Infrastrukturprojekte des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) am LIFE Management Cluster

Im Rahmen des Netzwerks Universitätsmedizin werden deutschlandweit Verbundprojekte durchgeführt, um alle Universitätskliniken besser zu vernetzen und die kliniknahe Forschung zu stärken. Dabei wird zwischen Infrastruktur- und Forschungsprojekten unterschieden.
In den Infrastrukturprojekten des NUM werden die notwendigen Plattformen auf- und ausgebaut, um einrichtungsübergreifend Behandlungsdaten und Bioproben strukturiert zu sammeln, zu lagern und zur Nutzung bereitzustellen.

Hier finden Sie eine aktuelle Übersicht der zurzeit laufenden sowie abgeschlossenen Infrastrukturprojekten des NUM, an denen das LIFE Management Cluster beteiligt ist. ​​​​Die Angabe des PI bezieht sich dabei jeweils auf den Standort Leipzig. Alle Vorhaben werden durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

AKTIN

PI: Prof. Dr. André Gries

NUM 3.0
Fördersumme: 63.600 € (beantragt)
Laufzeit: 01.07.2025 – 30.06.2030 

NUM 2.0
Fördersumme: 53.080 €
Laufzeit: 01.01.2022 – 30.06.2025

Beschreibung:

Wie viele Patient:innen kommen täglich in die Notaufnahme? Wie dringend ist ihre Behandlung und mit welchen Beschwerden suchen sie Hilfe? Solche Daten werden in Deutschland bisher noch nicht flächendeckend erfasst.

Das AKTIN-Notaufnahmeregister, das aus einem gemeinsamen Projekt der Universitätsmedizin Magdeburg und des Instituts für Medizinische Informatik der Uniklinik RWTH Aachen entstanden ist, schafft hier Abhilfe. In teilnehmenden Kliniken werden diese Daten aus der Patientenversorgung dezentral erfasst und nutzbar gemacht. AKTIN steht für „Aktionsbündnis für Informations- und Kommunikationstechnologie in Intensiv- und Notfallmedizin".

Das Besondere: Die Daten werden über das AKTIN-Notaufnahmeregister dezentral in den Kliniken gespeichert und können ohne Mehraufwand vom Personal für die Gesundheitsberichterstattung, Qualitätssicherung und Forschung genutzt werden. Für wissenschaftliche Fragestellungen erfolgt die Datenanfrage an die jeweiligen Kliniken. Unter Wahrung des Datenschutzes werden die angefragten Daten hier anonymisiert und zusammengeführt.

LokS – Lokale Stabsstelle Netzwerk Universitätsmedizin

PI: Dr. Matthias Nüchter

NUM 3.0
Fördersumme: 624.502 €
Laufzeit: 01.07.2025 – 30.06.2030

NUM 2.0
Fördersumme: 388.293 € 
Laufzeit: 01.01.2022 – 30.06.2025

Beschreibung:

Im Frühjahr 2020 haben sich die 36 deutschen Universitätskliniken im „Netzwerk Universitätsmedizin (NUM)" zusammengeschlossen, um Aktivitäten und Ressourcen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zu bündeln und zu stärken. Zur besseren Vorbereitung und effektiven Bekämpfung zukünftiger Krisen und Pandemien wurden deshalb deutschlandweit Stabsstellen aufgebaut, um sich zu den Themen Patientenversorgung, Forschung und Lehre zu vernetzen. NUM stützt sich dabei auf die im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) seit 2018 aufgebaute technische Infrastruktur der Datenintegrationszentren (DIZ).

Das Management im NUM besteht aus einer zentralen Koordinierungsstelle (Charité - Universitätsmedizin Berlin) und dezentralen Lokalen Stabsstellen (LokS), die an allen 36 Universitätskliniken in Deutschland implementiert sind. Sie stehen in engem Kontakt mit den medizinischen Fakultäten und den Vorständen. Auf diese Weise können Entscheidungsprozesse beschleunigt sowie Strukturen am Standort angepasst oder neu etabliert werden. Zudem unterstützen, koordinieren und beraten die LokS die Wissenschaftler:innen am Standort. Die LokS am Universitätsklinikum Leipzig ist Erstansprechpartner für die zentrale Koordinierungsstelle bei allen standortbezogenen NUM-Anfragen, übernimmt standortinternes Budget- und Personalmonitoring, Öffentlichkeitsarbeit und steht im regelmäßigen Austausch mit den anderen LokS. 

Fachnetzwerk Infektionen im NUM Studiennetzwerk

PI: Prof. Christoph Lübbert, PD Dr. Corinna Pietsch

NUM 3.0
Fördersumme: 1.596.300 € (beantragt)
Laufzeit: 01.07.2025 – 30.06.2030

Beschreibung:

Das Fachnetzwerk Infektionen unterstützt klinische und klinisch-epidemiologische Studien im Bereich der Infektionsmedizin und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung der Forschungslandschaft in Deutschland. Es ist das erste Fachnetzwerk innerhalb des NUM Studiennetzwerks (NUM SN) und baut auf den bewährten Strukturen des Nationalen Pandemie Kohorten Netzes (NAPKON) sowie der NUM Klinischen Epidemiologie- und Studienplattform (NUKLEUS) auf.

Durch die enge Zusammenarbeit mit universitären Einrichtungen, Forschungsverbünden und Wissenschaftler:innen werden studienrelevante Prozesse in der Infektionsforschung weiter vereinheitlicht, digitalisiert und automatisiert. Zentralisierte Plattformen für automatisierte Machbarkeitsanalysen und Patient:innenscreening werden um ein erweitertes Portfolio typischer Abfragen im Bereich Infektionen ergänzt.

Ziel ist es, klinische Studien schneller, effizienter und qualitativ hochwertig umzusetzen sowie verlässliche Daten sowie Bioproben für Forschungsprojekte bereitzustellen. So entstehen wissenschaftlich fundierte Entscheidungsgrundlagen für die medizinische Versorgung und neue Ansätze für innovative Therapien.

NUM-DIZ

PI: Dr. Thomas Wendt

NUM 3.0
Fördersumme: 1.732.753 € (beantragt)
Laufzeit: 01.07.2025 – 31.12.2027

NUM 2.0
Fördersumme: 1.073.084 €
Laufzeit: 01.01.2023 – 30.06.2025

Beschreibung:

In einer Welt, in der die Medizin durch digitalen Fortschritt profitiert und immer größere Datenmengen generiert werden, müssen Routinedaten aus der medizinischen Versorgung effizient, sicher und innovationsfördernd erschlossen, für die medizinische Forschung bereitgestellt und zur Beantwortung medizinischer Fragestellungen genutzt werden. Hier setzt das NUM-DIZ-Projekt an: Das Projekt baut auf den Vorarbeiten der Medizininformatik-Initiative (MII) auf, in deren Rahmen an den meisten deutschen Universitätskliniken Datenintegrationszentren (DIZ) etabliert wurden. Das Ziel des Projekts ist es, die Bereitstellung, standortübergreifende Integration und Analyse von Daten zu unterstützen. Dabei erweitern die bestehenden DIZ kontinuierlich ihr Service-Portfolio und erschließen neue Datenquellen. Universitätskliniken, die bisher nur als Vernetzungspartner in die MII eingebunden waren, sowie einige nichtakademische Krankenhäuser, bauen nun entsprechende IT-Infrastrukturen und Forschungsdatenrepositories auf und implementieren die notwendigen Governancestrukturen, Datennutzungsprozesse und -policies. Zur Einbindung in die nationale Forschungsdateninfrastruktur werden sowohl die bestehenden als auch die neuen DIZ an das zentrale Forschungsdatenportal für Gesundheit (FDPG) angeschlossen. Mit dem FDPG können Metadaten zu den Datenbeständen der DIZ automatisiert bereitgestellt, Machbarkeitsanfragen beantwortet und Datennutzungsprojekte beantragt werden. Liegt eine entsprechende Patienteneinwilligung vor, können die lokalen Daten- und Bioprobennutzungskomitees die DIZ-Daten für Datennutzungsprojekte freigeben. Die DIZ stellen dann die angeforderten Patienten­kohorten und Datenbestände im harmonisierten FHIR-Format sowohl für föderierte Auswertungen als auch für zentrale Analysen zur Verfügung.

NUM Studiennetzwerk

PI: Prof. Dr. Christoph Lübbert, PD Dr. Corinna Pietsch

NUM 3.0
Fördersumme: 385.800 €
Laufzeit: 01.07.2025 – 31.12.2026  

NUM 2.0
Fördersumme: 374.720 € 
Laufzeit: 01.07.2024 – 30.06.2025

Beschreibung:

Das Netzwerk soll die kritischen Unterstützungsleistungen der bestehenden Leistungszentren und Infrastrukturen bündeln und ergänzen, um die klinische Forschung in Deutschland zu stärken. Ziel ist es, organisatorische Hürden zu reduzieren und Kapazitäten aufzubauen, um klinische und klinisch-epidemiologische Studien schneller und effizienter durchzuführen. Dafür wird ein Drei-Säulen-Modell verfolgt:

  1. Vertretung der klinischen Forschung: Das NUM Studiennetzwerk arbeitet gemeinsam mit akademischen Strukturen, um die klinische Forschung in der Universitätsmedizin besser zu vertreten. Sie setzen sich in Gremien, der Politik und international für die Sichtbarkeit des Studienstandorts Deutschland ein, bringen Maßnahmen für erfolgreiche Studienabläufe ein und stärken die Wahrnehmung des Themas in Fachkreisen und der Öffentlichkeit.
  2. Standardisierung von Prozessen: Studienrelevante Abläufe an Studienzentren sollen durch technische und organisatorische Maßnahmen standardisiert und zentral unterstützt werden, um Bearbeitungszeiten vorhersehbarer und kürzer zu gestalten. Gleichzeitig wird die Bürokratie aus Sicht der klinischen Forschenden reduziert.
  3. Infrastrukturausbau an Standorten: Universitätsmedizinische Standorte erhalten direkte Förderung für den Ausbau lokaler Infrastrukturen, um organisatorische Vereinheitlichungen und ein stabiles Screening von Patient:innen mit Schlüsselerkrankungen zu ermöglichen.

SAR

PI: Dr. Falk Fichtner (PD Dr. Sven Laudi)

NUM 3.0
Fördersumme: 143.515 € (beantragt)
Laufzeit: 01.07.2025 – 30.06.2030

Beschreibung:

Die Frühphase einer Pandemie ist eine kritische Zeit für schnelle und koordinierte Maßnahmen, um die Verbreitung des Erregers einzudämmen, die Gefährlichkeit der Krankheit einzuschätzen und das Gesundheitssystem auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Dazu zählen die rasche Entwicklung diagnostischer Tests, evidenzbasierte Entscheidungen zu Kontrollbedarf und -möglichkeiten, die Erhebung erster Surveillance-Daten inklusive Daten aus der klinischen Routineversorgung sowie die kontinuierliche Beobachtung von Krankheitsverläufen und deren Auswirkungen auf die Versorgungskapazitäten.

Während das Öffentliche Gesundheitswesen maßgeblich für die initiale Reaktion verantwortlich ist, liegen erste Daten und essenzielle Fachkenntnisse häufig über verschiedene Standorte verteilt in der universitätsmedizinischen Versorgung vor.

Ziel der Infrastruktur NUM-SAR (NUM Plattform für Surveillance und Rapid Response) ist daher die effektive Bündelung und Nutzung universitär-medizinischer Sofortkapazitäten für die Individual- und Bevölkerungsmedizin. Sie stellt hierfür zentrale Ressourcen in Form von Material, Daten und Wissen bereit und ermöglicht zugleich die frühzeitige Aktivierung weiterer NUM-Strukturen für eine nachhaltige Pandemiebewältigung.

Die SAR-Module adressieren die genannten Anforderungen in der zeitlichen Abfolge einer pandemischen Frühreaktion:

PakopPathogen-Kompetenzplattform: Vereint die fachliche und materielle Kapazität der universitären Virologie- und Mikrobiologie-Institute und ermöglicht eine sofortige Reaktion in Form von Antizipation, Expertise, Testentwicklung und Forschungsunterstützung.

ESVEEvidenzsynthese-Infrastruktur: Begleitet über ein methodisches und klinisches Netzwerk den Übergang von Expertenwissen zu belastbarer Evidenz und stellt diese als Entscheidungsgrundlage bereit.

MuSE/GenSurvMonitoring-Infrastruktur: Erfasst und bewertet versorgungsrelevante, qualitative und infektionsepidemiologische Parameter im Umfeld der Universitätsmedizin. Die Daten dienen auch als Sentinel-System für das Robert Koch-Institut. Das Modul entstand aus dem NUM2.0-Infrastrukturprojekt GenSurv (ehemals NUM 1.0 B-FAST) sowie dem NUM2.0-Forschungsprojekt PREPARED (MuSE).

DashboardTechnisch-organisatorische Infrastruktur: Versorgt NUM-SAR, weitere NUM-Strukturen und externe Partner wie das RKI mit klinischen Routinedaten aus der gesamten Universitätsmedizin. Die Datenverarbeitung erfolgt dezentral und nahezu in Echtzeit.

RACOON

PI: Prof. Dr. Timm Denecke

NUM 3.0
Fördersumme: 509.782 € (beantragt)
Laufzeit: 01.07.2025 –  30.06.2030 

NUM 2.0
Fördersumme: 325.743 €
Laufzeit: 01.01.2022 –  30.06.2025

Beschreibung:

RACOON stellt eine leistungsfähige Infrastruktur für bildbasierte medizinische Forschung bereit. Als nationale Forschungsplattform bietet RACOON ein komplettes Ökosystem für moderne radiologische Studien und bindet dabei alle radiologischen Abteilungen des Netzwerks Universitätsmedizin datenschutzkonform ein.

Die Plattform ist modular aufgebaut, unterstützt verschiedene Teilprojekte und erhält dabei etablierte Abläufe und Methoden. So kann RACOON flexibel für zukünftige Forschungsprojekte erweitert werden.

Bereits in der Anfangsphase des Netzwerks Universitätsmedizin ermöglichte RACOON eine schnelle produktive Nutzung und die Sammlung großer Datenmengen. Ziel ist es, die Plattform als benutzerfreundliches und intuitives Standardwerkzeug für bildbasierte Studien zu etablieren.

Abgeschlossene Projekte

ProjekttitelPIFördersummeLaufzeit
​COVIM​​Dr. Claudia Lehmann​40.160 €​01.01.2024 - 30.06.2025
​RACOON 
RESCUE​
​Prof. Dr. Timm Denecke, Dr. Rebecca Anders​nach Probandenzahl​01.01.2024 - 30.06.2025
​UTN​​PD Dr. Sven Laudi​57.967 €​01.09.2022 -
30.06.2025
​CollPan​Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller​54.131 €​01.09.2023 - 31.12.2024
​NAPKON v2​Prof. Dr. Sven Bercker​49.160 €​01.01.2022 - 31.12.2024
​PREPARED​PD Dr. Sven Laudi​99.291 €​01.09.2022 - 31.12.2023
​RACOON COMBINE​Prof. Dr. Timm Denecke​70.448 €​01.09.2022 - 31.12.2023
​NUM-RDP​Dr. Thomas Wendt​30.117 €​01.01.2022 - 31.12.2022

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