magenkrebs eine sehr heterogene Erkrankung ist, stellen Tumorschnittkulturen auch in diesem Projekt ein wertvolles Instrument dar, Grundlagenforschung effizient in die klinische Situation zu übertragen. 
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