PI: Dr. Falk Fichtner (PD Dr. Sven Laudi)
NUM 3.0
Fördersumme: 143.515 € (beantragt)
Laufzeit: 01.07.2025 – 30.06.2030
Beschreibung:
Die Frühphase einer Pandemie ist eine kritische Zeit für schnelle und koordinierte Maßnahmen, um die Verbreitung des Erregers einzudämmen, die Gefährlichkeit der Krankheit einzuschätzen und das Gesundheitssystem auf die bevorstehenden Herausforderungen vorzubereiten. Dazu zählen die rasche Entwicklung diagnostischer Tests, evidenzbasierte Entscheidungen zu Kontrollbedarf und -möglichkeiten, die Erhebung erster Surveillance-Daten inklusive Daten aus der klinischen Routineversorgung sowie die kontinuierliche Beobachtung von Krankheitsverläufen und deren Auswirkungen auf die Versorgungskapazitäten.
Während das Öffentliche Gesundheitswesen maßgeblich für die initiale Reaktion verantwortlich ist, liegen erste Daten und essenzielle Fachkenntnisse häufig über verschiedene Standorte verteilt in der universitätsmedizinischen Versorgung vor.
Ziel der Infrastruktur NUM-SAR (NUM Plattform für Surveillance und Rapid Response) ist daher die effektive Bündelung und Nutzung universitär-medizinischer Sofortkapazitäten für die Individual- und Bevölkerungsmedizin. Sie stellt hierfür zentrale Ressourcen in Form von Material, Daten und Wissen bereit und ermöglicht zugleich die frühzeitige Aktivierung weiterer NUM-Strukturen für eine nachhaltige Pandemiebewältigung.
Die SAR-Module adressieren die genannten Anforderungen in der zeitlichen Abfolge einer pandemischen Frühreaktion:
Pakop – Pathogen-Kompetenzplattform: Vereint die fachliche und materielle Kapazität der universitären Virologie- und Mikrobiologie-Institute und ermöglicht eine sofortige Reaktion in Form von Antizipation, Expertise, Testentwicklung und Forschungsunterstützung.
ESVE – Evidenzsynthese-Infrastruktur: Begleitet über ein methodisches und klinisches Netzwerk den Übergang von Expertenwissen zu belastbarer Evidenz und stellt diese als Entscheidungsgrundlage bereit.
MuSE/GenSurv – Monitoring-Infrastruktur: Erfasst und bewertet versorgungsrelevante, qualitative und infektionsepidemiologische Parameter im Umfeld der Universitätsmedizin. Die Daten dienen auch als Sentinel-System für das Robert Koch-Institut. Das Modul entstand aus dem NUM2.0-Infrastrukturprojekt GenSurv (ehemals NUM 1.0 B-FAST) sowie dem NUM2.0-Forschungsprojekt PREPARED (MuSE).
Dashboard – Technisch-organisatorische Infrastruktur: Versorgt NUM-SAR, weitere NUM-Strukturen und externe Partner wie das RKI mit klinischen Routinedaten aus der gesamten Universitätsmedizin. Die Datenverarbeitung erfolgt dezentral und nahezu in Echtzeit.